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J
Hallo,
ich habe Anfang des Jahres eine neue Stelle angetreten. Bin examinierte Altenpflegerin von Beruf und arbeite seit ca. 10 Jahren in der stationären Altenhilfe.
Ich leide seit der Geburt meines Sohnes vor 12 Jahren an einer Angststörung.
Diagnosen hatte ich schon alle möglichen - Generalisierte Angststörung, Panikstörung und Depressionen.
Ich habe noch nie Medikamente über einen längeren Zeitraum genommen.
Ich habe Trimipramin Tropfen gegen akute Angstzustände.
Bis vor kurzem fühlte ich mich stabil und leistungsfähig. Seit ich den Job Wechsel gemacht habe geht's mir nicht mehr so gut. Heute hatte ich auf der Arbeit ne heftige Panikattacke. Ich frage mich jetzt ob ich das überhaupt noch schaffen kann.
Am stärksten sind die Probleme bei körperlicher Anstrengung z.b Treppen steigen.
Ich will nicht dass das einer mitkriegt. Ich brauche den Job. Aber kann man mit Sofas überhaupt arbeiten bzw. Bin ich überhaupt noch leistungsfähig damit?

07.01.2016 22:05 • 10.01.2016 #1


13 Antworten ↓


laribum
Gibt es einen Grund für die nicht langfristige Einnahme von Medikamenten? Gerade in solchen Berufen die eine hohe psychische Belastbarkeit erfordern ist eine stabile Psyche notwenig. Arbeite selbst stationär und habe auch eine generalisierte Angststörung mit bipolaren Depressionen. Der Unterschied ist nur das ich Medikamente nehme und dadurch stabiler geworden bin. Medikamente als Basis + gleichzeitiger Psychotherapie zur Ergründung der Ursache sollte man schon machen aber das muss ich Dir als Fachkraft ja nicht sagen....

07.01.2016 23:18 • #2


A


Mein neuer Job

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K
Die Antwort ob Du noch leistungsfähig bist, können wir Dir denke ich kaum beantworten.
Aber was IMHO viel wichtiger ist.

Kannst Du denn sagen, warum Du eine Attacke hattest bzw. wie sie gekommen ist? Hattest Du schonmal eine tiefergehende Therapie gemacht bezüglich Ergründung, woher diese Art der Zustände kommen?

07.01.2016 23:21 • #3


J
Eine Therapie hab ich schon gemacht. MiR ging es auch ca. 5 Jahre lang ziemlich gut.
Aber jetzt...
Ich hab keine Luft mehr bekommen. Also ich habe gedacht dass ich keine Luft mehr bekomme.
Ich habe mehrere Antidepressiva ausprobiert, aber schwere Unverträglichkeitsreaktionen gehabt und einmal einen Kollaps.
Dadurch bin ich da mega verängstigt.
Ich weiß auch dass ihr keine Diagnose dazu stellen könnt. Ich habe wohl eher gehofft dass jemand sagt dass es auch mit diesen Problemen geht.
Oder keine Ahnung. Ich weiß auch nicht was ich gehofft hab

08.01.2016 00:11 • #4


laribum
Denke mal das wird mit dem jobwechsel zu tun haben.

