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Hallo zusammen,
ich bin Teil einer Gruppentherapie die mir lange sehr gutgetan hat. Die Stimmung war wertschätzend und sicher – bis auf eine Mitpatientin, nennen wir sie Birgit.
Birgit verhält sich oft einschüchternd, kontrollierend und bringt viel Unruhe in die Gruppe. Neulich gab es eine heftige Situation: Eine neue Patientin, die einen ausgebildeten Therapiehund mitbringt, hatte zuvor die Gruppe (Birgit war im Urlaub) gefragt, ob das in Ordnung ist. Wir alle haben zugestimmt – der Hund ist ruhig und angenehm.
Als Birgit zurückkam, reagierte sie sehr abwertend („Von wem ist denn die Töle?“), behauptete plötzlich, sie habe eine Allergie, und verließ wütend die Sitzung. Sie sagte, sie komme erst wieder, wenn der Hund weg sei. Das hat uns alle stark irritiert.
Ich habe das Gespräch mit der Therapeutin gesucht und offen gefragt, ob man wirklich alle Menschen behandeln muss – auch wenn sie eine Gruppe so massiv stören. Sie meinte, es gebe eine Behandlungspflicht und man könne niemanden einfach ausschließen. Ich hatte aber das Gefühl, dass sie selbst ziemlich unter Druck steht.
Mich beschäftigt das alles sehr. Ich frage mich, wie viel man als Mitpatientin aushalten muss – und ob meine Unsicherheit in der Gruppe nun einfach der neue Normalzustand ist.
Kennt jemand von euch solche Situationen?
Wie geht ihr mit destruktiven Persönlichkeiten in Gruppensettings um?

Lg

28.07.2025 23:52 • 30.07.2025 #1


25 Antworten ↓

Zitat von TheFunnyOne:
Wie geht ihr mit destruktiven Persönlichkeiten in Gruppensettings um?

Ich weiss jetzt nicht, wie eure Gruppengespräche inhaltlich organisiert sind. Aber sowas würde ich in der Gruppe direkt ansprechen.

Ohne Vorwürfe, einfach nur mitteilen, was das Verhalten des einen mit einem selbst macht. Das muss und darf kein Hacken und Stechen werden, aber solche Konflikte können auch ganz positive Dinge ans Licht bringen.

A


Herausfordernde Mitpatientin

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Hat Birgit denn keinen Anspruch auf Therapie, nur weil sie für eure Gruppe herausfordend und unbequem ist?
Weißt Du WARUM Sie so ist wie sie ist? Kennst du die Hintergründe für ihr Verhalten?
Wie sie aufgewachsen ist oder warum sie vielleicht einen geringen Bildungsstand / Benehmen hat.
Vielleicht kennt sie es nicht anders, hat es nicht anders gelernt, nicht anders erfahren...

In der Gruppentherapie sollte man doch nicht einzelne Teilnehmer mobben, oder?
Was wäre, wenn sich viele gegen Dich stellen würden?

Ich will gar nicht den Moralapostel spielen und weiß selber, wie anstrengend Mitpatienten sein können.
Vielleicht findet sie Euch anstrengend

Ihr könnt ihr als Gruppe doch auch mal sagen : Hör mal, kannst du bitte damit aufhören, du störst uns !
Oder was auch immer euch stört. Sprecht es an in der Gruppe, ohne Vorwürfe, ganz sachlich.
Sprecht vorher mit eurer Therapeutin, ob das okay ist.
Vielleicht kann die Therapeutin Sie auch mal bitten, dies oder jenes zu unterlassen?
Das wäre meine Idee dazu.

Also … ich habe bisher mit der Therapeutin gesprochen und hier geschrieben. Wir richten uns nicht als Gruppe gegen sie oder sowas bescheuertes. Ich habe mich das lediglich gefragt, ob es eine Pflicht gibt Menschen zu behandeln und das hab ich mit der Therapeutin kommuniziert.

