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29

C
Mich stört Lärm von der Straße nicht, ich wohne in einer Großstadt.
Lärm vom Nachbarn stört mich eher. Zum Glück haben wir , bis auf 2 Mietparteien
angenehme Nachbarn. Straßenlärm gehört nun mal zum Leben dazu.
Knallende Türen, Gegröhle im Treppenhaus wären vermeidbar, wenn man nicht gerade von Assis abstammt.
Bei mir kommt es auf die Art von Lärm an, der mich mehr, weniger oder gar nicht stört.

03.05.2015 19:27 • #21


Mich84
Den Lärm von der Straße meinte ich nicht. Den von trampelnden, Tür scheppernden Nachbarn auf dem Flur

03.05.2015 19:34 • #22


A


Menschenlärmphobie

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Icefalki
Ich denke darüber auch schon eine geraume Zeit nach. Und komme nur ansatzweise weiter.

Es hat bei mir bestimmt damit zu tun, dass ich es hasse, etwas ausgesetzt zu sein, das ich nicht will und dagegen machtlos bin. Aber komischerweise nur das, was von Menschen erzeugt wird. Natur stört mich nicht.

Vielleicht weil mir die Natur noch keinen Schaden zugeführt hat?

03.05.2015 19:38 • #23


Mich84
Ja, gegen die Natur kann ich auch absolut nichts sagen. Ich meine sogar manchmal, dass sie mich ruft
Aber Menschengemachter Lärm INNERHALB des Mietshauses in die Stille hinein - es krampft mir förmlich manchmal das Herz zusammen

03.05.2015 19:46 • #24


Icefalki
Gottseidank haben wir ein eigenes Haus. Als wir noch zur Miete wohnten, habe ich unter die Tapete eine Isolierung geklebt. Aber wenn dir Türe dünn ist, bist du am Ar..

Umziehen?

03.05.2015 19:50 • #25


Mich84
Die Tür.. ja, sie sitzt nicht 100% im Schloss.
Vielleicht hält sie auch deshalb nicht richtig die Geräusche ab

03.05.2015 20:02 • #26


Icefalki
Kann man da nicht so ein dichtungsband dazwischen kleben. Vielleicht hilfst ein bisschen.

03.05.2015 20:05 • #27


C
Vielleicht weil von Menschen verursachter Lärm nicht sein müsste, sondern vermeidbar wäre?
Ein Dichtungsband hilft nicht viel gegen Lärm,
eher gegen Zugluft.
Es gibt nun einmal Leute / Nachbarn die wahrscheinlich wenig Erziehung genossen haben.
Ich habe diese Leute schon angesprochen. Nutzlos.
Es gibt aber tolle Ohrenstöpsel aus Silikon, die helfen mir ein wenig.
Alles Gute !

03.05.2015 23:53 • #28


Mich84
Hab in meiner Toilettentasche sogar noch Ohropax gefunden. Hab die heute mal wieder ausprobiert, gutes Gefühl. Aber ich muss aufpassen, dass ich es nicht übertreibe. Vor zwei Jahren hab ich Gehörgangsangepasste vom Akkustiker manchmal über mehrere Stunden getragen zu Hause mit dem Ergebnis, dass ich Angst vor meinem eigenen Geschepper in der Küche hatte, als ich sie entfernte

04.05.2015 20:58 • #29


Mondkatze
Zitat von Icefalki:
Zitat von Mich84:
Ja, gegen die Natur kann ich auch absolut nichts sagen.

Natur stört mich nicht.

Hallo
ja so müßte das sein. Natur im Wohngebiet ist doch schön.
Aber bei uns gab es mal Nachbarn, die haben sich über HÜhner des Nachbarn beschwert.
Die sollten doch froh sein, dass es das Gegacker noch gibt und nicht nur Sportauspuffanlagen oder Lärm von irgendwelchen Fabriken oder so.

04.05.2015 21:33 • #30


Mich84
Ja, genauso seh ich das. Bin ja auch auf dem Land aufgewachsen

04.05.2015 21:41 • #31


S
Lärm hat unterschiedliche Qualitäten.

Mit undifferenziertem Geräusch kann man mich verjagen. Am Schlimmsten ist Jahrmarkt/Rummel/Kirmes, wenn da aus jeder Ecke ein anderes Geräusch kommt. Aber auch plötzliche, laute Geräusche, die einen zusammenschrecken lassen: Silvesterknaller, Zirkus, Motorsägen etc. - Als Kind habe ich große Angst vor solchen Dingen gehabt.

