Pfeil rechts
2

R
Guten Tag Ihr Lieben

Ich fand gerade heraus, dass ich im Alter von zehn Jahren (ich wurde aufgrund des Verdachtest einer Legasthenie getestet, natürlich führte man mit mir zur Diagnostizierung dieser einen Lese - Rechtschrebtest durch) einen Intelligenztest machte, bei dem sich herausstellte, dass mein IQ um die 124 liegt.

Leider bemerkte ich davon nie etwas. Ich schrieb keine besonders guten Noten, interessierte mich nicht sonderlich für die Schule (was unter anderem daran lag, dass ich mit meinen Mitschülern nicht gut zurechtkam). Allerdings hinterfragte ich sehr gerne.

Um meine Frage etwas genauer zu begründen; es ist auch so, dass ich im Alltag viele Dinge nicht verstehe. Z.B. fällt es mir sehr schwer einzuschätzen, was eine Person, die gerade mit mir spricht von mir möchte. Ich reagiere oft verzögert oder gar nicht, weil mir nicht bewusst ist was von mir gefordert ist. Meist fällt mir dann abends, wenn ich in meinem Bett liege ein, was die Person gemeint haben könnte oder das sie vielleicht etwas ganz anderes von mir hören wollte als ich antwortete. Meine 'kognitive Blockade' beschränkt sich leider nicht nur auf soziale Situationen. Ich konnte dem Unterricht z.B. auch nie lange folgen.

Es macht mich wirklich verrückt. Ich weiß, dass der IQ mit zehn Jahren noch nicht sicher ist. Vielleicht liegt es auch mit daran, dass ich seit meinem zwölften Lebensjahr depressiv bin (verbrachte meine Zeit fast nur in meinem Zimmer, daher vielleicht die Verunsicherung in sozialen Situationen?) und in den letzten Jahren kaum Motivation besaß (keinen Mut dem Teufelskreislauf zu entkommen und noch ein Grund für die Unlust an der Schule?.. (obwohl ich an nichts Freude empfande..))...

Also:
denkt ihr, mein IQ kann gesunken sein?
Hat er unter meinen jahrelangen Depressionen gelitten, sank er, weil ich mich in dieser Zeit kognitiv kaum anstrengte?

Ich bedanke mich bei allen, die diesen Beitrag lesen und entschuldige mich für Rechtschreib - Grammatikfehler.

LG (:

20.01.2015 04:39 • 26.01.2015 #1


11 Antworten ↓

Hotin
Hallo radioaktiv,

Dein Intelligenzquotient hat sich bestimmt nicht wesentlich verändert.
Wie alt bist du denn jetzt?
Zitat:
Vielleicht liegt es auch mit daran, dass ich seit meinem zwölften Lebensjahr depressiv bin

Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn Du nicht perfekt bist. Das sind wir alle nicht.
Und Menschen die gleich intelligent sind, denken und handeln unterschiedlich schnell. Das sollte Dir
also keine Angst machen.
Was machst du denn um mit Deiner Depression und Deinen Ängsten besser
zurecht zu kommen. Du musst Dir unbedingt helfen lassen und auch selbst versuchen, Deine Angst und Dein Verhalten besser zu verstehen. Glaub fest daran, das Du es schaffen kannst, Deine Gesundheit wesentlich zu verbessern.
Hast Du eine regelmäßige Unterstützung durch einen Psychologen und eine Therapie?

Viele Grüße

Hotin

20.01.2015 14:20 • #2


A


Kann der Intelligenzquotient rapide sinken?

x 3


Luna70
Der Intelligenzquotient sagt ja nicht unbedingt etwas darüber aus, wie man im Alltag und im Umgang mit den Mitmenschen zurecht kommt. Außerdem bedeutet ein hoher IQ auch nicht zwangsläufig gute Noten. Dazu muss ein Schüler motiviert sein, seinen Verstand auch einzusetzen.

Mein Sohn hat einen IQ von 128, hat aber immer nur durchschnittliche Noten geschrieben. Wenn die Motivation zur Leistung nicht da ist, schreibt man nicht automatisch gute Noten. Erst jetzt in der Kollegstufe bringt er plötzlich Arbeiten im Einser-Noten-Bereich heim. Vielleicht wurdest du als Schüler nicht richtig gefordert bzw. gefördert. Beides wichtig.

Der IQ ist auch nicht immer gleich. Vor kurzem habe ich dieses hier gelesen:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 92740.html

Tust du etwas, um deinen Kopf zu beschäftigen? Also irgendeine Art von Denksport. Ob der IQ sinken kann, wenn man unter Depressionen leidet, kann ich dir leider nicht sagen. Das wäre vielleicht eher eine Frage an einen Facharzt. Aber eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass sich eine Depression wirklich dramatisch auf den IQ auswirken kann. Also- klug bist du sicher immer noch.

