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L
Hallo alle zusammen,
wie viele andere Menschen in diesem Forum, leide ich auch unter Einsamkeit, was vielleicht einerseits daran liegt das ich ein eher ruhigerer Typ bin dem es schwer fällt auf andere Menschen zuzugehen und sie anzusprechen. Ich würde sagen ich bin auch nicht der Typ der gern im Mittelpunkt steht und drauf los quatscht. Wenn ich mir die Gesellschaft so anschaue, dann bin ich aber andererseits auch noch niemandem begegnet der zu mir passt. Mir kommt es vor, als ob zwischen mir und Gleichaltrigen Welten liegen. Mir sind die meisten in meinem Alter einfach zu oberflächlich, zu albern und zu extrem was z.B. Partys anbelangt. Ich würde mich als einen tiefgründigen Menschen beschreiben, der das Leben sehr bescheiden genießt ohne Partys zu feiern und ohne immer Menschen um sich haben zu müssen um sich nicht zu langweilen. Ich habe das Gefühl das sich bei Gleichaltrigen alles nur um Partys, Alk., Sex und Zig. dreht. Ist die Gesellschaft wirklich so tief gesunken, dass sich der Wert eines Menschen nur noch über das Rauchen von Zig. und das Trinken von Alk. definiert oder weshalb werden Menschen die Alk. und Zig. ablehnen ausgegrenzt? Gibt es denn heute niemanden mehr, mit dem man Lachen, sich aber auch ernsthaft über gewisse Lebensthemen unterhalten kann? Mit dem man ausgehen und Spaß haben kann, ohne zugedröhnt und vollgesoffen am frühen morgen heimzukehren? Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin wirklich ein humorvoller und unternehmungslustiger Mensch der keine Menschenansammlungen scheut, aber ich finde einfach nicht die richtigen Leute.
Vielleicht gibt es hier Gleichgesinnte oder einen guten Rat, wie ich einen Weg aus der Isolation finde.

28.12.2008 23:46 • 31.01.2009 #1


10 Antworten ↓

G
Hallo Lara, ich kenne das Problem. Mir geht es ähnlich. Ich bin auch eher jemand, der sich vor Allem in neuer Gesellschaft nicht so gerne in den Mittelpunkt rückt. Dadurch wirke ich auf viele unbekannte manchmal auf den ersten Blick auch arrogant, was ich aber meiner Meinung nach definitiv nicht bin. Das erschwert oft das Knüpfen neuer Kontakte.
Auch habe ich ein ähnliches Problem wie du, was das Anderssein angeht. Ich gehe auch mal gerne weg und amüsiere mich. Bei mir ist es allerdings auch so, dass ich es im Gegensatz zu vielen anderen in meinem Alter und in meinem Umfeld nicht gerne übertreibe. So habe ich dann oft auch gar keine große Lust mit diesen Leuten was zu unternehmen. Das macht es auch mir schwer neue Kontakte zu knüpfen und rauszukommen und ich habe auch das Gefühl immer stärker in eine Situation der Isolation gedrängt zu werden. Ich glaube, ich kann dich sehr gut verstehen.

29.12.2008 00:06 • #2


A


Anderssein

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D
Hey Lara !

Ich kann dir zwar keinen Ratschlag geben, aber ich möchte auch wie Gringo meine Wahrnehmung im Bezug auf unserer Gesellschaft sehr gerne geben.

Bei mir geht es manchmal genauso, ich sehe Menschen die sich durch den Party und Alk. und Zig. manchmal richtig übertreiben und manchmal nicht mehr leute finden kann mit denen ich wirklich über Lebensthemen und tiefer über themen zu reden als Oberflächliche Themen in Anspruch zu nehmen (Wie ist das Wetter ? Wow das ist ja toll etc.)

Schade ist es wirklich, denn aus sich selbst herauskommen und offen zu reden was man denkt ist in dieser Welt nicht leicht (aus Enttäuschungen, Hinterhältigkeit-gründen usw.).

