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Feuerschale
Hallo,

ich wollte den Thread zu Borderline und Idealisierung von @MaKaZen nicht überstrapazieren, da es
arg jetzt in das Thema Psychose geht.

Ich habe die Forensuche nach ähnlichen Themen durchsucht, um mich da anzuhängen.
Ein passendes Thema war von 2018, da wurde als Hinweis gebeten wegen Alter lieber einen neuen Thread aufzumachen. Die anderen Themen haben einen anderen Schwerpunkt , sind aber auch älter als 1 Jahr, ich hoffe ich hab da nichts übersehen.

Es sind alle herzlich eingeladen, die sich daran beteiligen möchten.

Die Zitate sind von @Lightning81
Zitat:
Das ist übrigens auch eine dieser „Grenzen“ zwischen Bewusstsein und „Unterbewusstsein“. Zumindest auf die Wahrnehmung bezogen. Aber wo genau die liegen ist wohl eh bei jedem anders. Man fühlt jedenfalls etwas sehr unterschwelliges, wenn es los geht.

So ähnlich empfand ich das auch, dass das unbewusste nach oben „schwemmte“ in einer totalen Dichte. Ich fühlte mich irgendwie auch mit vielen Menschen- und Tierschicksalen verbunden.
Mit allen wäre vielleicht zuviel gesagt, aber in der Masse wirkte es so, als würde mich ALLES betreffen.

Darum ging mir jede Tiermisshandlung, jedes Unrecht, alles was sich ein Mensch je gegenüber anderen Menschen ausgedacht hatte (Crime, Kulte), doch recht nahe und löste totale Panik aus und oft auch Trauer.
Zitat:
Hab vor Blumen gestanden und wegen ihrer Schönheit geweint. Hab da jede Pore gesehen, und bei ner Biene jedes Häärchen und jeden Flügelschlag wie im Zeitraffer.

Das klingt schön.
Dieses intensive Wirkten kannte ich auch. Im schönen und im angsteinflößenden. Zu dieser Zeit gab es eine Jagd bei uns im Gebiet und ich lief über die Felder, oben der Waldrand und hörte einen Schuss, der traf mich bins ins Mark, als würde ich auch die ganze Panik der Tiere fühlen und ich weinte.

Das Gute in meinem Zustand war, dass ich noch einen sehr starken Beobachter etabliert hatte, der gleichzeitig wusste, dass was anders und komisch war.
Das hat mich zwar nicht vor manchen Triggern bewahrt, aber ich konnte mich teilweise noch in der normalen Realität festhalten.
Zitat:
War bei mir ne ungewollte Einnahme von Dro., die der Tropfen auf dem heissen Stein war. Und vorher wollte ich einer Satanistin helfen, aus diesen Kreisen zu kommen. Ironie.

Das kann wohl passieren, dass bei Dro. die Grenze zum Unbewussten überschritten wird. Oder eine Art „Schutzmantel“? - der das Ich zusammenhält und die Realität filtert, dann nicht mehr vorhanden ist.

Bei mir war das Gefühl, dass ich mich in jemanden verliebt hatte, und dann dieses Unterbewusste so irgendwie einladend und weit und schön hochschwappte. Ich kam mir ziemlich verschmolzen mit dieser Person vor und der Welt. Und hab mich mehr drauf eingelassen. Bis dass es dann eine Eigendynamik entwickelte….
Zitat:
ich hab recherchiert, und alte Schriften gelesen, ihr erklärt woher der Kult kommt, und dass es Blödsinn wäre, Rituale usw zu machen. und am Ende bin ich der, der sich 10 Jahre davon verfolgt fühlte

Dass solche satanischen Riten Alpträume bescheren kann ich gut verstehen. War mal in einer Freikirche und bin dann auch hier und da dem Thema begegnet.

Da ich mir alles nicht erklären konnte, was geschieht, ging mir das auch schonmal als Option durch den Kopf. Hatte sogar eine ehemalige Hauskreisleiterin angerufen in meiner Phase, die, die den Glauben eher etwas abgefahrener sieht mit Engeln und Dämonen. Die fand es total plausibel, dass da was satanisches wirkt und ich deswegen z B auch meine Musik so verzerrt wahrnehme. Das fühlte sich für mich aber doch zu schräg an, dass ich DORT dann keine Hilfe für meinen Zustand weiter gesucht hab.
Zitat:
ich habe auch sehr viele Gedichte geschrieben, half mir sehr. Und ein Buch möchte ich auch irgendwann schreiben.

Deine Gedichte habe ich schon gelesen, die gefallen mir, sie beschreiben das innere und auch äußere sehr feinfühlig. Viel Erfolg und Freude bei einem Buch
Zitat:
Zum Glück kam ich da relativ gut wieder raus. Wobei. zeigt sich auch erst wenn ich allein den Jakobsweg laufe. Bin gespannt ob ich das packe

Schön, so etwas zu machen. Soll ja sehr schön sein von der Gegend und immer wieder interessante Menschen zu finden sein.

Inwiefern würde dir das zeigen, dass es dir besser geht?
Geht es darum, dass du rausgehen und reisen kannst, körperlich soviel leisten kannst oder dass du ein Projekt auch angehen kannst?
Zitat:
Aber wenn du das so offen im Detail schreiben kannst, hast du es ja auch super verarbeitet. Respekt, kann oder macht nicht jeder.

Viele schämen sich ja auch dafür, vergessen es, oder werden beim „erzählen“ noch selbst getriggert. Hat bei mir Jahre gedauert, bis ich das so sortiert hatte, dass ich alles im Detail beschreiben könnte.

Das hat bei mir auch eher Jahre gedauert. Am Anfang dachte ich, ich tu einfach so als wäre alles normal, obwohl es sich anfühlte, als könnte ich nie wieder normal fühlen. Fake it until you make it, und da war Verdrängung auch gut.

Scham ist einerseits schon auch da, aber auch große Neugier und Staunen. Darum hab ich ziemlich zeitnah eigentlich meinen Kollegen erzählt , was mit mir los war, eigentlich schon so Wochen danach.

Das psychologische Begreifen folgte aber erst Jahre später, bis heute hinein.
Mein Gehirn war viel zu sehr auf Hochdruck. Eine Psychose hat auch Jahre danach noch eine sehr hohe Hirnaktivität zur Folge. Schlaflosigkeit ect…

Und auf eine Art fand ich die akute Phase auch für mein Leben reinigend. Weil ich soviel mitbekommen hab, so unter Druck stand, dass sich einige Werte in mir stärker herauskristallisiert haben. Trotzdem war es schon sehr extrem und muss nicht unbedingt nochmal sein.

07.08.2023 11:10 • 07.09.2023 x 2 #1


28 Antworten ↓


Lightning81
Hehe.. ja @Feuerschale, wollte auch das Thema nicht überstrapazieren, daher Details evtl doch wo anders, das würde bei mir lang werden

Das mit dem „Unrecht“ Ging bei mir bis zum suizidversuch .. wollte jedes kleinste Teilchen beschützen.. und musste feststellen.. das geht als Mensch nicht.. also wollte ich zur Seele werden. Kann zwar auch darüber mittlerweile lachen, aber naja ^^ ging da auch vom Unrecht der Welt bis zu „Allem“.

Finde mich jedenfalls in vielem was du schreibst wieder.

