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Hallo Leute,

ich bin neu in dem Forum und hab mir eure Beiträge schon öfter durch gelesen um Hilfe zu suchen oder eben Rat zu holen.

Ich hatte vor mehr als 5 Jahren ein Burnout, weil ich mich mit 19 Jahre Selbstständig machen wollte, das in die Hose ging und mein Leben zu dem Zeitpunkt nicht erfüllt war und ich mich überarbeitet hatte. Seit dem hatte ich eine Angststörung, war auch beim Psychologen und fing sogar wieder an zu arbeiten. Angststörung im Griff. Im Juni wurde ich dann gekündigt und wollte mir etwas neues Suchen. Doch dann lernte ich eine Frau kennen und fuhr zu ihr. Sie hatte in ihrer Wohnung mehr oder weniger eine Notstation und kümmerte sich stets um die Tiere. Ich half ihr, sogar sehr gern! Es erfüllte mich und ich hatte wirklich Spaß und fühlte mich wohl.
Das war jedoch mehr als 300 km von meinem Heimatort aus und ich musste immer lang hin und her fahren.
Wir beschlossen zusammen zu ziehen und ich merkte dass ich immer unzufriedener wurde. Hatte erst zweifel an der Entscheidung, vermisste dann meine Familie (Die von ihr nicht gemocht wird) und wollte irgendwann nur noch weg. Ich war permanent unzufrieden. Das Resultat davon war sogar dass ich das Gefühl hatte dass sie mich ausnutzt. (Manchen Tag alles allein gemacht und keine Zeit mehr für mich und mein Hobby gehabt, geschweige um mit meiner Familie zu telefonieren und das hab ich mich auch irgendwann nicht mehr getraut)
Die Beziehung und vor allem Sie, waren perfekt! Es war wie ein Sommermärchen bis zum besagte Zeitpunkt, wo die Streiterein und Zweifel aufkamen.
Doch ich hatte wirklich keine Zeit mehr für nix, weil sich alles nur um die Tiere drehte. Und ich dann noch Anschiss dafür bekam, dass nix fertig wurde.

Wir stritten uns, ich bekam wieder Panikattacken und die Beziehung ging zu Bruch. Sie hatte für die Panik kein verständniss direkt. Ihr Exfreund hatte das zwar auch, doch hatte es scheinbar besser im Griff. Sie stellte mich als abnormal und geistig gestört dar. Weil ich eben nix mehr auf die Reihe bekam.
Sie ist 10 Jahre älter als ich und möchte sie irgendwie schon zurück und im Moment tingeln wir beide hin und her.
Mein Gefühl sagt mir auch auf eine Art, dass sie die völlig falsche Person für mich ist und ich für Sie bin.
Doch sie gibt mir irgendwie diesen Schubs, der mich von meinen Ängsten ablenkt, die dann später wieder kommen, weil ich dann wieder keine Zeit hab.
Die Entscheidung darüber raubt mir den Schlaf und macht mir Kopfschmerzen.
Ich hab allerdings auch Angst sie zu verletzen und will sie in Sicherheit wägen, weil sie sonst und wirklich niemanden hat.
Man versteht sich ja, doch wenn die Umstände besser wären dann würde mir das ganze einfacher fallen. Inklusive Umziehen.

Denkt ihr dass sie die Falsche ist?
Oder mache ich vielleicht Fehler? Oder denke ich darüber falsch?

Ich weiß bei Gott nicht was ich machen soll..

Lg

M.

08.01.2018 12:31 • 08.01.2018 #1


1 Antwort ↓

Für mich klingt es so als als wäre diese Frau in der Phase der beruflichen Neuorientierung eine gern gesehene Ablenkung gewesen um dich von deinen Schwierigkeiten loszusagen, die Verantworung abzulegen. Im Juni wurde ich dann gekündigt und wollte mir etwas neues Suchen. Doch dann lernte ich eine Frau kennen und fuhr zu ihr.. So werte ich das auch im weiteren Beziehungsverlauf.

Zitat:
Die Beziehung und vor allem Sie, waren perfekt!

Mit solchen Äußerungen wäre ich immer sehr vorsichtig. Vorallem wenn gleichzeitig so ein kompliziertes und komplexe Miteinander beschrieben wird, die nicht funktionierende Beziehung mit einer Frau die 300km weit weg wohnt und du dich durchwegs unwohl fühlst. Mir ist unklar wo du da Perfektion hineininterpretierst. Perfekt waren vermutlich deine Wunschvorstellungen aber nicht die Realität.

Zitat:
Doch sie gibt mir irgendwie diesen Schubs, der mich von meinen Ängsten ablenkt

Genau das ist es und da liegt auch der Hund begraben. Eine andere Frau, andere Ablenkungen sorgen für eine temporäre Verbessung deiner psychischen Zustände. Eine tatsächliche Veränderung erreichst du aber nur mit Reflektion, mit Ehrlichkeit dir selbst gegenüber, in dem du dich deinen Schwierigkeiten stellst und diese aktiv bearbeitest, wenn nötig auch fachmännisch.

Zitat:
Denkt ihr dass sie die Falsche ist?

Ja. Sie ist in dem Konstrukt ein Mittel zum Zweck.





Dr. Christina Wiesemann
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