Pfeil rechts

I
... wie ihr hier das Forum macht, Renton, Wladimir Andere!

Es ist schön und auch hilfreich von euch zu lesen.

Ich selbst habe hier eine tolle Zeit, gemeinsam mit vielen interessanten Leuten, verbringen dürfen und manche Freundschaften habe ich bis heute aufrecht erhalten können. Es gab auch bei uns anfangs viel Gejammer, viele Klangen... so wie es meistens so ist - und die Erkenntnis, das Selbstmitleid ein wichtiger Bestandteil der Bewältigung der Lebenskrisen ist, die ich hier schon im Forum gehört habe, trifft auf jeden Fall zu. Denn nach einer bestimmten Zeit, kann man nicht einmal mehr die Buchstaben dieses Wortes sehen, so sehr nervt die eigene Ohnmacht. Und das ist dann der Punkt, an dem viele das Forum verlassen...

Es hat hier bei uns viele Nachhilfestunden in Psychologie, Religion und manchmal sogar in Philosophie (ich, Quälgeist... ) gegeben, manchmal sehr viel zum Lachen, manchmal wurden Klein- und auch Großkriege angezettelt... Diese konnten uns jedoch auch dazu verhelfen Toleranz und Mitgefühl in schwierigen Situationen zu üben, uns selbst gegen Angriffe von außen zu schützen, ein guter Anwalt für sich selbst zu sein.

Ich selbst schaue jetzt nur noch kurz vorbei und freue mich darüber, wenn ich jemandem, der um Rat bittet, nützlich sein kann - und ich freue mich auch sehr über die liebevolle Art, mit der MissErfolg hier durch viele gute Ratschläge ein freundliches und angenehmes Klima schafft.

Allerdings muss ich auch sagen, dass mir hier ein bisschen der Flo fehlt, der zweite aufmüpfige, zugereiste Franke im Bunde... Scherz..., der durch seine kritische Art für mich das Salz in der Suppe war und uns allen einen Spiegel vorgehalten hat.


Habt ihr euch schon mal überlegt, ob es nicht nützlich wäre, wenn jeder seine Eindrücke vom Forum nieder schreiben würde, was ihm hier gefällt und was nicht, was er sich wünscht, was er erwartet...

Ich würde auch super finden, wenn sich Leute, die hier nicht mehr schreiben mit einem Feedback melden würden:

Was hat euch gefallen und was nicht?
Was macht ihr jetzt, was habt ihr vor?
Geht es euch gut - und hat dazu dieses tolle Forum beitragen können?


Zum Schluß noch ein ganz großes

DANKE SCHÖN!

an doris, robbie bernd,

die hier ehrenamtlich und liebevoll so viel Zeit investieren...

Vielen Dank, vielen Dank.

Macht´s gut und bis bald denn... Isis

12.11.2008 15:57 • 02.12.2008 #1


R
Hallo Isis,

Dank für deine Worte!
Schade, dass du nur gelegentlich reinschaust. Ich mag wie du schreibst.
Schön, dass du nur gelegentlich reinschaust, da es dir offensichtlich gut geht.
Deine Idee finde ich nicht schlecht und somit will ich mal den Anfang machen.
Gefunden habe ich dieses Forum über Google. Einsame Menschen Stuttgart.
Dann las ich erst mal die Geschichten und schlief noch `ne Nacht darüber.
Am nächsten Tag las ich nochmals und fing an- meine Geschichte aufzuschreiben.
Erst im Word, dann überlegt, dann kopiert, dann eingefügt, dann der Klick auf absenden.
Es war ein eigenartiges Gefühl, aber auch ein Gutes, begleitet durch Hoffnung.
Das ich es getan habe, lag an den bereits vorhandenen Threads. Auch an deinen.
Man wird hier herzlich aufgenommen von denen, die schon länger hier sind und das tut sehr gut.
Einer davon ist Helpness, den ich hiermit auch herzlich grüßen möchte, obwohl ich mit Ihm kaum kommuniziert habe.
Dieses Forum gibt einen Hoffnung. Hoffnung auf Verständnis, Hilfe und Kontakte.
Mir persönlich gibt es Kraft und seitdem ich hier bin, fühle ich mich gar nicht mehr so allein.
Ich danke Euch

Renton

12.11.2008 20:59 • #2


A


Ich find´s gut.