Der Jakobsweg naja.. ich bin fast 15 Jahre nich allein aus dem Haus, erst seit letztem Jahr Mai wieder. Daher habe ich noch einige Ängste. Wenn ich den packe.. mit Zelt usw.. und mit auf Menschen zugehen „müssen“.. geht glaub alles. Auch körperlich mit 4 Bandscheibenvorfällen, Arthrose in der Wirbelsäule und so Sachen.. alles ne Sache für sich. Möchte den Rücken wieder fit bekommen. Meine Gehbehinderung bekam ich letztes Jahr im Grunde schon weg. Konnte anfangs nur ca 3000 Schritte täglich gehen.. und 100m joggen
Jetzt zum Bodensee müsste ich eher täglich 15000 - 30000 Schritte gehen mit 15-18kg Gepäck. 400km.. und von hier bis Santiago de compostela wären es nächstes Jahr dann 2500km. Da wäre ich 6 Monate mit Zelt unterwegs.

Da gibt es vieles, dass mir zeigen würde, dass es mir besser geht, wenn ich das packe. Jeder Tag im Freien und in fremder Umgebung zeigt mir das

Aber wir schweifen ab

07.08.2023 11:36 • x 1 #2


A


Austausch nach Psychose

x 3


Feuerschale
Zitat von Lightning81:
Aber wir schweifen ab

Jetzt nicht mehr. Ich hab ja extra einen Thread eröffnet für das neue Thema.
Zitat von Lightning81:
Finde mich jedenfalls in vielem was du schreibst wieder.

Das geht mir ähnlich.

Zitat von Lightning81:
Der Jakobsweg naja.. ich bin fast 15 Jahre nich allein aus dem Haus, erst seit letztem Jahr Mai wieder. Daher habe ich noch einige Ängste. Wenn ich den packe.. mit Zelt usw.. und mit auf Menschen zugehen „müssen“.. geht glaub alles. Auch körperlich mit 4 Bandscheibenvorfällen, Arthrose in der Wirbelsäule und so Sachen.. alles ne Sache für sich. Möchte den Rücken wieder fit bekommen.

Oh, das wäre ja eine Riesenaktion. Klar, wenn das geht, dann hast du körperlich und in Bezug auf rausgehen und
dir vertrauen und Menschen ganz viel geschafft. Klingt spannend.
Ich hoffe, es ist mit dem körperlichen vereinbar. Bzw mit Rücken fit machen, da hast du ja dann auch ein gutes Ziel und später eine große Wanderung.

07.08.2023 21:29 • x 1 #3


Lightning81
Oh, wurde das verschoben @Feuerschale, oder hatte ich echt nicht gemerkt, dass wir schon im neuen Thema sind?

Ich hasse das Schreiben am Handy, ist mir alles zu klein
Hoffe wir bekommen diese Woche wieder Internet.

Ja.. die Angst vor einem Rückfall sitzt da etwas im Nacken.. aber gut.. einfach los gehen, umkehren könnte ich ja jederzeit.. habe ich aber nicht vor

Na vielleicht schreiben dann ja mehr etwas zum Thema. Bist wirklich die erste, bei der ich Ähnliches so offen lese. Hab aber auch noch nicht direkt nach solchen Themen gesucht. Irgendwann möchte man ja eher nach vorne blicken, wenn man für sich den Großteil verarbeitet hat. Zumindest, was diese verschobene Wahrnehmung betrifft, die man da erlebt hatte

07.08.2023 21:37 • x 1 #4


Feuerschale
Zitat von Lightning81:
Oh, wurde das verschoben , oder hatte ich echt nicht gemerkt, dass wir schon im neuen Thema sind?

Ich hasse das Schreiben am Handy, ist mir alles zu klein

Kein Problem . Ja auf dem Handy ist das ein ziemliches Gefrickel und da fehlt der Überblick.
Zitat von Lightning81:
Ja.. die Angst vor einem Rückfall sitzt da etwas im Nacken.. aber gut.. einfach los gehen, umkehren könnte ich ja jederzeit.. habe ich aber nicht vor

Oder in kleinen Schritten trainieren, das geht ja auch, bis man stärker ist für das größere.
Und stimmt, aktuell kann man sich auch anders entscheiden, wenn etwas nicht geht.
Zitat von Lightning81:
Na vielleicht schreiben dann ja mehr etwas zum Thema. Bist wirklich die erste, bei der ich Ähnliches so offen lese. Hab aber auch noch nicht direkt nach solchen Themen gesucht. Irgendwann möchte man ja eher nach vorne blicken, wenn man für sich den Großteil verarbeitet hat

Mich hatte das gestern so angesprungen. Aber aktuell jetzt eher nicht mehr so. Also was da genau alles war
an Gedanken, möchte ich eigentlich auch nicht alles hochholen. Wollte wohl irgendwie gestern nochmal kurz raus,
weil ich nochmal etwas dazu erkannt hab.
Dann erst mal danke für den Austausch bis hierher.
Und wenn es sich wieder ergibt, gibts jetzt auch einen Ort dafür.

07.08.2023 22:11 • x 1 #5


Lightning81
Geht mir auch so @Feuerschale . Gehört wohl zum Prozess des Verarbeitens dazu
Und ja, ich übe natürlich vorher fleißig. Aber am Tag wo ich los möchte.. geht es dann einfach los. Auch dir besten Dank, und weiterhin alles Gute

07.08.2023 22:21 • x 1 #6


blue1979
Ich lese bei Euch mit und das Thema Leben in einer Freikirche war bei mir lange ein Thema . Zum Glück hab ich da viele Ängste in den letzten 20 Jahren abbauen können . Früher gab es kaum professionelle Seelsorger in den Gemeinden und das hat sich ja mittlerweile in vielen Gemeinden geändert.
Was ich da früher für ein Schmarrn von Hausleitern und selbsternannten Predigern usw. gehört habe und als Kind auch daran geglaubt habe...war schon sehr traurig.

Ich habe eine Frage an Dich Feuerschale, wenn Du einen inneren Beobachter hast und den Bezug nicht ganz zur Realität verloren hast, nennt man den Zustand Psychose? Meine Psychiaterin erklärte mir das so das man den Bezug völlig zur Realität verliert und ich sehe da auch eine Grauzone/Überschneidungen zu Retrauma bei kPTBS (je nachdem ob Psychiater sich da auskennen). Letztendlich ist der Unterschied für mich nicht wichtig , da bei beiden Diagnosen die Gehirnstofflage massiv durcheinandergeraten ist.

07.08.2023 22:23 • x 2 #7


Feuerschale
Zitat von blue1979:
Ich habe eine Frage an Dich Feuerschale, wenn Du einen inneren Beobachter hast und den Bezug nicht ganz zur Realität verloren hast, nennt man den Zustand Psychose? Meine Psychiaterin erklärte mir das so das man den Bezug völlig zur Realität verliert und ich sehe da auch eine Grauzone/Überschneidungen zu Retrauma bei kPTBS (je nachdem ob Psychiater sich da auskennen). Letztendlich ist der Unterschied für mich nicht wichtig , da bei beiden Diagnosen die Gehirnstofflage massiv durcheinandergeraten ist.

Hallo blue1979,
ich hab die Freikirchen mehrere Jahre als Erwachsene erlebt, das brachte dann noch einen Abstand.
Aber in meinem Zustand wurden eben ALLE Ideen aus Fernsehen, Umfeld, alles was sich jeder je
antun konnte, alles mögliche wurde verwurstet.

Zu deiner Frage, ich sehe bei mir dne Unterschied in den verschiedenen Wahnzuständen, die wochenlang
anhielten. Bsp. TV ist gesteuert, Radio ist gesteuert, die Leute kennen mein Leben und innerstes und wirken
ebenso gesteuert nach einem großen Plan...solche Dinge.

