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5

Schlaflose
Zitat von AJPsychic:
In Deutschland wird sehr früh ausgesiebt und unterteilt in Hauptschule, Realschule, Gymnasium.

Das war früher so. Die Tendenz geht in allen Bundesländern zur Gemeinschaftsschule. Hier bei uns im Saarland gibt es seit 2 Jahren nach der Grundschule nur noch die Möglichkeit Gemeinschaftsschule (die die eheamlige Haupt- Real- und Gesamtschule vereint) mit der Möglichkeit nach 13 Jahren Abitur zu machen oder Gymnasium mit Abitur nach 12 Jahren. Und wir sind am Kämpfen, dass das Gymnasium nicht auch noch geschluckt wird.

Zitat von AJPsychic:
Die Klassen hier sind viel zu groß, um wirklich qualitativ hochwertigen Unterricht so zu gestalten, dass jedes Kind profitiert.


Genau deswegen funktioniert das gemeinsame Lernen nicht und deswegen ist bzw. war das dreigliedrige System perfekt, wo jeder nach seinem Leistungsvermögen beschult wurde.

21.05.2014 11:48 • #21


A
Ich hatte auch hauptsächlich 1er und 2er in der Grundschule, außer in Kunst. Da war ich schon immer untalentiert

Bin dann aufs Gymnasium gewechselt. Habe bis dahin auch nie wirklich gelernt oder lernen müssen. Es war wie bei Schlaflose. Ich war schon immer Ehrgeizig, habe freiwillig nach der Schule meine Hausaufgaben gemacht und hatte Spaß an der Schule und am Lernen.

21.05.2014 11:51 • #22


A


Schulzeugnis

x 3


P
Also in der Grundschule war ich immer so 2-3. Hatte gar kein Interesse an Schule und habe auch nie richtig aufgepasst. Meine Kopfnoten waren denkbar schlecht. Aufmerksamkeit 4, Fleiss 4, Ordnung 4. Nur Betragen war 2, aber auch nur weil mir das auch egal war wenn die Lehrer mit mir geschimpft haben. Hab lieber vor mich hingeträumt. Hab auch nie Hausaufgaben gemacht und viel Dresche bekommen, weil dadurch oft blaue Briefe kamen.

Bin dann auf der Realschule gelandet und war dann auch nur mittelmässig, da immer noch desinteressiert . Deutsch, Physik, Chemie -2, Rest -3 Religion - NF

Heute verstehe ich mein Desinteresse von damals nicht mehr. Aber so war´s halt.

21.05.2014 14:07 • #23


A
Zitat von Schlaflose:
Zitat von AJPsychic:
In Deutschland wird sehr früh ausgesiebt und unterteilt in Hauptschule, Realschule, Gymnasium.

Das war früher so. Die Tendenz geht in allen Bundesländern zur Gemeinschaftsschule. Hier bei uns im Saarland gibt es seit 2 Jahren nach der Grundschule nur noch die Möglichkeit Gemeinschaftsschule (die die eheamlige Haupt- Real- und Gesamtschule vereint) mit der Möglichkeit nach 13 Jahren Abitur zu machen oder Gymnasium mit Abitur nach 12 Jahren. Und wir sind am Kämpfen, dass das Gymnasium nicht auch noch geschluckt wird.


Ich wusste nicht, wie unterschiedlich das ist, in den einzelnen Bundesländern. Hier in Berlin, wir beschäftigen uns ja gerade mit der Schulsuche, gibt es in unserem Bezirk keine Gemeinschaftsschulen. Ein Haufen privater Einrichtungen, bei denen ich schlecht einschätzen kann, ob sie nun gut sind oder nicht und die klassischen drei Schulzweige. Manche Ganztags, andere nicht.

Zitat von Schlaflose:
Zitat von AJPsychic:
Die Klassen hier sind viel zu groß, um wirklich qualitativ hochwertigen Unterricht so zu gestalten, dass jedes Kind profitiert.


Genau deswegen funktioniert das gemeinsame Lernen nicht und deswegen ist bzw. war das dreigliedrige System perfekt, wo jeder nach seinem Leistungsvermögen beschult wurde.