Ich bin selbst ein (relativ)offener Mensch der sehr gerne neue Leute kennenlernen möchte und mit leuten was unternehmen möchte mit denen ich philosophieren kann, Lebenslagen austauschen kann ohne Veraten zu werden.

Dakota

29.12.2008 00:40 • #3


L
Hallo Gringo, hallo Dakota,
erstmal ein Danke für eure Antworten. Es ist schön von Menschen verstanden zu werden und nicht einfach nur für langweilig und ungewöhnlich gehalten zu werden. Lieber Gringo, du hast völlig Recht das eine zurückhaltende und ruhige Art oft mit Arroganz gleichgesetzt wird. Als weitere Folge wird man meist ignoriert, im schlimmeren Falle gerät man sogar ins Visier als Mobbingopfer ausgewählt zu werden, so wie ich die Erfahrung gemacht habe. Warum knüpfen nur diejenigen Menschen leicht Kontakte die sich mit ner großen Klappe in den Vordergrund drängen? Wahrscheinlich weil sich keiner traut jemanden anzusprechen der zurückhaltender ist. Überhaupt spricht doch heute keiner mehr irgendeinen anderen in nicht Alk. Zustand an. Die Menschen sind nicht offen, eben aus Gründen wie Misstrauen durch Enttäuschung und Hinterhältigkeit. Bei jemandem der ruhig ist, weiß man nicht woran man ist. Man ist sich unsicher und wagt es erst garnicht diese Person anzusprechen, da man mit einer negativen Konsequenz rechnen muss und das will man nicht riskieren. Deshalb haben und werden es ruhige Menschen einfach immer schwer haben Kontakte zu knüpfen und wenn man dann auch noch selbst schüchtern ist und sich nicht traut jemanden anzusprechen, ja dann ist es total hoffnungslos.
Das andere Problem ist die Oberflächlichkeit. Bin letztens von Klassenkameradinnen zu einem Weihnachtsmarktbummel eingeladen worden. Das ist natürlich erstmal super. Allerdings haben diese Mädels sich dann nur für den Glühweinstand interessiert und mich ständig dazu aufgefordert einen zu trinken. Ich muss dazu sagen, allen ist bekannt das ich keinen Alk. mag. Auf meine Ablehnung hin haben alle Mädels mit Verständnislosigkeit reagiert. Natürlich bin ich zum nächsten Treffen nicht mehr eingeladen worden. Ganz ehrlich, wieviel Lebensqualität geht verloren, wenn der Mensch an sich nichts mehr wert ist.

29.12.2008 01:33 • #4


G
Hallo Lara,
ich muss sagen dass ich selbst Alk. nicht völlig ablehne. Ich trinke gerne mal ein B. oder auch zwei, wenn ich weg gehe, aber dabei bleibt es auch und ich mag es eben nicht gerne übertreiben.
Und trotzdem muss ich sagen, dass ich die gleichen Erfahrungen gemacht habe wie du. Man wird dann oft als Spaßbremse eingestuft, weil man nicht so viel trinkt wie die anderen und wird dann schlichtweg nicht mehr angerufen, wenn es darum geht wegzugehen. Oder man wird angerufen weil gerade ein Fahrer gebraucht wird. Früher hab ich mir da nichts draus gemacht und bin dann halt gefahren. Da ich ja ohnehin nichts trinken wollte, hab ich gedacht, das ist ja nicht schlimm. Hauptsache ich komme raus. Dann wurde ich aber mehrmals von den Leuten die mitgefahren sind auch blöd angemacht, weil ich dann eben auch nicht so spät (oder früh) nach Hause wollte und die ihre tolle Party frühzeitig abbrechen mussten. Also hab ich das mit der Fahrerei auch reduziert = Isolation

29.12.2008 12:25 • #5


H
Habe gerade in einem anderen thread dieselbe Antwort hinterlegt und nun sehe ich dass es hier wahrscheinlich besser passt
Hallo an euch.
es tut gut eure Beiträge zu lesen.
Auch ich bin so ein komischer Mensch, der sich immer einsam oder anders oder beides fühlt. An so Abenden kommt man sich vor wie der einzige Mensch, der niemanden hat zum Treffen, Weggehen etc. Man sieht nur was man nicht hat; glückliche Paare, Freundeskreise, im Radio kommt PartyMusik, PartyKalender, .... Wer ist schon an einem SamstagAbend zuhause?!!