Trigger aus einer PTBS haben ja eher doch mit der eigenen Geschichte zu tun, und dass bestimmte Reize mit der Geschichte was zu tun haben und auslösen.

Dass ich (teilweise) das Gefühl hatte von noch Selbstbeobachtung, finde ich auch eher ungewöhnlich,
aber es ging schon weiter als nur zu denken oh hab ich jetzt eine Psychose, es war eine andauernde riesige Wahrnehmungsverschiebung.

.

07.08.2023 22:42 • x 2 #8


Lightning81
Ach, da wollte ich eigentlich auch noch fragen, wegen dem inneren Beobachter.

Also ich persönlich betrachte diese „inneren Beobachter“ als Gefühle, die man irgendwie so nicht mehr erkennt.

Als ich multipel war, wurden diese inneren Beobachter zB zu mehreren Personen, weil ich mich so reingesteigert hatte. Diese bekamen dann alle ein eigenes Bewusstsein und Unterbewusstsein. Aber im Grunde waren es im Nachhinein betrachtet nur „Charaktereigenschaften“, die ich als Personen betrachtet hatte.. bzw.. die dann in mir auch gefühlt wirklich Menschen waren. Und männlich Anteile, weibliche etc..

Ich persönlich denke, man versinkt bei fast allen psychischen Erkrankungen im Unterbewusstsein. Und dann übernimmt dieses, und man kann zum Teil nicht mehr „bewusst“ folgen.

Bei Psychose, wenn man sich zb von Stimmen im TV angesprochen fühlt.. geschieht das aus meiner Sicht, weil die „Daten“ ins Unterbewusstsein dringen, bevor das Bewusstsein sie erkennen oder verarbeiten kann. Das „Ich“ ist aus meiner Sicht nicht unbedingt weg, wie @Feuerschale glaub irgendwo schrieb, sondern alles prasselt direkt aufs „Ich“ ein.

Und wenn es so viel ist, dass gar nichts mehr vom Bewusstsein folgen kann.. dann schaltet evtl. wirklich das „Ich“ mal ab, und es kommt zum Nervenzusammenbruch, oder zum völligen Realitätsverlust. Wobei es aus meiner Sicht eher nur beim Nervenzusammenbruch kurz ganz abgeschaltet wird.

Das mit der Angst vor Technik ist ja auch was, was wohl mit realen Ängsten oder Sorgen bzw Gedanken über Technik zu tun hatte. Diese Ängste hat man zb, weil man bewusst vorher drüber nachgedacht hat.. Technik evtl. kritisch betrachtet wurde.. und man dann unbewusst eh schon was abgelagert hat, das man evtl nicht völlig durchdacht hatte. Und wenn man sich dann im Unterbewusstsein „verliert“, kommen diese Dinge direkt und ungefiltert und so schnell auf einen zu, dass man nicht folgen kann.

Reicht dann schon, wenn man zb irgendwann mal dachte, ne KI könnte was blödes machen, und ja, ne Form von KI ist in jeder Technik, also selbst wenn man diese Verbindung bewusst nicht erkennt, wird es unbewusst verbunden, dann macht jede Technik Angst. Nur als Beispiel eines einzigen Gedankenganges bezüglich KI.

Unterbewusstsein speichert eben jeden Mist.. jeden blöden Gedanken und jedes blöde Gefühl. Alles, was man je gesehen und erlebt hat. Wir leben ja auch nur zu ca. 10% bewusst. Wenn überhaupt, hab die Zahl vergessen

Gilt für mich auch für religiösen Wahn, Verfolgungswahn bezüglich Institutionen usw.. war nur ein bsp jetzt mit der Technik. Und Ka, ob es so ausgedrückt ist, dass man es verstehen kann. Ist mit das Schwerste, das Ganze auch für sich selbst überhaupt in Worte fassen zu können.

Und ich betrachte das, was ich jetzt nach diesen Erlebnissen noch habe.. zum Teil durchaus als PTBS, weil es für Betroffene ja in diesem Moment real war. Hab da auch erst vor 2-3 Monaten mit meiner Psychologin geredet, und ihr erklärt, dass es durchaus eine Form von ptbs ist. Sah sie dann auch so

07.08.2023 23:03 • x 2 #9


Lightning81
Ach.. weil.. um es noch etwas detaillierter zu begründen.. Menschen mit Psychose ja auch nur eine Psychose haben, während sie akut sind. Während man nicht akut ist.. ist das „danach“ ja eher ein Verarbeiten diverser Traumata, die man in akuten Phasen erlebt hat. Wenn man nicht akut ist, hat man ja gerade auch keine Psychose.

Das vergessen ja auch viele. Dass jemand mit Psychose ja trotzdem ein ganz normaler Mensch ist, dem man das auch meist nicht anmerkt. Ist mir noch wichtig, das zu sagen, weil viele Nichtbetroffene da teilweise ein völlig falsches Bild haben.

Und „Schizophrenie“ ist es dann, wenn man eben schon mehrere Phasen hatte.. oder aus einer Phase nicht mehr heraus kommt. Letzteres wäre natürlich der schlimmste Fall. Da wird man dann auch eher dauerhaft in einer Psychiatrie sein.

08.08.2023 01:29 • x 2 #10


Feuerschale
Zitat von Lightning81:
Ach, da wollte ich eigentlich auch noch fragen, wegen dem inneren Beobachter.

Hallo Lightning,
ich nehme deine Sätze mal als Anstoß zum Antworten bzw meiner Perspektive, ich hoffe dass ich es dadurch nicht zu sehr zerpflücke.

Der innere Beobachter war bei mir so etwas, was wahrnahm, das ist aber GANZ anders als sonst.
Auf der Straße, alle Spaziergänger hatten mir was zu sagen oder zeigen, alle Autofahrer waren wegen mir da und waren in der großen Verschwörung mit drin, RTL hatte sein Programm voll auf mich abgestimmt da es in meinen Kopf wohl sehen konnte....das alles hat ganz real gewirkt (und vieles mehr);

Aber so eine Art innere Instanz hat mir gesagt, das ist schrecklich, das ist komisch, das ist meine neue Realität und vermutlich war sie das schon immer und wird es fortan auch sein, hatte ich halt vorher nur nicht gemerkt, aber es ist nicht normal und entspricht nicht der Welt, die ich vorher erlebt habe.

Vorher dachte ich, Ich bin ein sicherer Bürger in einem europäischen Land, der nicht jederzeit verfolgt und getötet wird....Diese Gewissheit war weg, aber es war bewusst, dass es vorher so war und jetzt so.
Zitat von Lightning81:
Also ich persönlich betrachte diese „inneren Beobachter“ als Gefühle, die man irgendwie so nicht mehr erkennt.

Als ich multipel war, wurden diese inneren Beobachter zB zu mehreren Personen, weil ich mich so reingesteigert hatte. Diese bekamen dann alle ein eigenes Bewusstsein und Unterbewusstsein. Aber im Grunde waren es im Nachhinein betrachtet nur „Charaktereigenschaften“, die ich als Personen betrachtet hatte.. bzw.. die dann in mir auch gefühlt wirklich Menschen waren. Und männlich Anteile, weibliche etc..

Danke fürs Beschreiben.
Das kenne ich so weniger (glaub ich). Ich könnte nicht genau sagen was der Beobachter ist, aber ich würde es bei mir eher mit einer Art Instanz beschreiben, die Regeln und Normen sammelt und Regeln erstellt und dann erkennen konnte, dass die ganze Welt Kopf steht und Regeln nicht mehr gelten und neue Regeln versuchte aufzustellen um zu begreifen, was eine heillose Überforderung war.
Zitat von Lightning81:
Ich persönlich denke, man versinkt bei fast allen psychischen Erkrankungen im Unterbewusstsein. Und dann übernimmt dieses, und man kann zum Teil nicht mehr „bewusst“ folgen.