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I
Hallo Renton,
danke für deine Antwort. Deinen Thread habe ich erst heute gelesen, er ist sehr gut geschrieben und deine Offenheit beeindruckend.
Ich werde jetzt mal meinen eigenen Thread zweckentfremden, weil ich mittlerweile sehe, dass dieses Forum tatsächlich leer und einsam ist.
Es liegt aber sicher nicht nur daran - wenn überhaupt -, dass es allen Menschen, die hier nicht mehr schreiben besser geht, sondern - vermute ich stark - daran, dass sie hier keine passende Gesprächspartner mehr finden...
Ich habe heute dich gefunden und hoffe, dass ich dir durch die paar Sätze Anregungen vermitteln kann, und vielleicht habe ich sogar einen Tipp für dich...
Ich denke wenn es einem schlecht geht, sollte man sich zunächst um das Verstehen der eigenen Lage bemühen, z. B. anfangen über Einsamkeit, Schuldgefühle, über die Depressionen usw. Informationen zusammen zu tragen um zu Erkennen, was man im Leben falsch gemacht hat und ob man tatsächlich daran schuld ist, dass es ihm so geht, wie er es gerade noch ertragen kann.
Es gibt unzählige Links zu dieser Problematik schon, einige nützliche auch in diesem Forum. In den Büchern von Dr. Wolf / Dr. Merkle kann man nachlesen, dass negative Denkmuster uns schon in der Kindheit eingeflößt wurden, dass aber auch die Eltern, die es theoretisch zu verantworten hätten selbst so geworden sind weil sie von ihren eigenen Eltern nicht die notwendige Unterstützung bekommen haben usw.
Fazit: Die Schuldfrage wird uninteressant.
Was bleibt dann übrig? Die Realität. Ich stehe da, habe die und die Vorbelastung, wie werde ich mit ihr fertig? Wie kann ich endlich mein eigenes Leben führen und nicht das, was immer noch durch die Einstellungen meiner Eltern mir gegenüber vor einer Ewigkeit, vor paar Jahrzehnten, bestimmt wird?
Das ist der Punkt. Da kann man Überlegungen starten, was zu machen ist. Die Lösung ist ganz einfach: Schauen, welche Gedanken nützlich sind und welche einen Schaden anrichten. Die alten Denkmuster, die nichts taugen durch neue überspielen, die einen zufrieden stellen. Zunächst schädliche Gedanken erkennen, dann stoppen und durch neue ersetzen. Quasi der gleiche Prozess wie das Löschen unbrauchbarer Dateien auf der Festplatte eines PC.
Der Grundsatz, der Leitfaden ist: Einsam bin ich, weil ich mich selbt aus den Augen verloren habe. Weil ich nicht für mich selbst einstehe, genügend sorge, weil ich zulasse, dass andere mit mir so umgehen wie ich es nicht haben will. Dass ich schlecht über mich denke, Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle habe... dass ich von den anderen Unmögliches verlange, nämlich mich selbst so zu behandeln, wie ich es doch selbst gar nicht schaffe!
Wenn ich aber imstande bin mir die Liebe zu geben, die ich bis jetzt nur von den anderen gefordert haben, was wird geschehen?... dann werden die Anderen möglicherweise von alleine zu mir kommen! Wo Fröhlichkeit und Gelassenheit vorhanden ist, da will will doch jeder hin, da kann man sich durch gute Laune anstecken lassen und dabei vielleicht auch noch von dem anderen was lernen.
Also ich sage es ganz ehrlich, vor meiner Tür stehen die Leute auch nicht gerade Schlange, aber man kann auch lernen genügsam zu sein, sich z. B. über Small-Talk mit einem Hundehalter oder Kassiererin freuen, sich mal unter die Fans des heimischen Fußballvereins mischen, ein paar Mails an nette Leute schicken...
Nett das alles - und doch verläuft die Hauptverhandlung in der eigenen Wohnung, mit sich selbst im Zeugenstand, in der Erwartung eines milden Urteils des eigenen Egos über sich selbst... oder eben ersatzweise auf der Suche nach der Selbsterkenntnis ohne lästige Gedanken und ohne Verwirrungen...

Das Leiden gibt es, doch kein Leidender ist da.
Die Taten gibt es, doch kein Täter findet sich.
Erlösung gibt es, doch nicht den erlösten Mann.
Den Pfad gibt es, doch keinen Wanderer sieht man da.



Also ich drück´euch die Daumen, dass das Einsame Forum bald wieder bevölkert wird....

Alles Gute!