Aber kann man das Leistungsvermögen so verbindlich nach vier oder sechs Grundschuljahren feststellen? Finde ich schwierig, gerade für Kinder sozialschwachen Familien. Ich glaube, ich verstehe langsam besser, warum in Deutschland weniger Kinder aus Arbeiterfamilien studieren, als in anderen Ländern.

22.05.2014 09:43 • x 1 #24


A
Zitat von Streunerin:

Wie war das eigentlich in eurer Familie? Wurde euch Druck gemacht im Bezug auf gute Noten?


Ich weiß nicht, ob das wirklich Druck war. Ich würde eher Erwartungshaltung dazu sagen. Ich komme aus einer Akademikerfamilie und mir geht es so wie Schlaflose. Bei uns wurde viel gelesen, viel über Politik, Geschichte, Kunst und Literatur diskutiert. Schule viel mir nie schwer und es war einfach klar, dass ich irgendwann studieren würde, so wie alle anderen auch.

22.05.2014 09:47 • #25


Dubist
Weiß nicht, ob man mich nicht auch trotzdem auf die Realschule hätte lassen können, trotz Dyskalkulie. Ich habe das schon gehört, das dann anders mit den Schülern umgegangen werden müßte, die eben diese schwäche haben.

22.05.2014 10:12 • #26


L
Also ich war in der Schule mittelmässig, meine Lehrer haben immer gesagt das ich mehr kann, wenn ich wollte.
1 und 2 Schuljahr ging noch sehr gut. Naja da hat meine Mama auch noch gelebt,
Meiner Steifmutter waren wir so ziemlich egal , die ist auch immer nur wegen ihren eigenen Kindern in die Schule gekommen. Mit ihr sind wir oft umgezogen, ich hab da fast jedes Jahr die Schule gewechselt.
Als ich mit 13 dann zu der ersten Pflegefamilie bin hat die die Noten nur in Handarbeit und Hauswirtschaft interessiert, damit ich später mal Mann und Kinder versorgen kann, falls ich mal einen abkriegen sollte!
Da musste ich auch nachmittgas immer im Haushalt helfen und sollte abends dann die Hausaufgaben machen, hab ich dann meistens nicht!
Bei meinen zweiten Pflegeeltern, bin ich mit 15 hingekommen, die haben auch nicht nach Hausaufgaben geguckt, muss ich in dem Alter selbst wissen , hieß es: aber die waren mal bei einer Schulaufführung da und haben erlaubt das ich mit in die Jugendherberge fahren darf mit der Klasse, das durfte ich bei den ersten nur bei Tagesausflügen, musste dann aber die Hausarbeit abends machen.
Als ich dann angefangen habe im Hotel Hauswirtschaft zu lernen, da hab ich das abgebrochen, weil ich da auch nur am putzen war,morgens Restaurant und Gästezimmer und nachmittags Geschirr spülen und Küche schrubben.

Hab dann verschiedene Jobs gemacht, bis ich dann Bürokauffrau gelernt habe mit Unterstützung vom Arbeitsamt und hab dann noch ein SGD Lehrgang drangehängt, alles mit 2 bestanden

22.05.2014 11:28 • #27


Dubist
Hatte kein gutes Umfeld und ich hab auch nie jemand gehabt der mit mir gelernt hätte vor dem schulabschluss. Geschweige denn das was gekocht war in den Jahren der Entwicklung.
manchmal machte ich mir nur gebratende Zwiebeln auf ein Butterbrot das war mein mittagessen dann vor der Mittagsschule.
als ich 11 jahre war bekam ich mittags gar nichts gekocht von niemand und Abends auch oft nicht.
Diese Fehler hab ich bei meinen Kindern nicht vorgehabt zu machen.
Dem Geld hinterherrrennen und die Kinder dann sich selbst überlassen ohne Hilfe, ohne Liebe und total vernachlässigt.
die Noten eines Kindes hängen sehr wohl viel von den Eltern ab.
Dabei trauere ich gar nicht mehr über die Vergangenheit, sondern freue mich daran, das es auch anders geht

22.05.2014 13:50 • #28


L
Naja man kanns ja nicht ändern, war halt so!