Das glaub ich auch. Ich kannte sonst noch sehr lange Depression. Da hatte ich auch mal eine Besserung gemerkt,
während Klinikaufenthalt, dass sich mein Bewusstseinsfokus weitete, ich Dinge weiter wahrnahm, sowohl optisch als auch geistig überhaupt. Die Depression war aber ein komplett anderer Zustand als die Psychose, diese eher eine sehr starre Verengung und Lähmung.
Zitat von Lightning81:
Bei Psychose, wenn man sich zb von Stimmen im TV angesprochen fühlt.. geschieht das aus meiner Sicht, weil die „Daten“ ins Unterbewusstsein dringen, bevor das Bewusstsein sie erkennen oder verarbeiten kann. Das „Ich“ ist aus meiner Sicht nicht unbedingt weg, wie glaub irgendwo schrieb, sondern alles prasselt direkt aufs „Ich“ ein.

Und wenn es so viel ist, dass gar nichts mehr vom Bewusstsein folgen kann.. dann schaltet evtl. wirklich das „Ich“ mal ab, und es kommt zum Nervenzusammenbruch, oder zum völligen Realitätsverlust.

Das kann auch sehr gut sein so. Wenn das Ich weg wäre, wer hat dann Angst oder glaubt, in der nächsten Sekunde
getötet zu werden ect...
Dann ist wohl eher mehr so ein Filter weg, der die Informationen sonst zurückhält und diese gewohnte Struktur (so ist normal, so tickt die Welt) aufrecht erhält.
Zitat von Lightning81:
Das mit der Angst vor Technik ist ja auch was, was wohl mit realen Ängsten oder Sorgen bzw Gedanken über Technik zu tun hatte. Diese Ängste hat man zb, weil man bewusst vorher drüber nachgedacht hat.. Technik evtl. kritisch betrachtet wurde.. und man dann unbewusst eh schon was abgelagert hat, das man evtl nicht völlig durchdacht hatte.

Ich bin eigentlich gar nicht so skeptisch gegen Technik. Ich hatte aber das Gefühl, ich hätte mich vielleicht mit einer etwas übleren Bande im Inet angelegt. Radikale und IT Nerds, und dachte zuerst die könnten mich ja wirklich easy hacken. Wobei das auch schon der Versuch einer Erklärung war, warum mir geschieht was mir geschieht.

Ich dachte auch immer: Warum eigentlich ich? sowas langweiliges wie mich gibt es gar nicht, wieso sollte man so einen Aufriss starten?

Ich hab mir dann auch technikfreie Räume gesucht, weil ja GsD nicht alles der Mensch beeinflussen und darauf zugreifen kann.

Wobei ich in der Akutesten Phase auch das Gefühl hatte, ob nicht die Tiere irgendwie gesteuert z B trainiert wie von einer Filmschule sind und für mich dann auch dahingesetzt. (von wem auch immer...; irgendein big operator)

Die technik- und menschfreien Räume haben mir dann geholfen haben, die akute Psychose abklingen zu lassen. Denn dort war keine Nahrung für Gedanken und Befürchtungen, bzw da musste ich mich stoppen, diese Gedanken weiterzudenken ohne ständigen neuen Input.
Zitat von Lightning81:
Unterbewusstsein speichert eben jeden Mist.. jeden blöden Gedanken und jedes blöde Gefühl. Alles, was man je gesehen und erlebt hat. Wir leben ja auch nur zu ca. 10% bewusst.

Ja, das ist wirklich ein sehr reicher Fundus....und ich war von jeher neugierig, da hatte sich einiges angesammelt
an Möglichkeiten....
Zitat von Lightning81:
Und ich betrachte das, was ich jetzt nach diesen Erlebnissen noch habe.. zum Teil durchaus als PTBS, weil es für Betroffene ja in diesem Moment real war. Hab da auch erst vor 2-3 Monaten mit meiner Psychologin geredet, und ihr erklärt, dass es durchaus eine Form von ptbs ist. Sah sie dann auch so

Interessante Idee. Auf jeden Fall fühlte sich das an wie auf alle möglichen Arten gequält und beinahe getötet werden, alles was die Menschheitsgeschichte halt so aufbringt und mein Unterbewusstsein und Ideen. Das fühlte sich dann schon so an, als hätte man alles durch.

Ich glaube die Psychologie hat auch die Idee, dass Psychose kommt, weil man vorher traumatisiert ist?
Also ggf. eine Ich Schwäche hat, Filterschwäche? Ich weiß es nicht genau.
Könnte genauso was physiologisches sein, oder weniger neurotypisch sein.
Auch wie du beschreibst können Dro. ein Eintritt sein.

Ich glaube nicht, dass jede Psychose vorher einen PTBS zur Grundlage hat, aber ab und an mag es zusammenhängen.
Weiß die Forschung glaub ich aber auch noch nicht so zu 100 %.

Zitat von Lightning81:
Ach.. weil.. um es noch etwas detaillierter zu begründen.. Menschen mit Psychose ja auch nur eine Psychose haben, während sie akut sind. Während man nicht akut ist.. ist das „danach“ ja eher ein Verarbeiten diverser Traumata, die man in akuten Phasen erlebt hat. Wenn man nicht akut ist, hat man ja gerade auch keine Psychose.

Achso! Ja das ist ein guter Ansatz, warum das Gehirn danach noch so lange beschäftigt ist
obwohl man ja wieder normal tickt. Danach hat man auf jeden Fall viele stressige Erlebnisse zu bearbeiten weil einen die Psychose auf vielfältigste Weise ins Extrem getrieben hat.
Zitat von Lightning81:
Das vergessen ja auch viele. Dass jemand mit Psychose ja trotzdem ein ganz normaler Mensch ist, dem man das auch meist nicht anmerkt. Ist mir noch wichtig, das zu sagen, weil viele Nichtbetroffene da teilweise ein völlig falsches Bild haben.

Das ist mir auch wichtig. Natürlich ist auch Scham da, weil die meisten das nicht kennen und dann denken die vielleicht, entweder ist die also komplett und durchgängig verrückt oder die hat sich das eingebildet und übertreibt und hat nur gedacht das ist eine Psychose (wie manche hier ja auch vorher schreiben aus Zwängen heraus Ist das etwa eine Psychose.

Also nein, das war ein massiver Einbruch in meinem Gehirn und wurde hinterher auch mit Psychiater und zwei Psychologen aufgearbeitet, aber SONST ticke ich eigentlich ziemlich normal und bin auch recht vernünftig und eher bodenständig.

In meiner Familie ist da allerdings auch eine Disposition. Mein Vater hat gar nicht verstanden was mit ihm geschieht und hat gedacht, er ist von Gott verflucht oder wird verfolgt oder hat Todesahnungen für andere, weil soviel auf ihn einströmte. Als Kind hab ich nicht verstanden was mit ihm los ist. Er selber hat sich auch gar nicht verstanden, er meinte nur, er hätte dann gebetet, dass dieser Fluch von ihm weggehen würde.