13.11.2008 20:13 • #3


R
Hi Isis,

was soll ich sagen? Du hast recht mit dem was du schreibst.
Ich danke dir!
Das Erkennen und Verstehen der eigenen der eigenen Lebenslage ist das Eine und ein erster wichtiger Schritt.
Da muss man erst mal hinkommen, wenn man jahrelang blind war.
Es ist aber auch so, dass es an dem Punkt ja auch etwas mit einem macht.
Die Gefühle und die eigene Sichtweise zu den Dingen im Leben verändern sich.
Das kann auch Angst machen.
Ich bin durch meinen damals besten Freund an diesen Punkt gelangt.
Er schenkte mir das Buch Emotionale Intelligenz von D. Goleman.
Ich befand mich plötzlich in einer anderen Welt und fing an zu sehen.
Es ist eigenartig wenn man plötzlich seine Ex verstehen kann und sich auch das Verhältnis zu den Eltern erklären kann.
Man erkennt seine Fehler und möchte es in einem neuen Leben besser machen.
Damit habe ich bis heute ein Problem.
Im Moment bin ich wieder an einem Punkt angekommen und dabei hat mir dieses Forum geholfen.
Je mehr ich hier las, umso klarer wurde mir, das ich gar nicht so krank bin.
Hier gibt es Menschen die, im Gegensatz zu mir, schwere Probleme haben.
Ich habe mich selbst in so eine Art Ohnmacht versezt und somit in die Einsamkeit katapultiert und jetzt will ich damit aufhören.

Gestern rief ich meinen Freund an; der mit dem Garten.
Wir treffen uns nachher dort und werden uns einen schönen Abend vorm Kamin machen.
Isis, weil ich auch nicht weiß, was das WE noch so bringt, wollte ich dir wenigstens diese kurze Antwort senden.
Später also mehr und nochmals Dank.

Auf jeden Fall wünsch ich dir ein schönes WE







...Dir natürlich auch

14.11.2008 17:08 • #4


E
renton hatt 100% recht ich bin gerade krank ich hoffe ich schriebe nicht zuviel falsch meine augen tränen nämlich (bauernhof + heuschunfen=nix gut!!)


naja ein schönes WE euch

14.11.2008 22:03 • #5


I
Hi Renton,

danke und dir das Gleiche, Kamin hört sich auf jeden Fall gut an, genieße das Woe und bis nachher!

Eragon, dich hat´s wohl in die Scheune geweht..?
(Oder gibt es Noch-Herbst-Pollenflug oder Schon-Frühjahr-Pollenflug? Der Klimawandel scheint auch für Allergiker gewöhnungbedürftig zu sein, dir Gute Besserung!)

LG Isis

15.11.2008 19:10 • #6


R
Hi Isis,
ich habe deinen Thread schon oft gelesen und je länger ich darüber nachdenke, umso mehr fällt mir dazu ein.
Das hat den Nachteil, dass meine vielen Gedanken schneller sind als ich es aufschreiben kann.
Da ich eh nicht der Schnellschreiber bin, habe ich jetzt sowas wie eine Schreibblockade.
Ich bin grad dabei, nochmal meine Vergangenheit zu analysieren.

Also, einen lieben Gruß von mir

Bis später

17.11.2008 15:51 • #7


I
Hallo Renton,

du schreibst:
Die Gefühle und die eigene Sichtweise zu den Dingen im Leben verändern sich. Das kann auch Angst machen.

Inwiefern? Vielleicht sind es dann Gedanken, die du übernommen hast und zu denen du noch bzw. gar nicht stehen kannst?

Lass dich nicht davon irritieren, was ich hier geschrieben habe. Die Erkenntnisse stammen nicht von mir, sie sind zwar in der Psychologie allgemein gültig, aber was man aus ihnen macht, welche man für sich nützlich findet, in welcher Reihenfolge, zu welchem Zeitpunkt, das bestimmt man selbst.

Keine Ahnung wo ich das hier gelesen habe: Jeder kann nur die Erkenntnisse wahr nehmen, die dem Grad seiner Reife entsprechen. Dabei gibt es aber keine Hierarchie, jeder ist auf der Stufe seines Wissens vollkommen, hat die gleichen Chancen wie jeder andere auch.

Wenn man sich lang genug mit der eigenen Geschichte beschäftigt hat, kann man zwar einen objektiveren Standpunkt beziehen, aber vielleicht kommt man auch darauf, dass die Gegenwart, der Moment, in dem man so viele Chancen hat (sich zu ändern) zwar auf dem Sockel der Vergangenheit steht, aus einem anderen Blickwinkel gesehen das vorher Erlebte aber doch irrelevant ist...

Man ist im Hier und Jetzt, man kann sein Leben (mit dem man nicht zufrieden ist) in jedem Moment grundlegend ändern; eine neue Beziehung eingehen, einen neuen Job finden, umziehen... man ist frei in seinen Entscheidungen und kann seine Energie darauf verwenden, sich so ein Leben einzurichten, wie man es sich vorstellt.

Ein schönes Märchen, denkt man vielleicht, denn das alles hängt auch ein wenig von den äußeren Umständen ab, aber wenn man das erkennt, findet man sich mit vielem freudig ab, weil nicht mehr die eigene (vermeintliche) Unfähigkeit im Nacken sitzt und alle Schuldgefühle abgelegt werden können.