20.01.2015 14:25 • #3


R
Danke für eure Antworten (:

Entschuldigung, ich hätte meinen Beitrag ausführlicher beschreiben sollen.

Ich bin siebzehn Jahre alt, werde dieses Jahr achtzehn.

Ab morgen gehe ich wieder zu einem Psychotherapeuten. Hinter mir habe ich fünf Monate Verhaltenstherapie, woraufhin ein fünf monatiger Kinder - Jugendlichen Psychiatrie Besuch folgte.

Den Artikel las ich schon mal, geriet wohl ganz in Vergessenheit. Danke, dass du ihn in deinen Beitrag mit einbrachtest. (:

Jetzt bin ich komplett verunsichert. Leider kann ich mit meinem Psychotherapeuten nicht ausführlich über das Thema Intelligenz reden, da er von den Intelligenztest nicht viel hält (Menschen in Zahlen einzuordnen). Dort könnte ich auch leider keinen weiteren machen...

Kurz nach meiner Entlassung lernte ich jeden Tag zuhause, war wenigstens teilweise etwas motiviert. Mittlerweile mache ich gar nichts mehr, außer im Bett zu liegen.. Ich weiß, nicht sehr förderlich. Ich schrieb mir bereits einen Tagesstrukturplan, erwähnte ich schon mal im Forum (ich möchte mit dieser Aussage niemandem das Gefühl geben, ihm vorschreiben zu wollen, dass er von einem Nutzer, dessen Beitrag er gerade liest alle Beiträge lesen soll. Ich fühle mich nur besser wenn ich es selbst erwähne), ich versuche mich wirklich daran zu halten und hoffe morgen mit ein klein wenig Motivation das Haus meines Psychotherapeuten zu verlassen um diese produktiv umzusetzen. Z.B. danach eine Stunde spazieren zu gehen, mich in eine soziale Situation zu zwängen und mir etwas zu essen/trinken zu bestellen.

LG (:

20.01.2015 20:19 • #4


Luna70
Ich habe gerade noch einmal die Testbescheinigung von meinem Sohn herausgesucht. Wie gesagt, liegt sein IQ ähnlich hoch wie deiner , das heißt nur ca. 4 % seiner Altersklasse haben gleich gute oder bessere Ergebnisse. In diesem Bericht steht, dass bei Kindern mit einer besonderen Begabung die Gefahr einer schulischen Unterforderung besteht und weiter: Chronische Unterforderung wird von Experten als eine wesentliche Ursache des sogenannten Underachievements genannt, einer Anpassungsstörung, die sich besonders in einer Störung der psychosozialen und emotionalen Entwicklung zeigt. Der Psychologe, der den Test gemacht hat, hat uns damals dringend dazu geraten, sein Leistungspotential zu entwickeln.

Das Thema Intelligenz scheint dir wichtig zu sein. Leider ist so ein Test ja sehr teuer. Ich denke, wie gesagt, du kannst bestimmt davon ausgehen, dass das Ergebnis heute nicht viel anderes wäre. Auch wenn es ein paar Punkte mehr oder weniger wären, bist du sicher immer noch überschnittlich intelligent. Schade, dass du wegen deiner depressiven Erkrankung dein Potential nicht ausschöpfen kannst.

Gehst du gar nicht mehr zur Schule? Hast du ein Ziel, vielleicht einen bestimmten Schulabschluss?

20.01.2015 23:09 • x 1 #5


R
Vielen lieben Dank für eine erneute Antwort. (:

Leider kann ich mich nicht an Gefühle einer Unterforderung erinnern.. Ich hörte selten im Unterricht zu, aber nicht aus Gründen der Langweile. Eher weil ich mich nicht konzentrieren konnte und sehr schnell mit allem überfordert war, da ich eigentlich nur in meinem Bett liegen wollte.

Ich gehe momentan nicht zur Schule, erst wieder nach den Sommerferien. Es ist eine längere Geschichte: 2013 begann ich das Schuljahr an einer weiterführenden Schule, war bis zum Halbjahr fast zu fünfzig Prozent nicht anwesend, da ich es einfach als sinnlos erachtete mein Bett zu verlassen. Im Juli 2014 wurde ich in die Klinik aufgenommen, da zu der Zeit logischerweise noch nicht feststand, wann meine Entlassung stattfinden solle, wusste ich nicht ob ich den Anfang des Schuljahres mitbekommen würde. Ich wusste, wenn ich den Anschluss nicht wie wohl die meisten in der Klasse finden würde, würde ich irgendwann einfach nicht mehr hin gehen aus Angst nicht integriert in die Klassengemeinschaft zu sein. (Ich weiß, sehr klug.. Meisterin was Vermeidungstechniken angeht) Also beschloss ich mit der Schulleiterin zu sprechen und unterschrieb einen Vertrag für das Schuljahr 2015/2016...