Es wurde da auch eher etwas mystifiziert, weil man in der Familie nicht so gedacht hat in psychologischer Richtung.
Meine Schwester hat später auch erzählt, dass mein Vater im Krankenhaus bei Krebsdiagnose auch nochmal so eine Phase hatte wo er meinte Sie kommen. Auch meine Schwester in einem Fieberschub einmal total abgeglitten in einen Wahn rein, bei ihr waren es aber nur ein zwei Tage etwa.

08.08.2023 06:28 • x 2 #11


blue1979
@Feuerschale Es gibt mittlerweile mehr wissenschaftliche Aufsätze oder auch Beobachtungen von Zusammenhang frühkindlicher Traumata und das als begünstigenden Faktor für später auftretenden Krankheiten wie auch Psychose. Das kann ein verstärkender Faktor sein wenn das Gehirn schon durch Entwicklungstraumata sensibel ist . Aber das spielt für mich keine Rolle weil ich vorwärts schauen möchte. Ich denke, da wird einfach (noch) zu wenig geforscht.

Egal ob Retrauma oder Psychose ich habe 6 Monate von Morgens bis abends Stimmen gehört (innere Stimmen ok hatte was mit meinen Traumata zu tun aber auch ungefilterte Stimmengewusel aus Radio, sogar nachts im Träumen ging das Theater weiter etc.).
Ich hatte zwar einen kleinen Beobachter Ich aber es war extrem anstrengend noch im Hier und jetzt zu bleiben. Letztendlich habe ich konsequent Tagebuch geschrieben und ich wusste da ist einiges in Schieflage im Gehirn und das Unterbewusstsein kam richtig hoch. Durch diese Notizen sehe ich rückblickend was für ein Chaos im Kopf war und ich denke mit der Zeit fand auch wie Du Feuerschale treffend geschrieben hast , eine Bereinigung meiner inneren Festplatte statt. Vlt. war das nötig -bestimmte Traumainhalte sind nun integriert (machen mir keine Angst) und ich bin so auch rausgekommen aus chronischer Dissoziationen und Depression (was auch kein Leben war). Ich hatte sogar eine kurze Phase wo ich nachts ein Buch geschrieben habe (zumindest die ersten 10 Seiten und dann war ich schon fertig) und wenn ich diese Seiten heute lese denk ich mir, woher kam diese Kreativität ? Danach war ich nie wieder so kreativ was schreiben anging.

Meine Psychiaterin hat mir das auch so erklärt das bei mir Stabilität bedeutet eine grosse Pufferzone zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein zu schaffen um nicht dazwischen zu leben. Lebe ich ohne Filter im Unterbewusstsein (einfach ausgedrückt) in meiner Welt dann ist der Weg in die Psychose offen. Solange es mich selber nicht stört und andere davon sich nicht gestört fühlen, ist das ok wenn ich stundenlang in meinem Innenleben bin. Ist auch ein Schutz vor dem realen Leben.
Alltagsstabilität statt Traumatherapie steht an erster Stelle bei mir. Offiziell habe ich die Diagnose kPTBS aber in Akutphasen mit Stimmen hören und Hallus sehen ist die Schnittstelle zu Psychose einfach da. Meine Psychiaterin ist zum Glück sehr vorsichtig mit solchen Diagnosen aber einige Untersymptome der Traumafolgestörung findet man parallel auch Untersymptome der Psychose. Das weiss sie und ordnet das dann bei mir zu kPTBS ein.

Ich habe auch keine Angst das ich nochmals in Akutphasen gerate. Ich vertrage wenig Dauerstress und das versuche ich zu vermeiden, weil das ein Auslöser sein kann. Bin ich monatelang in Dauerstress, kommen noch Krankheiten dazu dann noch Schlafmangel dann ist meine wenige Resilienzkraft so erschöpft das auch psychische Krankheiten richtig ausbrechen können.

Eigentlich hätte ich durch die Tagebücher genügend Stoff für eine neue Therapie aber mit der Zeit fand ich heraus das unreflektiertes Reden darüber mein Unterbewusstsein noch mehr aktiviert daher ist Ruhen lassen besser (für mich). Ich setze nun viel auf Selbstregulation, Natur, Thema Nervus Vagus, Bewegung, Musik (bestimmte Frequenzen ), schaue mir gern Kirchen und Burgen an , interessiere mich für Kunstgeschichte und versuche kleine positive neue Erfahrungen im Alltag zu sammeln.

08.08.2023 12:31 • x 4 #12


Feuerschale
Hallo @blue1979,
vielen Dank für deine Beschreibungen, so kann ich deine Fragen und Gedanken auch besser verstehen
vom ersten Beitrag.

Das klingt ja sehr anstrengend mit dem Stimmenhören, wenn keine Kontrolle da ist, dass es mal ruhig ist.
Zitat von blue1979:
Durch diese Notizen sehe ich rückblickend was für ein Chaos im Kopf war und ich denke mit der Zeit fand auch wie Du Feuerschale treffend geschrieben hast , eine Bereinigung meiner inneren Festplatte statt.

Das hört gut an, dass das Schreiben geholfen hat beim sortieren.

Ich hatte auch paar Notizen gemacht, aber ich traue mich heute nicht mehr so richtig, mir das anzuschauen, weil es
eigentlich nur in der damaligen Situation richtig Sinn ergeben hat.
Im heutigen Bewusstsein bei verschlossener Tür eher nicht mehr.
Zitat von blue1979:
bestimmte Traumainhalte sind nun integriert (machen mir keine Angst) und ich bin so auch rausgekommen aus chronischer Dissoziationen und Depression (was auch kein Leben war).

Das ist ja ein guter Effekt. Da kommt mir so ein Bild als hätte man einen Korken von der Flasche genommen, die
unter Druck steht und dann kommt alles so hochgesprudelt.

Darf ich fragen: Ist die Verbindung dann nahezu kontinuierlich geblieben zu deinem Gefühl oder ist es eher so, dass die Phasen von Depression oder Dissozuation seltener und schwächer geworden ist?
Zitat von blue1979:
Meine Psychiaterin hat mir das auch so erklärt das bei mir Stabilität bedeutet eine grosse Pufferzone zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein zu schaffen um nicht dazwischen zu leben. Lebe ich ohne Filter im Unterbewusstsein (einfach ausgedrückt) in meiner Welt dann ist der Weg in die Psychose offen.

Damit kann ich viel anfangen.
Ich spüre meistens den Puffer gut und fühle mich dann auch stabil, aber es gibt Faktoren da bin ich dünnhäutiger:
Stress, körperliches, starke Änderungen, Schlaflosigkeit, Konflikte und Anforderungen, oder eben dieses vermaledeite Verliebtsein, was ja auf recht positive Art in diese innere Welt lockt.
Aber da bin ich jetzt SEHR skeptisch und lasse den Riegel da vor. Und hab immer im Hinterkopf, wenns dem Esel zu gut geht, geht er NICHT aufs Glatteis, sondern bleibt bei seinem langweiligen Leben.
Zitat von blue1979:
Ich habe auch keine Angst das ich nochmals in Akutphasen gerate. Ich vertrage wenig Dauerstress und das versuche ich zu vermeiden, weil das ein Auslöser sein kann. Bin ich monatelang in Dauerstress, kommen noch Krankheiten dazu dann noch Schlafmangel dann ist meine wenige Resilienzkraft so erschöpft das auch psychische Krankheiten richtig ausbrechen können.

Das klingt bei dir dann auch nach Risikofaktoren, wo man dann wohl besonders wachsam sein muss oder Ausgleich schafft.