Überleg´ aber mal, ob du nicht schon an dem Punkt bist, an dem du sein wolltest... manchmal erreicht man viel ohne es zu merken - und alles was man braucht sind dann wirklich nur noch ein paar Weggefährte...

Die kannst du auch hier finden, wenn die Richtigen nicht schon da sind, können sie noch kommen.

Jetzt muss ich ein bisschen an den Aaron denken... eine tolle Begegnung... 15 Jahre, super, man merkt das Alter gar nicht... manchmal spielt eben nicht einmal das eine Rolle.

Schreiben kannst du hier wirklich nur wenn es dir danach ist... wenn das Leben mal interessant geworden ist, (was wir uns alle wünschen), kann man darüber schlecht berichten, weil SO VIELE Worte gibt es überhaupt nicht, und es ist genau so wie du es schreibst, die Gedanken sind so schnell, dass man mit dem Schreiben gar nicht mehr nachkommt. Deshalb: Keine Pflicht.

Dir liebe Grüße...

... und dir auch! Lach.

Isis

18.11.2008 01:36 • #8


C
Hallo Ihr lieben,

ja auch ich muß zugeben das meine Zeit hier nicht schlecht war. Als Sozial Phobieker käme ich eigentlich nicht grundsätzlich auf die Idee menschliche Kontakte in einem Forum zu suchen. Doch als ich damals die einzelnen Threads verfolgte und erkannte welche unterschiedlichen Situationen und Ereignisse im Zusammenspiel Schiksale entstehen lassen wurde ich sehr nachdenklich. Selbst wenn Menschen hier über Probleme schrieben, die mich selbst nicht betrafen, konnte ich dadurch sehr viel über mich selbst erfahren. Wie zB. kleine unscheinbare Verhaltensänderungen sich heimtückisch in das Altagsleben einschleichen können. Wie eingeübte Routinen den eigenen Status von im Leben stehend in Außenseiter bis hin zu hilf- und machtlos abändern.
Ich laß viele unterschiedliche Ratschläge und Erfahrungen von vielen unterschiedlichen Menschen. Und genau das ist es, was dieses Forum so wertvoll macht.
Es hilft mir nicht, wenn 200 Leute mir 200mal dasselbe raten, was für mich nicht anwendbar ist. Deswegen bin ich so froh das hier die unterschiedlichsten Ratschläge und Meinungen angeboten werden. Und gerade bei dem Gesichtspunkt von der Masse abweichend hast Du Isis, Dir eine sehr undankbare Aufgabe aufgebürdet. Du hast vielen wie auch mir knallhart gesagt was Deine Meinung ist. Und genau das ist ja diese Vielfarbigkeit, die ich meine.

Viele Leute hier im Forum haben es sich zur Aufgabe gemacht, Neuankömmlinge zu begrüßen, ihnen Mut zu machen und sie herzlich aufzunehmen. Diese Menschen halte ich hier für sehr wichtig. Ich selbst, und weiß Gott wieviele noch, wären durch dieses Forum durchgefallen wenn nicht diese Menschen ihre Hände ausgestreckt und uns zu sich herangezogen hätten. Und es ist gut das es viele gibt, die diese Aufgabe übernahmen, denn der tägliche Strom an Neuankömmlingen reißt nie ab. Aber danach muß es auch für diese Leute weitere Hilfe geben, damit ihr Aufenthalt hier auch etwas bewirkt. Man kann ihnen gut zureden, und bei vielen wird das auch sehr nützlich sein. Aber ich persönlich mag es manchmal nicht mehr hören. Und dann bringt mir ein ehrliches, klar und unverblümt ausgesprochenes Wort einfach mehr. Sicher ist es manchmal unangenehm dann genau auf die Stelle blicken zu müssen, wo das Unheil seinen Ursprung hat. Doch wenn es der Weg zurück ins Leben sein kann sollte man vielleicht auch das versuchen

Auch ich möchte euch allen hier danken

LG Chris

19.11.2008 12:42 • #9


R
du schreibst:
Die Gefühle und die eigene Sichtweise zu den Dingen im Leben verändern sich. Das kann auch Angst machen.

Inwiefern? Vielleicht sind es dann Gedanken, die du übernommen hast und zu denen du noch bzw. gar nicht stehen kannst?


Hi Isis,
ich will versuchen, das zu erklären.
Dieses Buch hat etwas in mir ausgelöst. Je mehr ich darin las, umso mehr erkannte ich die ersten Zusammenhänge; mich und mein Leben betreffend. Das lag vielleicht auch daran, dass in diesem Buch sehr gut beschrieben wird, was Empathie bedeutet.
Ich war auf einmal in der Lage, mir gewisse Dinge- über mich selbst, auch erklären zu können. Das konnte ich vorher nicht.
Bis dahin, habe ich eher nur gefühlt und instinktiv gehandelt. Es war für mich immer schwer, Entscheidungen zu treffen.
Damit war ich, in schwierigen Situationen meistens sehr unsicher und somit leicht beeinflussbar.
Wenn man unsicher ist, fühlt man sich unwohl. Ich wollte dieses Gefühl nur los werden; wollte Harmonie.
Die Zusammenhänge verstand ich meist nicht.
Das war mein Problem.
Schleichend anwachsende Dummheit, verursacht duch geistigen Stillstand.