Es ist schwierig mit Birgit zu sprechen, wenn sie jedes Mal wutentbrannt die Gruppe verlässt, wenn ihr irgendwas nicht passt bzw. es nicht nach ihrer Nase geht. Mich schüchtert das eh schon total doll ein und ich denke die ganze Zeit, dass ich irgendwas falsch mache. In unserer gemeinsamen WhatsApp Gruppe z.B. wettert sie immer extrem gegen die neue Patientin, versucht uns gegen sie aufzustacheln und auch gegen die Praxis und die Therapeutin und jedes Mal wenn eine Mitpatientin sie darauf hinweist, dass sie doch mal das Gespräch suchen könnte und es sicher auch eine Lösung gibt mit der alle fein sind, dann schickt sie ellen lange Sprachnachrichten, dass es ihr aber nicht darum geht, dass alle fein sind, sondern, dass sie den Hund weg haben will und dass sie das auch schafft.

Ich habe Verständnis dafür, dass Menschen nicht alle passen und dass es verschiedene Gruppendynamiken gibt. Aber mir macht ihr Verhalten einfach große Angst.

Zitat von TheFunnyOne:
Sie meinte, es gebe eine Behandlungspflicht und man könne niemanden einfach ausschließen.

Jein. In einem gewissen Maß gibt es das bzw das recht auf eine Behandlung, allerdings hat der Therapeuth auch selbst das Recht Patienten abzulehnen - gerade in aussergewöhnlichen Umständen oder wenn die Therapie nicht zielführend ist, kein sogenanntes Therpeuth-Patienten-Vetrateuen entsteht (u.a. dafür sind auch die Vorgespräche da)
Andersrum ist es eine Einzelne Person, die eine erfolgreiche Therapie mehrerer anderer stört (und in dem Fall torpediert) und eine Therapie i nder Form untragbnar macht

In dem Fall könnt ihr das in einer Sitzung direkt ansprechen und thematisieren (es bringt niemandem etwas sich solchem Druck auszusetzen) und so versuchen den Konflikt zu lösen.
Wenn da snich klappt muss die Therapeutin selbst handeln und ggf Birgit in eine andere Gruppe oder Einzeltherapie schieben - unter Umständen auch mit einem anderen Therapeuthen da die selbst unter der Situation leidet, keien adäquate Behandlung und/oder (Teil)Erfolg garantieren kann. Im Endeffekt muss die auch das der Krankenkasse rechtfertigen

Die Krankenkasse selbst kann evtl entsprechend aus Kostengründen der Gruppe einen Riegel vorschieben oder aufteilen da kein therapeutischer Erfolg in Sicht ist und/oder es zwangsweise zu Folgetherapien kommt und dadurch entsprechende Kosten - und das ist denke auch nicht in eurem Sinn oder Wunsch

@TheFunnyOne

Die Mehrheit hat beschlossen der Hund darf bleiben, zumal die neue Patientin ihn wohl auch braucht.
Steht denn irgendwo das eine neue Patientin nur zur Gruppe kommen darf wenn ALLE damit einverstanden sind?
Wenn nicht ist die Suppe gelöffelt. Auch jemand der einen Assistenzhund braucht hat ein Anrecht auf eine Therapie!
Sie muß nicht neben dem Tier sitzen, sich nicht abschnuffeln lassen oder ihn anfassen aber sie kann nicht entscheiden ob er geht oder bleibt. Und schon überhaupt nicht darf sie Drohen oder Einschüchtern.

Meine Meinung

Ist es nicht vielleicht sogar ganz gut für euch alle, daß es während eures Aufenthaltes auch mal zu Situationen kommt, wo sich Konflikte ergeben und die Beteiligten bemerken können, zu welcher Art von Reaktionen sie neigen? Draußen hat man ja auch mit Vergleichbarem zu tun.

Zitat von NoNameUser:
In der Gruppentherapie sollte man doch nicht einzelne Teilnehmer mobben, oder?
Was wäre, wenn sich viele gegen Dich stellen würden?

Ein Gruppenteilbehmer darf aber auch nicht die ganze Gruppe terrorisieren und einen Mitpatienten (die mit dem Hund) mobben. Da müsste die Therapeutin aktiv gegensteuern.