Wenn ich hingegen Struktur erkenne und weiß, dass es sich um ganz bewusst eingesetzte, gut zusammenpassende Geräusche handelt, halte ich viel Lautstärke aus. Wenn ich die Musik mag, kann ich mich auf einem Rock-Konzert auch direkt neben die Boxen stellen, und es stört mich nicht, es macht mir sogar Spaß.

Ich denke, es geht bei der Menschenlärmphobie vor allem um die eigene Machtlosigkeit, wenn tausende unzusammenhängende, menschengemachte Geräusche zusammentreffen und einen furchtbaren Lärm erzeugen, der Tag und Nacht zermürbt. Auch wenn keines dieser Geräusche sicherlich aus dem Grund gemacht wird, empfindlichen Menschen den letzten Nerv zu rauben, ist das Ganze (nämlich der Krach) auch hier mehr als die Summe seiner Teile. Es führt zu schnell zu schlechter Stimmung.

Die Flucht aus dem Lärm ist stets erfüllend, hat aber auch stets zur Folge, dass man ihn bei der Rückkehr als um so schlimmer erlebt. Evtl. empfiehlt es sich, eine Methode zu finden, störende Geräusche auszublenden. Das geht. Auch das hat mit Frustration zutun - und wie man sie vermeidet. Gelingt es, sich nicht in den Ärger über den Krach hineinzusteigern, sondern den Ärger wie auch den Krach als nebensächlich zu betrachten, ist man auf einem guten Weg.

04.05.2015 22:26 • x 2 #32


Mich84
Das schlimme ist: Ich erkenn diese Hypersensibilität auf akkustische Reize als Frühwarnzeichen des Körpers an. Aber ich habe derzeit keine wirkliche Zeit, Konsequenzen daraus zu ziehen

05.05.2015 09:30 • #33


Adea
Stille ist etwas Elementares, das der Mensch zum Leben braucht. Nämlich zum Auftanken von Kraft, zum Regenerieren und für ein feineres Bewusstsein. Aber die Menschen haben ihr Bedürfnis nach Stille vergessen. Es ist unserer Zivilisation zum Opfer gefallen.

Es ist weder eine Phobie noch eine Störung, wenn uns Lärm krank macht und wir schon Angst davor haben - im Gegenteil ist es ein Zeichen von Gesundheit, wenn das Bedürfnis nach Stille erhalten geblieben ist oder sich entwickelt hat - sondern der Mangel an Stille in unserer lauten Welt ist der Fehler.

Für mich die eigentliche Botschaft des Films Nell mit Jodie Foster.

05.05.2015 16:41 • x 1 #34


J
Wahnsinn, wie viele Menschen es gibt, die dasselbe Problem haben wie ich! Hätte ich nie gedacht! Ich halte Menschenlärm auch nicht aus. Bin da absolut überempfindlich, weit über das normale Maß hinaus. Lärm fängt für mich schon bei den Schritten der Nachbarn über mir an. Leider wohne ich in einem sehr hellhörigen Haus. Es ist der Horror. Ich kann mich nie entspannen. Die da oben und die neben mir (die noch dazu lebhafte kleine Kinder haben) rennen selbst spätabends und teilweise sogar nachts herum und verrücken Möbel, schmeißen mit Wucht die Türen zu usw., zumindest hört es sich so an. Mein Traum wäre es, einmal einen Tag oder eine Woche in einem völlig geräuschlosen Raum zu verbringen. Damit ich endlich wieder mal runterkomme. Bin ja dauernervös wegen der Geräusche.

05.05.2015 23:06 • x 2 #35


Hotin
Hallo juwi,

Was Du schreibst, kann ich gut verstehen. Ständige Geräusche aus anderen Wohnungen können
schon belastend sein.
Dein Schlusssatz ist jedoch meiner Meinung nach nicht richtig zu Ende gedacht.

Zitat:
Bin ja dauernervös wegen der Geräusche.


Das wird garantiert nicht so sein. Nervös bist Du bestimmt wegen anderer Sachen. Und weil Du so
nervös bist, stört Dich selbst die Fliege an der Wand.
Solltest Du einige Gründe nicht woanders suchen ?

Viele Grüße

Hotin

06.05.2015 01:00 • #36


Hotin
Hallo Adea,


Zitat:
Es ist weder eine Phobie noch eine Störung, wenn uns Lärm krank macht


Grundsätzlich sehe ich das auch so. Nur.