Als ich in diesem Buch las, begann ich zu begreifen. Ich fing an- mich zu hinterfragen und war, auf einmal, dazu in der Lage.
Natürlich stückweise.
Das Thema Emotionale Intelligenz, hat mich regelrecht gefesselt.
Ich sah die Menschen plötzlich mit anderen Augen und hatte ein gutes Gefühl. Ein anderes- ein neues.
Das meine ich mit: Es macht etwas mit einem.

So ging ich also mit meinem neuen Bewusstsein durchs Leben. Ich beobachtete die Menschen genauer.
Man könnte auch sagen; ich scannte Sie.
Mir ging es gut. Ich hatte meinen Job, traf mich regelmäßig mit meinen Leuten und konnte mit Ihnen plötzlich ganz anders kommunizieren. Abends ließ ich mir alles durch den Kopf gehen und stöberte meist in der Vergangenheit herum.
Ich verstand auf einmal, warum meine Frau mich so behandelt hat, wie Sie es eben hat.
Es lag ja auch zum Großteil an mir.
Wie wirkt denn ein Mann auf eine Frau, wenn er meist nicht weiß, was richtig oder falsch ist und eigentlich auch nicht-
was er will?
Seitdem neige ich dazu, mir die Schuld für gewisse Dinge zu geben.

Eines Tages und es musste soweit kommen, begann ich über die Gegenwart und die Zukunft nachzudenken.
Mittlerweile war ja auch schon einige Zeit verstrichen.
Meine Fragen an mich selbst veränderten sich. Um es grob zu überschreiben; Was habe ich erreicht? Was will ich erreichen?
Wieso bin ich eigentlich immer noch allein? Was mach ich jetzt- und wie?

Dann kam die Angst!

Ich bin also einer von denen, hier im Forum, die Ihr Problem eigentlich erkannnt haben, deren Lösungsvorschläge geordnet in einer Schublade liegen; Sie es aber nicht bzw. nur sehr schwer schaffen, diese anzuwenden, umzusezten.....


So weit mal
LG Renton

20.11.2008 19:27 • #10


H
Hallo Renton !

Ich wollte dich nur einmal zwischendurch grüssen, wo du gerade einmal hier bist.

Selbst schreibe ich ja hier im Forum nicht mehr viel.

Wünsche dir alles Gute und liebe Grüsse,

Helpness

20.11.2008 20:02 • #11


M
Hi Renton,

es gibt keine Schuld.

MissErfolg

20.11.2008 22:05 • #12


R
@Chris

da hast du einen schönen Bericht geschrieben.
Ich hoffe, er geht hier nicht unter.

Gruß von mir


@Helpness

Vielen Dank!
Das mit dem schreiben kann ich verstehen.
Es kommt, glaube ich, nicht darauf an wieviel man schreibt, sondern wie man es schreibt.
Jedenfalls haben deine Berichte mit dazu beigetragen, den Entschluss zu fassen, meine Geschichte hier aufzuschreiben.
Da werde ich nicht der einzige sein.

LG


@MissErfolg

Wenn es keine Schuld gibt, wieso wird dann täglich, vom Menschen, die Schuldfrage gestellt?
Es ist jetzt nicht so, dass ich zwanghaft durch die Gegend renne und schreie; Ich bin an allem schuld.
Aber es stimmt schon, was meine Ehe und meine Tochter betrifft, gebe ich mir schon eine gewisse Hauptschuld.
Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass ich meine Fehler erst spät erkannt habe.
Ich arbeite daran.

LG auch an dich

21.11.2008 14:31 • #13


H
Hallo Renton (und alle anderen hier) !

Erst einmal Danke für deinen verständnisvollen Beitrag.

Zu der Sache mit der Schuld möchte ich aber noch etwas schreiben.
Ich versuche das Wort Schuld immer durch den Begriff Verantwortung zu ersetzen. Das klingt nicht so vorwurfsvoll, man wehrt sich nicht sofort dagegen, und es zeigt auch, dass man positiv und aktiv etwas in der Zukunft verändern kann.

Natürlich gibt es Extremfälle (Kinderschänder, Völkermörder etc.) wo der harmlose Begriff Verantwortung fehl am Platze wäre.

