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F
Hallo ihr,

war es euch auch schon mal so ergangen, dass ihr euch einer Person anvertraut habt, sie das aber dann gegen euch verwendet hatte? Das war nicht irgendeine fremde Person, sondern ne Bekannte. Mein Vertauen war dann gleich null, hatte nur noch misstraut und Angst vor Menschen. Wer kennt sowas?

Liebe Grüße
Finja

21.03.2013 17:59 • 25.03.2013 #1


C
Es gibt nur eine Art von Vertrauen, das nicht egoistisch ist und deshalb nicht enttäuscht werden kann, das Vertrauen in eine übergeordnete Gerechtigkeit. Das bedeutet kein Richter mehr sein und sich weder klein machen noch verzeihen wollen, was nicht verziehen werden kann und soll.

Lass Sünder vor sich hin schmoren, es lohnt sich nicht an sie zu denken.

22.03.2013 02:17 • #2


A


Vertrauensmissbrauch

x 3


M
Schon oft genug erlebt und immer wieder genauso schmerzhaft. Natürlich waren das Freunde gewesen. Ich würde mich ja keiner fremden Person anvertrauen.

22.03.2013 03:43 • #3


C
Demjenigen, der Freunde hintergeht, ist egal, wen er dabei erwischt, in Wirklichkeit hintergeht er sich selbst, und du funktionierst dabei nur wie eine Attrappe, ein Dummie, und das hat mit einem selbst, mit der eigenen Person nichts zu tun. Es muss nicht berühren wenn man das so versteht.

Es sind immer die Vorbilder, an denen man sich als Kind orientiert u. a. um zu lernen, wie man mit der eigenen Frustration am besten umgehen soll. Wenn Vater Mutter oder auch die Lehrer versagt haben, gibt es eben ein hartes Lernen (und Nehmen ) im Leben, rein ins kalte Wasser - aber jeder kann das schaffen. Solche Leute sind rar, aber doch hin und wieder anzutreffen und so kann man auch als Erwachsener weiter durch Vorbilder lernen - nicht ausschliesslich durch Crashs und bittere Niederlagen.

22.03.2013 14:24 • #4


F
Danke erst mal für eure Antworten. Na jedenfalls bin ich ziemlich vorsichtig geworden vor Leuten.

22.03.2013 15:21 • #5


Schlaflose
Zitat von Chiaries:
Es gibt nur eine Art von Vertrauen, das nicht egoistisch ist und deshalb nicht enttäuscht werden kann, das Vertrauen in eine übergeordnete Gerechtigkeit. Das bedeutet kein Richter mehr sein und sich weder klein machen noch verzeihen wollen, was nicht verziehen werden kann und soll.

Lass Sünder vor sich hin schmoren, es lohnt sich nicht an sie zu denken.


Du sprichst in Rätseln. Was soll das denn heißen?

22.03.2013 17:06 • #6


C
Zitat von Schlaflose:
Zitat von Chiaries:
Es gibt nur eine Art von Vertrauen, das nicht egoistisch ist und deshalb nicht enttäuscht werden kann, das Vertrauen in eine übergeordnete Gerechtigkeit. Das bedeutet kein Richter mehr sein und sich weder klein machen noch verzeihen wollen, was nicht verziehen werden kann und soll.

Lass Sünder vor sich hin schmoren, es lohnt sich nicht an sie zu denken.


Du sprichst in Rätseln. Was soll das denn heißen?

Wenn ich wissen würde, was du nicht verstehst, könnte ich dir sogar eine Antwort schreiben.

Zitat von Finja:
Na jedenfalls bin ich ziemlich vorsichtig geworden vor Leuten.

Super, finde ich gut. Und ein paar Tipps aus der Vertrauensforschung dazu, sehr interessant:


http://www.focus.de/wissen/mensch/psych ... 77717.html

Bei einer Begegnung ist der erste Eindruck entscheidend. Ich habe das schon immer geahnt, trotzdem immer wieder falsch gemacht. In den ersten paar Sekunden weiß jemand in uns genau, ob der andere mitspielen kann. Und diesen Jemanden darf man nicht durch Tausend Gedanken und Wünsche zum Schweigen bringen.