Zitat:
Der Lärm, den Menschen erzeugen, empfinde ich auch als extrem belästigend!


Erstens erzeugst Du auch Lärm, wenn Du redest und Dich bewegst.
Möchtest Du allein auf der Welt sein?

Zitat:
Wie derb dagegen der Lärm, den Menschen machen. Auch mich stört, wenn ich Menschen sprechen
höre, wenn sie die Stille mit ihrem Sprechen durchbrechen.


Und zweitens. So etwas ist nicht gemeint, wenn Ärzte sagen, das Lärm krank machen kann.

Viele Grüße

Hotin

06.05.2015 01:11 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

J
Zitat von Hotin:

Zitat:
Bin ja dauernervös wegen der Geräusche.


Das wird garantiert nicht so sein. Nervös bist Du bestimmt wegen anderer Sachen. Und weil Du so
nervös bist, stört Dich selbst die Fliege an der Wand.
Solltest Du einige Gründe nicht woanders suchen ?

Viele Grüße

Hotin


Ja, stimmt, das war blöd ausgedrückt
Ich glaube, bei mir liegt es vor allem daran, dass ich immer alleine zuhause sitze. Ich lauere ja schon geradezu auf jedes Geräusch, weil ich unausgelastet bin. Und ich glaube, ich bin einfach neidisch auf Menschen, die jemanden haben. Es ist bezeichnend, dass mich Lachen, Sesselrücken, Geschirrklappern etc., wenn jemand Gäste hat, besonders stören.

06.05.2015 12:04 • x 1 #38


Entwickler
Zitat von Castro:
Vielleicht weil von Menschen verursachter Lärm nicht sein müsste, sondern vermeidbar wäre?

Ich denke, das ist das Entscheidende. Viele Menschen benutzen Lärm, um auf sich aufmerksam zu machen. Wer nicht laut spricht, hat keine Autorität und verdient keinen Respekt. Und die ganzen Sportauspüffe, extra Gas gebenden Motorräder vor roten Ampeln, öffentliches Rumpöbeln und -albern, das kommt alles nur daher, dass diese Menschen versuchen, sich im wahrsten Sinne des Wortes, Gehör zu verschaffen. Ich empfinde so was seit meiner Kindheit als primitiv. Gut erzogene Menschen sind leise und unauffällig. Der meiste von Menschen verursachte Krach ist absolut vermeidbar.

06.05.2015 18:36 • x 2 #39


Entwickler
Zitat von Adea:
Stille ist etwas Elementares, das der Mensch zum Leben braucht. Nämlich zum Auftanken von Kraft, zum Regenerieren und für ein feineres Bewusstsein. Aber die Menschen haben ihr Bedürfnis nach Stille vergessen. Es ist unserer Zivilisation zum Opfer gefallen.

Es ist weder eine Phobie noch eine Störung, wenn uns Lärm krank macht und wir schon Angst davor haben - im Gegenteil ist es ein Zeichen von Gesundheit, wenn das Bedürfnis nach Stille erhalten geblieben ist oder sich entwickelt hat - sondern der Mangel an Stille in unserer lauten Welt ist der Fehler.

Für mich die eigentliche Botschaft des Films Nell mit Jodie Foster.

Ich sehe es auch so, dass Stille der Normalzustand ist. Der Mensch hat 99% während seiner Existenz in der Steinzeit gelebt, und da gab es nachts kein halli-galli, es gab keine unbekannten Stimmen, die einen aufwecken, und wenn es Geschrei gab, dann bedeutete es teils lebensbedrohliche Gefahr. Der Mensch kann einfach nicht so schnell umprogrammiert werden. Ich würde mich auch davor hüten, meine Geräuschsensibilität als Phobie zu bezeichnen. Und ich sehe es auch nicht ein, im Zug einen Kopfhörer aufzusetzen. Denn ich will ja meine Umgebung akustisch hören. Nur eben nicht die Stimmen mit Dummgelaber und Gekicher. Was ich mir vorstellen kann, ist nicht, Störgeräusche mit eigenen Gegengeräuschen (Musik) zu eliminieren, sondern mit einem Gegenschallkopfhörer, der mir eine gewisse Stille ermöglicht. Allerdings zu dem Preis, dass man dann vorübergehend taub ist.

06.05.2015 18:46 • x 2 #40


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Prof. Dr. Borwin Bandelow