Liebe Grüsse, Helpness

21.11.2008 15:25 • #14


I
Hi Renton,

klingt doch alles was du schreibst sehr schlüssig, bis auf die Angst... Ein Lebensumbruch kann sicher schon mal der Auslöser dafür sein; das Alte hat man hinter sich gelassen - und ein neues Leben nach dem Motto der bereits erworbenen Erkenntnisse hat man sich noch nicht aufbauen könnnen; man steht am Nullpunkt. Aber doch nicht für lange Zeit, jeder Tag gibt mehr Erfahrung, mehr Sicherheit und Wohlgefühl.

Ansonsten wenn die Angst durch die Antriebslosigkeit verusacht wird... ich glaube das muss ich hier nicht weiter ausführen, der Grund ist in dem Fall die Depression.

Die Schuld?

Ein Schuldgefühl ist der Zwillingsbruder des Minderwertigkeitsgefühls. Ich finde die Definition in der Wikipedia zwar z. T. gelungen, obwohl sie aus der psychologischen Sicht etwas flach ausfällt. Ein aufklärendes Werk dazu gibt es von Doris Wolf, das Motto dieser Web-Site:

Ein verantwortungsvoller und moralischer Mensch braucht keine Schuldgefühle.

Erlauben Sie Schuldgefühlen nicht,
Ihr Leben zu überschatten.
Sie sind ebenso überflüssig
wie schädlich.


http://de.wikipedia.org/wiki/Schuldgef%C3%BChl

Die im Sinne dieser Botschaft fast identische Lösung bietet der Buddhismus an, hier ist es die Frage der Akzeptanz, Schuldgefühle werden als Teil des weltlichen Leidens akzeptiert.

Das Ganze umzusetzen ist ganz klar total schwierig. Ich würde es aus eigener Kraft vermutlich nicht schaffen und mache deshalb analytische Therapie. Die sehe ich so: Der Therapeut macht den Patienten auf die Existenz einer neuen Bewußstseinsebene aufmerksam, bisherige Denkweisen werden anhand der früheren Erlebnisse aufgeklärt - und durch neue Denkmuster entsteht eine neue Wahrnehmung des Ichs, nachdem man erkennt, dass dieses veränderlich ist, dass es sich umgestalten lässt - und zwar nach den eigenen Vorstellungen. Diese Entdeckung bedeutet einen Erfolg für den Thera und auch für den Patienten, ich kann es jedem nur empfehlen diesen Schritt zu machen, das ganze ist ein Erfolgserlebnis und eine allmähliche Befreiuung von schlechten Gefühlen und mangelnder Lebensqualität, bzw. oft auch von seelischen Qualen... ja, wer kennt sie nicht!

Die Therapie dauert höchstens zwei Jahre. Falls du diese Angst gemeint hast, die durch die Tatsache, dass man sich von verschiedenen Abhängigkeiten losgelöst und noch kein Neuland gefunden hat, kann ich dir die analytische PT als eine optimale Lösung empfehlen.

Was noch mehr Lebensqualität bietet, ist zusätzlich an einer Denkweise, bzw. Wahrnehmungsfähigkeit zu arbeiten, die sich auf den Moment, das Hier und Jetzt konzentriert. Dann erkennt man auch, dass weder Vergangenheit noch Zukunft mit einbezogen werden müssen um zu Leben, dass man vom Ich und dem inneren Dialog mit sich selbst von der Gegenwart abgelenkt wird, eben von dieser Ebene, auf der man Ist und durch diese Wahrnehmung die Möglichkeit hat intensiv und bewußt zu Leben, ohne Schuld, ohne Angst, einfach nur Eins mit allem zu sein - ohne Leid. Leider reichen um diesen Zustand zu erreichen keine zwei Jahre, ich und Millionen anderer Menschen würden sicher drei Kreuze machen wenn dem so wäre. Man muss hart üben, täglich, möglicherweise jahrzehntelang.

Ich weiß zwar nicht, ob das hier jemanden brennend interessiert und man kann auch die eigenen Erfahrungen nicht weiter vermitteln. Trotzdem finde ich hilfreich wenn verschiedene Menschen über unterschiedliche Standpunkte berichten... das war eigentlich auch der Sinn diesen Threads und wenn sonst noch jemand Lust dazu hat über sich selbst zu schreiben, bitte, macht das doch...

... manchmal denkt man bei der Zahl der Aufrufe: Mensch, so viele Leute lesen hier mit, warum schreiben sie denn gar nichts?

Alles interessiert, alles ist interessant.



Renton, dir liebe Grüße und nicht locker lassen....

Grüße an Alle... Isis

21.11.2008 19:20 • #15


I
Zitat von Chris:
... konnte ich dadurch sehr viel über mich selbst erfahren. Wie zB. kleine unscheinbare Verhaltensänderungen sich heimtückisch in das Altagsleben einschleichen können. Wie eingeübte Routinen den eigenen Status von im Leben stehend in Außenseiter bis hin zu hilf- und machtlos abändern.