Schlaf ist bei mir auf jeden Fall die halbe Miete, dass mein Gehirn ruhiger wird.
Bei schlafloser Hochaktivitätsphase (von der ich manchmal selber nicht genug bekomme), versuche ich schon
dagegenzusteuern, weil das zu nichts gutem führt.
Zitat von blue1979:
mit der Zeit fand ich heraus das unreflektiertes Reden darüber mein Unterbewusstsein noch mehr aktiviert daher ist Ruhen lassen besser (für mich).

Das kann ich gut nachvollziehen mit dem ruhen lassen. Früher hab ich auch mehr im Unterbewusstsein gebohrt, durch Seminare, Selbsterfahrung, Therapie, viel Selbstreflektion und ab und rein und dahin, wo es am meisten brennt.
Das hab ich mir abgewöhnt.

Mein Therapeut arbeitet auch nicht bohrend sondern stabilisierend.
Ich glaub die gesamte Therapieentwicklung geht auch weg von Retraumatisierung und Destabilisierung hin zu Stabilisierung. Leider oft manchmal auf Kosten von Gefühl und Integration.

Darum bin ich einerseits irgendwie auch dankbar für die Erfahrung, andererseits war es gefährlich und es sollte wirklich besser geschützt und in Begleitung stattfinden.
Zitat von blue1979:
Es gibt mittlerweile mehr wissenschaftliche Aufsätze oder auch Beobachtungen von Zusammenhang frühkindlicher Traumata und das als begünstigenden Faktor für später auftretenden Krankheiten wie auch Psychose. Das kann ein verstärkender Faktor sein wenn das Gehirn schon durch Entwicklungstraumata sensibel ist . Aber das spielt für mich keine Rolle weil ich vorwärts schauen möchte.

Das würde schon Sinn geben, dass Trauma die Tür offener macht und den Schutz dünner macht und das Unbewusste
dann viel schneller durchkommt.

Ich möchte auch vorwärts schauen. Lieber ein langweiliges Leben als ein zu turbulentes.

Gäbe es eine gewisse Regulierung zum Zutritt zur Innenwelt, z B durch Kunst oder spiritueller Erfahrung (geht mir aber
schon zu weit und lädt eher zum abdriften ein), fände ich es auch nicht sooo verkehrt.
Mit einem Schalter, wo man ein bisschen aufmachen - und auch wieder zumachen kann.
Oder einer mäßigen Inspiration.
Zitat von blue1979:
Ich setze nun viel auf Selbstregulation, Natur, Thema Nervus Vagus, Bewegung, Musik (bestimmte Frequenzen ), schaue mir gern Kirchen und Burgen an , interessiere mich für Kunstgeschichte und versuche kleine positive neue Erfahrungen im Alltag zu sammeln.

Das klingt nach schönen Interessen mit Erleben aber auch keine Überstimulierung und mit Ausgleich.

Was bedeutet Nervus Vagus? Hat das was mit Beruhigung des Nervensystems zu tun?

Ich mag strukturierte Atemtechniken, Musik (bei Aufregung aber KOMPLETT langweilige und nur instrumentale Musik und auch keine Jagdkompositionen o ä)., Schreiben, Lost Places besuchen wo Ruinen und Natur und neues zusammenkommen, Brücken besuchen wo es oft Graffitis gibt, und ich mag Architektur, das beschäftigt mich so oft in den Träumen und ist so vielfältig, so logisch und so gestaltet.

08.08.2023 14:12 • x 3 #13


Lightning81
Bei dieser Beschreibung zum inneren Beobachter denke ich, dass dieser bei euch im Grunde sogar das Unterbewusste „Ich“ sein könnte.

Und ja, die Grenze zwischen Bewusstsein und dem, was unbewusst stattfindet, zu erkennen, fand ich sehr wichtig, zur Verarbeitung von allem. Auch dafür, dass man rechtzeitig erkennt, wann man evtl. wieder etwas zu weit geht. Aber auch um zu erkennen, was diesen inneren Beobachter überhaupt aufwühlt. Also ich habe gelernt, dass eben dieser innere Beobachter, den ihr wohl meint, auch „Ich“ bin. Klingt jetzt bestimmt wieder verwirrend. Ka, wie man das ausdrücken soll

Ein anderer Weg wäre natürlich, diesen einfach wieder ruhen zu lassen. Man sollte das alles aus meiner Sicht auch erst im Detail betrachten, wenn man genügend Abstand hat, sonst triggert das gerne mal. Hab eh schon Sorge, wen zu triggern, daher sage ich auch zu meinen spirituellen Ansichten nicht viel. Aber ja.. für mich ist dieser „höhere Plan“ die Verbindung zwischen allen Dingen. Diese besteht ja durchaus in der Natur, Sonst würde das alles nicht so harmonieren, wie es der Fall ist. Aber gut, das wäre ein Thema für ein ganzes Buch. Es wirkt eben wirklich alles irgendwie aufeinander ein, ist nur wichtig, da auch die wahrscheinlichsten Möglichkeiten für sich zu finden. Oder es ruhen zu lassen, bis von selbst wieder ein paar Fragen auftauchen. Diese sollte man aus meiner Sicht dann schon für sich klären, sonst kommen die irgendwann immer wieder.

Und ja, das von dir beschriebene habe ich auch sehr ähnlich erlebt @Feuerschale. Im Prinzip genauso, nur mit anderen Hintergründen. Auch das Stimmen hören hatte ich @blue1979 . Auch dazu hatte und hätte ich durchaus auch spirituelle Erklärungen für mich selbst, aber da weiß ich mittlerweile eben auch, dass diese Ansichten nur Möglichkeiten wären, aber nicht zwingend real sein müssen. Für mich war es zur Verarbeitung auch wichtig, in diesem Bereich „Grenzen“ zu schaffen, aber es nicht als unmöglich abzustempeln.

Ist ja zB auch wissenschaftlich bewiesen, dass Gläubige Menschen einen Bereich im Gehirn aktivieren, der bei sehr rationalen Menschen nicht aktiv ist. Ist bei allen der gleiche Bereich, völlig unabhängig davon, woran man glaubt. Dieser wird natürlich auch aktiviert, wenn man eben solche Dinge glaubt, wie von Feuerschale beschrieben, und diesen Bereich kann man im Grunde dann selbst „füttern“. Der ist sicher auch zum Teil verantwortlich dafür, dass zB Placebos wirken können. Das geht ja auch nur, wenn man unbewusst an die Wirkung glaubt.

Aber auch ich habe mir mittlerweile auf fast alles Antworten gegeben, mit welchen ich leben kann, und kann daher eher wieder daran arbeiten, solchen Beschäftigungen nachzugehen, die @blue1979 erwähnt hat. Einfach wieder den Moment genießen, und alles langsam hinter mir lassen. Das ist nach 15 Jahren intensivem Aufarbeiten mehr als befreiend. Langsam aber sicher zurück ins Leben

Und Psychose ist übrigens auch zum Teil eine Sache der Gene. Daher möchte ich zB auch keine Kinder. Das Gen, dass ein Auslöser werden kann.. kann mit 50% Wahrscheinlichkeit weiter gegeben werden. Heißt aber nicht, dass es dann auch aktiviert wird. Daher sage ich auch öfter mal, dass ich denke, dass die Evolution bei sowas ein wenig spielt. Es ist ja wirklich nicht immer schlecht, wie diese sehr kreativen Phasen zeigen. Aber das Gehirn ist einfach noch nicht so weit, das alles so zu verarbeiten. Und ja, schwere Schicksalsschläge, starke Depressionen, Dro. und sonstige Dinge begünstigen natürlich auch, dass eine psychotische Phase entstehen kann.

