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M
Hallo an alle!

Seit 19 Tagen nehme ich aufgrund einer Panikstörung eine Tablette Citalopram 10 mg.
In der ersten Woche ging es mir, abgesehen von Schlafstörungen, sehr gut.
In der zweiten Woche kamen Ohrgeräusche und ständige Kurzatmigkeit dazu, nach Absprache mit meinem Arzt nehme ich jetzt nur noch eine halbe Tablette.
Die Nebenwirkungen sind besser, aber noch da. Hinzu gekommen sind 3 bis 4 Stunden nach der Einnahme Übelkeit, Schlappheit, Benommenheit.

Falls die Nebenwirkungen sich nicht bessern bekomme ich ein anderes Medikament oder soll versuchen abzusetzen, bei dem Gedanken ist mir aber nicht wirklich wohl, da enorme Fortschritte bislang ausgeblieben sind und ich nicht ständig von vorne beginnen möchte.

Hat jemand Erfahrungen mit dem Medikament?

Viele liebe Grüße!

17.11.2013 10:50 • 19.11.2017 #1


6 Antworten ↓


K
10 mg ist sehr wenig. Hattest du vorher keine Ohrgeräusche oder Kurzatmigkeit? Für mich hört sich das nach Angst an und nicht nach Nebenwirkungen. Leider brauchst du bei deiner Erkrankung vor allem Geduld. Du schreibst etwas trotzig, du kannst nicht immer wieder von vorne anfangen...was bleibt dir?

Mein Tipp wäre 20 mg und in 3 Monaten beurteilen, wie es dir geht. Frag mal deinen Arzt, was er davon hält. Du müsstest vielleicht auch Tagebuch führen, wie es dir geht und welche Symptome du hast. Damit du die Entwicklung später nachvollziehen kannst.

17.11.2013 10:56 • #2


A


Citalopram dura 10 mg Nebenwirkungen und Erfahrungen

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M
Hallo krausig,

vielen lieben Dank für deine Antwort.
Trotzig wollt ich nicht wirken, bin ich auch nicht:-) Im Gegenteil:-)
Ein wenig ratlos trifft es eher.

Die Symptome, die ich beschrieben habe hatte ich vorher nicht.
Die Panik ist besser, ganz klar, aber das allgemeine Unwohlsein macht mir zu schaffen.

Ich habe 3 Kids und einen Mann und wäre einfach gern gaaaaanz fix wieder die alte Mama und Frau, die ich vor 4 Monaten war.

Deswegen hatte ich auf ein paar Erfahrungsberichte gehofft die mir zeigen, dass alles noch im grünen Bereich ist, die richtige Wirkung erst einsetzt und es mir nach und nach besser gehen wird...

17.11.2013 11:03 • #3


K
Naja ein bisschen trotzig ist es schon und auch nur zu gut zu verstehen. Ich habe vor 5 Jahren die Störung bekommen und bis zu dem Zeitpunkt war ich einer der Jungs (damals so 28), die sich alles getraut haben. Bin viel gereist, Party machen, auf Berge klettern, schnell Auto fahren, keine Angst vor Krankheiten und dann kam die erste Panik nach einem versoffenen Abend beim Autofahren am nächsten Tag und innerhalb von 4 Wochen war ich ein anderer Mensch. Auch ich wollte so schnell wie möglich wieder so sein wie vor 4 Wochen.

Aber alles kam anders und ich musste lernen und akzeptieren, dass ich sehr Krank bin und das diese Störung das Leben verändert. Natürlich gibt es auch sehr viele Fälle, wo sich das auch wieder nach kurzer Zeit legt. Lass dir nicht die Hoffnung nehmen durch meinen Fall. Ich konnte durch Citalopram dann wieder ins Leben einsteigen und wollte es nie akzeptieren, dass ich sowas nehmen muss. Angst vor den Nebenwirkungen hatte ich eigentlich nicht. Aber die ersten zwei Wochen warum immer hart, weil sich meine Anspannungszustände zunächst verschlimmert haben.

