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M
Hi, ich bins mal wieder.
Sagt mal, an die, die mit Traumatherapie- oder Traumatechniken Erfahrung haben.

Es gibt ja z.B. Traumatechniken wie die Bildschirmtechnik, um traumatische Erinnerungen zu verarbeiten, Abstand zu gewinnen usw...

Gibt es auch Techniken für von mir gefährlich eingestufte Gedanken? Z.B. Wenn ich gerade zu Hause bin und meine Umgebung abchecke, ob alles ok ist, und dann der Gedanke an Mama kommt, dass da ja mal ein Konflikt war. Aber ohne, dass ich viele ausgeprägte Bilder habe, die ich greifen und z.B. mit der Bildschirmtechnik bearbeiten könnte. Sondern rein allein Gedanken die auftauchen, und die dafür sorgen, dass ich meinen aktuellen Zustand oder meine Umgebung als gefährlich und unsicher einstufe.
Gibt es da Techniken?

Eine weitere Möglichkeit wäre ja, diese Gedankengänge umzustrukturieren, also z.B., dass ich nicht mehr denke, dass es heutzutage eine Gefahr ist.
Ich habe sogar überlegt, noch einen Schritt weiter zu gehen, und zwar: Grundsätzlich die Tatsache, dass ich nach Gedanken Ausschau halte, bzw. immer wieder abchecke, ob alles ok ist, und dann Gedanken auftauchen, welche ich dann als Beweis nehme, dass es noch nicht zu ende ist. Ich könnte ja irgendwie direkt auch lernen, grundsätzlich davon überzeugt zu sein, dass alles zu ende und in Ordnung ist. Ohne, dass ich einzelne Gedanken neutralisieren müsste, sondern, dass ich grundsätzlich diese Überzeugung hätte.

Oder wie seht ihr das?

08.03.2022 16:50 • x 1 #261


Icefalki
Ich benutze die Stoppschild-Methode, wenn ich aus einem Katastrophendenken nicht mehr rausfinde.

Der Gedankenstopp geht so:

Wenn Sie sich beim Grübeln, einem belastenden oder angstmachenden Gedanken ertappen, stoppen Sie den Gedanken, indem Sie sich in Gedanken ein rotes Stopschild ausmalen und laut oder in Gedanken STOPP sagen. Durch das STOPP-Zurufen unterbrechen wir unsere Gedanken erst mal. Natürlich würden sie sofort wiederkommen, wenn wir jetzt nichts unternehmen.

Deshalb ist es wichtig, dass wir nach dem STOPP uns bewusst und ruckartig etwas anderem zuwenden.

Atmen Sie langsam ein und wieder aus und stellen sich etwas Entspannendes vor, etwa einen Strand, eine Bergwiese. Oder Sie wenden sich den hier beschriebenen Gute Laune Aktivitäten oder den Gute Laune Fragen zu.

Wir können die Wirkung des Gedankenstopp noch unterstützen, indem wir uns ein Gummi um das Handgelenk legen, daran kräftig ziehen und es dann loslassen, so dass wir einen leichten körperlichen Schmerz verspüren. Das verstärkt die ablenkende Wirkung des STOPP noch mehr. Natürlich funktioniert die Methode des Gedankenstopps nur bei nicht allzu zwänglichen Gedanken. Wenn du unter Zwangsgedanken leidest, dann wird dir diese Strategie nicht helfen, deine zwänglichen Gedanken dauerhaft abzublocken.


Habe es hier rauskopiert:

https://www.google.com/url?sa=tsource=...crzJ8ua3wp

08.03.2022 20:19 • x 1 #262


A


Vater verprügelte regelmäßig Mutter

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Nora5
Zitat von Icefalki:
Ich benutze die Stoppschild-Methode, wenn ich aus einem Katastrophendenken nicht mehr rausfinde.

Das klingt für mich als die super passende Übung für die beschriebene Situation! Mir fielen die Tresor und die innerer sicherer Ort Übungen ein, aber ich glaube, die passen weniger

https://www.therapiegraz.at/therapeutis...aeltigung#

https://www.klinikum-nuernberg.de/DE/ue...ehlort.pdf

08.03.2022 23:01 • x 2 #263


M
Danke euch. Nur das Problem dabei ist, dass die Gedanken ja nur ganz kurz da sind. Ich kann sie nicht greifen. Der Gedanke kommt, ich bekomme angst, und zack, entferne ich mich wieder von dem Gedanken und er ist weit weg, nicht mehr sichtbar für mich. Also dieses Stopp, dass ich mich davon abwende, passiert ja glaube ich schon automatisch. Ich denke, das habe ich mir wohl selbst schon so antrainiert, um Abstand von diesen Gedanken zu gewinnen.
Dann ist es wohl was gutes, sich von diesen Gedanken abzuwenden? Ich dachte eher in die Richtung, die Gedanken zu neutralisieren, den Bezug zu verändern, sodass sie, wenn sie nochmal auftauchen, mir keine Angst mehr einjagen.

