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Schlaflose
Zitat von Freisein:
Dann habe ich noch so eine Art Glauben (der ist aber nirgends in ner Religion zu finden). Durch ein persönliches Erlebnis, glaube ich, dass wir alle von einem Ursprung her kommen und mit dem Tod wieder dorthin gehen. Dieser Ursprung ist wie eine nährende Mutter, alles ist gut dort. Der Ursprung ist im Universum, irgendwo ist er noch. Also habe ich angefangen, Wünsche ans Universum zu schicken: ich habe mir gewünscht, dass mir das Universum zur richtigen Zeit die für mich richtige Arbeitstelle senden soll. Und daran glaube ich jetzt. Dass ich schon noch meinen ArbeitsDeckel zum Topf finde.


Na, da will ich aber sehr hoffen, dass das nicht auf uns alle zutrifft. Wenn dich das tröstet, OK, aber für mich will ich das nicht. Ich will, dass nach dem Tod nichts ist. Für mich ist das der größte Trost und nimmt mir die Angst.

20.09.2016 17:32 • #21


F
@Schlaflose ich freue mich darauf wieder heim zu können nach dem Tod das könnt ich nun nicht, wenn da nix mehr wäre...

20.09.2016 21:48 • #22


A


Keine berufliche Perspektive

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H
Hallo,

Struppi, ich kann dich da total verstehen, da es mir so ähnlich geht;

Vor über drei Jahren erkrankte ich an einer Angststörung,Ursachen: totale Erschöpfung, da ich sowohl im Studium als auch in meiner Familie einfach alles perfekt machen wollte und die Messlatte zu hoch gesetzt habe. Ergebnis waren starke körperliche Beschwerden, die mir große Angst gemacht haben und Panikattacken verursacht haben. Dank Therapie und amb. Reha ging es mir schon nach kurzer Zeit so gut, dass ich mein Studium dieses Jahr erfolgreich abschließen konnte.

Ich fand den Beitrag hier so passend, weil auch ich einen Studiengang im sozialen Bereich gewählt habe, denn ich dachte, ich wäre dafür geschaffen und es würde erfüllen.
Als ich das Studium vor 4 Jahren aufgenommen habe, hatte ich noch keine Angsterkrankung, im Gegenteil ich empfand mich als belastbar und freute mich auf die Arbeit mit Menschen. Vor meinem Studiengang war ich im kaufmännischen Bereich tätig, dort fehlte mir aber der direkt Kontakt zu Menschen.
Obwohl ich mein Studium mit einer sehr guten Note geschafft habe, habe ich mit jetzt noch keine Arbeit, da sich in den letzten Monaten eine Angst manifestiert hat, die mich bei meiner Jobwahl stark beeinträchtigt.

Ich habe Panik vor Vorstellungsgesprächen, Angst vor neuen Kollegen, Angst mich vorstellen zu müssen. Nach meinem Abschluss hatte ich ein paar Vorstellungsgespräche und anscheinend kam ich so gut an, dass ich sogar zwei Jobangebote hatte, diese aber nach einer Hospitation nicht angenommen habe. Da ich das GEfühl hatte, ich komme damit klar, da Gremienarbeit gefragt war, zudem ich noch ab und zu hätte für einige Tage verreisen zu müssen aufgrund irgendwelcher Sitzungen. Ich habe mir nun vorgenommen, klein anzufangen und suche derzeit nach einem kleineren Umfeld, wo ich mich erstmal entwickeln und mehr Selbstsicherheit gewinnen kann und das am besten im kleinen Team.
@schlaflose, wie hast du es geschafft 20 Jahre in deinem Beruf zu bleiben, trotz großer Angst? Und was ich nicht verstehe, es heißt doch immer, man muss sich konfrontieren, nur so wird die Angst besser. Was glaubst du Schlaflose, warum ist bei dir die Angst nicht besser geworden?Lag es auch an der Persönlichkeitsstörung?
Ich möchte nur ungern einen ganz anderen Beruf ausüben, dafür habe ich nicht studiert. Aber ich weiß nicht wie ich es anpacken soll.
Nun habe ich das Glück, dass mein Mann gut verdient und ich nicht arbeiten müsste. Aber ich möchte nicht ewig Hausfrau und Mutter sein. Ständig werde ich von allen um mich herum gefragt, warum ich trotz Studium immer noch keine Arbeit habe...das ist mir manchmal schon unangenehm.