Hi Chris, ich grüß dich ganz herzlich!
Hättest du Lust das zu erklären... welche heimtückische Verhaltensänderung es sind und wie sie es schaffen sich an uns vorbei einzuschleichen? Hilfe... Angst!

Zitat von Chris:
Sicher ist es manchmal unangenehm dann genau auf die Stelle blicken zu müssen, wo das Unheil seinen Ursprung hat. Doch wenn es der Weg zurück ins Leben sein kann sollte man vielleicht auch das versuchen

NUR das!

Ansonsten bedanke ich mich für die Blumen, schon zum zweiten mal... da schmilzt doch gleich mein Minderwertigkeitsgefühl wie das Eis in der Sonne.... lach! Ich habe also keine Blumen verteilt... unverblümt heißt ohne ...
Manchmal kann man aber doch wirklich nur sagen: Hey, je schneller du hier weg bist und beim Thera um die Ecke klingelst und oder noch besser in die Stationäre gehst, desto besser für dich und die Anderen... Aufmuntern als Sinn des Forums ist nicht gleich Jammern bis der Arzt kommt, denn er kommt in diesem Fall nicht, man muss ihn schon selbst aufsuchen. Und allein schon dieser Schritt ist das erste Erfolgserlebnis auf dem Weg aus der Patsche - und auch der erste Schritt zurück in die Gesellschaft (ins Forum).
Im Laufe der Monate wurde hier auch Grenzwertiges verhandelt - und mir geht es nicht anders als dir, nach einer bestimmten Zeit fällt es einem schwer sich immer und immer wieder mit den gleichen Problemen der Anderen zu beschäftigen. Man hat davon ein gewisses Pensum in sich aufgenommen und das Fass wird voll... es heißt dann ab dem Zeitpunkt möglichst viele positive Erfahrungen zu sammeln um das andere zu überspielen und den nötigen Abstand zu gewinnen. Deshalb gibt es hier auch so etwas wie eine Schleife, deren Enden im Jenseits des Forums liegen. Die Anfänger werden von den Fortgeschrittenen begrüßt, diese gehen irgendwann mal - und aus den Anfängern werden Fortgeschrittene, die weider neue Anfänger begrüßen.

Der Kreis des Lebens eben, in einer Miniaturausgabe...

Ich möchte vielleicht noch darauf hinweisen, dass hier viele Erfahrungen, Überlegungen, Lösungen etc. verhandelt wurden - und zwar auch z. T. von Menschen, die gute psychologische Kenntnisse hatten. Man kann die Beiträge und Threads etwa bis zu 1,5 Jahren zurück verfolgen und das Lesen lohnt sich; oft findet man gerade für seine spezifische Situation nützliche Tipps von Leuten, die Ähnliches erlebt haben.

So long und Liebe Grüße! Isis

21.11.2008 20:07 • #16


M
@Renton,

ja so ist das mit den Fehlern. Man kann sie vorher nicht erkennen. Zumindest ich kenne bisher keinen Menschen, dem das gelungen ist. Vielleicht kennst Du das Sprichwort: nach der Tat weiß jeder Trottel Rat.
Deshalb gibt es auch keine Schuld, man kann Fehler einfach nicht riechen.
Ohne Fehler können wir uns im Grunde aber gar nicht weiterentwickeln. Fehler sind wichtige Erfahrungen. Nach jedem Fehler haben wir die Möglichkeit daraus zu lernen und es nächstes Mal besser zu machen. Fehler können uns zu emotionaler Intelligenz und Weisheit führen.
In unserer Gesellschaft lernen wir aber von klein auf, daß Fehler schlecht sind und daß man sich derer schämen muß oder sonstigen Unsinn.

Außerdem leben die Menschen fremdbestimmt. Sie sind gar nicht an ihrem Herzen. Das geschieht zum großen Teil durch Erziehung und Kindheitserleben. Das prägt uns.
Ich kann z.B. meiner Mutter keine Schuld geben, daß sie mir nie die körperliche Nähe geben konnte, die ich mir gewünscht hätte, denn ich kannte meine Oma noch - und auch durch Erzählungen meiner Mutter. Sie war eine sehr harte Frau. Wie soll ein Mensch weitergeben, was er selbst nicht mitbekommen hat? Die meisten Menschen schaffen das einfach nicht, selbst wenn es ihr eigener Wunsch wäre. Sie stecken oft in einem Korsett fest, das sie nicht verlassen können, obwohl sie es sich im Geheimen wünschen. Das Korsett hält sie von ihrem Herzen fern.

