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Hallo! Seit einer Woche, fühle ich mich verzweifelt und schrecklich. Ich muss jeden Tag beim Gedanken an den nächsten Tag weinen; noch schlimmer ist es beim Gedanken an die ferne Zukunft (1 Jahr)
Ich bin 19 Jahre alt (jung?) und habe diesen Sommer mein Abi gemacht. Habe mich auch gleich an einer Uni immatrikuliert, jedoch einige Wochen vorher so panische Angst vor der Situation bekommen, dass ich kaum geschlafen oder gegessen habe, nur geweint habe. Gedanken wie: Schaffe ich ein Studium überhaupt? Will ich das überhaupt? Ist das der richtige Weg?, kamen auf, obwohl ich in der Schule nie Probleme hatte oder Stress empfunden habe.

Ich habe lange und viel mit meinen Eltern geredet. Ich wollte ein Jahr Auszeit nehmen. Glücklich waren sie darüber nicht, also konnten wir uns einigen, dass ich das Jahr mit Praktika und Bewerbungen (auf eine Ausbildungsstelle) fülle. So sicher, ob ich eine Ausbildung machen will oder, noch wichtiger, welche ich machen will, war ich mir nicht...
Ich habe mich dann auf eine Praktikumsstelle beworben, bekam das Angebot direkt einzusteigen (Ausbildung) und den vergangenen (verpassten) Monat einfach nachzuholen. Könnte ich in die Vergangenheit reisen würde ich mich für das was als nächstes kommt schlagen... Ich habe einfach zugesagt. Ohne zu wissen ob es überhaupt das Richtige ist.

Jetzt habe ich eine etwas mehr als eine Woche hinter mir, am zweiten Tag hatte ich schon Fieber (aber nur aufgrund meiner Panik und meinem Unwohlsein) und wurde nach Hause geschickt. Ich habe seither wohl jeden Tag geweint, weil ich denke es gibt keinen Ausweg. Die Ausbildung gefällt mir nicht (und ich habe mit mir selbst vereinbart, ich probiere es jetzt bis Weihnachten, aber es ist jetzt schon so schwer...). Die Menschen sind alle hilfsbereit und nett, aber ich muss mich jeden Tag dort hin prügeln und eine fröhliche Maske aufsetzen während ich mit den Tränen der Verzweiflung kämpfe.

Abends komme ich heim und muss die Maske aufbehalten. Denn meine Mutter weiß auch nicht weiter mit mir und reagiert wohl daher nur wütend wenn ich ihr zeige, dass es mir so schlecht geht. Ich will sie eigentlich auch nicht enttäuschen und wieder etwas abbrechen. Ich habe schließlich gar nichts... Aufgrund meines seelischen Unwohlseins bin ich wohl auch krank geworden. Ich habe zu jederzeit leichtes Fieber, gehe aber doch zur Arbeit, da meine Mutter es gar nicht zulassen würde, dass ich daheim bin. Ich würde gerne zum Arzt gehen, aber mit dem Arbeitszeiten ist es nicht möglich. (Meine Mutter ist kein Teufel, ich will nicht, dass jemand ein falsches Bild bekommt. Sie ist wohl genauso verzweifelt und ratlos wie ich und weiß sich nicht anders zu helfen).

Beim Gedanken daran, die Ausbildung abzubrechen und wieder mit leeren Händen dazustehen wird mir ganz unwohl, mit wird heiß im Nacken und die Tränen kommen. Ich will auch niemanden enttäuschen...Bei dem Gedanken, drei Jahre die Ausbildung zu machen und dann auch noch in diesem Beruf festzustecken wird mir schlecht.

Ich will so nicht weiter machen, ich Informiere mich nach der Arbeit stundenlang was ich studieren kann, ob ich studieren will, was meine Möglichkeiten sind...und es wirkt alles aussichtslos. Alles wirkt falsch. Ich habe keine wirklichen Hobbies (ich habe eine Reitbeteiligung, das ist mein einziges Hobby) oder Talente (ich zeichne ganz okay, aber nur mit Bildvorlage) die mir helfen könnten mich zu Orientieren.
Englisch war mein liebstes und bestes Fach, aber will ich Englisch studieren? Was fängt man damit an? Eher nicht...

Ich habe in der Schulzeit ein Praktikum im Kindergarten (halbes Jahr) gemacht, das war sehr schön. Auch der Lärm hat mir nichts ausgemacht. Aber der Weg zur Erzieherin erscheint mir sehr schwer und vor allem lang (da ich ja eh schon 19 bin). Ich suche wohl nach dem einfachsten Weg... Das ist nicht richtig, aber ich traue mir nichts zu und ich habe Angst vor der Ungewissheit.

Ich wünschte ich hätte mir das Jahr frei genommen um nachzudenken was ich wirklich will. Wenn ich jetzt die Ausbildung abbreche und im nächsten Herbst studiere, dann muss ich das durchziehen. Ich MUSS es schaffen. Und das macht mir Angst. Was wenn ich es nicht schaffe oder es mir nicht gefällt? Dann habe ich wieder ein Jahr (oder sogar mehr) verschwendet.

Kurzfassung: Ich habe vor allem Angst, am meisten vor der Zukunft die aussichtslos und schwarz aussieht. Ich sehe mich nirgends in der Zukunft, habe keine Pläne oder wünsche, nur den mich nicht mehr so beschi**en zu fühlen wie jetzt. Die letzen beiden Monate waren schrecklich, ich bin nur müde und antriebslos, traurig und weine ständig, ich komme jeden Tag mit Kopfschmerzen heim und verzweifle dann an meinen Gedanken.

Ich weiß gar nicht ob mir überhaupt irgendjemand helfen kann, aber es fühlte sich gut an das alles mal auszuschreiben, auch wenn ich diese Unterhaltung wohl jeden Abend mit meinem Freund am Telefon führe, der es dann schafft mich wenigstens für die Zeit die wir reden zu beruhigen.

Ich freue mich auf eure Antworten!

Janina

17.10.2017 19:07 • 17.10.2017 #1


1 Antwort ↓

YesItsMe0
Zitat von Janina2205:
Hallo!
Beim Gedanken daran, die Ausbildung abzubrechen und wieder mit leeren Händen dazustehen wird mir ganz unwohl,


Komm erstmal runter, du bist erst 19 und hast noch so viel vor dir. Ich weiß jedoch wie du dich fühlst, da ich jetzt bereits schon 31 bin und trotzdem Ersti in Informatik bin. Ich bin einer der Ältesten aber beileibe keine Seltenheit. Mit mir fangen Leute an die schon einen Bachelor oder Master haben, aber erst dann kapiert haben dass die Wirtschaft doch nicht so gut ist wie man uns verspricht. Sie wollen daher etwas was gebraucht wird.

Ich wollte damals meine Ausbildung abbrechen und habe meine Mutter während der Arbeit angerufen. Sie hat mir gut zugeredet und ich habs durchgezogen und danach Abitur nachgeholt.

Zieht es mich runter dass ich bisher in meinen Augen versagt habe? Ja täglich aber daher kann ich dir raten das dies dir null hilft. Schau nach vorne und lass dich von niemandem unter Druck setzen. Sag deinen Eltern was du willst und lass dich nicht unterdrücken. Es ist dein Leben und du willst dir nicht in 10+ Jahren sagen hätte ich nur damals meinen Willen durchgesetzt.

Es gibt so viele Optionen im Leben.... Manchmal braucht es ein paar Versuche bis man weiß man will und das ist keine Schande. Im übrigen brechen ~30% ihr Studium ab laut meiner kurzen google Suche.

17.10.2017 19:18 • x 1 #2





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