08.01.2016 16:47 • #5


SabineundCo
Hallo liebe Juliana,
ersteinmal noch mal ein Glückliches, Gesundes Neues Jahr für Dich! Ich bin erst neu im Forum!
Aber mir ist gleich Dein Beruf ins Auge gefallen, denn ich bin auch Altenpflegerin! Ich bin zur Zeit arbeitslos, habe nächste Woche einen
Vorstellungstermin und habe auch wieder die Erwartungsangst! Ich bin 53 und kann leider in den klassischen Altenpflegeheimen, aus körperlichen
Gründen nicht mehr arbeiten, bin ja auch schon seit 1983 im Beruf!
Aber jetzt zu Deiner Frage? Ich hatte auch die Kurzatmigkeit bei den Treppen, musste immer über drei Etagen! War mir auch peinlich wenn es jemand gesehen hat! Ist aber generell meine Sorge! Keiner soll was merken! Ich habe dann mir einfach gesagt ,das ich einfach keine Kondition mehr habe!
Aus Angst heraus habe ich keine körperlichen Anstrengungen mehr unternommen. Herzrasen, Kurzatmigkeit sind dann völlig normal mal, hinzu kommt, das ich durch den Sportmangel und der letzten Geburt mit vierzig ,übergewichtig bin! In meinen Fall, eine ganz logische Erklärung!
Aber so war es bei mir! Welche Gründe es vielleicht bei Dir sind weiss ich nicht! Ob Du deshalb nicht mehr leistungsfähig bist?
Kann ich auch nicht beurteilen! Ich kann Dir nur sagen: Bei mir kommt es immer darauf an, wie ich die Dinge bewerte!
Manchmal gewinnt die Angst, und immer öfter auch ich! Ich versuche Sie zu akzeptieren, die ist eben da, Sie muss aber mitmachen was ich will!
So der theoretische Ansatz, es gibt für mich kein richtig oder falsch! Ich bin mittlerweile nach 7 Jahren der Ansicht
was nützt mir die Ursache, Auslöser? ! An der Vergangenheit ist nichts mehr zu ändern! Habe selber zig Gründe warum die Angst zur mir gekommen
ist! Vielleicht an anderer Stelle mehr! Ich lebe eh schon viel in der Vergangenheit! schmunzeln kennst Du doch von unseren Alten!
Aber ich bin kein Psychiater! Ich Versuche nur auch mit Humor an die Sache zu gehen! Weil, das macht mich auch aus !
Ich wünsche Dir das vielleicht ein paar Anregungen für Dich dabei sind!
Mit kollegialen Grüssen
SabineundCo jetzt kannst Du Dir bestimmt denken, wofür das Co steht!

08.01.2016 17:29 • #6


busting_shiva
Weil ich in dem POst vor mir die Zahl 7 gelesen hab.
War 7 Jahre nicht die Zahl, wenns darum geht wie lange Leute in der Altenpflege durchschnittlich arbeiten ?
Bin da jetz zu faul nachzusehen aber vll gibt das ja auch zu denken ?

08.01.2016 19:05 • #7


laribum
Zitat von busting_shiva:
Weil ich in dem POst vor mir die Zahl 7 gelesen hab.
War 7 Jahre nicht die Zahl, wenns darum geht wie lange Leute in der Altenpflege durchschnittlich arbeiten ?
Bin da jetz zu faul nachzusehen aber vll gibt das ja auch zu denken ?


Nicht 7 sondern 15 aber diese Zahlen sind völliger Quatsch.

08.01.2016 22:00 • #8


J
Hallo Sabine Co.
Kollegiale Grüße zurück
Danke für deinen Text. Es ist auf jeden Fall auch eine Frage der Sichtweise. Wenn ich es nicht so wichtig nehme oder einfach mit etwas Humor, dann hat die Angst nicht so viel Macht über mich. Heute ist es besser gelaufen.
Interessanterweise ist die Angst oft bei geringer Anstrengung richtig krass da und in Situationen die wirklich körperlich richtig anstrengend sind ist die Angst überhaupt nicht da.
Meine größte Sorge ist halt weiterhin dass jemand etwas merkt.
Warum das so schlimm wäre versteh ich selbst nicht.
Ab morgen hab ich Nachtschicht. Mal schauen wie es wird.

09.01.2016 01:07 • #9


laribum
Zitat von Juliana:
Es ist auf jeden Fall auch eine Frage der Sichtweise. Wenn ich es nicht so wichtig nehme oder einfach mit etwas Humor, dann hat die Angst nicht so viel Macht über mich. Heute ist es besser gelaufen.


Genau so mache ich das auch wenn es am Anfang schwierig war. Es ist in erster linie nur ein Job der zwar mit Menschen zu tun hat den man aber persönlich nicht so ernst nehmen sollte. Wenn man sich ständig Gedanken macht das man alles richtig erledigt oder sich um Bewohner sorgt , macht man sich selbst fertig. Ich habe über die Jahre gelernt einen gewissen ABSTAND zu jedem Bewohner zu halten das war ein langer Prozess und als Mann hat man es im Pflegebereich auch nicht gerade einfach.

