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Cathy79
Ich kenne das leidige Thema auch, da ich ja auch berentet bin und noch sehr jung. Ich und meine Familie werden auch andauernd von solchen Leuten angesprochen warum ich denn nicht arbeiten könnte und da hat man auch keine Lust zu erklären. Ich sage dann auch immer ich arbeite von daheim. Einkaufen gehe ich meistens morgens um nicht dem arbeitenden Volk und eben solchen Fragen zu begegnen. Ich trinke wegen den Medikamenten ja auch keinen Alk. und auch deswegen werde ich andauernd genervt.
Wir wohnen hier ja auch auf dem Dorf, da ist das alles ja noch viel schlimmer.

27.02.2017 15:46 • x 3 #21


Hazy

27.02.2017 15:53 • x 6 #22


A


Erklärungsnöte

x 3


Angor
Die sind ja genial, bald wie im realen Leben

27.02.2017 15:56 • x 2 #23


F
Klasse. Richtig gute Konter.

Mein Rentenantrag wurde im Widerspruchsverfahren nun abgeleht.
Ich werde auch nicht klagen. Nach reiflicher Überlegung.
Aber ich weiß jetzt schon was die Leute sagen werden falls ich wieder einen 1 € Jobs mache, um den ich mich bemühen möchte:

Da geht's dir ja jetzt besser. Ist doch wenn du wieder arbeiten kannst.

Da fragt kein Schwein warum ich den Weg gehe und wie sich das gesundheitlich anfühlt.
Ich werde auch nichts erklären. Die Leute halten mich eh nur für dick und nicht krank. Kreuzweise.

27.02.2017 16:08 • x 1 #24


Icefalki
Eigentlich hilft nur eins. Sich mit der Lebenssituation, die man nunmal hat, zu arrangieren. Was mir auch noch aufgefallen ist, Menschen, die sich, mit was auch immer, erhöhen müssen, haben meistens selbst genug Probleme, die mit Äußerlichkeiten gedeckelt werden.

Glaubt mir, ich geh seit langem mit offenen Augen durch die Welt. Und, was noch sehr interessant ist, ich hatte solche Eltern.
Bin quasi mit den feinsten Antennen ausgestattet, die man sich erwerben musste, um zu überleben.

Schon als kleines Kind waren solche Gespräche an der Tagesordnung. Wer was ist, wer nicht, wer was wieviel mehr hat, wer besser ist, wer eingebildet oder hochnäsig ist, wer dumm, wer das nicht ist, blah blah blah..... Ich wurde erzogen als Beamtentöchterlein, die Leistung bringen sollte. Weil, wir sind ja etwas besseres.

D.h. Meine Eltern waren die Gesprächspartner, die Angor geschildert hat, und ich könnte jetzt die Unterhaltung fortführen, die dann Zuhause über Angor stattgefunden hätte.

Was interessant ist, genau dieses Verhalten hat mich extremst abgestoßen.. Schon immer. Allerdings mehr unterbewusst. Dieses Verhalten, diese Prägung und noch einiges mehr, musste dann in der Therapie bearbeitet werden, denn die Tochter dieser Menschen bekam dann eine Angsterkrankung und hat sich von den perfekten Eltern abgewandt..

Nun, jetzt sind sie in Erklärungsnöte, wenn sie auf mich angesprochen werden. Saudumm gelaufen.

Ich sag jetzt mal eines, das Leben mag einen schon mal beuteln, ganz gewaltig sogar. Das zu überstehen, oder darin zu leben, können nur die nachvollziehen, die es kennen. Und die Dummen, die keine Ahnung von Schmerzen, ob nun körperlich oder seelisch haben, disqualifizieren sich alleine dadurch, wenn sie meinen mit ihrer begrenzten Sicht, mitreden, bzw. Sich über den Dingen einordnen zu müssen.

Manchmal tun sie mir leid. Noch haben sie nicht begriffen, wie außerordentlich kostbar ihr Leben doch ist, und wie fragil es sein kann. Wer das begriffen hat, begegnet einem anderen Menschen nicht mehr mit Herablassung, sondern mit Anteilnahme.

27.02.2017 16:49 • x 6 #25


Angor
Zitat von Icefalki:
Noch haben sie nicht begriffen, wie außerordentlich kostbar ihr Leben doch ist, und wie fragil es sein kann. Wer das begriffen hat, begegnet einem anderen Menschen nicht mehr mit Herablassung, sondern mit Anteilnahme.

Wie recht Du hast, so habe ich das noch gar nicht gesehen.Aber wie sollten sie es begreifen, wenn sie nur in ihrer Welt leben, wenn sie es überhaupt begreifen möchten.