22.03.2013 23:53 • #7


Schlaflose
Zitat von Chiaries:
Wenn ich wissen würde, was du nicht verstehst, könnte ich dir sogar eine Antwort schreiben


In erster Linie möchte ich wissen, was du unter einer übergeordneten Gerechtigkeit verstehst.

23.03.2013 09:43 • #8


C
Es geht dabei um den Zwang, nach Verletzungen, Kränkungen usw. durch andere noch lange Zeit danach in Gedanken die verletzende Situation immer wieder durchzukauen und den Schuldigen für das Geschehene ausmachen zu wollen. Dann werden Wenn-Üerlegungen, Vorwürfe, Selbstvorwürfe gestartet, dann entsteht Hass und Selbsthass.

Und dieser Prozess stellt immer noch die eine alte Vereltzung dar, Part Two, der Täter schlägt das zweite mal zu, manchmal ohne es zu wissen, weil er triebgesteuert gehandelt hat und zu dumm war um die Folgen voraus zu sehen. Mancher verletzt aber auch mit dem Wissen um die Probleme, die er beim anderen ins Rollen bringt, das ebene dann, wenn es ihm um Macht, um Herabsetzung und um Verursachen von einem Schaden beim anderen geht.

Nach dem Brotbacken das Mehl zurück gewinnen - geht nicht, aber ich muss das Brot nicht essen.

Warum das Verzeihen eine Selbstlüge ist, ein Ver-geben (der Schuld) aber Sinn macht... ein super guter Text dazu:

http://www.individuatio.de/vergeben_4/
hat noch 3 vorangegangene Teile.

Außer dass man im Kindesalter zum Opfersein verdonnert ist, gibt es die Möglichkeit fragwürdigen Gestalten aus dem Weg zu gehen. Wie aber schon in dem Link zuvor thematisiert - manchmal ist der Drang nach Selbsbestätigung durch andere oder die eigene Bedürftigkeit anhand von den unteschiedlichsten defizitären Verhältnissen zu groß, und man hört auf seine innere Stimme nicht.

Alles nicht so einfach, nicht wahr?



Ich hoffe ich konnte helfen.

23.03.2013 13:35 • #9


Schlaflose
Zitat von Chiaries:
Es geht dabei um den Zwang, nach Verletzungen, Kränkungen usw. durch andere noch lange Zeit danach in Gedanken die verletzende Situation immer wieder durchzukauen und den Schuldigen für das Geschehene ausmachen zu wollen. Dann werden Wenn-Üerlegungen, Vorwürfe, Selbstvorwürfe gestartet, dann entsteht Hass und Selbsthass.


Wo ist da eine übergeordnete Gerechtigkeit dabei? Es hatte sich eher so angehört, dass du damit meinst, dass Gott denjenigen bestraft, der den Vertrauensbruch begangen hat. Da hätte ich dir vehement widersprochen, weil ich nicht an Gott glaube. Aber was du jetzt schreibst, verstehe ich noch weniger, zumal es in diesem Thread ja nicht um Vergebung geht, sondern darum, dass jemand etwas ausplaudert, was man ihm anvertraut hat und wie man sich dann weiter verhält. Es geht nicht darum, demjenigen zu verzeihen oder zu vergeben, sondern ob man nach diesem Erlebnis anderen Leuten überhaupt etwas anvertrauen sollte, weil man nie 100% sicher sein kann, dass er das Vertrauen nicht missbraucht.
Ich persönlich halte es so, dass ich mein Herz nicht auf der Zunge trage. Ich behalte alles für mich, wovon ich nicht will, dass es weiterzählt wird.