Ich denke......Birgit mobbt nicht, sie provoziert.
Ausdikutieren muss ich das jetzt aber nicht

Zitat von Schlaflose:
Da müsste die Therapeutin aktiv gegensteuern.

Zitat von NoNameUser:
Sprecht vorher mit eurer Therapeutin, ob das okay ist.
Vielleicht kann die Therapeutin Sie auch mal bitten, dies oder jenes zu unterlassen?

Zitat von TheFunnyOne:
und ich denke die ganze Zeit, dass ich irgendwas falsch mache.

Machst du ganz sicher nicht. Was könntest du in der Situation denn falsch machen? Ich kenne diese Grübeleien, von wegen liegt das jetzt an mir, müsste ich was tun oder was lassen, also ja, ich verstehe dich. Aber ich kann hier nichts erkennen, was du überhaupt falsch gemacht haben könntest? Im Grunde ist das ein Problem zwischen Birgit, der Dame mit dem Hund und eurer Gruppenleiterin, denn sie trägt die Verantwortung für die Therapie. Du bist in das Problem ja nur reingerutscht, ohne was dazu zu können oder es gewollt zu haben. Wenn das Ganze den Erfolg der Therapie gefährdet, liegt es an der Therapeutin eine Lösung zu finden. Für dich ist es sehr ärgerlich, weil deine Therapie dadurch gestört wird. Aber falsch gemacht hast du ganz sicher nichts.



Zitat von TheFunnyOne:
dass es ihr aber nicht darum geht, dass alle fein sind, sondern, dass sie den Hund weg haben will und dass sie das auch schafft.


Unwahrscheinlich. Ich nehme mal an, wir reden hier nicht von einem Therapiehund, sondern die Patientin hat einen Assistenzhund? Kleiner Unterschied mit großer Auswirkung, der Therapiehund wäre eher der Hund den ein Therapeut mitbringt oder der in verschiedenen Situationen zur seelischen Unterstützung eingesetzt wird (Altenheime, bei manchen Zeugenaussagen vor Gericht usw.) Geführt wird der Hund aber vom Therapeuten oder sonst einer dritten Person. Der Assistenzhund wird für die Bedürfnisse des Patienten ausgebildet und von ihm/ihr selbst geführt. Z.B. der Blindenführhund, Diabetikerwarnhund usw. Den wird man nicht so schnell los, und das dürfte die neue Patientin sehr genau wissen, die werden von ihren Hundetrainern dahingehend genau informiert wo sie mit Hund hindürfen und auf welcher rechtlichen Grundlage. Also da musst du dir keine Sorgen machen. Birgits dramatisches Gezeter wird nicht ohne weiteres dazu führen, dass sie ihren Willen bekommt.

Ich denke du solltest noch mal das Gespräch mit der Therapeutin suchen, wenn es dir so schlecht mit der ganzen Situation geht. Sie ist verantwortlich dafür, dass in der Gruppe eine gute und erfolgsfördernde Stimmung herrscht. Eine einzelne Person kann doch nicht einfach die Therapie aller Gruppenmitglieder stören. Und was WhatsApp angeht, nun ja, man kann einzelne Leute ignorieren....hab ich mit einer Kollegin in der Bürogruppe. Ihre Dramen lese ich ganz entspannt einfach nicht mehr und gut ist.

Zitat von Minime:
Ihre Dramen lese ich ganz entspannt einfach nicht mehr und gut ist.

Wobei das immer für Dritte leichter gesagt als getan ist (das kenne ich auch aus eigener Erfahrung, für sowas braucht man selbst sehr starke Nerven und einen starken eigenen Willen um das konsequent als Einzelperson durchzuziehen und auszuhalten).

