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S
Hallo,
ich bin 17 Jahre alt und leide seit etwa 4 Jahren unter Magen-Darm Beschwerden. Erst hieß es 2 Jahre lang Fructoseintoleranz. Trotz Vermeiden jeglicher Früchte (teilweise nur noch Reis gegessen) blieben die Beschwerden. Nach einem erneuten Test und 1000 Untersuchungen heißt es jetzt: Reizdarmsyndrom. War damit auch schon bei vielen Ärzten (Hausarzt, Internisten, Spezialisierte Internisten, Homöopathen, Psychologen...) aber bis jetzt noch nichts gefunden an Medikamenten, die langfristig geholfen haben. Eine 3 Monate lange Perenterol-Kur (ohne ärztliche Genehmigung) hat kurze Zeit lang Verbesserungen gebracht, jedoch ist jetzt alles wieder wie vorher, teilweise sogar extremer.
Meine Beschwerden liegen darin, dass ich ständig Durchfall habe, der manchmal morgens anfängt, manchmal abends oder einfach mal 4 Tage lang anhält. Verbunden ist das dann immer mit starken Bauchschmerzen und -krämpfen (dadurch teilweise Atemnot vor Schmerzen), Blähungen (schon mehr als männlich ), Wundheit (logisch, nach 8 mal Toilettengang). Häufig habe ich dabei Rücken-, Kopf- und Gelenkschmerzen. Es ist egal, ob ich was gegessen habe (habs irgendwann mal ne Woche sein gelassen und trotzdem unlogischer Weise Durchfall gehabt) oder nicht, egal was ich esse und wo ich bin, auch wenn ich mich zu Hause am wohlsten fühle.
Wodrums mir eigentlich geht: Warum ist das Thema Stuhlgangbeschwerden eigentlich so negativ besetzt?
Man merkt, wie Hausärzte und andere nicht auf den Magen-Darm-Trakt ausgebildete Ärzte angeekelt oder spöttisch reagieren und Freunde, den man von dem Problem erzählt (man will ja, dass die anderen Leute verstehen, warum man oft krank ist..) mit Abneigung reagieren.
Irgendwann kam mir der Gedanke: alles, was natürlich ist, sollte auch zu besprechen sein. Der Gedankengang ging so weiter:
Man kann zusammen
essen, trinken, im gleichen Raum schlafen, in Gegenwart anderer niesen, husten, Nase putzen, zusammen pinkeln gehen, Männer furzen in Gesellschaften, Rülpsen ist auch bei Frauen kein Problem, aber sobald das Thema Stuhlgang ins Spiel kommt, übertritt man gesellschaftliche Grenzen.
Nun meine Fragen an euch:
1. Wisst ihr, warum das so ist?
2. Habt ihr vielleicht noch Möglichkeiten für mich, wie ich meine Gesundheit wieder in Griff kriegen kann? Hab langsam echt genug davon..

Danke und Liebe Grüße

06.11.2009 15:41 • 03.02.2010 #1


5 Antworten ↓

M
Hi sahbsilain!
ich finde es etwas amüsant worüber du dir Gedanken machst..wegen dem Stuhlgang meine ich

ich kann dir nicht beantworten,warum das ein Tabuthema ist,aber entscheident ist doch..es spielt keine Rolle!!
Du hast Schmerzen und da spielt es keine Rolle wie jemand dabei auskuckt..hauptsache du bleibst hartnäckig und jemand findet die Ursachen..

die andere Sache..einen Rat habe ich auch nicht wirklich..jedenfalls nicht einen,den sich jeder wünscht..so wie..nimm diese oder jene Pillen und alles ist weg..

Was ist mit einer Magenspiegelung?
Oder Darmspiegelung?
Für mich aber die wichtigste Frage: Was ist vor 4 Jahren passiert?
LG Mara

06.11.2009 19:54 • #2


A


Warum eigentlich Tabuthema?