Meine einzigen Ziele momentan sind, mich an den Tagesstrukturplan zu halten und die alten Schulunterlagen rauszukramen, um den ganzen Unterrichtsstoff des ersten Monats (hoffentlich hat sich an dem Lehrplan diesbezüglich nicht viel geändert) zu lernen, damit ich mich wenigstens in den ersten zwei Wochen um meinen sozialen Stand in der Klassengemeinschaft kümmern kann. So bin ich nicht all zu sehr abgelenkt und kann mich um Gespräche und daraus (vielleicht, eher nicht.. man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben; vielleicht^^) entstehende Freundschaften zu kümmern. Also in gewisser Weise geht es um meinen Schulabschluss, ja. Denn wenn ich den Anfang geschickt hinkriege, werde ich nicht noch depressiver, es wird sich nicht all zu hoffnungslos anfühlen und ich werde weiterhin die Schule besuchen. Bis zum bitteren Ende. Hoffe ich zumindest ^^.

LG (:

21.01.2015 02:21 • #6


E
Intelligenz definiert auch jeder anders... Hohe IQs beeindrucken mich nicht automatisch.

Ich denke schon, das man aufgrund jahrelanger Depressionen, Antriebslosigkeit und Einsamkeit blind/dumm/abgeflachter werden kann bzgl. des emotionalen, sozialen Verhaltens, dem Einschätzen anderer Leute usw. Man verlernt u.U. Dinge, die man früher beherrschte, schätzt manches falsch (z.B. negativ, da man über all die Jahre misstrauisch geworden ist) ein. Vergiss das Wort IQ ansich - es ist unwichtig.

21.01.2015 02:59 • #7


Luna70
Es geht ja nicht darum, irgendjemanden zu beeindrucken. Ich verstehe radioaktiv so, dass sie sich fragt, welches geistige Potential sie (noch) hat. Ich denke, bei Kindern und Jugendlichen haben diese Tests in bestimmten Situationen, z.B. Problemen in der Schule durchaus ihren Sinn.

Ich kann nur von uns berichten, unser Sohn hat auch nie geäußert dass es ihm zu langweilig in der Schule ist. Das war ihm gar nicht bewusst. Es war nur so, dass er auch nicht mehr richtig zugehört hat im Unterricht und die Lehrer den Eindruck hatten, er hätte nicht die richtige Arbeitseinstellung. Seine Klassenlehrerin der Realschule hat uns prophezeit, dass er das Gymnasium nicht schaffen würde weil er nicht leistungsbereit genug wäre. Hat nicht gestimmt, wie wir heute wissen.

Wichtig ist ja, dass du deine Möglichkeiten nutzen kannst. Ob dein IQ nun etwas höher oder niedriger ist, ist ja letztendlich wirklich nur eine Zahl auf einem Papier. Fest steht doch, dass du grundsätzlich die Möglichkeit hast ein Abitur und ein Studium zu schaffen. Ich hoffe ganz fest für dich, dass es dir es mit Hilfe deiner Therapie gelingt.

21.01.2015 10:30 • x 1 #8


R
Danke für eure Antworten! (:

@Veritas, @Luna70 hat recht, mein Vorhaben war nicht mit dem Ergebnis eines IQ - Test beeindrucken zu wollen. Herauszufinden galt für mich, ob dieser IQ noch zutrifft, da es mir einerseits eine sehr lange Zeit aus dem Gedächtnis glitt und andererseits nie von mir bemerkt wurde. Obwohl ich mir auch nicht sicher bin, ob es nicht eine allgemeine Aussage deinerseits war, nach dem Motte; die Intelligenz eines Menschen alleine beeindruckt mich nicht. Es ist nicht böse gemeint.

Ich wünschte, ich hätte soziale Kompetenzen 'verloren', allerdings glaube ich sie waren bei mir niemals richtig ausgeprägt... Leider...


Darf ich fragen wie alte Ihr Sohn war, als der Test mit ihm durchgeführt wurde?
Wissen Sie noch welchen er machte? Falls nicht müssen Sie nicht nachschauen. Es ist nicht sonderlich wichtig. (:

LG radioaktiv

26.01.2015 08:45 • #9


Schlaflose
Bei Intelligenztests ist eine hohe Konzentrationsfähigkeit erforderlich. Wenn die Konzentration durch Angst, Depressionen, Schlafmangel etc. stark herabgesetzt ist, fällt das Ergebnis natürlich viel schlechter als wenn man voll fit ist.