Wie gesagt denke ich an PTBS eher in der Zeit danach, nicht unbedingt in der Zeit davor

Schön, auch mal andere Sichtweisen dazu zu hören, vielen Dank dafür. Da konnte ich natürlich auch noch ein paar Dinge für mich mitnehmen

Und ja.. ein ruhiges Leben muss ja auch nicht langweilig sein

08.08.2023 20:14 • x 3 #14


blue1979
Danke für Eure wertvollen Ansichten, da waren viele neue kleine Aha - Erlebnisse dabei wo ich auch einiges dazu schreiben würde aber zur Zeit stehen andere Sachen im Alltag an. Doch dieser Thread bleibt ja noch erhalten

Das Thema mit Überstimulierung ist auch ein wichtiger Aspekt, ein kurzfristiger Dopaminkick mag sich gut anfühlen aber schon dieses kleine Ungleichgewicht führt hinterher bei mir auch zu einem kleinen Tief. Dann bin ich wieder mehr mit Regulieren beschäftigt und weniger mit dem Leben.

Das Thema innere Drama kenne ich zu Genüge mit Katastrophisieren, hoher Arousel und sich selbst aufputschen- liegt am veränderter Gehirnchemie und hat auch Suchtcharakter. Davon loszukommen in Richtung Ruhe und Stille ist ein sehr sehr langer innerer Prozess und ich stehe da noch am Anfang. Nichts gegen Dramaanteile auch diese haben ihre Berechtigung im Leben gehabt, nur ob man sie später im Erwachsenenleben noch braucht ist eine andere Sache.

Nervus Vagus ist der 10te Hirnnerv und oft aktiv bei Ängsten und Panik z.B Solarplexus , einige HWS Beschwerden, überakiver Darm usw. Das ist der Gegenspieler von Sympathikus. Die Vagusregulation zielt darauf ab, wieder den parasympathischen Part zu aktivieren z.B Summen, Gurgeln, Brummen- das berühmte Ohm stimuliert auch den Vagus über eine bestimmte Frequenz und wirkt beruhigend. Geht bestimmt auch mit anderen Umlauten Ich habe zwar viele Übungen gesammelt aber komme nicht dazu zu üben.

Thema Innerer Zugang durch Kunst und Spiritualität
ich find das Thema sehr spannend aber sehe da auch für mich die Gefahr des Abdriftens wenn ich die Balance nicht finde. Das ist erstmal nichts Schlimmes aber Abdriften (im Sinne immer und dauernd dieselben (negative) neuronale Pfade aktivieren) führt zu noch mehr Abdriften und wenn man die eigene Grenze nicht kennt, kann man wieder schnell im Innenleben landen. Ich komme z.B mit modernder /teils barocker Kunst oder surrealer Kunst nicht klar. Wenn ich Bilder mancher Künstler sehe und einen Einblick in deren Innenleben , dann triggert mich das auch schon an (z.B Hieronymus).
Romantik, Renaissance, Impressionismus dagegen sind für mich gut verträglich

Ich wünsche Euch einen entspannten Abend!

08.08.2023 21:34 • x 3 #15


Lightning81
Sehe ich auch so @blue1979 .

Gerade bei Abstraktem (ist spirituelles ja auch) wird es häufig kompliziert. War ein langer Weg, das in Einklang zu bringen. Und das mit den „Klängen“ und Frequenzen habe ich auch durch. Hat auch mir geholfen. Aber auch da hat alles seine Zeit. Meditation kann auch sehr hilfreich sein, um diese innere Ruhe wieder zu finden. Aber auch das kann man, wie so vieles.. in gewissen Phasen auch „übertreiben“

Für mich ist es einfach nach Psychose ein sehr langer Prozess, die eigenen Grenzen in fast jede Richtung neu zu setzen, da es ja diese sind, die „verschwimmen“. Aber es ist möglich.. sogar auf verschiedenste Art und Weisen, daher den Mut nie verlieren

08.08.2023 21:47 • x 3 #16


Feuerschale
Zitat von Lightning81:
Ein anderer Weg wäre natürlich, diesen einfach wieder ruhen zu lassen. Man sollte das alles aus meiner Sicht auch erst im Detail betrachten, wenn man genügend Abstand hat, sonst triggert das gerne mal. Hab eh schon Sorge, wen zu triggern, daher sage ich auch zu meinen spirituellen Ansichten nicht viel.

So ähnlich sehe ich das. Abstand und wenn Fragen hochkommen, dann damit beschäftigen. Dann fällt es mir auch leichter, mich verstehend zu beschäftigen. Mir hat auch die eher nüchterne Einordnung meines Therapeuten geholfen und ein paar Erklärungen.

Wenn ich nicht akut bin, triggern mich spirituelle Ansichten nicht, dann ist es eher so, dass es mir wenig sagt und dann so vorbei geht. Abwehr kann auch schonmal sein, wenn mir Ansichten abwegig vorkommen.(Also innere Abwehr, außer es drängt sich jemand penetrant auf). Manchmal auch Neugier, wie kann man die Welt auch wahrnehmen.

Einfach nur äußern fände ich nicht schlimm, und vielleicht findest du ja auch Menschen die dann mit dir in Resonanz gehen können @Lightning81. Wobei sehr fremde Ansichten auch Angriffe produzieren können, da ist meist ein geschützter Raum dann besser, wo man weniger unverständige, irgendwie (unbewusst?) provozierte trifft, die versuchen das ganze dann einzunorden.
Zitat von Lightning81:
Aber auch ich habe mir mittlerweile auf fast alles Antworten gegeben, mit welchen ich leben kann, und kann daher eher wieder daran arbeiten, solchen Beschäftigungen nachzugehen, die erwähnt hat. Einfach wieder den Moment genießen, und alles langsam hinter mir lassen. Das ist nach 15 Jahren intensivem Aufarbeiten mehr als befreiend. Langsam aber sicher zurück ins Leben

Schön.
Zitat von Lightning81:
Schön, auch mal andere Sichtweisen dazu zu hören, vielen Dank dafür. Da konnte ich natürlich auch noch ein paar Dinge für mich mitnehmen

Das geht mir auch so, vielen Dank dafür @Lightning81 und @blue1979
Zitat von Lightning81:
Und ja.. ein ruhiges Leben muss ja auch nicht langweilig sein

Stimmt. Wenn einem die ganzen Muster mal bewusst werden, mit denen man sich die ganze Zeit auf Trab hält,
was sich irgendwie lebendig anfühlt. Ich glaube da wird bei mir noch einiges sein, dass ich heilsamer tun kann oder in ein anderes Gleichgewicht bringen.

Uff, bei mir ist es manchmal noch so, wenn ich einfach nur draußen bin und nicht irgendwie meine Innenwelten bediene, dass ich da ganz nervös werde, unruhig, irgendwie Entzug und das verbinden mit dem draußen und dasein manchmal schwierig. Wobei ich schon viel rausgehe und nicht soviel tue, aber vielleicht doch irgendwie meine Innenwelten dabei bediene (viel nachdenke z B über manches, Musik, rauchen...)
Auch auf Reisen werde ich alleine deswegen schon manchmal unruhig.

08.08.2023 23:04 • x 3 #17

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Feuerschale
Zitat von blue1979:
wo ich auch einiges dazu schreiben würde aber zur Zeit stehen andere Sachen im Alltag an. Doch dieser Thread bleibt ja noch erhalten

Ja und mir wird bewusst, dass der Abstand vom Schreiben, Denken auch wichtig ist.
Ich merke nämlich bei mir schon eine Disbalance, das reinsteigern ins Schreiben, Denken.
Und morgen um fünf Aufstehen und Arbeiten- dann kommt die Balance im Alltag ja wieder zwangsläufig.