Ich sehe nicht komisch aus, bin nicht dumm, mache keine seltsamen Sachen, bin eigentlich recht kommunikativ und ein guter Freund wenn man mich kennen gelernt hat. Ich mache auch gerne Party aber nicht immer und nicht mit Saufen und nicht mit Dro.. In meinem Leben hab ich schon so einiges geschafft aber was ich nicht schaffe sind Freundschaften zu haben, die mich ausfüllen, glücklich machen und lange andauern.
Ich bin vor einiger Zeit dazu übergegangen (vor ca. ein paar Monaten), mich einfach gar nicht mehr bei denen zu melden, die sich bei mir nicht melden und möchte niemandem mehr hinter herrennen wenn ich ziemlich enttäuscht wurde. Da hat sich der Anteil der Freunde schon einmal sehr minimiert. Trotzdem kann ich mich nicht von Freunden trennen, die ich sehr mag (warum auch immer), die mich aber immer wieder enttäuschen, weil sie mich ignorieren.
Jetzt ist es so, dass ich oft schon gar nicht mehr anrufe, weil ich Angst habe, die gehen nicht ran wenn sie sehen dass ich anrufe oder rufen einfach nicht zurück oder haben einfach nie Zeit.
Ich chatte shcon gar nicht mehr weil ich mittlerweile so anfällig bin dass ich schon verletzt bin wenn sich einer der Kontakte ausloggt wenn ich mich gerade anmelde oder sich nach einem kurzen Hallo schnell verdrückt. Das ist bestimmt übertrieben aber ich habe auf sowas einfach keine Lust mehr: weggeklickt und tschüss!

Ich mag einfach keine oberflächlichen Kontakte und kann es nicht verstehen warum so viele Menschen so rücksichtslos sind. Ich tue niemanden was und kann soviel geben.
Ich würde mich freuen über Antwort.
LG

24.01.2009 23:03 • #6


V
Hallo ich geselle mich mal zu euch hinzu, da ich auch anders bin und es auch schon immer war.

Zum Thema Spaßbremsen und Partyfreaks....
-Also wichtig ist, dass man nicht gleich jeden der keinen Alk trinkt als Spaßbremse abstempelt genausowenig wie die Partyfreaks alle oberflächlich sind^^
--Gegenseitige Akzeptanz ist da von großem Vorteil.

Bis jetzt habe ich festgestellt, dass die Leute mit zunehmendem Alter zu deutlich toleranter werden.

Jemand gleichgesinntes oder ähnlich gesinntes^^ haste nun auch mit mir gefunden, doch meine Ratschläger sind leider wohl etwas mager.

--vielleicht (weiß ja nicht wie alt du bist?!) hilft es dir etwas ältere und vor allem reifere Personen zu finden. So banale Ablehnungen wie Du bist uncool, da du nicht rauchst usw. ist meiner Meinung nach ein klares Zeichen für geistige unreife.

--wenn du erst ein mal ein paar andersartige gefunden hast, kommste bestimmt auch schnell in deren Freundekreis rein, bei denen du dann mehrere Leute kennen lernen kannst, die ähnlich denken.