Zu meiner sozialen Angst ist zu sagen, dass ich schon immer etwas zurückhaltender war und auch Angst hatte vor großen Menschenmengen zu referieren. ES mangelte mir schon immer etwas an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Aber all dies hielt sich im Rahmen, ich habe trotzdem immer gearbeitet, war sogar mehrere Jahre im Ausland.
Aber nun hat die Angst die Überhand genommen, besonders schlimm sind für mich Treffen, GEspräche mit Autoritätspersonen, wie z. B. mit Lehrern meines Kindes. Meine Beine fangen dann immer an zu zittern und ich habe Herzklopfen. Es ist sogar schon manchmal der Fall, wenn ich bestimmte Nachbarn, oder Mütter von Schulkollegen meines Kindes im Supermarkt treffe. Ich kann nicht genau sagen, was mir so Angst macht. Glaube es ist die Angst, dass ich bei der Begrüßung nicht weiß was ich sonst noch sagen soll. Ich weiß es nicht...
Im familiären Umfeld habe ich keine Ängste, wirke eigentlich dort gar nicht schüchtern, auch nicht unter Freunden. Im Studium hatte ich auch keine Probleme Anschluss zu finden, habe dort schnell Freundschaften/Bekanntschaften geschlossen, Gruppenarbeiten waren auch o.k.

@struppi, hast du vielleicht mal über eine ehrenamtliche Tätigkeit nachgedacht, da hast du viell. auch nicht den Druck etwas leisten zu müssen, gleichzeitig isolierst du dich nicht und hast noch Kontakt zu Menschen. Und selbst da kannst du dir aussuchen wie intensiv der Kontakt sein soll, je nach Bereich.Denn ich denke je länger man zu Hause bleibt, desto größer werden die sozialen Ängste, das sehen ich z. B. auch bei mir.
Bei mir ist es auch so, dass mir die Angst mit dem einzelnen Klienten (Einzelfallbetreuung/Case Mangement) kaum Angst macht. Aber sobald es um Gruppenangebote geht oder vielleicht auch Übernahme von Seminareinheiten kann ich mir das derzeit gar nicht vorstellen. Besonders fürchte ich mich irgendwo neu zu sein und mich in der Runde vorstellen zu müssen, das klingt total bescheuert. Ich bin dann so verunsichert, dass mir beim Begrüßungslächeln die Mundwinkel zittern, das ist total peinlich:-( aber gar kein Lächeln auflegen wirkt auch unsymphatisch....

LG

28.09.2016 09:40 • #23


Schlaflose
Zitat von hoperful:
@schlaflose, wie hast du es geschafft 20 Jahre in deinem Beruf zu bleiben, trotz großer Angst? Und was ich nicht verstehe, es heißt doch immer, man muss sich konfrontieren, nur so wird die Angst besser. Was glaubst du Schlaflose, warum ist bei dir die Angst nicht besser geworden?Lag es auch an der Persönlichkeitsstörung?


Bei mir hat sich das ganze in Form von extremen Schlafstörungen manifestiert. Ich konnte mich immer zusammenreißen und mich trotz Angst den täglichen Herausforderungen stellen, deswegen hat sich der Körper mit den Schaftörungen gewehrt. Ich konnte es nur mit Medikamenten durchhalten. Die ersten Jahren nahm ich mehrmals die Woche Schlaftabletten, dann bekam ich schlafanstoßende Antidepressiva, die im großen und ganzen gut halfen.
Es gab aber dann immer mehr Situationen, die mich fertigmachten, die daher rührten, dass ich das Schulsystem nicht mehr gutheißen und mittragen konnte, wo die Schüler und die Eltern das Sagen hatten und die Schulleitung immer auf deren Seite war. Dass es immer die Schuld des Lehrers ist, wenn Schüler versagen, und nicht weil sie am Gymnasium einfach überfordert sind oder schlicht und einfach faul. Man musste die Anforderungen immer weiter zurückschrauben, es ging immer weniger um den Fachunterricht sondern darum, die Schüler, die von zuhause keinerlei Erziehung hatten und absolut keinen Respekt mehr, im Zaum zu halten. Dazu hatte ich einfach keine Kraft und Energie mehr und auch keine Lust.