27.02.2017 16:55 • x 1 #26


F
Manche Comics von erzaehlmirnix möcht ich mir aufn Tshirt drucken und damit durch die Gegend laufen. Ich glaub, das wärs dann gewesen mit den blöden Fragen.

In dem Dorf, wo ich bei meinen Eltern gewohnt hab, ist es recht unterschiedlich mit dem Buschfunk. Die eine Bekannte meiner Mutter ist ähnlich.. doof dabei, sag ich mal. Die weiß, dass ich krank bin und so, aber die weiß nix genaues. Die fragt meine Mutter aber auch nicht wirklich, weil sie viel lieber davon erzählt, wie wahnsinnig toll und erfolgreich ihre Kinder nun sind. Mit der Tochter bin ich zusammen in Kindergarten und Grundschule gewesen zeitweise. War da auch ständig zum spielen. Meine Mutter meinte, sie hätte da irgendwie schon gedacht, dass da tatsächlich Interesse an meinem Zustand bestehen würde, aber es interessiert halt nur, die eigenen Kinder in den Himmel zu heben.
Ein andere Bekannter, den ich selber maximal zu Dorffesten von weitem gesehen hab, den ich namentlich nie hätte zuordnen können, fragt meine Mutter jedes Mal (!), wenn die sich sehen, wie es mir geht, ob es nun besser sei, richtet liebe Grüße aus.. Der sorgt sich richtig. Ich kannte den gar nicht. Bis wir dann aufm letzten Weihnachtsmarkt tatsächlich mal ins Gespräch gekommen sind.
Irre lieber Kerl, seine Enkelin hatte wohl auch psychische Probleme oder so. Daher hat er sich immer son bisschen gesorgt um Tinchens Kleine. War ganz erfrischend, dass mal jemand fragt, ohne sich darüber das Maul zerreissen zu wollen.

Ich hab aktuell ne Überprüfung meiner BU Rente an der Backe. Weil ich seit September das erste Mal überhaupt mehr oder weniger richtig arbeite. Im Sinne von Minijob wohlgemerkt. Ich werde 25, hab nix gelernt, bin seit ich 19 bin berufsunfähig. Dann läufts mal ausnahmsweise länger als 3 Wochen ganz gut, da kann man bestimmt von ner Genesung ausgehen und dass ich ab nächsten Monat Vollzeit arbeiten gehen kann
Muss nen Fragebogen ausfüllen. Die Fragen sind ungefähr genauso bescheuert, wie die Fragen siehe Angors erster Post. Freu mich schon. Vor Versicherung rechtfertigen macht immer richtig Spaß

Sorry, bisschen offtopic, aber ich hab einfach nen Hals seit n paar Wochen

27.02.2017 16:59 • x 1 #27


Icefalki
Zitat von Angor:
Wie recht Du hast, so habe ich das noch gar nicht gesehen.Aber wie sollten sie es begreifen, wenn sie nur in ihrer Welt leben, wenn sie es überhaupt begreifen möchten.


Die müssen gar nichts begreifen. Wir sind es, die begriffen haben. Und deshalb brauchen wir uns überhaupt nicht zu verstecken, ja, es ist wie es ist. Ich gönne dir dein Leben, mein Leben ist meines und ich tu, was ich kann.

Es ist das Gleiche was wir hier ständig miteinander reden. Du allein hast dieses Leben. Niemand lebt es für dich. Inwieweit du es verändern kannst, ich weiss es nicht. Es ist deines.

Das ist die ganze Wahrheit.

27.02.2017 17:04 • x 3 #28


B
Es bringt doch alles nichts, diese für einen selbst peinliche Situationen immer und immer wieder durchzukauen.
Die Menschen sind nun mal so wie sie sind und man muss sie halt auch so nehmen wie sie sind. Anders funktioniert es nicht.
Inzwischen lenke ich mich ab, wenn so etwas passiert ist und versuche es so gut wie möglich zu vergessen, oder gar nicht
gleich erst so stark aufzunehmen. Es ist verschwendete Energie, weil sich nichts an der eigenen Lebenssituation verändert,
wenn man sich nachher noch oft damit selbst verletzt oder beweisen will, dass nun doch etwas nicht mit einem stimmt.
Es ist so, es stimmt etwas nicht mit einem, wenn man psychisch krank ist. Aber bei den anderen ALLEN stimmt genauso wenig
wie bei einem selbst, auch wenn sie so tun, als ob es nicht so wäre. Hinter den Kulissen verbergen sich oft die unerwartendsten
Dinge. Das musste ich auch bitter lernen, dass keiner besser ist als ich selbst. Viele nehmen sich das Recht heraus über einen
zu urteilen, aber was ist dieses Urteil denn schon Wert, wenn man nicht das Leben des anderen gelebt hat. Vorher ist ein
Urteil nichts wert und genauso sehe ich dieses dämliche Tratschgeschwätz über andere auch. Man kann die Menschen nicht
ändern, die tun und sagen immer was sie wollen, egal was man macht und so wird es auch immer bleiben. Das einzige was
einem übrig bleibt, ist es nicht an sich heranzulassen und da zu lassen wo es hingehört, aus einem draußen. Die Welt und
alles da außerhalb von mir, kann ich nicht ändern, aber mich selber sehr wohl.