Naja ich weiß, solche Leute muss man erst mal finden^^
Der Anfang ist immer schwierig, wenn man erst mal ein paar Leute kennt, lernt man durch die Leute oft wieder neue Leute kennen^^ ach ich wiederhol mich ja

27.01.2009 02:29 • #7


Sokratessa
hallo Lara,
was du erlebst ist nicht neu, liegt auch nicht an deiner Ablehnung von Alk. und Zig., sondern in dir und deiner Suche nach einem tieferen Sinn des Lebens.
Ich bin schätzungsweise etwas älter als du, hab vor 40 Jahren angefangen zu rauchen, um dazu zu gehören, war auch kein Kostverächter von Alk., trotzdem hats nie gereicht, wirklich integriert zu werden. Am einsamsten bin ich meist inmitten von Menschen, weil sie mir genau wir dir zu oberflächlich sind. Bei mir liegt das Problem in dem Sportwahn der anderen. Fitnessstudio kann doch nicht alles sein im Leben.
Ich kenn fast niemanden, mit dem man stundenlang über Gott und die Welt diskutieren kann, überall gehts nur um Friseur, Urlaub oder Tratsch über die Nichtanwesenden, ergo bleib ich zu Hause und lies mich hier durch die Foren.
Und die ganze Welt hält mich für arrogant, obwohl ich ein gutmütiger Mensch bin, der so gar manchmal ein wenig am Helfersyndrom leidet.

Die mit der großen Klappe oder mit dem schönen Gesicht waren schon immer angesehener als wir.

Trotzdem, ab und zu findet auch ein blindes Huhn ein Korn, hie und da gibt es Gleichgesinnte, man muss nur lang genug suchen,
viel Erfolg dabei, Tessa

27.01.2009 10:16 • #8


H
Hallo Vanitas,

schön, dass du dich zu uns gesellst
Es stimmt was du sagst, es ist einfacher seit ich nicht mehr im puren Jugen-Alter bin. Es redet einen zwar niemand komisch an, aber es teilt sich doch sehr zwischen den Cafegängern und Kinoguckern und Partygängern (die dann auch eher rauchen/trinken). Ich bin beides und dann ist es schwer jemand zu finden, der auch so drauf ist.Und nirgendwo fühlt man sich dann richtig aufgehoben. Wenn man mit den Leuten tiefgreifende Dinge reden kann, sind sie oft freakig...was solls irgendwann kommen schon die richtigen (obwohl, das sag ich mir schon seit ca. 12 Jahren..).

@Tessa: Welche Leute kennst du denn? Die Leute in meinem Umkreis sind meist Sportmuffel Aber du hast recht, so Tussis mit viel Schminke und null Intelligenz (Äh, eeecht?) scheinen es einfach zu haben. Da denkt wohl jeder die sind harmlos und tun keinem was. Dabei sind das oft die hinterhältigsten.

27.01.2009 16:17 • #9


G
hallo ihr lieben,
ich weiß nicht ob es wirklich an der heutigen zeit liegt. ich bin oft die letzte bei partys, gehe auf leute zu, bin relativ schlau, engagiert, hinerlasse einen authentischen eindruck, ruhig, gelassen, selbstbewusst (heißt nicht dass ich das auch bin!). aber unter leuten fühle ich mich immer unwohl. ich habe mir überlegt, ob es vielleicht daran liegen könnte, dass ich neutral bin? ich meine, wenn ich jetzt ausgeflippt wäre, könnte ich auch ausgeflippte freunde finden, wenn ich ein mauerblümchen wäre, hätte ich mauerblümlichen als freunde, genauso könnte ich ne tussy sein oder der streber. aber ich bin nichts, mir fehlt irgendwie die identität.
mir passen die leute meistens von meiner seite her nicht und ich kapier nicht warum ich mich nicht bei jemandem wohl fühlen kann. ich möchte autoritäre freunde, mit denen ich spaß haben und aber auch tiefgründiger und vertraut reden kann, die sich für mich interessieren und bei denen ich mich geborgen fühle.
kann man es mir vielleicht nicht recht machen?

28.01.2009 00:38 • #10


V
Zitat von HalloAnna:
Hallo Vanitas,
(...) sind sie oft freakig...was solls irgendwann kommen schon die richtigen (...)



freakig in welches sinne? ist ja nicht immer gleich schlecht^^

31.01.2009 20:35 • #11


A


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