09.03.2022 00:27 • #264


M
Ich bin ja immer auf der Suche nach dem Hauptkonflikt, vor dem ich mich fürchte und ständig wegrenne.
Meint ihr diese Ansicht ist sinnvoll: Dass ich damals, als sich meine Eltern plötzlich getrennt haben, mich hilflos fühlte, meine Stabilität wegfiel und ich mich dadurch bis heute unsicher fühlte und mich dem nicht stellen wollte, weil ich einer aussichtslosen Situation ausgesetzt war? Dass meine Welt wegbrach/zusammenbrach? Kann das als mögliche Ursache sein? Gibt es in diesem Zusammenhang bei Scheidungskindern gewisse Theorien, welche Ängste, Konflikte entstehen können?
Kann es sein, dass ich mich quasi seitdem verschlossen habe, bzw. einen Konflikt in mir trage, wo ich bis heute dachte, dass ich den nicht lösen kann, weil ich damals noch als Jugendlicher zu schwach war und keinen Ausweg fand, damit klarzukommen? Und ich seitdem mir vorgenommen habe, erst wieder normal weiterleben zu können, wenn dieser Konflikt, dieses Problem gelöst ist?

Ich schäme mich gleichzeitig auch, mich mit dem Problem, bzw. Konflikt zu beschäftigen. Denn ich denke immer, dass ich ja dran schuld war. Dass ich zu schwach war/bin, ich es nicht verkraftet habe, ich nicht klarkomme, es mein eigenes Problem ist, ich aber klarkommen muss. Da alle anderen ja um mich herum so tun, als ob alles normal wäre. Nur ich das Problem bin, weil ich es nicht so empfinde und leide.

Ich weiß ja selbst nicht, wieso die Scheidung für mich so ein Problem darstellt. Konflikt. Ich leide irgendwie deswegen, irgendwo hat es damals bei mir Klick gemacht und seitdem komme ich nicht mehr daran, bzw. kann es nicht mehr ändern und schäme mich auch dafür, da ich nicht will, dass andere mich so sehen, dass ich mit der Scheidung nicht klar komme. Also mache ich anderen ständig was vor. Kann das sein?

Wie kann ich lernen, damit klarzukommen...

Ich muss mir irgendwie erlauben, schwach zu sein, nicht damit klarzukommen, anstatt ständig vor der Trauer wegzurennen und den Leuten was vorzumachen, denn ich habe Angst, als Schwächling zu gelten. Alles um mich herum zieht weiter, nur ich stecke fest.

09.03.2022 11:50 • #265


M
Ich verstehe mittlerweile, dass meine Mutter psychisch krank ist. Sie hat damals als Jugendliche auch mal Schizophrenie gehabt. Ihr Verhalten kann nicht normal sein. Das ständige auf mich einreden, dass Vaters Familie gefährlich wäre, manipulativ wäre und ich meinen eigenen Gedanken ja gar nicht glauben könne, da ich ja schon jahrelang manipuliert worden wäre, usw. Und ich die Wahrheit finden müsse usw.
Sowas musste ich mir jeden Tag anhören und ich habe das alles blind übernommen und ihr geglaubt und seitdem zweifle ich ständig an meinem Verstand bzw. denke, dass mit mir etwas nicht stimmt und sie Recht hat. Das ist doch totaler Käse. Alleine, dass sie solche Äußerungen tätigt, ist doch total realitätsfremd und von Wahn bestimmt. Ich glaube, die Frau hat einen psychischen Schaden, auch heute noch. Wenn ich mir nur ihr Gesicht dabei vorstelle, wie sie das alles behauptet, wie als ob sie in einer anderen Welt wäre, wie eine Hexe. Und redet paranoide Sachen auf mich ein. Das ist doch nicht normal.
Ich habe das jahrelang geglaubt und mir selbst die Schuld gegeben, dass mit mir etwas nicht stimmt.
So langsam komme ich hinter all das. Dass ich normal bin und hinter einer Fassade lebte. Weil ich alles glaubte, was sie sagte. Mich selbst ablehnte: Du bist schon wie dein Vater, du redest nicht die Wahrheit, du wurdest schon manipuliert. Aber in Wahrheit ist sie psychisch krank und lebt in einer Parallelwelt.

Klingt das alles plausibel? Ich muss versuchen, mich vollständig von ihr loszulösen. Mich von ihr zu trennen, emotional. Ihren damaligen Äußerungen keinen Glauben mehr zu schenken und mir selbst zu vertrauen. Wieder anfangen, zu leben, anstatt es mir zu veweigern, weil ich übernommen habe, dass mit mir etwas nicht stimmt und ich mich ändern muss.

Ich muss all diese Blockaden loslassen.

17.03.2022 18:35 • #266


M
Hallo,

kurze Info zu mir. Ich befinde mich aktuell in tiefenpsychologischer Therapie und finde mich bei meiner Therapeutin sehr gut aufgehoben.
Wir haben einiges aufgearbeitet, mir fällt es aber sehr schwer, folgende Dinge zu glauben.

