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honiglama
Guten Mittag,
Ich leide seit neun Jahren unter maladaptivem Tagträumen.
Ich habe meine eigene Traumwelt, in die ich täglich stundenlang flüchte.

Anfangs hatte ich Spaß daran, mittlerweile ist es ein Zwang. Egal wie sehr ich es versuche, ich schaffe es nicht einmal einen Tag, nicht wieder in Tagträume zu zerfallen.

Ich fühle mich immer schlecht, nachdem ich wieder einen Tagtraum hatte. Und es hört gar nicht auf. Heute habe ich schon wieder zwei Stunden damit verbracht und wir haben erst Mittag.

Diese Welt ist mir mittlerweile viel zu wichtig geworden. Sobald ich aufstehe bin ich da drin. Ich möchte da unbedingt raus aber meine Therapie weiß mir da auch nicht zu helfen. Ich habe auch erst vor kurzem mit jemandem darüber geredet. Vorher habe ich mich nie getraut.

Wäre ich da draußen, würde ich mehr auf die Realität konzentrieren. Dann hätte ich Spaß am echten Leben, anstatt immer abzutauchen.

Geht es jemandem ähnlich? Kann mich jemand beruhigen?

27.06.2021 11:48 • 27.06.2021 #1


7 Antworten ↓


Frau_Pübbels
Hallo ,

Wenn es mir nicht gut geht, fliehe ich auch in tagträumen . Ob es jetzt wie bei dir ist, kann ich nicht sagen, es gab aber Momente, wo ich das wirklich besorgniserregend fand .
Denn ich war lieber da als in der echten Welt.
Du schreibst hier
Zitat von honiglama:
Wäre ich da draußen, würde ich mehr auf die Realität konzentrieren. Dann hätte ich Spaß am echten Leben, anstatt immer abzutauchen.

Ist es nicht eher anders herum? Wenn ich Spaß in der Realität habe, dann tauche ich weniger ab ?
Zumindest ist es bei mir so.
Ist es doof oder langweilig, dann bin ich geistig am Fliegen. Ist es allerdings grade gut und spannend, bin ich voll im Moment.

27.06.2021 11:58 • x 3 #2


A


Wie komme ich aus der Tagträumerei raus?

x 3


O
Hallo,
ich muss sagen ich bin ein sehr großer Fan von Tagträumen und nutze dies auch nach Möglichkeit täglich. Je nachdem, ob mich ein Thema gerade mehr oder weniger fesselt, nehme ich mir hierfür bewusst entsprechend Zeit. Auch empfinde ich es als gutes Ventil, wenn negative Emotionen Mal überhand nehmen.

Bei dir hört es sich hingegen eher belastend an. Gibt es einen Grund, dass du immer wieder in diese Welt flüchtest? Drehen deine Tagträumen sich immer um das gleiche Thema? Sind sie eher positiv oder negativ? Kannst du noch steuern, wann du dich in deine Tagträume begibt, oder treten sie auch dann auf, wenn andere Dinge gerade wichtiger sind (z. B. bei der Arbeit oder beim Auto fahren)?

27.06.2021 12:03 • x 1 #3


honiglama
@Ostseemädchen
Das Tagträumen kann auch sehr hilfreich sein!

Ich kann mir das nicht erklären. Vielleicht stecke ich da drin fest, weil ich weder viele Freunde habe, noch eine gute Bindung zu meinen Eltern. Ja, es geht immer um die gleichen Themen, die nicht gerade sehr schön sind. Nein, ich gerate da meistens automatisch rein. Manchmal kann ich das auch bestimmen aber dann komme ich nicht mehr gut raus. Das ist auch sehr nervig, wenn ich eigentlich zutun habe, aber dann wieder doch nur tagträume.

Danke für die Antwort!

27.06.2021 12:24 • #4


honiglama
@kleinpübbels
Hattest du in diesen Momenten, in denen du dir Sorgen gemacht hast, denn Probleme, mit dem Tagträumen aufzuhören? Und bist du da auch automatisch rein geraten oder hattest du die Kontrolle darüber?

Das meinte ich. Würde ich mehr Spaß am echten Leben haben, dann wäre ich nicht so oft in meiner Traumwelt. Denn das Tagträumen macht mir keinen Spaß mehr.

27.06.2021 12:30 • x 1 #5


Frau_Pübbels
Zitat von honiglama:
@kleinpübbels Hattest du in diesen Momenten, in denen du dir Sorgen gemacht hast, denn Probleme, mit dem Tagträumen aufzuhören? Und bist du da ...

Hm ,es war automatisch. Und wahrscheinlich, um die schlechte Situation zu verdrängen.
Als mir das bewusst wurde, warum es so ist, hat es mkr weniger Sorgen gemacht und wurde auch weniger.
Letztes Jahr war es auch übler, mittlerweile kommt es nur noch selten vor ,also dann ,wenn man es gebrauchen kann . Wie zb vor dem einschlafen oder bei der Hausarbeit ^^
Was mitunter daran liegt, dass ich was glücklicher bin. Zumindest war es die letzte Zeit so.....aber trotzdem ist es jetzt nicht intensiver.

27.06.2021 12:57 • #6


O
@honiglama
Wenn ich die Tagträumerei nutze um negative Emotionen zu verarbeiten, dann versuche ich sie nicht zu beeinflussen, sondern hinterher eine Lehre für mich herauszuziehen. Oftmals kann man so ganz anders reagieren, als man es in der Realität getan hat oder hätte.

Kannst du für dich irgendeinen Mehrwert herausziehen, was du in der Realität verändern könntest?

27.06.2021 13:07 • #7


moo
So viel realistischer ist das Leben des Alltags eigentlich nicht - immerhin ist es derselbe Geist, der Alltag und Tagtraum erlebt bzw hervorbringt.

Hat man verstanden, dass letztlich alles geistgeformt ist, schwindet die Angst vor Tagträumen bzw das Vetrauen in den Standardzustand.

Entsprechend der Einsichtstiefe ist es möglich beide Zustände nach Belieben zu handhaben.

27.06.2021 16:00 • x 2 #8





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