27.02.2017 17:20 • x 2 #29


alfred
Jeder von uns hat mehr oder weniger gelernt sich mit seinem Leben zu arrangieren..mit den Problemen zu leben.
Das ist ja schon schwer genug..wenn ich damit einigermaßen klar komme
brauche ich niemanden der mir sagt wie ich besser Leben könnte.
Aber was mich am meisten stört ist wenn mein Bruder sagt das er das nicht könnte..nur zu hause rumhängen und erzählt
das er dieses Jahr schon 4 x im Urlaub war.
Ohne Rücksicht auf Verlußte wird rumgeprahlt und ich komme mir noch einsamer vor.
Nichts würde ich lieber als mal wieder in Urlaub zu fahren..die meinen man will nicht....das man es nicht
kann geht nicht in ihren Kopf.

27.02.2017 17:30 • x 3 #30


Cathy79
Ja das werde ich auch immer gefragt. Ich sage dann einfach mir fehlt das Geld. Problem bei mir ist aber auch dass ich aufgrund meiner Trennungsängste gar nicht verreisen kann.

27.02.2017 17:33 • #31


Icefalki
Alfred, natürlich verstehen die es nicht. Wie denn auch? Ist doch auch unlogisch. Drum, soll er doch in Urlaub gehen, viel Spaß dabei. Und beim nächsten Mal sag ihm doch, mein lieber Bruder, ich gönne dir Deinen Urlaub, aber du tust mir weh. Etwas nicht zu können, was für andere normal ist, ist eben mein Problem. Bitte akzeptiere das, denn glaube mir, Urlaub ist mein kleinstes Problem.

27.02.2017 17:38 • x 2 #32


A
Oh je, was ein Albtraum, geht ja gar nicht so ein Verhör. Das kenne ich von meinem alten Wohnort noch. Grauenvoll solche Menschen. Meine Eltern hatten eine ganze Sammlung solcher Leute, und die hatten auch keine Scheu mit ihrem Geschwätz über mich herzufallen. Was bin ich allergisch gegen solche Menschen.

Ich kann dir nur Kopfhörer empfehlen, am Handy oder am MP3 Player. Du musst nicht mal Musik hören wenn du nicht magst, aber alleine dass man die Knöppe im Ohr hat schreckt die ersten Plaudertaschen schon ab, und die ganz hartnäckigen Fälle werden ignoriert. Ich kann ganz gut so tun, als hätte ich keinen gesehen oder gehört. Zugegeben, ich gelte wohl als verschroben und unhöflich...damit lebe ich aber ganz gut.

LG
Das Angsthörnchen

27.02.2017 17:45 • x 2 #33


C
Was die Sache komplizierter macht:
Die Empfindsamkeit für solch schwierige soziale Situationen sind ein Teil der eigenen Erkrankung. Ganz egal ob es sich um Depressionen oder eine Soziale Phobie handelt.
Begegnungen,die für Gesunde völlig problemlos sind, werden für psychisch Kranke zu kleinen bis mittelschweren Traumatisierungen,die tief schneiden und nur unter hohem kognitiven Aufwand zu entschärfen sind.
Die schmerzliche Erinnerungen an das Geschehene kommen immer wieder hoch,die unerwünschten Gedanken und Gefühle auch.
Ich kann mir im Moment noch eine Position oder Haltung zurechtlegen,die mich stabilisiert und schützt;schon in einer Stunde überfällt mich die Erinnerung wieder und erwischt mich kalt.

So ist es jedenfalls bei mir.

Es hilft nur zu warten,bis(innerlich) Gras über die Sache gewachsen ist.Im Laufe der Jahre lernt man,dass das Gras definitiv wachsen wird.
Das kann trösten.

27.02.2017 17:53 • x 1 #34


B
Zitat von alfred:
Aber was mich am meisten stört ist wenn mein Bruder sagt das er das nicht könnte..nur zu hause rumhängen und erzählt
das er dieses Jahr schon 4 x im Urlaub war.
Ohne Rücksicht auf Verlußte wird rumgeprahlt und ich komme mir noch einsamer vor.


Man muß auch gönnen könnnen. Dein Bruder hat das Glück so oft in Urlaub fahren zu können. Na und? Freu Dich doch für ihn dass er das kann.