Trotzdem denke ich , das ich so manche Schwierigkeiten nicht hätte, wenn es in der Kindheit anders gelaufen wäre!


Versuche halt das Beste draus zu machen!

Bei meinen Kindern hab ich ganz bewußt daruf geachtet das die was zu Essen haben, und das die regelmäsige in die Schule gehen usw,

Übrigens diese Förderung von der Schule bei Kindern mit einer Lernschwäche gibt es nicht überall.
Ich war oft in der Schule für meine Kinder meine Tochter ist Legastheniekerin und mein Sohn hat ADHS und musste zeitweise Ritalin nehmen.
Damals hat mir die Schulleitung empfohlen die Kinder auf die Sonderschule zu geben.
Hab mich dagegen gewährt.
Meine Tochter ist Bauzeichnerin geworden und mein Sohn macht gerade ein Studienlehrgang für Computerprogramme
Übrigens damals hat man meiner Tochter auch zu Hauswirtschaft geraten. als ob es für Mädchen nichts anders geben würde!

22.05.2014 14:06 • #29


L
Das ist hart, Kinder in die Sonderschule abschieben zu wollen wegen einer Teilleistungsschwäche.

War ja leider früher Gang und Gebe. Ich habe mal ein Interview mit einem Nobelpreisträger für Physik gesehen, der war Legastheniker und hatte richtig was drauf.

Zum Glück ist das heute meist anders.

22.05.2014 17:15 • #30


Schlaflose
Zitat von AJPsychic:
Aber kann man das Leistungsvermögen so verbindlich nach vier oder sechs Grundschuljahren feststellen?


Wo sollte denn deiner Meinung nach der Zeitpunkt sein, wo man das feststellen kann? Wenn alle bis z.B. zum 9. Schuljahr zusammenbleiben und der Unterricht sich nach den Schwächsten richtet, ist für diejenigen, die Abitur machen wollen, so viel wertvolle Zeit verschwendet worden. Die müssen dann den gesamten Gymnasialstoff fürs Abitur, der bisher in 8/9 Jahren vermittelt wird, in drei Jahren aufholen. Und weil das nicht möglich ist, werden die Anforderung des Abiturs noch weiter gesenkt.
Wir sind sehr gespannt, wie sich das bei uns mit der Gemeinschaftsschule entwickelt, wenn die ersten Abiturjahrgänge daraus hervorgehen. Wir ahnen Böses.

Bisher war es ja immer so, dass man die Schulform wechseln konnte bzw. musste, wenn man falsch eingestuft worden war. Es kamen immer viele ehemalige Realschüler nach der 10. Klasse auf Gymnasium, um Abitur zu machen. Umgekehrt mussten aber sehr viel mehr abgehen, die am Gymnasium überfordert waren. Ich habe 1982 Abitur gemacht. Aus den ursprünglich 5 Parallelklassen, die in der Klasse 5 anfingen, mit jeweils zw. 45-50 Schülern pro Klasse, machten ca. 70 Abitur, wobei da auch einige dabei waren, die von der Realschule kamen.

Bei uns ist seit ein paar Jahren auch weder eine Empfehlung der Grundschule noch ein bestimmter Notendurchschnitt nötig, um auf Gymnasium zu gehen. Der Elternwille ist entscheidend. Und wenn die Eltern aus sozial schwachen Familien ihre Kinder nicht aufs Gymnasium schicken wollen.... Aber zu deiner Beruhigung, es gehen auch solche Kinder aufs Gymnasium ... und machen viel Ärger. Da kann ich als ehemalige Gymnasiallehrerin ein Lied davon singen.

Zitat von AJPsychic:
Ich glaube, ich verstehe langsam besser, warum in Deutschland weniger Kinder aus Arbeiterfamilien studieren, als in anderen Ländern.