23.03.2013 14:31 • #10


C
Zitat von Schlaflose:
Aber was du jetzt schreibst, verstehe ich noch weniger, zumal es in diesem Thread ja nicht um Vergebung geht, sondern darum, dass jemand etwas ausplaudert, was man ihm anvertraut hat und wie man sich dann weiter verhält. Es geht nicht darum, demjenigen zu verzeihen oder zu vergeben, sondern ob man nach diesem Erlebnis anderen Leuten überhaupt etwas anvertrauen sollte, weil man nie 100% sicher sein kann, dass er das Vertrauen nicht missbraucht.
Ich persönlich halte es so, dass ich mein Herz nicht auf der Zunge trage. Ich behalte alles für mich, wovon ich nicht will, dass es weiterzählt wird.

Das mag wohl sein, dass du nicht verstehst, denn ich schreibe nicht für dich, sondern antworte der Threaderstellerin, deren Problem mit deinem nicht identisch ist.

Wer im Kummerforum über Angst und Misstrauen klagt, hat sicher nicht allein den Rat Dann sei doch vorsichtig verdient, außer man erklärt den Angstzustand für eine Normalität.

Etwas ähnliches wäre jemandem, der Angst vor Dunkelheit hat zu sagen: Dann mach doch immer das Licht an. Die Angst ist anhannd einer Verschiebung oder eines Fehlurteils entstanden, und wenn man sein Leben lang immer nur das Licht anmacht, wird sich hinsichtlich seiner Lebensqualität nicht viel ändern können.

Ohne Vertrauen ist ein Mensch nicht überlebensfähig. Wenn ich schon in der Früh Angst hätte auf die Straße zu gehen, Angst mit jemandem zu sprechen, Angst irgendetwas zu essen, weil es vielleicht auch vergiftet sein könnte, oder ebenso das Wasser aus der Leitung oder das in Flaschen ablehnen würde, wäre ich exakt nach 3 Tagen tot. Und ähnlich ist es auch bei Menschen, beim generellen Misstrauen wird man sich isolieren und vereinsamen.

Deshalb sind Vertrauen und Schuld vergeben durchaus die richtigen Themen dort, wo es um Angst geht.

Ich habe das Buch von Verena Kast zwar selbst nicht gelesen, weiß aber, dass es gerne empfohlen wird und dass da drin eine Menge interessanter Denkansätze zu finden sind:

http://www.verena-kast.ch/opfer.html


http://books.google.de/books/about/Wer_ ... edir_esc=y

23.03.2013 23:21 • #11


G
Zitat von Schlaflose:
Du sprichst in Rätseln.

Nyans Diktion.

23.03.2013 23:33 • #12


G
Wenn du wenigstens selber verstehen würdest, was du gelesen hast und hier wiedergeben willst!

Zitat von Chiaries:
Warum das Verzeihen eine Selbstlüge ist, ein Ver-geben (der Schuld) aber Sinn macht... ein super guter Text dazu:

http://www.individuatio.de/vergeben_4/
hat noch 3 vorangegangene Teile.

Verzeihen und Vergeben sind ein und dasselbe.

Und zwar sowohl allgemein in der deutsche Sprache

als auch in dem von dir zitierten Text. Es sieht zwar bei oberflächlicher Betrachtung so aus, als seien diese beiden Wörter als Gegensatzpaar verwendet worden - dem ist aber bei näherer Betrachtung nicht so.
(Das kommt davon, wenn jemand für ein und dieselbe Sache zwei Begriffe verwendet - es verwirrt die Leute.)

Beweis:
Zitat von deine Quelle:
Vergebung, die nicht die Ungerechtigkeit bekämpft, ist kein Zeichen von Mut und Kraft, sondern ein Beweis von Schwäche und Scheintoleranz.


Zitat:
Alles nicht so einfach, nicht wahr?


Stimmt offenbar ...

Zitat:
Ich hoffe ich konnte helfen.
Ich vermute, eher nein.

23.03.2013 23:42 • #13


Schlaflose
Zitat von GastB:
Nyans Diktion


Ach ja Da könntest du Recht haben.