In dem Moment wo Du Dich damit wieder selbst fertig machst, kannst Du die Energie davon nutzen, etwas Gutes für Dich zu tun und wenn es auch nur Gedanken sind.

Dein Bruder ist nicht für Dein Denken verantwortlich, das dich selber fertig macht.

27.02.2017 18:08 • x 1 #35


M
Man muss es so sehen. Sie verstehen uns nicht. Und wir verstehen sie nicht.
Es gibt oft Menschen die unbewusst verletzen aber auch bewusst. Man darf vieles nicht übel nehmen. Manches ist auch gar nicht böse gemeint. Man sollte eben vielleicht miteinander kommunizieren und so wie Icefalki das schreibt, das es einen selbst verletzt auch so sagen. Das wissen ja viele nicht.
Gerade wir verstecken die eigentlichen Gefühle und verschweigen es und verstecken uns.
Ich habe Respekt die offen mit ihrer Krankheit durchs Leben gehen und vielleicht noch drüber lachen können. Manchmal. Ich kann es nicht. Nur mein Mann und meine Mutter wissen von meinen Problemen.
Ich habe es sonst nie jemanden erzählt. Weil ich immer Angst habe das mein Leben noch gegen mich verwendet wird, weil viele eben nicht wissen warum es so ist.
Aber rechtfertigen sollte sich keiner dafür. Es ist wie es ist. Es gibt kein Perfect und zu normal ist auch langweilig.
Menschen mit Narben sind sehr interessant. Nicht auf den Kopf gefallen schauen in die Welt hinaus. Gesellschaftsmenschen interessieren sich nur für ihren Alltagstrott oder vielleicht den Konsum, das dies und jenes geplant wird und sie haben aber auch Ängste z.B Existensangst, Burnout wegen der vielen Arbeit. Sie sind nur in ihrer Meinung und Einstellung anders. Viele haben dabei wahrscheinlich nicht viel Liebe erfahren und wurden mehr mit Härte erzogen. Das muss man auch mal sehen.
Wir sind gar nicht so unterschiedlich. Uns trennen nur Vorurteile, Erfahrungen und vielleicht die Erziehung was uns aus dem Familiensystem mitgegeben worden ist.

27.02.2017 18:09 • x 2 #36


B
Zitat von MissPanicRoom:
Sie verstehen uns nicht. Und wir verstehen sie nicht.


Genau so ist es. Aber das ist auch so unter Leuten die nicht psychisch krank sind.

Denn keiner kann in den anderen hineinschlüpfen und seine Lebenserfahrungen, die zu seinem Weltbild führten nachvollziehen und das verändert sich noch dazu ständig durch neue Erfahrungen.

Jeder sieht die Welt und die anderen anders. Niemand hat Zugang zur absoluten Wahrheit und Realität, jeder sieht nur seinen eigenen, winzigen Teil davon.

27.02.2017 18:11 • x 2 #37

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alfred
Zitat von Blackstar:
Man muß auch gönnen könnnen. Dein Bruder hat das Glück so oft in Urlaub fahren zu können. Na und? Freu Dich doch für ihn dass er das kann.

Ich würde ihm auch 10 x Urlaub gönnen..darum geht es doch nicht.
Ich freue mich ja für ihn..warum auch nicht.
Habe aber die Nase davon voll mich immer verteidigen zu müssen warum ich das und das nicht einfach mache.
Er weiß das ich Psychiche Probleme habe.
Aber im Grunde akzeptiert er es nicht weil er denkt ich wäre es selber schuld.

27.02.2017 18:22 • #38


B
Zitat von alfred:
Habe aber die Nase davon voll mich immer verteidigen zu müssen warum ich das und das nicht einfach mache.
Er weiß das ich Psychiche Probleme habe.
Aber im Grunde akzeptiert er es nicht weil er denkt ich wäre es selber schuld.

Warum redest Du dann überhaupt noch darüber mit ihm? Wenn er Dir sagt dass Du selber Schuld bist, dann kannst du ihm ja sagen dass dich das verletzt
und da ihr da anscheinend auf keinen gemeinsamen Nenner kommen könnt, könntet ihr ja das Thema ausklammern.
Damit das gute verwandtschaftliche Verhältnis nicht zu sehr darunter leidet.

27.02.2017 18:25 • #39


alfred
Zitat von Blackstar:
Warum redest Du dann überhaupt noch darüber mit ihm? Wenn er Dir sagt dass Du selber Schuld bist, dann kannst du ihm ja sagen dass dich das verletzt

Weil ich nie davon anfange.
Er thematisiert das ja immer.....

27.02.2017 18:31 • #40


A


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