Das stimmt ja mittlerweile auch nicht. Gerade gestern war ein Bericht im Fernsehen über den rasanten Anstieg der Studierenden an den Unis, trotz geburtenschwacher Jahrgänge. Die Unis platzen aus allen Nähten und es gibt nicht genügend Gelder, um neue Gebäude zu errichten und erst recht nicht, um zusätzliches Lehrpersonal einzustellen.
In anderen Ländern ist auch oft üblich, dass man trotz Abitur noch eine Aufnahmeprüfung machen muss. Das ist in Deutschland ja nicht so.

22.05.2014 17:22 • #31


A
Zitat von Schlaflose:

Wo sollte denn deiner Meinung nach der Zeitpunkt sein, wo man das feststellen kann? Wenn alle bis z.B. zum 9. Schuljahr zusammenbleiben und der Unterricht sich nach den Schwächsten richtet, ist für diejenigen, die Abitur machen wollen, so viel wertvolle Zeit verschwendet worden. Die müssen dann den gesamten Gymnasialstoff fürs Abitur, der bisher in 8/9 Jahren vermittelt wird, in drei Jahren aufholen. Und weil das nicht möglich ist, werden die Anforderung des Abiturs noch weiter gesenkt.
Wir sind sehr gespannt, wie sich das bei uns mit der Gemeinschaftsschule entwickelt, wenn die ersten Abiturjahrgänge daraus hervorgehen. Wir ahnen Böses.


Die meisten Kinder, sind ja nicht in allen Fächern gleich schlecht. Wären die Klassen kleiner und die Betreuung besser, würde kein schlechtes Kind die Guten aufhalten. Allerdings könnte man dafür sehr gezielt auf Probleme eingehen oder zusätzlichen Bildungsbedarf schneller erkennen und auch födern. Ich denke wirklich, es ist eine Frage der Klassengröße in Kombination mit der Betreuung und einem zusätzlichen Lernangebot für Kinder, die vielleicht gerne würden oder könnten, wenn sie überhaupt wüssten wie und was.

So schiebt man Kinder auf eine Schulform ab, aus der ein Aufstieg schwierig ist. Und ich denke, damit tut man Spätentwicklern keinen Gefallen. Hat man erstmal das Stigma: Hauptschule, dann gleicht das hierzulande eher einer Diagnose, als einer Zukunftsperspektive. Man kann doch keinen Haufen Kinder aus schwierigen Verhältnissen zusammenpferchen, eine überforderte Lehrkraft vorne hinstellen und hoffen, dass das irgendwie gut geht. Zumindest ist es das, was ich hier in der Großstadt beobachte, was durch die Presse geht, usw.


Zitat von Schlaflose:
Bei uns ist seit ein paar Jahren auch weder eine Empfehlung der Grundschule noch ein bestimmter Notendurchschnitt nötig, um auf Gymnasium zu gehen. Der Elternwille ist entscheidend. Und wenn die Eltern aus sozial schwachen Familien ihre Kinder nicht aufs Gymnasium schicken wollen.... Aber zu deiner Beruhigung, es gehen auch solche Kinder aufs Gymnasium ... und machen viel Ärger. Da kann ich als ehemalige Gymnasiallehrerin ein Lied davon singen.


Das ist doch genau das Problem. Der Elternwille entscheidet und so ist und bleibt ein Bildungsaufstieg in diesem Land sehr viel schwerer als in anderen.


Zitat von Schlaflose:
Das stimmt ja mittlerweile auch nicht. Gerade gestern war ein Bericht im Fernsehen über den rasanten Anstieg der Studierenden an den Unis, trotz geburtenschwacher Jahrgänge. Die Unis platzen aus allen Nähten und es gibt nicht genügend Gelder, um neue Gebäude zu errichten und erst recht nicht, um zusätzliches Lehrpersonal einzustellen.
In anderen Ländern ist auch oft üblich, dass man trotz Abitur noch eine Aufnahmeprüfung machen muss. Das ist in Deutschland ja nicht so.


Das liegt aber unter anderem daran, dass man am Bildungsapparat durchgängig gespart hat, in den letzten Jahren und jetzt wundert man sich, dass einem das mal auf die Füße fällt.