Ich denke das beobachten und merken aha gerade etwas viel ist aber auch schon ein guter erster Schritt und der Beginn von Selbstregulation. Wo/Womit/Mit wieviel/Wohin bin ich gerade unterwegs.
Zitat von blue1979:
Das Thema mit Überstimulierung ist auch ein wichtiger Aspekt, ein kurzfristiger Dopaminkick mag sich gut anfühlen aber schon dieses kleine Ungleichgewicht führt hinterher bei mir auch zu einem kleinen Tief.

Kenne ich zu gut.
Dachte erst, bei mir wäre es der Mechanismus, ich gönne es mir nicht, dass es mir gut geht, am Ende dann Einschränkung und Bestrafung. Aber es ist anders. Eher Hirnchemie- gekickt und dann wieder down.
Zitat von blue1979:
Nervus Vagus ist der 10te Hirnnerv und oft aktiv bei Ängsten und Panik z.B Solarplexus , einige HWS Beschwerden, überakiver Darm usw. Das ist der Gegenspieler von Sympathikus. Die Vagusregulation zielt darauf ab, wieder den parasympathischen Part zu aktivieren z.B Summen, Gurgeln, Brummen- das berühmte Ohm stimuliert auch den Vagus über eine bestimmte Frequenz und wirkt beruhigend.

Danke fürs Erläutern. Ja summen finde ich auch gut oder dann eher tiefere langsame Töne.
QiGong hilft mir da auch, ins langsamere und geerdetere zu kommen.
Zitat von blue1979:
Geht bestimmt auch mit anderen Umlauten

O sitzt klangtechnisch in der Entstehung und Bildung genau im Bauchbereich/Solarplexus. Ich glaub das ist dafür schon ganz gut. U ganz tief. A scheint mir so Herzbereich zu sein. E Kehle, i Mundraum.
Meine ich nicht Chakra-mäßig sondern von der örtlichen Vokalbildung, aber ich glaub diese Zuordnung für die Bereiche passt ganz gut. (Bauchbereich- Erdung- Beruhigung).
Zitat von blue1979:
Thema Innerer Zugang durch Kunst und Spiritualität
ich find das Thema sehr spannend aber sehe da auch für mich die Gefahr des Abdriftens wenn ich die Balance nicht finde. Das ist erstmal nichts Schlimmes aber Abdriften (im Sinne immer und dauernd dieselben (negative) neuronale Pfade aktivieren) führt zu noch mehr Abdriften und wenn man die eigene Grenze nicht kennt, kann man wieder schnell im Innenleben landen. Ich komme z.B mit modernder /teils barocker Kunst oder surrealer Kunst nicht klar. Wenn ich Bilder mancher Künstler sehe und einen Einblick in deren Innenleben , dann triggert mich das auch schon an (z.B Hieronymus).
Romantik, Renaissance, Impressionismus dagegen sind für mich gut verträglich

Mich zog es in der Jugend sehr zu Dali hin, ich glaube, weil er seine Innenwelten plastisch und graphisch darstellte und vieles surreal daran auch war. Damals hab ich ja durchaus meine Innenwelten sehr gepflegt.

Das mit dem Abdriften und neuronale Pfade verstärken gibt mir gerade auch einen Denkanstoß. Vielen Dank dafür.
Zitat von blue1979:
Ich wünsche Euch einen entspannten Abend!

Ebenso einen schönen Abend und eine gute Zeit.

08.08.2023 23:13 • x 3 #18


Lightning81
Aufzwingen möchte ich natürlich keinem etwas @Feuerschale. Sry, falls das bei irgendwem so rüber kommen sollte.

Bei mir war die Psychose, wie gesagt, eher religiöser Natur, obwohl ich vorher nie gläubig oder sonderlich spirituell war. Daher kommt das bei mir natürlich auch hoch bei so einem Thema. Da würde ich hier aber erst ausführlich darauf eingehen, wenn von jemandem etwas in die Richtung kommt. Ich persönlich habe wie gesagt Antworten, mit denen ich leben kann, gefunden. Von Seelen, zu Göttern, bis zu Urknällen, Paralleluniversen, und Dimensionen

Würde aber nur diverse Ansichten dazu teilen, wenn ich sehe, dass sie evtl hilfreich sein könnten. Möchte ja selbst nicht zu sehr zurück denken. Wenn das alles mal seine Mitte hat, ist es ja ein Lebensgefühl, und kein Gedanke. Und ab da lässt man auch wieder los

09.08.2023 00:40 • x 3 #19


Feuerschale
Zitat von Lightning81:
Aufzwingen möchte ich natürlich keinem etwas . Sry, falls das bei irgendwem so rüber kommen sollte.

Oh nein keine Sorge, ich erlebe dich da als rücksichtsvoll.

Dachte da eher an aktiv Missionierende, die NUR die eigene Wahrheit zulassen und dabei auch sehr übergriffig sind.
Sehr eifrige Christen im Tunnelblick kann ich da überhaupt nicht haben. Aber auch dort gibt es moderner eingestellte,
tolerantere oder auch feinfühligere.
Zitat von Lightning81:
Bei mir war die Psychose, wie gesagt, eher religiöser Natur, obwohl ich vorher nie gläubig oder sonderlich spirituell war. Daher kommt das bei mir natürlich auch hoch bei so einem Thema. Da würde ich hier aber erst ausführlich darauf eingehen, wenn von jemandem etwas in die Richtung kommt. Ich persönlich habe wie gesagt Antworten, mit denen ich leben kann, gefunden. Von Seelen, zu Göttern, bis zu Urknällen, Paralleluniversen, und Dimensionen

Das erinnert mich an eine Phase Anfang 20, wo ich so etwas in kleinerer Form hatte und da eher nicht auf die Idee gekommen bin, dass es eine Psychose war (vermutlich war es da auch schon eine). Aber da hatte ich so Bilder wie ich hab in einem Aquarium gelebt wo sich der Deckel gehoben hat und ich den Himmel sehe oder so Licht und Wolken Bilder, und das war dann auch eine Art von Lebensgefühl und Verbundenheit, wonach ich mich auf die Suche gemacht hab in Religionen, wie man das einordnen könnte.

Darum war ich auch ein paar Jahre bei den extremeren/phantasievolleren? Christen, die die Dinge viel geistiger betrachten und direkt auf ihr Leben bezogen und Lebenssicht.

Meine indische Brieffreundin hat mir auch ein paar Dinge nahegebracht, dass z B vieles in der Natur belebt ist.
Auch Dinge wie Häuser haben dort Geist und Persönlichkeit. Aber das war jetzt nicht unser Hauptsteckenpferd
und dazu fehlt mir dann doch der (emotionale, spirituelle) Hintergrund, um das zu verstehen.
Zitat von Lightning81:
Wenn das alles mal seine Mitte hat, ist es ja ein Lebensgefühl, und kein Gedanke. Und ab da lässt man auch wieder los

Ja das kann ich nachvollziehen.
Bzw in meinem Fall hat sich schon sehr stark das Erleben geändert (besonders nach der Erfahrung in den 20ern nachhaltig, eine ganz andere Verbundenheit).

Aber in meinem Fall würde ich sagen dass ich nicht alles so integriert hab, bzw ich auch immer wieder mit der
harten Welt und Gesellschaft weiter konfrontiert blieb, das war oft schwer zu vereinen.

09.08.2023 05:59 • x 3 #20


A


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