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Hallöchen zusammen,
nach längerer Abwesenheit will ich hier mal wieder etwas von meinen Erfolgserlebnissen berichten.

Seit einigen Monaten versuche ich nun gegen meine sozialen Ängste anzugehen. Steter Tropfen höhlt den Stein - sagt man ja so schön und stimmt scheinbar auch in meinem Fall. Ich hatte allerdings lange das Gefühl, dass ich zwar besser 'funktioniere' bei den Sachen, die so alltäglich anstehen, aber dass sich so richtig nicht viel ändert. Ich hatte eine Therapie angefangen, wo ich mich jedoch lange nicht öffnen konnte und mir kam es so vor, als hätte ich zwar einiges an Vermeidungsverhalten abgelegt, aber nicht viel an Ängsten. Logisch wie mir jetzt klar ist, das braucht halt seine Zeit. Ich tat alles möglich, trotz der Angst,aber nicht gegen sie, so schien es mir.
Vor einigen Wochen wurde es angsttechnisch sogar schlimmer denn je, als sich sogar Panikzustände einstellten, die ich früher gar nicht hatte, was ich aber jetzt als Nebeneffekt ansehe, der nach Kurzem für mich seinen Schrecken wieder verlor und sich seither auch nicht mehr häufig meldet.

In den letzen 2 Wochen ist mir dann aufgefallen, dass es doch Änderungen gibt. Schon seit Anbeginn meiner Therapie begebe ich mich unter der Woche alltäglich wieder an meinen Arbeitsplatz, bzw. in die Uni, was ich vorher nicht tat. Jedoch saß ich da meistens stumm herum und spielte die graue Maus. In der letzten Zeit gelang es mir, häufiger auf andere zuzugehen. Ich hielt einen Vortrag, nahm an Diskussionen aktiver teil, statt nur dabeizusitzen, bat andere um Hilfe wenn ich ein Problem hatte und grüßte und verabschiedete mich täglich bei allen und nicht wie zuvor nur bei denen, denen ich auf dem Gang nicht schnell genug ausweichen konnte.
Letzte Woche habe ich sogar ein paar richtige Unterhaltungen hinbekommen und bin auf eine ganztägige Informationsversanstaltung, wo ich dann auch mit lauter anderen Mitarbeitern Mittagessen gegangen bin. Was für die meisten vielleicht das normalste auf der Welt ist, stellt für mich leider einen Riesenakt dar. Allerdings hatte ich zu meinem eigenen Erstaunen sogar Spaß dabei.

Na ja, insgesamt merke ich, dass ich von vorne herein viel positiver auf alle Ereignisse zugehe und dass ich permanent saumäßig gut drauf bin, statt pessimistisch alles schlechtzudenken. Außerdem keimt auch ganz langsam der Verdacht in mir, dass ich, falls ich mal den Mund aufmache, eventuell gar nicht so wahnsinnig komisch auf andere wirke wie ich immer dachte. Wobei das ein vollkommen neuer Gedanke für mich ist.
Ich bin auch heilfroh, dass ich mich dazu überwunden habe, in den Therapiesitzungen doch auch mal ehrlich zu sein, der Therapeutin aber auch mir selbst gegenüber. Ich denke, dass hat durchaus seinen Teil zu dieser Entwicklung beigetragen.
Also, ich bin happy-peppy ohne Ende, worauf mir letztens gleich jemand erklärte, ich solle mich bitte nicht zu früh freuen, der nächste Rückschlag käme bestimmt. Na ja, kann schon sein, aber ich glaube wenn man sich nichtmals freut, kann mans gleich lassen.

26.10.2008 11:18 • 26.10.2008 #1




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