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G
Hallo sahbsilain,

in deinen Worten finde ich mich 100 % wieder. Alle, wirklich alle Probleme die du aufgezählt hast habe ich auch. Seit ca. 20 Jahren. Mal schlimmer, mal weniger schlimm. Manchmal kann ich gut damit leben, manchmal bin ich kurz vorm ausflippen. Ich rede offen über mein Problem. Mir ist es egal ob die Leute blöd schauen. Mittlerweile spricht auch mein Mann offen darüber, also nicht nur mit mir sondern auch mit den anderen Leuten. Er klärt die Menschen auf, die mich zu Unternehmungen überreden wollen die bei mir nicht funktionieren. Z. B. Essen gehen, Boot fahren usw. Also alles wo kein Klo in der Nähe ist.
Das Thema Stuhlgang ist wohl bei vielen ein Tabuthema. Doch ich bin auch der Meinung, dass man darüber ruhig offen reden kann. Eigentlich ist es ein Muss, denn ich kann ja nicht immer Ausreden erfinden wenn ich z.B. nicht länger Auto fahren kann. (Seminare usw.)Ich habe es ganz offen meinem Chef erzählt und er hat es verstanden. Ich habe ihm auch gesagt, sollte ich längere Zeit abwesend sein, dann bin ich leider auf der Toilette. Er versteht es, denn ich würde mich ja nicht zum Spaß verdrücken. ´
Teilweise muss ich es den Mitmenschen mitteilen, sonst würden sie mich zum Teil nicht verstehen. Und es tut gut darüber zu reden. Nicht alles und nicht mir jedem, jedoch Menschen mit denen ich täglich zu tun habe.
Grüße Giseng

06.11.2009 21:49 • #3


S
Zitat von Mara29:
Was ist mit einer Magenspiegelung?
Oder Darmspiegelung?
Für mich aber die wichtigste Frage: Was ist vor 4 Jahren passiert?


Magenspiegelung hab ich hinter mir, zum Ergebnis komme ich gleich. Darmspiegelung.. dank diesem Salzzeug zur Entleerung hatte ich so eine Panik davor, auf der Autofahrt zum Arzt (50 min.) zu müssen, dass ich sie (dummerweise) 2 mal abgesagt habe, aber dann ein Mittel gegen Durchfall zu nehmen bringt ja auch nix