Ich kann dir nur sagen, was total kontraproduktiv ist:
Ungeduld und der glaube, dass man ja Verantwortung hätte gegenüber etwas oder jemanden (den 3 Kids und einem Mann) und man deshalb ja gar keine Zeit hätte und gaaaaanz fix wieder so sein will/muss. Die Erkrankung nimmt darauf nämlich überhaupt keine Rücksicht Im Gegenteil.

Warum ist das so? Weil es einen innerlich unter Druck setzt, dass man wieder funktionieren muss. Bei mir war es die Arbeit, für die ich wieder funktionieren musste.

17.11.2013 11:54 • x 2 #4


M
krausix, ich habe vor ein paar Tagen schonmal ein Thema eingesetzt, jedoch leider keine Antwort bekommen. Ich hab dir meine Geschichte kopiert und eingefügt.

Hallo,
durch Zufall bin ich auf dieses Forum gestoßen und hoffe auf ein paar hilfreiche Tipps zu meinem Problem. Am 12.06.2013 habe ich mein 3. Kind gesund zur Welt gebracht (Ich habe 2 Töchter im Alter von 9 und 13 und jetzt einen 22 Wochen alten Sohn.). Die Schwangerschaft war nicht sehr schön, da ich aufgrund von Harnwegsinfektionen, Nierenbeckenentzündungen und Blasenentzündungen 6 mal Antibiotika schlucken musste. Die Geburt verlief problemlos, auch die ersten zehn Wochen daheim waren sehr schön. Ich bin sehr glücklich in meiner Beziehung und in meinem Umfeld. Seit Jahren habe ich Asthma, komme aber mit Viani Diskus morgens und abends gut zurecht. Nach 10 Wochen dann bemerkte ich ein Stechen in der linken Brust. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch voll stillte habe ich es darauf geschoben. 2 Wochen später hat mich mein Mann abends in die Notaufnahme gefahren. Stechen in der linken Brust, Herzrasen, Schwindel, schwarz vor Augen, brennender Nacken und Hinterkopf, Angst vor einem Herzinfarkt. Nach 2 Blutbildern, EKG und Urinabnahme wurde ich wieder heim geschickt, Diagnose Verspannungen im Nacken. Ein Vertretungsarzt hat mir dann am nächsten Tag 6 Mass. aufgeschrieben, die jedoch leider nichts brachten. In der nächsten Zeit ging es mir zunehmend schlechter. Nachdem ich aufgrund der brennenden Kopfschmerzen und Nackenbeschwerden beim Osteopathen und Orthopäden war und diese ebenfalls Verspannungen feststellten habe ich es mit Wärme versucht. Meinen Haushalt konnte ich nicht mehr bewältigen, lediglich um die Kinder habe ich mich gekümmert. Mein Mann hat mir in dieser Zeit nach Feierabend alles abgenommen, was mich sehr belastet hat. Als ich dann wieder kurze Zeit später ein beklemmendes Gefühl im Brustkorb und das Gefühl hatte, als würde man mir den Hals zudrücken bin ich zu meiner Hausärztin gegangen. Diese hat festgestellt, dass meine Schilddrüse leicht vergrößert ist und ich einen leichten Kropf habe. Schilddrüsenwerte im Blutbild waren aber okay, ebenso ein zweites EKG und der Lungenfunktionstest.. Ich bekam gegen die innere Unruhe und das Zittern Pascoflair verschrieben. Besser wurde leider nichts. Beim Einkaufen bekam ich eine Panikattacke und hatte das Gefühl, die Regale würden mich erdrücken, das Licht wäre extrem Grell und Geräusche seltsam dumpf. Nach diesem erschreckenden Erlebnis habe ich meine Hausärztin abermals angerufen. Sie riet mir abzustillen und nach dem Wochenende ihre Praxis aufzusuchen, um mir ein Rezept für Antidepressiva abzuholen. Bevor ich das getan habe wollte ich mir bei meiner Frauenärztin Tabletten zur Milchrückbildung besorgen. Diese war der Meinunge, dass eine Depression bei mir nicht infrage kommt und hat ein erneutes Blutbild gemacht. Schilddrüsenwerte okay, alles andere ebenso. Aufgrund der Schwangerschaft und der Hormonumstellung sei mein Körper wohl einfach durcheinander, ich solle mich gedulden und zur Physiotherapie gehen, leider ohne Erfolg. 2 Wochen später erneute Einlieferung in die Notaufnahme, Kribbeln im ganzen Gesicht, welches mit starken Kopf- und Nackenschmerzen begann. Weiteres Blutbild und EKG okay. Vorstellung beim Neurologen unauffällig. Verspannungen als Diagnose. Ständig hatte ich starke Nacken- und Kopfschmerzen, die in die Schulterblätter und die Rippen ausstrahlen. Ich bin dann nochmal zum Orthopäden gegangen, dieser hat mir Blockaden im Nacken gelöst, was im Nachhinein bedingte Besserung brachte. Ich habe ständig das Gefühl als würde man mir ins Genick drücken, genau dort wo der Haaransatz ist. Da alles nichts half hat mich meine Frauenärztin letztendlich zum Psychiater überwiesen. Diagnose Angststörung zwecks Hormonumstellung. Ich nehme nun seit 2 Wochen Citalopram dura 10 mg. Angefangen habe ich mit einer Tablette am Abend. Da ich 5 Nächte kaum geschlafen habe habe ich auf morgens umgestellt. Nebenwirkungen Vormittags sind Übelkeit, Kurzatmigkeit und Müdigkeit. Seit einer Woche höre ich im linken Ohr ständig ein Piepen, was mich vorallem nachts sehr belastet. Meine Ängste, Herzrasen und Panikattacken haben sich in den letzten 2 Wochen gebessert. ICch fühle mich wesentlich besser, koche wieder gerne und mache viel im Haushalt. Gestern hatte ich den 2. Termin bei meinem Psychiater. Er meinte ich soll auf eine halbe Tablette reduzieren, da die Nebenwirkungen recht beträchtlich sind und ich soweit gut klarkomme. Heute Nacht bin ich mit Atemnot aufgewacht, nach 30 Minuten ging es mir besser, schlafen konnte ich aber nicht richtig. Auch heute Vormittag bekomme ich nicht besonders gut Luft, versuche mich abzulenken. Auch wenn ich weiß, dass mir körperlich nichts fehlt gelingt es mir an schlechten Tagen kaum mir das vor Augen zu führen. Die negativen Gedanken überrollen mich. Gott sei Dank sind diese Tage seltener geworden, aber so wie heute leider immer noch da. Hat jemand Erfahrungen die ähnlich sind? Ich würde mich sehr darüber freuen! Viele liebe Grüße