Mache gewissenhaft meine Arbeit, kümmere mich um die Bewohner, bin freundlich und habe auch nichts gegen eine Plauderei oder höre mir auch mal Sorgen und Probleme an. Aber das alles in einem gewissen Rahmen und mit Distanz. Private Probleme mit Angehörigen usw interessieren mich nicht das ist deren Sache. Das blöde ist nur das das nicht jeder kann und ich sehe immer wieder bei Neulingen das die sich dann sehr reinsteigern. Mit dem Bewohner leiden oder Sorgen mit nach Hause nehmen.

09.01.2016 12:27 • #10


J
Ja. Der gewisse Abstand zu den Leuten ist mir auch sehr wichtig mittlerweile. Man kann das sonst nicht aushalten, geschweige denn lange in dem Beruf arbeiten.
Als ich angefangen habe bin ich oft sehr tief emotional mit reingegangen, auch bei Stress mit Kollegen. Das war auf jeden Fall ungesund.
Ich versuche es jetzt einfach laufen zu lassen und lasse es mehr auf mich zukommen.
Je weniger Gedanken und Sorgen ich mir mach desto besser geht's mir.
Aber ich verfalle halt immer wieder in alte Denkmuster und Gewohnheiten.
Heute Abend kommt die erste Nachtschicht. Das Haus ist noch ganz neu und es sind erst wenige Bewohner eingezogen.
Hoffe es gibt trotzdem was zu tun .
LG an euch alle

09.01.2016 13:41 • #11


laribum
Je länger man diesen Beruf macht umso gelassener wird man. Ok bei Toten oder sterbenden läuft mir schon mal ein kalter Schauer über den Rücken aber so etwas wie Mitleid kenne ich in dem Beruf nicht mehr.

09.01.2016 15:12 • #12


busting_shiva
Zitat von laribum:
Je länger man diesen Beruf macht umso gelassener wird man.



Wann beginnt das mit dem gelassener werden ? Ab 9 Jahren im Job ?
Ich habe viel mehr Leute dabei beobachten können, wie diese je länger sie den Beruf gemacht haben immer kaputter wurden...

Laut Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege BGW liegt die Verweildauer in der Altenpflege bei nur acht Jahren – schon nach der Ausbildung brechen demnach zehn Prozent ab.

Ich arbeite immo ehrenamtlich in dem Bereich (Was den alten Menschen und mir viel mehr gerecht wird mMn...) und kenne, kannte viele Leute die in diesem Beruf gescheitert sind.
Es ist schön für dich, wenn das bei dir scheinbar anders ist aber die kurze durchschnittliche Verweildauer in der Altenpflege als völligen Quatsch abzutun um dann selber solche Pauschalaussagen zu treffen, missfällt mir.

Es gibt zum Thema durchaus Studien, die zu verschiedenen Ergebnissen kommen und die Zahl, die ich nannte, hatte ich zu meiner Zivildienstzeit vor X Jahren mal aufgeschnappt aber ob und inwieweit diese stimmt, ändert für mich nichts daran, wieviele Menschen ich selbst an diesem Beruf zugrunde gehen hab sehen in all den Jahren und das ändert auch nichts, an dem Bild, das ich mir selber machen durfte und nach wie vor machen darf.

Gratuliere übrigens dazu dass du dich anpassen konntest und sowas wie Mitleid nicht mehr kennst in deinem Beruf und offensichtlich auch jeglichen Idealismus was diesen Berufszweig betrifft über Bord geworfen hast.
Scheinbar auch der einzige Weg diesen Beruf unter gegebenen Umständen länger machen zu können.

10.01.2016 15:16 • #13


laribum
Arbeite jetzt schon 16 jahre in dem Beruf und mir machts nichts mehr aus. Kenne Kolleginnen die sind seit 40 jahren in der Branche.
Es hat mir auch sehr über meine Angststörungen und Depressionen damals hinweg geholfen.

10.01.2016 17:59 • #14


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