Also.. was war vor 4 Jahren..
Ich hab damals zur Generation Spielplatz-Saufen gehört, mir also mit 13 Jahren mit Wodk. etc. jeglichen Kummer (Liebeskummer, Pubertät, Schule, Eltern..) von der Seele gesoffen. Demnach war ich gut trainiert würde ich fast sagen, was Alk. angeht. Dann war ich bei einer Freundin zu Hause.. und wir haben alles getrunken.. Wodk., Rum, Whiskey, Grüne Wiese (blue caracao mit o-saft), Red Bull, Cola.. einfach alles und noch mehr.. bis dato war ich.. wie soll ich das sagen.. frei.. nicht von meinem körper eingesperrt (so nenne ich RDS nebenbei angemerkt.. der körper sperrt einen ein). Auf jeden fall wollte ich am nächsten Morgen mit meiner Mutter einkaufen fahren, war komischer weise kaum verkatert.. mir war nur schlecht. und diese übelkeit hat mich dann vom shoppen abgehalten (verdammt.. ich will nicht mitten in der stadt kotzen..) und hat sich dann überlegt, mal ne woche lang zu bleiben. Dann bin ich zum Arzt.. (war ich monate vorher schonmal weil mir 3 tage lang schlecht war.. gehört zur pubertät, kriegst vielleicht zum 1. mal deine tage.. danke lieber arzt, aber die hatte ich da schon lange...) auf jeden fall hat er mir dann omeprazol verschrieben. Davon bekam ich Durchfall, bin dann ne woche später wieder hin.. da mache ich jetzt nichts mehr, krankenhaus. damit fing meine panik dann an.. wobei ich jetzt vergessen habe zu erwähnen, dass ich panikattacken hatte zum arzt zu gehen, warum, weiß ich bis heute nicht.. nunja.. ich krankenhaus angekommen hab ich erstmal rotz und wasser geheult, schließlich sollte ich ja ne woche da bleiben was mir als 13jähiges heimwehkind jedoch nicht wirklich recht war. Es wurden H2-Atemtests gemacht. Und klar, ich Früchte-liebendes Kind hatte natürlich Fructoseintoleranz. Hab zwar sonst jeden Tag problemlos Äpfel und anderes Obst gegessen, aber hey, das Gerät war ja nicht kaputt oder so.. -.-* Meine Magenspiegelung hat da ergeben, dass ich Magenschleimhautentzündung habe und kurz vorm Magengeschwür bin (so viel zum Thema gehört zur pubertät).
Dann habe ich aufgehört Früchte zu essen, den Hausarzt gewechselt, Panterozol gekriegt (die teurere Version von Omeprazol, ist ja billiger für den Arzt, bin ja nur Kassenpatient..).
Mir gings wieder gut.. nur: ich hatte auf einmal panische Angst davor in die Schule zu gehen, hatte Angst, mich übergeben zu müssen. Jeden Morgen das gleiche Spiel.. heulend vor der Schule stehen.. Über Psychologen und Psychater habe ich dann Cypralex bekommen, Antidepressiva, und mir gings gut. Zwar noch mit Panik teilweise, aber gut, wieder frei. Bis dann eines Tages in der Schule Magenkrämpfe kamen (das war vor knapp 2 Jahren). Naja.. im Krankenraum habe ich ne halbe Stunde lang gelegen und danach etwa 20 Minuten ein Klo versperrt. Danach hatte ich morgens vor der Schule keine Angst vorm Erbrechen, sondern vor Durchfall. Und diese Angst kam auch, wenn ich einfach so draußen war.. Und der erneute Ärztemarathon begann. Fructoseintoleranz war weg (und die Früchte haben besser geschmeckt als je zuvor) aber trotzdem hatte ich ständig Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen.. Ein Spezialist hat dann sofort gesagt: du hast RDS. Hab ich mir keine Gedanken drüber gemacht.. gibt ja sicher Mittelchen..
Doch richtig losgegangen ist die Krankheit erst an einem schönen Herbsttag im letzten Jahr. Münster, Stadtbummel mit Freund und Mutter... ner großen Tasse Kaffee und chinesischem Essen.. und 2 Stunden lang auf ekeligen Bahnhofstoiletten sitzen. Seit dem ist die Panik größer als je zuvor. Ich war danach noch 2 mal in Münster.. ohne Tabletten zu nehmen (nehme immer Loperamid von Heumann) und durfte jedes mal wieder ne sitzung am bahnhof halten. reine kopfsache, aber ich kanns nicht steuern.. und den rest, kennt ihr ja aus eurem Krankheitsverlauf.

06.11.2009 23:04 • #4


P
Hallo,

witzig, wie du das beschrieben hast. Allerdings kann ich das so nicht bestätigen. Die Ärzte, die ich habe und hatte, waren alle extrem einfühlsam und haben ihr möglichstes versucht, mit bei der Bewältigung des Problems zu helfen

Fakt ist: Gegen dieses RDS gibts einfach kein Mittelchen, das man einfach mal einwirft und schon sind die Probleme behoben. Ich denke, du brauchst einfach mal ein positives Erlebnis - und schon traust du dir wieder mehr zu. Also ehrlich - Kaffee und chin. Essen - da wär ich hinterher auch sterbenskrank. Chinesisch solltest du sowieso überhaupt nicht essen - die benutzen viel zu viel Glutamat.

Du hast die Probleme auch, wenn du gar nichts isst? Vielleicht ist das auch der falsche Weg. Wenigstens etwas, das Richtige. Semmel, Banane. Und dann einfach mal los und raus. Eine kleine Tour, wenns dir gut geht das nächste Mal ausweiten.

LG

p j

24.01.2010 22:33 • #5


G
Hallo,
komisch zum Chinesen konnte ich bisher ohne Probleme gehen. Auch Wiener Schnitzel mit Pommes geht meistens. Gesund, also Rohkost, Salate, Obst usw. kann ich gar nicht mehr. Vollkorn auch nicht. Ich teste mich gerade selber auf Fructose und Laktose und ich muss sagen, da bin ich zu 100 % dabei. Naja RD alleine reicht wohl nicht, nun muss noch mehr dazu kommen.
Grüße Giseng

03.02.2010 23:09 • #6





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