17.11.2013 12:03 • x 1 #5


K
Ja eine Vorzeige-Leidensgeschichte

Tut mir sehr leid für dich und ich hoffe es stabilisiert sich wieder. Wenn es mal Dicke kommt, dann richtig Ich kann heute nach 5 Jahren über meine Zustände humorvoll blicken und versuche das beste daraus zu machen. Aber dafür braucht man Zeit und natürlich klappt es nicht immer.

17.11.2013 12:13 • x 1 #6


E
Hallo nehme jetzt den 7 Tag 20mg Citalopram. Im Moment ist ein Tag oder halber Tag hui und der andere pfui.

Es ist generell schwer zu beantworten wie man sich fühlt. Oftmals ein durcheinander im Kopf, einmal bin ich voll bei der Sache dann wieder bin ich mehr mit mir beschäftigt.

Ruhr Ruhe Ruhe, das tut mir am meisten gut. Angst und Panik habe ich nicht, vielleicht eher unterschwellig eine gewisse Unruhe oder Nervosität.

Ich merke zwar schon irgendwie eine Besserung was den Stress und die innere Getriebenheit anbelangt, aber wie so oft muss ich lernen Geduld zu haben. Bin jeden 2 Tag auch eine große Runde spazieren unterwegs damit mir nicht die Decke auf den Kopf fällt. Nach 11 Tagen ( 4x10mg und 7x20mg) darf man keine Wunder erwarten.

Wir geht ging es euch in der Einschleichphase des Medikamente?.

Lg

19.11.2017 12:50 • #7





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Dr. med. Andreas Schöpf