Ich wohne aktuell noch mit meinem Vater alleine im Elternhaus.
Ich hatte seit Jahren immer das Gefühl, dass ich beobachtet und kontrolliert werde (heimlich). Ich hatte in der Therapie das Bedürfnis geäußert, mal eine Kamera in meinem Zimmer zu verstecken. Ich tat all diese Gedanken und Wahrnehmungen, dass ich von meinem Vater und seiner Familie kontrolliert werde, als verrückt ab und dachte, ich hätte irgend ne Angststörung oder so und hätte deswegen so Gedanken.
Naja, wie dem auch sei. Meine Therapeutin bestärkte mich darin, mal eine Kamera zu verstecken.
Und, siehe da: ich habe ein paar alte Rechnungen auf den Schreibtisch gelegt und bin zu einem Freund, mein Vater war alleine zu Hause. Die Kamera nahm auf, dass er rein kam, sich im Zimmer umschaute (sein Gesichtsausdruck war ganz anders, als wenn er unter Menschen ist, sehr nachdenklich, aufgebracht, usw., richtig in seiner Welt), die Rechnungen genau durchlaß, ohne etwas anzufassen. Sich intensiv im Zimmer umschaute, und wieder raus ging.

Ein zweites Mal nahm die Kamera auf, wie er den Kopf ins Zimmer steckte (an einem anderen Tag), und sich wieder intensiv umschaute. So, als ob er nach Hinweisen suche.

(Dass er den Verdacht hat, dass ich möglicherweise Dro. oder so konsumieren könnte, schließe ich aus. Denn sonst würde er in Schubladen usw., kleinen Behältern oder so schauen, und sich nicht Dokumente durchlesen).

Des Weiteren passieren weitere Zufälle. Ich sagte meinem Vater einen Tag vorher, dass ich am nächsten Morgen einen Termin beim Hausarzt habe. Sonst wusste es keiner, außer er. Er weiß aber auch, wo mein Hausarzt ist.
Am nächsten Morgen kam ich vom Hausarzt wieder raus und sein Bruder und seine Mutter standen mit dem Auto da. es hieß, er habe seine Mutter zum Arzt fahren müssen, sie habe einen Termin. Sie ist dann weg, und mein Onkel wollte mit mir Kaffee trinken. Merkwürdigerweise fuhr er umständlich extra an dem Therapie-Gebäude vorbei. Dieses Gebäude ist anonym, im Internet steht dort keine Praxis, auch nicht bei google Maps, denn dort mieten die Therapeuten separat die Räumlichkeiten. Er fuhr jedenfalls mit mir daran vorbei, obwohl es vom Weg her keinen Sinn ergibt, um zur Eisdiele zu gelangen. Während er daran vorbeifuhr, deutete er unauffällig, ohne, dass er sich was anmerken lies, mit seiner Hand an das Gebäude. Verlor darüber kein Wort oder ähnliches.

Ein anderes Mal ist er wieder mit mir daran vorbei gefahren, diesmal ohne Handdeutung.

Dann plötzlich sagt meine Therapeutin mir, dass vor dem Gebäude mal ein rotes Auto stand, und zwei männliche Personen nach oben auf das Gebäude schauten, und die Therapeutin es bemerkt hat.
Schwarzes Auto könnte passen - lustigerweise postete besagtes Familienmitglied ein paar Tage später ein Foto des Autos.
Ich zeigte es der Therapeutin, sie bestätigte, dass es zu 100% dieses Auto sei.

Sie bestätigt mir auf meine Nachfrage auch immer wieder und wieder, dass ich keine Störungen, verzerrten Wahrnehmungen habe, sondern dies alles Realität sei und ich meiner Wahrnehmung vertrauen darf.

Und, dass so Macht auf mich ausgeübt wird, aufgrund der Kultur, und dass diese Menschen wollen, dass ich so lebe, wie sie das wollen.

Mir fällt es so extrem schwer, das alles zu glauben, dass ich auf so komische Art und Weise kontrolliert werde, so auf mich Macht ausgeübt wird. Wie seht ihr das?
ist sowas möglich?

Was mich halt noch sehr beschäftigt, ist folgendes: Selbst wenn er mit der Hand auf das Gebäude deutet, oder, die vor dem Gebäude stehen und es beobachten. Es wird mich von nichts abhalten. Sie haben doch gar keine Macht. Was haben die also davon?

Dann kam mir der Gedanke, dass die wollen, dass ich mir genau diese Frage stelle, und so anfange, an mir selbst zu zweifeln, wie ich es schon seit Jahren tue und meine Wahrnehmung anzweifle. Meine Therapeutin meinte, dass manche sich davon wirklich beeinflussen lassen. Und ich aber nicht, weil ich stark bin und es durchschaue.

Wie seht ihr das? Das ist alles Realität, oder? Ich zweifle oft daran, ob das alles stimmt, oder eben nur ich einen Dachschaden habe und mir alles einbilde. Aber meine Therapeutin sagt mir immer und immer wieder, dass ich kerngesund bin und keine Störung habe und meine Wahrnehmung korrekt sei, und sie mich auch nicht in einer falschen Wahrnehmung oder verzerrten Wahrnehmung bestärken würde, dass es also solch eine Therapieform nicht gäbe.

Was sagt ihr dazu?

27.08.2022 20:54 • #267