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Frozen-Angel
Hallo zusammen,

ich find das ja immer äußerst schwer mich in dem Forum einzuordnen, es gibt nichts was ich nicht habe. Die generalisierte Angststörung passt recht gut, denn die Angst begleitet mich so ziemlich in allen Lebensbereichen. Da gibt es zum einen die Angst vor Verlust, die Angst vor dem Sterben (nicht vor dem Tod), die Angst qualvoll zu sterben bzw. zu vegetieren und der Verlust von Körperfunktionen besonders im Bereich des Kopfes ist stark ausgeprägt.

Kontrollverlust, eine soziale Phobie - Fachbegriff Mutismus (sehr seltene Kommunikationsstörung) hat nur etwa jedes 1000. Kind. Genetisch und wahrscheinlich auch traumatisch bedingt und zusätzlich gefördert durch familiäres Umfeld (überbesorgte, posttraumatisch belastungssgestörte Mutter, psychisch kranker Vater). Schon als Baby und Kleinkind hatte ich wenig oder keinen Kontakt zu anderen Menschen, sehr isoliert aufgewachsen durch verworrene Familienverhältnisse (Mutter wollte mich nicht verlieren und keiner Gefahr aussetzen). Die Notwendigkeit einer therapeutischen Behandlung wurde nie in Erwägung gezogen, da Verhaltensauffälligkeiten nicht gesehen, bzw. stillschweigend hingenommen oder verschleiert wurden. Leidensdruck war sehr groß durch Übergriffe von Mitschülern (Mobbing). Hinzu kamen körperliche Misshandlungen durch Schwester (ebenfalls psychisch krank), dem man ebenso hilflos gegenüberstand.

Zum jetzigen Zeitpunkt geht es mir so schlecht wie noch nie. Panikattacken und die Angst zu sterben begleitet mich fast täglich. Atemnot fast täglich, Schwindel und Benommenheit.

Ich bin seit 9 Wochen arbeitslos. Als ich noch berufstätig war, hat mich die Arbeit kaputt gemacht. Nach kurzer Zeit war ich energielos und müde. Ich hatte wenig Kontakt zu den Kollegen und war mehr oder weniger isoliert tätig. Durch den kleinen Erfahrungs- und Handlungsbereich und weil ich Vollzeit tätig war, machte sich enorme Langeweile breit. Ich war sozusagen unterfordert (Den ganzen Tag nur Zahlen kopieren). Boreout verfolgt mich schon mein ganzes Berufsleben, da meinen persönlichen Stärken bei der Berufswahl aus verschiedenen Gründen nicht berücksichtigt werden konnten und dadurch große Unzufriedenheit herrschte, die sich negativ auf meinen Gesundheitszustand auswirkte. Momentan gehts mir natürlich ohne Arbeit besser - ich bin nicht mehr so gestresst und der Freitod steht nicht mehr an erster Stelle.

Nunja nichtsdestotrotz steck ich in einer Zwickmühle. Ich kann und will mir nicht eingestehen, dass ich nicht arbeitsfähig bin, obwohl es leider so ist, denn ich bin froh, wenn ich den Alltag ohne Arbeit überstehe. Ich beschäftige mich gern selbst, doch manchmal fällt es mir auch schwer, das zu tun, was mir Spaß macht.

Ich bin beim Arbeitsamt als arbeitsuchend gemeldet. Demnächst hab ich wieder einen Termin und ich weiß noch nicht was ich sagen soll, denn ich habe seit dem letzten Termin so gut wie gar nichts gemacht. Es kamen Vermittlungsvorschläge für Callcentertätigkeiten Das ist alles so krank, mein Leben ist so krank. Ich bin krank... und will es mir nicht eingestehen, aber ich muss. Ich muss. Ich brauch nen Therapeuten.

Danke für die Aufmerksamkeit

Frozen Angel

22.05.2012 16:54 • 22.05.2012 #1


2 Antworten ↓


Frozen-Angel
Zitat: Zum jetzigen Zeitpunkt geht es mir so schlecht wie noch nie.

Das muss ich näher erläutern: Zu keinem Zeitpunkt in meinem Leben, war diese Krankheit so umfassend wie jetzt. Depressionen, Soziale Phobie, Panikattacken, Emetophobie... Aber einen negativen Aspekt bin ich los - die verhasste Arbeit. Aber die Gedanken kreisen natürlich täglich, wie ich mich am besten davor schützen kann um nicht wieder so zu enden. Und das wiegt den Stress wieder auf, aber kaum vergleichbar mit dem Stress den die Arbeit in mir verursachte.

22.05.2012 17:11 • #2


G
Hallo Frozen Angel,

tust du denn etwas dafür, einen Therapeuten zu bekommen? Du brauchst ja wohl wirklich jemanden, der mal Anteil an dir nimmt und dir weiterhilft.

Ein gutes, anteilnehmendes Gespräch mit einer gescheiten Person kann einen ein gutes Stück weiterbringen, selbst wenn es kein/e deklarierter PsychotherapeutIn ist.

Wenn du nicht die Kraft zum Bewerben und Arbeiten hast, brauchst du vermutlich eine Krankschreibung von einem normalen Arzt plus eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten, und dann vielleicht eine wenigstens befristete Erwerbsminderungsrente.
Hier gibt es einige, die dazu Erfahrungen haben.

Außerdem gibt es dazu spezialisierte Foren und Verbände (z.B. VdK), die dich dabei beraten bzw. dir sogar die Arbeit damit abnehmen können.

Versuch wenigstens, es so weit für dich zu organisieren, dass dir das Jobcenter nicht einfach wegen vermeintlicher Faulheit nur das Geld sperrt. Das würde dir ja nur noch mehr Probleme bescheren.
Ich drücke dir die Daumen, dass du das hinbekommst.


Was für Musik und womit möchtest du denn machen?

22.05.2012 17:42 • #3





Mira Weyer