28.09.2016 15:02 • #24


F
Zitat von hoperful:
Bei mir ist es auch so, dass mir die Angst mit dem einzelnen Klienten (Einzelfallbetreuung/Case Mangement) kaum Angst macht.


@hoperful du, du hast die Lösung auf dein Jobproblem in diesem Satz gerade geliefert. Such doch nur auf Case Management und dann die passende Firma, Krankentaggeldversicherung oder Unfallversicherung. Eine Freundin von mir arbeitet bei einer Krankentaggeldversicherung, die hat meistens nur mit dem Klient und dem Arbeitgeber Sitzungen. Nix da mit Gruppen und Gremien. Weisst du, wenns doch eine gute andere Lösung gibt, warum dann eigentlich abquälen?

28.09.2016 16:09 • #25


Hotin
@ hoperful

Hallo hoperful,

Zitat:
Zu meiner sozialen Angst ist zu sagen, dass ich schon immer etwas zurückhaltender war und auch Angst hatte vor großen Menschenmengen zu referieren. ES mangelte mir schon immer etwas an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein.
Ich kann nicht genau sagen, was mir so Angst macht. Glaube es ist die Angst, dass ich bei der Begrüßung nicht weiß
was ich sonst noch sagen soll. Ich weiß es nicht...


Nichts ist einfacher, als so etwas zu lösen. Übe es immer wieder, mit fremden Menschen in Kontakt zu kommen.
Dann machst Du eine wichtige Erfahrung.
Je besser Du mit Menschen Kontakt schließen kannst, umso geringer wird Dein Angstgefühl.
Anders geht es nicht.

Viele Grüße

Bernhard

28.09.2016 16:42 • #26


Butterfliege
Mir gehts ähnlich...hab mit viel Ärger und Ach und Krach meine Ausbildung geschafft und steh jetzt da....arbeitsunfähig, auf der Suche nach Kliniken.
Hatte super Noten, aber im Betrieb war ich eher bescheiden. Im 1. gemobbt worden, nach Wechsel ging es besser, aber ich war absolut nicht leistungsfähig, hab dauernd Fehler gemacht weil mich meine Ängste und negativen Gedanken völlig blockiert haben. Wurde natürlich nicht übernommen und kann mir kaum vorstellen wieder iwo unter zu kommen. Ich fühl mich wie der absolute Versager und bin nur noch voller Ängste. Bin aktuell auch noch krank geschrieben aber die Krankenkasse macht Druck ich muss arbeiten. Allein der Gedanke daran versetzt mich in Panik. Im 1. Betrieb wurde ich so schlimm gemobbt, dass ich ein kleines Trauma habe und sich meine Diagnosen stark verschlimmert haben. Suche jetzt eine Klinik, aber hab da Probleme mit Wartezeiten etc. In der Zwischenzeit muss ich jetzt einen Job suchen und fühle mich überhaupt nicht im Stande dazu...

28.09.2016 17:06 • #27


H
@schlaflose, ja ich kann mir das sehr gut vorstellen, wie schwer es die Lehrer heutzutage haben.
Dabei habe ich geglaubt auf dem Gymnasium wäre es etwas leichter, die Schüler seien motivierter.
Aber es ist toll, dass dir wenigstens eine andere Stelle angeboten wurde!
Ich habe ja auch eine Beruf, in dem ich mich mit problembelasteten Klientel befassen muss, aber gerade das hat mich gereizt.

@ Bernhard, du hast vollkommen recht. Die Konfrontation ist das A und O, es ist ja so ähnlich mit meiner Agoraphobie. Je mehr ich die Situationen vermieden habe, desto schlimmer wurde es. In dem Moment ist es eine Erleichterung,aber im Nachhinein wurde alles nur noch schwieriger.