Im Fall Birgit ist es scheinbar nunmal so, dass die die ganze Gruppe vereinnahmt und den verkerhr damit massiv stört.
Sprich: Sie ist laut und omnipräsent, fordert die komplette Aufmerksamkeit für sich ein - egal mit welchen Mitteln. Das kann auch entsprechend nach hinten losgehen und (wo wir bei meinen Erfahrungen sind) diese dann auch dich als ignorierende Person gezielt ins Auge nehmen kann und dann Dritte mit einbezieht. Das geht dann oft auch über Lästereien, Halbwahrheiten bishin Lügen die verbreitet werden um den Ignoreirenden (oder dem, der sich der Birgit als Einzelperson wehrt/entgegenstellt) zum einen zu schaden und zum anderen um dadurch trotzalledem die Aufmerksamkeit der Person zu bekommen. Der Dritte, über den das geht wird sich dann an dich wenden, hinterfragen etc und das kann durchaus auch öfter passieren und so durch Dritte Druck aufbauen.
In dem Fall Gruppentherapie, wo eine Birgit wirklich ALLE stört müssen die Gestörten dann auch entsprechened am selben Strang ziehen, sonst kann das auch üble Kreis eziehen
Im Zweifelsfall ausserhalb einer solchen Gruppentherapie kann es durchaus auch immer gt sein sich selbst Unterstützung bzw Beistand zu holen - auch wen ndiese nicht gegen so eine Birgiot direkt vorgehen muss/brauch/soll, sondern nur als seelischen Support und Halt

Weiß nicht, wie man so über jemanden wettern kann, den man nicht persönlich kennt oder selber Teil dieser Gruppe ist.

Zitat von Marc_Sky:
Wobei das immer für Dritte leichter gesagt als getan ist

Richtig da hast du vollkommen Recht, nach hinten losgehen kann es immer. Aber so wie es jetzt ist, scheint es ja auch nicht unbedingt zielführend zu sein.

@Minime Ist es definitiv nicht, da müssen dann entsprechend alle an einem Strang ziehen. Lösungsansätze gibts da ja erstmal einige. Ansonsten muss der Therapeuth die Notleine ziehen - oder die Gruppe löst sich entsprechend auf, was allerdings auch nich Sinn der Sache ist

Zitat von NoNameUser:
Ich denke......Birgit mobbt nicht, sie provoziert. Ausdikutieren muss ich das jetzt aber nicht

Wie Man es auch immer nennt, ihr Verhalten ist unzumutbar für eine Therapiegruppe.

@Schlaflose können wir so aus der Ferne anhand weniger Erzählungen nicht beurteilen. Da möchte ich lieber neutral bleiben, was wem zumutbar ist oder nicht. Sie stört, deswegen ist sie aber nicht unzumutbar. Meine Meinung.
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Birgit ist das Salz in der Suppe.

Zitat von NoNameUser:
@Schlaflose können wir so aus der Ferne anhand weniger Erzählungen nicht beurteilen. Da möchte ich lieber neutral bleiben, was wem zumutbar ist oder nicht. Sie stört, deswegen ist sie aber nicht unzumutbar. Meine Meinung.

Wir kennen uns hier alle nicht persönlich und können alles nur aus der Ferne beurteilen, was geschrieben wird. Wenn man da immer neutral bleiben würde, bräuchte man gar nichts zu schreiben.
Ich gehe einfach davon aus, dass alles so stimmt, was über Birgit geschrieben wird, und ich fände es unzumutbar, wenn sich jemand in meiner Therapiegruppe so verhalten würde.
Und wenn alles nicht stimmt und Birgit ist gar nicht so schlimm, ist es sowieso egal. Sie liest das hier ja nicht und kann sich nicht auf den Schlips getreten fühlen.

Da bin ich eben anders. Ich versuche fair zu bleiben. Unzumutbar ist schon ein hartes Wort.
Unter lauter depressiven, harmoniesüchtigen oder ruhebedürftigen Mitglieder, sticht jemand wie Birgit natürlich raus.
Gruppentherapie ist Arbeit und auch kein Senioren-Käffchen.
Geh mal in die richtige Psychiatrie, da lernst du Menschen kennen, die dir aufrichtig Leid tun...und wirst darüber froh sein, wie gut es Dir geht. Dagegen ist Birgit wenig aufsehenerregend. Meiner Meinung nach.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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