Zitat:
(...)Deutschland gehört zu den Ländern in Europa, in denen der Bildungsaufstieg am schwersten ist. Siebzig Prozent der Studenten in Deutschland haben Eltern, die ebenfalls studiert haben. Nur 17 Prozent der Studenten stammen aus Arbeiterfamilien. Insgesamt schaffen nur ein Fünftel aller Kinder einen besseren Abschluss als ihre Eltern.(...)

Quelle:
http://www.zeit.de/2013/42/studium-arbeiterkinder

Das Problem der fehlenden Gelder ist hierzulande eher politisch. Da werden Unternehmen subventioniert, die klagen, dass sie keinen gutausgebildeten Nachwuchs bekommen, aber Schulen und Unis sind chronisch unterfinanziert und irgendwie sieht keiner mal den Zusammenhang.

22.05.2014 17:38 • #32


Schlaflose
Zitat von AJPsychic:
Ich denke wirklich, es ist eine Frage der Klassengröße in Kombination mit der Betreuung und einem zusätzlichen Lernangebot für Kinder, die vielleicht gerne würden oder könnten, wenn sie überhaupt wüssten wie und was.


Da stimme ich dir voll zu, nur wird das in finanzieller Hinsicht nicht zu realisieren sein. Es war schon immer so, dass viel zu wenig Geld in die Bildung gesteckt wurde und daran wird sich auch nichts ändern, egal mit welcher Regierung. Die Klassengröße in den Gemeinschaftsschulen bei uns ist, glaube ich, 25, da kann man einfach nicht auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler eingehen. Und wenn jetzt noch die Inklusion kommt und auch noch Schüler mit geistigen Behinderungen in den Klassen sitzen werden ... also ich kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll.

Zitat von AJPsychic:
Das ist doch genau das Problem. Der Elternwille entscheidet und so ist und bleibt ein Bildungsaufstieg in diesem Land sehr viel schwerer als in anderen.


Das mit dem Elternwillen ist nicht allen Bundesländern so. Oft muss man eine Empfehlung der Grundschule oder einen bestimmten Notendurchschnitt haben. Meine Erfahrung mit dem Elternwillen ist eher so, dass viele Eltern aus besseren sozialen Verhältnissen darauf bestehen, dass ihre Kinder aufs Gymnasium gehen, obwohl ihnen von der Grundschule davon abgeraten wurde, weil sie nicht wollen, dass ihre Kinder mit denen aus asozialen Verhältnissen zusammengesteckt werden. Und das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Zitat von AJPsychic:
Das Problem der fehlenden Gelder ist hierzulande eher politisch. Da werden Unternehmen subventioniert, die klagen, dass sie keinen gutausgebildeten Nachwuchs bekommen, aber Schulen und Unis sind chronisch unterfinanziert und irgendwie sieht keiner mal den Zusammenhang.


Klar sieht jeder den Zusammenhang, nur man tut so als ob man es nicht sieht.

22.05.2014 18:18 • #33


B
Nur ein dummer Mensch ist ein guter Mensch,
denn Wissen schafft in logischer Folge Konflikte.

22.05.2014 18:43 • #34


G
Zitat von Schlaflose:
Und wenn jetzt noch die Inklusion kommt und auch noch Schüler mit geistigen Behinderungen in den Klassen sitzen werden ... also ich kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll.

Ich weiß nicht, welcher Teufel diese Mutter/Eltern reitet:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/jung ... 69836.html

Hat eine/r von euch diese Mutter bei Jauch gesehen?
http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... asium.html

Und ich fand das übel, dass die meisten Mit-Talker - wie m.E. auch die Gerichte - sich so darum herumwanden, klar zu sagen, dass ein geistig behindertes Kind, das sogar nach Aussage der eigenen Mutter nicht einmal den Hauptschulabschluss schaffen wird, nicht in ein Gymnasium gehört.
Die Argumente der Mutter finde ich haarsträuben egozentrisch (z.B. weil auch seine Freunde aufs Gymnasium gehen!).

Viele der normalen Kinder, die wegen zu schwacher Leistungen oder weil die Eltern es einfach nicht wollen, nicht aufs Gymnasium kommen, müssen ebenfalls darauf verzichten, mit ihren bisherigen Freunden aufs Gymnasium zu gehen, und natürlich auch umgekehrt (meine beste Freundin ging trotz meines Bitten und Bettelns nur weiter auf die Volksschule, ich musste ins Gymnasium). Aber der Junge mit dem Downsyndrom soll bevorzugt behandelt und die ganze Last davon anderen aufgebürdet werden?
Warum kann er nicht einfach in eine Hauptschule gehen, wenn es schon nicht eine Förderschule sein soll?
(Klar, weil die Eltern Akademiker sind - was allerdings weder an- noch ausgesprochen wurde. )

Und wie viele Leute aus dem Jauch-Publikum immer wieder politically correct geklatscht haben, als die Inklusion hochgepriesen wurde - ich fand das grauenvoll. Als hätten unsere Schulen, Lehrer und Schüler nicht schon genug Probleme.

22.05.2014 20:43 • #35


B
Hab den Jauch gesehen und seine Gäste gehört

Diese Sendung hat mich allerdings sehr nachdenklich gemacht,
weniger das eigentliche Thema Inklusion, als vielmehr die
stille Frage nach der Realisierbarkeit der ethisch perfekten Welt

22.05.2014 21:36 • #36


G
Zitat von Beobachter:
als vielmehr die stille Frage nach der Realisierbarkeit der ethisch perfekten Welt

Das auch.

Abgesehen davon ist es m.E. nicht immer eindeutig definierbar, was ethisch (perfekt) ist und was unethisch.

Ich finde es nicht ethisch perfekt, wenn ein geistig behindertes Kind die Kraft und Zeit anderer Kinder und der Lehrer in einer Schulform, die nicht seinen Fähigkeiten entspricht, absorbieren darf.

Andere Kinder müssen eine Schule verlassen, der sie nicht gewachsen sind.

Und das Mädchen mit dem Down-Syndrom bei Jauch, das den Hauptschulabschluss gemacht hat, war ja dieser Schule durchaus gewachsen. Daher war sie kein passendes Gegenbeispiel und wurde daher m.E. nur von den überzogenen Inklusionsbefürwortern instrumentalisiert.

22.05.2014 21:42 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

A
Womit wir bei der Debatte aber auch irgendwie wieder beim Deutschen Schulsystem wären. Ich bin in Grund-, Mittel- und Oberschule mit Lernbehinderten gemeinsam unterrichtet worden. Das ist auch durchaus so üblich, so lange keine wirklich drastische Lernverhinderung vorliegt.

Ich kann im Nachhinein nicht feststellen, dass mich das behindert hätte. Aber im Gegensatz zu einer durchschnittlichen deutschen Schule, hatten wir fast traumhafte Bedingungen. Kein Kurs hatte je mehr als 15 - bis 18 Schüler, für besonders leistungsstarke Schüler gab es zusätzliche Kurse, genau wie für leistungsschwache auch. Und ja, bis auf die letzten zwei Jahren, waren das staatliche Schulen.
Ich glaube, das fördert die soziale Intelligenz und das menschliche Miteinander ungemein, wenn es richtig angeleitet werden kann.

Inklusion und Integration gerne! Aber nur mit ausreichend Personal und unter besseren Bedingungen.

22.05.2014 21:47 • #38


G
Zitat von AJPsychic:
Womit wir bei der Debatte aber auch irgendwie wieder beim Deutschen Schulsystem wären. Ich bin in Grund-, Mittel- und Oberschule mit Lernbehinderten gemeinsam unterrichtet worden. Das ist auch durchaus so üblich, so lange keine wirklich drastische Lernverhinderung vorliegt.

Genau das aber ist ja bei diesem Jungen der Fall. Er hat ein sehr ausgeprägtes Downsyndrom und kann nur minimal lernen. Meilenweit entfernt von dem Down-Mädchen, das auch dort war.

22.05.2014 21:51 • #39


B
Und dann sind da ja auch noch die kerngesunden Schüler
ohne Behinderung oder Migrationshintergrund, die ...

22.05.2014 21:54 • #40


A


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