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Seele in Not
Wer kennt das, dass eine bestimmte Situation immer mit zweierlei Maß bewertet wird? Damit es deutlicher wird mal folgendes Beispiel. Eine Person wird krank, fühlt sich hundeelend und klagt und jammert in einem Stück. Ich kümmere mich die ganze Nacht und diesen Menschen. Bin ich krank heißt es, jetzt stelle dich doch nicht so an, oder geh zum Arzt. Das nimmt jetzt aber schon so Ausmaße an, dass ich dadurch eine meiner besten Freundinnen verloren habe. Ich habe mir bestimmte Verhaltensmuster von einer Person abgeguckt, die diese gute Freundin nicht akzeptiert hat und mir auch keine wirkliche Zeit geben konnte, das zu ändern. Ich hingegen habe mit der Person, von der ich mir das angeeignet habe, eine Engelsgeduld gehabt und sie nicht alleine gelassen. Jetzt sind klar nicht alle Menschen gleich. Jeder geht anders mit einer Situation an. Aber auch im Falle dieser Freundin habe ich sehr viel für sie getan. Ich habe da auch das Gefühl ausgenutzt zu werden. Und ich treffe immer wieder auf so Menschen, die zweierlei Maß haben. Spricht man diese Personen darauf an, kommt meistens ein aber und ich soll mir helfen lassen. DIE dürfen alles. Und geht man mal zum Psychologen, heißt es, der redet ja nur, wie du es hören möchtest^^ Ich mache das schon sehr lange mit, aber ich kriege nie die Resonanz, es heisst immer, du kämpfst nicht genug. Ja was mache ich denn die ganze Zeit?! Nachdem ich auf diese Weise meine beste Freundin verloren habe, einen meiner schlimmsten Albträume hatte und mich gestern Nacht so im Halbschlaf übergeben musste, dass ich beinahe daran erstickt wäre, es aber zum Glück noch aushusten konnte, habe ich die Faxen dicke. Ich fühle mich da auch irgendwie verfolgt. Stigmatisiert. Nur mir passiert das, denke ich. So schwindet das Selbstbewusststein, steigt der Selbsthass und das Misstrauen in Menschen wird immens. Trotz täglicher Selbstreflexion, in der ich meine eigenen Fehler erkenne, steht das Verhältnis immer so, dass ich als extrem bezeichnet werde. Ich kenne auch extreme Verhaltensmuster anderer, aber da hatte ich immer Geduld und habe geholfen. Könnte ja auch in eine Klinik gehen, aber da habe ich echt Angst (außer dass ich mich eingesperrt fühlen würde und momentan doch nicht so mit anderen Menschen kann) dass die denken, ich habe so einen an der Klatsche, dass sie mich länger da behalten^^ So spiele ich dort dann was vor. Einmal auch um andere zu schützen, weil viel passiert ist und ich nicht alles sagen will. Dann weil die Situation so abstrus ist, dass ich mir anhand der Reaktionen anderen sagen muss, da ist doch nichts. Und das bringt einen an den Rande des Wahnsinns, dass man denkt man bildet sich das alles nur ein, entweder ist da nichts oder die anderen haben recht, man ist extrem. Das ist so das typische Klischee, wie wenn ein Patient mit Psychosen sagt, dass er verfolgt wird und die Pfleger dann, ok ist ja schon gut und schon wird er ruhig gestellt. Vielleicht ein bisschen krasses Beispiel, aber manchmal empfinde ich das echt alles so abstrus, dass ich denke, entweder ist bei mir was im Oberstübchen nicht in Ordnung, oder bei anderen. Sicher denke ich als Hypersensible Person auch zu viel nach, kann mich aber auch so ablenken und mit Hilfe von Skills wieder so auf Vordermann bringen, dass ich Nachts sogar irgendwann einschlafen kann. Das alles bringt einen natürlich auch beruflich oft in Bedrängnis, weil man nämlich gar nicht mehr weiss, was richtig oder falsch ist und dann total verunsichert ist. Falls ich auf eventuelle Kommentare nicht antworte, liegt das nicht an Unhöflichkeit, sondern weil ich momentan nicht so diskussionsfreudig bin, aber die Antworten nehme ich mir zu Herzen und wäge dann ab. Im Falle meiner ex-besten Freundin brauch ich auch gar nicht mehr zu kommen, ich melde mich eine Weile nicht mehr, dann kommt sie von selbst. Ne sie meint ich hätte es bei ihr verkackt^^ Andersrum könnte sie sich sicher sein, ich käme irgendwann angekrochen, wie es bei vielen ist. Es heisst doch, melde dich einer Weile nicht mehr, dann kommen die Leute von selbst wieder. Ist aber bei mir nie der Fall gewesen =D Auch so ein Punkt, der in den Kontext hier passt...