MissErfolg

22.11.2008 03:12 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

I
Fehler? Aus denen lernt man bekanntlich... wenn alle Stricke reißen, kann man sich doch zumindest auf diesem Gebiet nach einiger Lebenszeit und bei entsprechenden Bemühungen als...

... ein Professor profilieren! lach
... Take it easy.

22.11.2008 12:20 • #18


R
Ja Leute, ein freundliches Hallo an Euch und vielen Dank für die vielen Zeilen.

Es ist schön einen PC zu haben und mit Menschen, wie Euch, zu schreiben.
Es ist auch schön, seine Tochter übers WE bei sich zu haben.
Allerdings findet Sie meinen PC auch sehr schön

Euch allen, ein schönes Wochenende

http://de.youtube.com/watch?v=psvL2eYQ7YM

22.11.2008 18:03 • #19


C
Hi liebe Isis,

es stimmt wohl das unverblümt ohne Blumen bedeutet. Das heißt aber nicht das Du nicht auch solche überreicht hättest oder auch diese Methode beherschen würdest. Generell machen wir es ja alle so, aber Du kannst auch noch darüber hinaus.
Zitat: unverblümt heißt ohne
An dieser Stelle war Dein Smilie defekt, er flackerte! Ich finde nämlich das man sich für das aussprechen der Wahrheit nicht schämen sollte, den meisten fehlt nur der Mut dazu.


Zitat:Hättest du Lust das zu erklären... welche heimtückische Verhaltensänderung es sind und wie sie es schaffen sich an uns vorbei einzuschleichen? Hilfe... Angst!

Ich will Dir gerne meine Gedanken dazu mitteilen.
Würden sich alle Symtome psychicher Erkrankungen , und ich glaube man kann hier durchaus unterschiedliche Erkrankungen zusammenfassen, aufeinmal und im vollem Umfang darstellen, würden wohl alle Betroffenen am nächsten Tag beim Artzt nach Hilfe suchen. Aber so läuft es ja nur in seltenen Fällen. Die Regel ist wohl das es mit ganz kleinen harmlosen Dingen beginnt. Man fühllt sich bei diversen Situationen Unwohl und entwickelt eine Vermeidensstrategie. Wer macht schon unliebsame Dinge gern. Heimtückisch daran finde ich, daß man garnicht auf die Idee kommt, einer Krankheit zum Opfer zu fallen. Man sagt sich, ...heute habe ich keine Lust...und denkt es wäre die eigene Entscheidung. Auch später, wenn Verhaltensänderungen schon vollzogen sind, gibt man sich damit zufrieden das es sich halt so entwickelt hat. Man wollte einfach nicht mehr...Freunde merken soetwas erstaunlicherweise immer zuerst, daß da etwas nicht stimmt. Aber es müssen dann auch gute Freunde sein um etwas bewirken zu können. Fehlen solche oder sind es nur solche die den Namen aber nicht die Funktion als solches haben ist man oft hilflos ausgeliefert. Wenn die eigene Lebensqualität dann schon erheblich eingebrochen ist fängt man an sich Fragen zu stellen. Ein gutes Beispiel sind die vielen Neuankömmlinge in Foren. Immer wieder kann man lesen Ich wußte garnicht das es sowas gibt....oder ich wußte nicht das es so viele Betroffene gibt.

Was mich dann auch ein wenig verwundert ist das Verhältnis von weiblichen Betroffenen zu männlichen. So rein Gefühlsmäßig würde ich das Verhältnis hier im Forum mit 70% weiblich zu 30% männlich schätzen, ohne es allerdings geprüft zu haben. Da stellt sich mir jetzt die Frage: Sind Frauen grundsätzlich eher betroffen oder gefärdeter? Oder ist es nur so, das Männer sich mit der Akzeptanz Hilfe zu brauchen schwerer tun?

Liebe Grüße

Chris

@Renton

Danke für Deinen Gruß

Ich laß aus Deinen Zeilen, daß Du meinst ohne etwas bieten zu können auch keine Partnerin mehr zu finden. Wenn Du damit Beruf und Geld meinst, hättest Du aber den Inhalt einer Beziehung sehr reduziert. Das wichtigste ist doch das man sich selber einbringt. Gerade hier habe ich schon oft gelesen das gegenseitiges Verständnis der Schlüssel zum Erfolg ist. Beide müssen es erhalten und beide müssen es geben. Dieser Stützfeiler der Liebe ist nicht vom aktuellen Kontostand abhängig was ja auch jederzeit das Risiko in sich trägt, trotz guter Finanzen übertroffen zu werden.

Ich freue mich, daß Du ein schönes Wochenende hattest. Ich denke auch Deiner Tochter wird es gefallen haben....

Liebe Grüße

Chris

25.11.2008 11:52 • #20


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Dr. Reinhard Pichler