24.03.2013 09:26 • #14


G
Bei mir ist es so: es gibt nichts, was ich im Vertrauen sagen müsste oder könnte. Ich habe kein Geheimniss. Eher bin ich ein offenes Buch. Ich stehe zu dem, was ich bin. Sollte irgend wer an mir etwas schlechtes sehen, ist es mir egal. Man muss mich nicht mögen und man muss mich nicht verstehen. Ich würde zuviel von anderen erwarten, wenn ich davon ausginge, dass mich jeder versteht. Ich würde zuviel erwarten, würde ich verlangen, dass das, was ich im Vertrauen sage, bei der Person auch bleibt. Dennoch plaudere ich nicht weiter, was man mir im Vertrauen sagt - ich denke aber, man kennt mich gut genug und wagt es kaum vor mir über Freunde zu lästern. In so einem Fall kriegt man von mir gleich einen Dämpfer.

Du bist enttäuscht von der Person die ausplauderte, was du im Vertrauen sagtest. Das verstehe ich. Siehe aber auch ein, dass es Menschen gibt, die in diesem Punkt schwach sind. Wenn du anerkennst, dass jeder Mensch seine Schwächen hat und nicht dazu verpflichtet ist deine Erwartungen zu erfüllen, fällt es dir leichter mit dem Vertrauensbruch umzugehen. Jeder Mensch hat seine Schwächen und Schwächen kann man verzeihen. Ihr vertrauen zu können war ein Irrtum von dir. Du weisst nun von ihrer Schwäche.

Es gibt aber keinen Grund nun allen Menschen zu misstrauen. Wenn du Rat suchtest und deshalb etwas im Vertrauen sagen musst, dann kannst du jemanden auch hier fragen - ist doch anonym!

Oder du rufst beim Sorgentelefon an.

24.03.2013 11:07 • #15


C
Eben! Hat man keine Geheimnisse vor sich selbst, muss man sich auch nicht vor anderen verstellen, im Vertrauen unwichtige Dinge erzählen, die andere isntrumentalisieren können.

Alles ist eine Sache der Erwartungshaltungshaltung. Dass es unterschiedliche Menschen gibt, davon hat man sich schon als Kind überzeugen können. Von dem einen kriege ich Nahrung, was zum Naschen, von dem anderen nicht, der eine will mitspielen und der andere eher nicht.

Du, Finja, bist dir die wichtigste Person, nur du weißt, wer du bist. Was ein anderer zu dir sagt ist ein Ergebnis seiner Vorstellung von dir. Ist sie negativ, hat er selbsts ein Problem mit seiner negativen Weltsicht.

Das Weltbild ist ein abgeleitetes Selbstbild. Kann man sich selbst nicht respektieren, respektiert man auch die anderen nicht. Gerade weil man sich für Minderwertigkeit und Selbsthass schämt, überträgt man sie lieber auf andere. Darum sagen auch viele - hab Mitgefühl mit deinem Feind.

Es gibt genügend Leute, die anders sind. So, dass man jedem misstrauen sollte, ist die Welt auf jeden Fall nicht.

Gruß

24.03.2013 11:42 • #16


B
Hat man keine Geheimnisse vor sich selbst, muss man sich auch nicht vor anderen verstellen

24.03.2013 13:38 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

F
Klar enttäuscht das, wenn sich dein Gegenüber als vertrauensvoll ausgibt und dann was anderes draus macht, dass verletzt noch zusätzlich und lässt mich noch vorsichtiger werden. Aber wie gesagt, es gibt auch noch Leute, wo man nicht enttäuscht wird und das tut gut, das auch erfahren zu haben.

Danke für eure Meinung.

24.03.2013 14:38 • #18


C
Finja, hättest du lieber konkret über den Fall geschrieben?

Manches kann man zerreden und zerreden und zerreden, bis es das nicht mehr wirklich gibt! Habe ich auch oft genug gemacht.

Gruß

24.03.2013 22:10 • #19


F
Ja, da hast du recht.

Grüsse

25.03.2013 09:59 • #20


A


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