@freisein, ich schaue mir jeden Tag die Stellenangebote durch, leider habe ich diese Art von Arbeit noch nicht gefunden. Vielleicht ist es unter dem Berufsbild des Sachbearbeiters zu finden. Momentan sind halt sehr viele STellen in den Bildungsstätten im Bereich der Maßnahmen für Langzeitarbeitslose, beruflich Integration von Flüchtlingen, bzw. Jugendlichen mit Vermittlungshemmnissen. Und da ist auch die Gestaltung von Gruppenangeboten angesagt, was ich mir direkt nach dem Studium nicht zutraue.

Ich habe schon überlegt mich wieder an meine Therapeutin zu wenden, meine letzte Sitzung war letztes Jahr im März. Ich habe zwar noch ein paar Sitzungen offen,aber es ging mir soweit ganz gut, so dass ich es nicht in Anspruch nehmen musste.Hinzu habe ich noch eine Situation im Kopf, die mich etwas enttäuscht hat. Als ich meine Angst vor gewissen Situation in Bezug auf mein anstehendes Praktikum äußerte, reagierte sie etwas verärgert und meinte jetzt gehen Sie mir aber auf die Nerven mit ihrer ständigen Angst, auf der Arbeit etwas falsch zu machen.
Hinzu, kenne ich die Theorie, was ich machen müsste, aber es scheitert halt noch an der Umsetzung....

29.09.2016 07:52 • #28


F
@hoperful Ja, es läuft unter Sachbearbeitung. Kannst ja mal dort gucken.
Und also den Spruch hätte die Therapeutin aber echt weglassen können. Da merkt man gleich, dass die keine eigenen Erfahrungen mit Ängsten gemacht hat. Die weiss ja nicht wie das ist in Real, aber Hallo!

29.09.2016 15:13 • #29


A

05.02.2024 19:37 • x 1 #30


Gody
Soviel Gesellschaft habe ich leider nicht. Sollte jemand wirklich ein ernsthaftes Interesse daran haben und es sich dabei nicht nur um Smalltalk handelt, erzähle ich notfalls meine gesamte Lebensgeschichte in puncto Schule und Beruf, wie ich sie empfunden habe, denn ohne Kontext könnte es keiner verstehen.

PS. Als Informationen zu mir. Habe mich durch die schule auch eher durchgekämpft, eine Ausbildung mal angefangen und nach 2 Jahren hingeworfen. Danach einige Jahre Mini gejobbt aber nun durch das Zusammenwirken diverser glückliche Umstände seit nun etwa 6 1/2 Jahren in einem unbefristeten angestellten Verhältnis. (Quereinsteiger.)

05.02.2024 20:00 • x 1 #31


Patrick
Zitat von Abenddämmerung:
Bin mittlerweile über 40

Damit bist du noch nicht zu alt. Mir fallen einige Jobs ein, welche ich tun würde, wenn es mit der Selbständigkeit nicht mehr klappt. Zähle doch mal auf, welche dir so in den Sinn kommen?

Grüße

05.02.2024 21:04 • #32


A
Mh, bin da irgendwie etwas phantasielos. Was ich gerne tun würde ja, das wüsste ich schon, nur sollte es vielleicht realistisch sein. Es ist ja auch nicht so, dass ich die Selbständig ganz aufgeben will. Ich denke, ich werde mich mal mit 50-60 Stunden wo anstellen lassen, um zu sehen, ob ich damit überhaupt klar komme.

05.02.2024 22:45 • #33


A
Ich falle auch durch viele Raster (Arbeitsamt fühlt sich nicht zuständig, Lebenshilfe passt auch nicht, dann wieder kein Kostenträger, da nur Selbständig usw.). War heute zumindest bei einer weiteren Beratung.
Nein, zu alt bin ich nicht und ich hätte auch wirklich Lust, etwas noch zu machen (sofern das noch gesundheitlich geht).
Mich würde dennoch mal interessieren, wie ihr mit dem Berufsthema umgeht? Ich meine irgendwann ist es dann ja doch mal zu spät, oder spätestens bei der Rente (habe keine) merken das ja auch andere...

06.02.2024 16:23 • #34


A


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