26.01.2015 17:31 • #10


Luna70
In der Testbescheinigung steht: Zur Testung wurde der Hamburg Wechsler Intelligenztest für Kinder und Jugendliche (HAWIK-IV) in der Normierung von 2007 verwendet. Es handelt sich um ein Breitbandverfahren, das in insgesamt 15 Untertests sowohl sprachabhängige als auch sprachunabhängige Leistungsbereiche erhebt. Zu den Bereichen steht noch da: Sprachliches Verständnis, Wahrnehmungsgebundenes logisches Denken, Arbeitsgedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit, logisches Denken, Sozialkompetenz, Optische Differenzierungsfähigkeit, visumotorische Koordinationsfähigkeit und Arbeits-Effizienz.

Der Test hat damals 90 Minuten gedauert und wurde von einem Psychologen gemacht.

Ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten, was die sozialen Kompetenzen betrifft. Ich hatte oft das Gefühl, dass mein Sohn irgendwie anders getickt hat als die Mitschüler. Später auf dem Gymnasium wurde das besser. Er hat oft Gedankengänge geäußert, die die anderen komisch fanden, weil sie irgendwie um die Ecke gedacht waren. Damit konnten die anderen Kinder nichts anfangen. Dazu ist er noch eher introvertiert. Das führt dann leicht dazu, dass sich ein Kind zurückzieht, weil es das Gefühl hat, anders zu sein.

Vielleicht war es bei dir ähnlich. Aber das kannst du sicher nur gemeinsam mit deinem Psychologen herausfinden. Auch wenn er Intelligenztests skeptisch gegenübersteht, steht ja wohl doch fest dass der damals gemessene IQ recht hoch ist. Ich denke, ganz allgemein hat sich die Meinung durchgesetzt, dass solche Kinder besonders gefördert werden sollten.

Stuktur im Tagesablauf finde ich übrigens sehr gut zur Vorbereitung auf die Schule. Aber sei nicht gleich entmutigt, wenn es mal nicht so klappt. Nicht jeder Tag ist wie der andere, gerade bei einer Depression. Führst du ein Tagebuch? Mache führen es hier im Forum, quasi als Ansporn. Geht natürlich auch ganz privat.

Die Schulen helfen normalerweise auch bei der Vorbereitung, man kann die Schulbücher schon vorher ausleihen oder bekommt eine Übersicht über den Lernstoff. Wir hatten uns damals im Sekretariat informiert und alle möglichen Infos bekommen. Du kannst ja auch per Email nachfragen, ob deine Unterlagen noch aktuell sind wenn du nicht hingehen möchtest. Ich wünsche dir alles, alles Gute. Er wäre doch wirklich ungerecht, wenn ein so begabter junger Mensch wie du wegen dieser doofen Krankheit keine Abschluss schaffen würde.

26.01.2015 19:15 • #11


H
Zitat von radioaktiv:

Also:
denkt ihr, mein IQ kann gesunken sein?
Hat er unter meinen jahrelangen Depressionen gelitten, sank er, weil ich mich in dieser Zeit kognitiv kaum anstrengte?

Ich bedanke mich bei allen, die diesen Beitrag lesen und entschuldige mich für Rechtschreib - Grammatikfehler.

LG (:

Hallo radioaktiv

Ein für mich interessantes Posting, da ich so bzw. so ähnlich schonmal bei mir darüber nachgedacht habe.
IQ hin oder her. Depressionen schädigen meiner Meinung nach dauerhaft Denkprozesse (das ist lediglich meine Meinung, die wissenschaftlich nicht abgesichert ist), die im vermeintlichen IQ-Verlust dahergehen. Man merkt ja selber, dass man in gewissen Dingen wie gelähmt ist, auch in best. Denkprozessen. Das drückt sich dann vor allem darin aus, was hier bereits geschrieben wurde.
Ich würde es so sagen man ist nicht dümmer geworden, eher gelähmter. Das heisst im Umkehrschluss. Willst Du daran etwas ändern, musst Du aktiv gegensteuern, Dein Gehirn benötigt geistige Nahrung, so dass es im Denken und im Umgang mit best. Prozessen wieder arbeiten kann.
Nun, anstatt aber den IQ wieder aufzubauen, wäre es zunächst sinnvoll die Depression in den Griff zu bekommen. Dieses wiederrum benötigt eine Anstrengung seitens Gehirns...

Viel interessanter wären bei Depressionen eher der EQ (emotional quotient), der IMHO mehr beinträchtig werden dürfte als alles andere.

26.01.2015 23:06 • #12


A


x 4





Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag