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MissAngsthase
Hallo, ich bin neu hier im Forum, bin 44 Jahre alt und leide seit 20 Jahre an einer Angst und Panikstörung. Mir wurden auch generalisierte Angst und Depressionen diagnostiziert. Ich hatte es durch Therapien gelernt mit meinen Ängsten umzugehen. Mir ging es eigentlich soweit gut, ausser depressiven Phasen, die ich aber immer wieder gut in den Griff bekam.

Dann vor 8 Monaten begann mein Leiden, welches wieder meine stärkste Angst auslöste.

Sorry falls der Text etwas länger werden sollte, aber ich möchte es mir einfach mal von der Seele schreiben.

Ich war gerade dabei mein Sportabzeichen zu machen, welches ich für eine Bewerbung brauchte. Plötzlich bekam ich Blutungen, es waren Zwischenblutungen. Hatte mir nix bei gedacht. Einen Monat später jedoch das gleiche wieder. Also bin ich zum Gynäkologen zum abklären der Beschwerden. Letztendlich musste ich zu einer Ausschabung, da Sich meine Gebärmutterschleinhaut nicht mehr abbaute. Dabei wurden auch mehrere Polypen in der Gebärmutter und Gebärmutterhals entfernt. Alles wurde pathologisch untersucht und war in Ordnung. Seither keine Zw.Blutungen mehr.
4 Tage VOR der Ausschabung bekam ich plötzlich starke schmerzen im Oberbauch, die nach links und rechts in die Seiten ausstrahlten. Ich dachte es liegt an der starken Angst vor der Ausschabung/Vollnarkose.
Am Tag der mini OP dann wieder diese Schmerzen, ich sagte aber nichts, ich wollte es nur hinter mir haben ( die OP ). Sie wurde ambulant gemacht, früh rein und nachmittags wieder Heim. Am nächsten Tag hatte ich wieder diese Oberbauchschmerzen. Ich dachte mir, dass es ja nun doch nicht die Angst vor der OP gewesen sein kann, denn diese war ja vorbei. Da die Schmerzen immer stärker wurden fuhr mein Freund mich ins Krankenhaus/ Notaufnahme, wo ich auch den Eingriff hatte. Untersuchungen ergaben keinen Befund. Mir wurde zu einer Magen-Darmspiegelung geraten. Termin für eine Darmspiegelung bekam ich dann 3 Wochen später am 31.Oktober 2019.
In den 3 Wochen zwischen OP und Darmspiegelung hatte ich 5 Kilo abgenommen, ich konnte kaum noch Essen. Mein Stuhlgang ständig breiig und eklig riechend ( sorry für die Beschreibung ).
In der Zeit hatte ich dann jedoch keine Oberbauchschmerzen mehr. Trotzdem bin ich zur Darmspiegelung. Diese ergab Reizdarm ( ich hatte nie ein Reizarm Problem ). Doch nun ist es so, dass ich seit der Darmspiegelung im Unterbauch links solche Schmerzen habe, die bis heute nicht weggehen. Ich hatte diese Schmerzen direkt nach dem Aufwachen nach der Darmspiegelung. Ich sagte es auch in der Praxis ( Gastro ). Es sei von der Luft die in den Darm gepumpt wurde, hieß es. Doch die Schmerzen blieben.
Es folgten 3x stationäre Aufenthalte im Krankenhaus mit Untersuchungen (CT, dynamisches MRT, Blut und Stuhluntersuchungen, Magenspiegelung, gynäkologische Untersuchungen ). Es wurde nichts festgestellt. Die Ärzte nehmen eine Somatische Störung an. Auch war ich beim Neurologen, der mich zu seiner Kollegin, eine Psychiaterin, überwies. Bei ihr habe ich alle 4 Wochen ein kurzes Gespräch. Meine Hausärztin kann mir auch nicht weiterhelfen, ich war auch mehrfach bei ihr.
Ich habe die Schmerzen täglich. Ein normales Leben habe ich nicht mehr. Lange laufen, einkaufen usw. ist nicht mehr möglich. Meine Psyche ist total runter. JEDEN Tag grübele ich was bei dieser Darmspiegelung schief gelaufen ist, weil ich ja erst danach diese Schmerzen im linken Unterbauch bekommen habe, die bis heute geblieben sind. Davor hatte ich im Unterbauch keine Probleme/ Schmerzen. Nach der Ausschabung hatte ich nur die erste Woche etwas schmerzen, die waren dann weg ( ich brauchte keine Schmerzmittel ).
Ich habe die Vermutung, dass die Darmspiegelung irgendetwas in meinem Unterbauch ausgelöst hat, nur was? Ich renne von Arzt zu Arzt und keiner kann mir helfen. Ich bin täglich nur am weinen.

Das ganze zermürbt mich, ich bin nicht mehr der Mensch der ich war. Ich bin nur noch weinerlich, traurig, verzweifelt und vor allem habe ich Angst, dass es für immer so bleibt oder sich irgendwann mal zum Notfall entwickelt.
Die Schmerzambulanz hat zur Zeit keine Plätze frei. Ich sollte auch in eine stationäre Psychosomatische Klinik, auch da nix frei und durch Corona werden keine Patienten aufgenommen ( ausser Notfälle ). Wobei ich bei mir weder an Reizdarm noch Somatische Störung glaube.

Ich weiß einfach nicht weiter.

Sorry, sollte es etwas durcheinander und zu lang geschrieben sein. Es musste einfach mal raus.


Viele Grüße an Euch

20.06.2020 15:56 • 22.06.2020 #1


14 Antworten ↓


MissAngsthase
Sorry, die beiden, streichelnden Smileys waren ein versehen und gehören da nicht hin.

20.06.2020 15:57 • #2


A


Seit Darmspiegelung vor 8 Monaten starke Schmerzen

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MissAngsthase
Gibt es hier jemanden mit ähnlicher oder evtl. genau gleicher Erfahrung nach einer Darmspiegelung? Lg

20.06.2020 16:39 • #3


Calima
Hast du eventuell Divertikel? Das sind Ausstülpungen am Darm, die viele Leute haben und die in 80 Prozent der Fälle keine Beschwerden machen. Manchmal entzünden die sich aber. Schmerzen im linken Unterbauch sind recht typisch dafür. In den meisten Fällen kriegt man das mit Schonkost selbst wieder hin, manchmal braucht es auch Antibiotika.

Ich hab' damit auch immer mal wieder Probleme, im Normalfall zwickt mir dann eine Woche lang der Unterbauch, dann beruhigt es sich wieder. Auch beim Sport spüre ich es manchmal.

Ich könnte mir vorstellen, dass deine Angst das Ganze verschlimmert. Vielleicht fragst du mal nach, ob Divertikel bei dir festgestellt wurden. Dann hättest du eine mögliche Erklärung.

20.06.2020 17:04 • x 1 #4


MissAngsthase
Hallo Calima,

lieben Dank für Deine Antwort.

Es wurde nur ein Reizdarm diagnostiziert, ansonsten war wohl alles ok. Keine Divertikel, keine Stenose, keine Polypen, nichts. Reizdarm ist wohl eine Ausschlussdiagnose, wenn nichts anderes gefunden wurde. Ich habe mich viel über Reizdarm belesen. Diese Probleme die Betroffene haben, hatte und habe ich garnicht. Ich hatte immer mal wieder mit Verstopfungen zu tun, aber diese machten mir nie wirklich Probleme. Mehr getrunken, weniger süsses und gut war.

Nun ist es so, dass die Schmerzen wirklich täglich da sind, unabhängig vom Stuhlgang. Manchmal ist es so stark, dass ich Schmerzmittel brauche. Im Krankenhaus wollten sie keine erneute Darmspiegelung machen, sie ließen sich den Befund von der Gastropraxis zu kommen. Heute zum Beispiel zieht es vom linken Unterbauch bis in die linke Seite zum Gesäß hin.

Meine Hausärztin sagte mal, dass es vielleicht Verwachsungen sind, ich habe eine 24 Jahre alte Kaiserschnittnarbe. Ich hatte nie Verwachsungsbeschwerden. Könnte eine Darmspiegelung evtl. so etwas auslösen? Hast Du vielleicht schon einmal davon gehört? Vielleicht sollte ich das mal einen Chirurgen fragen.


Liebe Grüße

20.06.2020 17:28 • x 1 #5


Icefalki
Wie sieht es mit deiner Wirbelsäule aus?

20.06.2020 17:41 • #6


MissAngsthase
Hallo Icefalki,

auch einen lieben Dank an Dich für Deine Antwort. (Dein Zitat mit dem Schicksal ist ja sowas von Wahrheitsgemäß)

Ich war beim Orthopäden, ich erzählte ihm von meinen Schmerzen. Er klopfte oben, mittig und unten am Rücken. Ich sagte ihm es sei unangenehm. Er gab mir einen Behandlungsschein für 3x viszerale Osteopathie ( wird von der Krankenkasse übernommen bzw. ich bekomme das Geld zurück ). Ich war einmal zu einer Behandlung bei einem Osteopathen. Mir ging es danach sowas von schlecht, ich hatte noch mehr schmerzen und konnte fünf Tagelang kaum was essen. Er hatte mir nichts von einer evtl. Erstverschlimmerung erklärt, nichts. Zu ihm möchte ich nicht mehr gehen. Die Psychiaterin, bei der ich alle 4 Wochen ein Gespräch habe, meinte, ich solle mir eine Osteopathin suchen, sie sein evtl. nicht so grob. Nun suche ich eine. Ansonsten hatte mein Orthopäde nichts weiter angeordnet. Er weiß aber, dass ich oft Schmerzen in der Lendenwirbelsäule habe ( schon Jahre ).


Liebe Grüße

20.06.2020 18:07 • #7


Perle
Hallo MissAngsthase,

es ist aber doch merkwürdig, dass Du zuerst Oberbauchschmerzen hattest, die dann plötzlich weg waren und als Unterbauchschmerzen wieder auftauchen. Fühlt sich der Schmerz in beiden Regionen gleich an? Verändert sich etwas, wenn Du sanft reibst oder Wärme darauf legst? Könnte es sein, dass sich der Schmerz vielleicht eher in der Haut abspielt und gar nicht unbedingt im Inneren? Ich frage deswegen, weil ich z. B. öfter Magenschmerzen habe, welche auf Verspannungen zurück zu führen sind. Nur so ein Gedanke.

LG Perle

20.06.2020 23:42 • #8


MissAngsthase
Hallo Perle,

ich danke Dir für Deine Antwort.

Die Oberbauchschmerzen habe ich noch ab und an mal, aber es ist eher so ein kurzes, starkes Stechen daraus geworden ( paar Sekunden und dann ist wieder gut ). Die Schmerzen im linken Unterbauch habe ich täglich und auch die Art des Schmerzes ist dort anders. Eine Vermutung, die mir zugetragen wurde, liegt nahe, dass es sich evtl. auch um Verwachsungen handeln könnte. Ich habe eine KS Narbe, sie ist 24 Jahre alt und machte nie Probleme. Nun hat die Darmspiegelung da vielleicht etwas ausgelöst? Es wäre wohl nur durch eine Bauchspiegelung zu sehen, denn CT usw. wurde ja schon gemacht und nix festgestellt. Aber vor einer Bauchspiegelung habe ich zu große Angst, sie ist so stark, dass beim bloßen Gedanken daran meine Atmung schwerer wird, ich mich schwindelig und wie benommen fühle. Ich bin durch meinen Kaiserschnitt traumatisiert.

Wenn Du Magenschmerzen durch die Verspannungen hast, wie fühlt es sich an? Merkst Du, dass Deine Muskeln dort verspannt sind? Ist es hart an der Stelle?

Viele Grüße und einen schönen Sonntag wünsche ich Dir.

21.06.2020 10:58 • #9


Perle
Hallo,

nein, ich merke die Verspannungen dort nicht. Es fühlt sich halt an als sei der Magen direkt betroffen und die meisten Menschen bringen solche Schmerzen in diesen Körperregionen eben auch nicht in Verbindung mit Verspannungen. Sie sind überzeugt, eine organische Erkrankung zu haben. Durch das Fixieren auf diese Schmerzen verspannen und verkrampfen sie dann noch mehr.

Beschreibe doch mal wie sich der Schmerz anfühlt.

21.06.2020 11:30 • #10


MissAngsthase
Der Schmerz ist zeitweise ein starkes Stechen/ Pieken, dann wiedermal eher ziehend, dann wieder latent dumpf nebenbei. An manchen Tagen ( gestern und vorgestern z.B. ) zieht er in die linke Seite bis in den Hintern und Unterschenkel. Ich habe meist noch ein Druckgefühl im gesamten Unterbauch ( trotz Stuhlgang ). Meine KS Narbe zieht auch. Wenn ich mich bücke, um mir die Haare zu waschen ( über die Badewanne ), dann schmerzt meine KS Narbe und es zieht auch im unteren, hinteren Rücken. Gehe ich duschen, dann zieht sich meine Muskulatur ( so fühlt es sich zumindest an ) im Unterbauch zusammen, was sich sehr unangenehm anfühlt. Bücke ich mich, um die Beine zu waschen, dann zieht es im Rücken und im Unterbauch was unangenehm und schmerzhaft ist. Es ist wirklich alles sehr merkwürdig und es zu beschreiben ist leider schwierig.

LG

21.06.2020 13:40 • #11


Perle
Für mich liest es sich, als würde der Schmerz wandern und nicht lokal festgelegt sein, wenn man das so ausdrücken kann.

Ich bin kein Arzt aber ich glaube nicht, dass Dich eine Bauchspiegelung hier weiterbringen würde und Du möchtest das ja auch gar nicht durchführen lassen. Google mal Körpertherapien Helga Pohl, vielleicht wäre das richtig für Dich. Ansonsten würde ich mir an Deiner Stelle mal eine richtig gute und einfühlsame Masseurin suchen. Mir hat meine Masseurin schon sehr oft geholfen. Ich könnte mir vorstellen, das Deine KS Narbe verhärtet ist aber da lehne ich mich lieber nicht aus dem Fenster, kenne mich mit KS nicht aus.

21.06.2020 14:43 • x 2 #12


MissAngsthase
Das stimmt, ein Stück meiner KS Narbe fühlt sich so komisch wulstig ( ist nach innen gezogen, aber schon seit 24 Jahren ) und hart an. Es könnte eine Verhärtung sein. Schmerzt auch.
Ich habe schon eine Behandlung ( hab 3x vom Orthopäden auf einen Behandlungsschein bekommen ) beim Osteopathen ( viszerale Osteopathie ) hinter mir. Leider war ich nicht zufrieden. Es war sehr schmerzhaft. Ich sagte ihm das auch, jedoch ließ er sich davon nicht beeindrucken. Er erklärte mir auch nichts darüber. Mir ging es fünf Tage lang wirklich schlecht. Ich konnte auch kaum Essen vor Übelkeit und Schmerzen. War kurz davor in die Notaufnahme zu fahren.
Meine Psychiaterin meinte, ich solle mir vielleicht lieber eine Osteopathin suchen, sie wären evtl einfühlsamer. Oder wäre eine Masseurin besser?

Ich frage mich, ob bei so einer Behandlung oder Mass. irgendwas verschlimmert werden könnte? Denn sie sehen ja nicht, ob etwas im inneren ist ( krankes Organ z. B. ). Hm...grübel.
Aber sie können bestimmt mitteilen, ob auch Verspannungen vorhanden sind, oder?
Ich habe über die Pohltherapie gelesen, liest sich sehr interessant. Danke dafür


Viele Grüße

21.06.2020 15:28 • #13


Perle
Bei vielen manuellen Behandlungen tritt erst einmal eine Erstverschlimmerung auf aber das ist normal und kein Grund zur Sorge. Zum Beispiel nach Mass. immer viel Wasser trinken, um die gelösten Schlacken aus dem Körper zu bekommen. Der Körper muss sich auch sozusagen nach den Behandlungen erst einmal erholen und wieder ins rechte Lot kommen, das kann schmerzhaft sein und den ganzen Körper betreffen. Bei den meisten Menschen ist auch die Statik durch jahrelange Fehlbelastungen verschoben. Will man das korrigieren, so muss man Geduld haben und Erstverschlimmerungen aushalten, es wird besser.

Ich würde es so machen, dass ich die Narbe von einer Hautärztin anschauen lassen würde. Parallel würde ich die Mass. (regelmäßig und lange genug) bevorzugen, weil ich bessere Erfahrungen damit gemacht habe. Zahle ich alles privat aber ich finde das Geld gut und sinnvoll investiert.

21.06.2020 16:32 • #14


MissAngsthase
Vielen Dank für deine Tips.

Ich werde mal schauen, ob es eine geeignete Masseurin hier finden lässt. Kenne mich ja damit nicht aus, von daher weiß ich leider nicht welche gut ist. Aber da muss man wohl probieren, wie mit einem geeigneten Osteopathen.

Auch werde ich meine Narbe mal von einem Arzt anschauen lassen.

Ich finde es halt komisch, dass vorher im unteren Bereich alles ok war, keine Schmerzen nix und seit der Darmspiegelung ist alles anders.

Nochmals lieben Dank und einen schönen Tag wünsche ich Dir.

22.06.2020 10:41 • #15


A


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