25.07.2016 03:20 • 04.08.2016 #1


2 Antworten ↓

Blueheaven
Hallo,

lass dich von solchen Äußerungen nicht herunter ziehen. Wenn du z.B. viel gekämpft hast, dann weißt du dass du viel gekämpft hast, andere brauchen das dann gar nicht ungefragt zu beurteilen. Wenn man nur auf die Aussagen anderer hört, hat man am Ende 5 Äußerungen und wird wie ein Ping Pong Ball hin und her geschubst. Du weißt für dich selbst am Besten was richtig ist, was den Tatsachen entspricht und was du für dich brauchst.

Ich persönlich finde, Menschen die einem nicht gut tun, die über einen bestimmen, meinen sie hätten mehr Recht über einen als man über sich selbst, und die nicht mal vernünftig mit einem reden können, braucht man nicht. Du investierst dann Zeit und Energie für Menschen, die dir am Ende nicht gut tun sondern sich offenbar belasten.

Lg Blueheaven.

25.07.2016 10:07 • #2


A
Ich kenne das auch, ich lege es den meisten aber nicht als Bösartigkeit aus. Bei denen, die ich kenne ist es eher so, dass sie sehr sensibel sind. Deshalb leiden sie auch selbst schnell bei Krankheit oder Unwohlsein. Bei anderen ertragen sie es nicht, Leid zu sehen. Eben weil sie selbst nicht so stark sind. Sowas bricht einem dann das Herz, und um sich zu schützen tut man auf obercool und sagt Stell dich nciht so an, ist doch nicht schlimm. So vermeiden sie, sich darauf einzulassen, weil es eben unbequem ist.
Wenn das Überhand nimmt, würde ich die Personen meiden. Wenn du das Gespräch suchst und nur dumme Sprüche zurückkommen, hat es keinen Zweck. Wer sowas sagt:
Und geht man mal zum Psychologen, heißt es, der redet ja nur, wie du es hören möchtest^^
kennt sich auch null mit Psychotherapie aus, mit solchen Leuten gibts gar keine Basis, um über Therapie und Psychologen zu sprechen. Sieh es als natürliche Selektion von Leuten, die du in deinem Umfeld eh nicht brauchen kannst. Vielleicht als flüchtige Bekannte, aber nicht als wahre Freunde.
Allerdings denke ich auch, dass man als Angsterkrankte/r sein Umfeld nicht zu sehr damit belasten sollte. Natürlich soll man sich nicht verschließen und alles verstecken. Aber sie zu oft damit zu konfrontieren ist auch nicht gut, Freunde sind für mich keine Ersatz-Therapeuten und keine Mülleimer für meinen seelischen Ballast. Ich will dir damit NICHT unterstellen, dass du es so handhabst, das weiß ich ja nicht. Ich kenne nur viele, die bei jeder PA oder jedem Symptom Familie/Freunde/Partner belagern. Das ist verständlich und natürlich kann man da Hilfe erwarten, aber es sollte eben nie Überhand nehmen, sonst ist es zermürbend.
Mir persönlich hilft es aber sogar ganz gut, wenn mir jemand ganz rational sagt Da ist doch nichts. Mich holt es auf den Boden der Tatsachen zurück. Viel schlimmer finde ich es, wenn andere meiner Angst (auch wenn ich es in dem Moment denke zu wollen) zu viel Beachtung schenken und wir uns dann kollektiv reinsteigern.
Deshalb würde ich sagen, dass weder du noch deine Ex-Freundinnen falsch sind, ihr seid eben einfach nicht wirklich kompatibel zueinander und das kommt leider vor.

04.08.2016 04:38 • #3





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Mira Weyer