App im Playstore
Pfeil rechts

Hallo an alle!

Ich muss doch mal den ganzen Kram nieder schreiben. Kurz zu mir: Bin 36, habe zwei Kinder (6m und 30m) . Seit 2007 habe ich beidseitigen Tinnitus und mit dem hat so langsam alles angefangen. Bin damals von Arzt zu Arzt gerannt und keiner hat sich so richtig verantwortlich gesehen und es hieß: Finden Sie sich damit ab. Auf meine Bitte hin wurden zumindest die schlimmsten Dinge ausgeschlossen und nach rund 3 Monaten wollte ich mein Leben wieder leben und habe mich damit abgefunden. Seither begleiten mich die schönsten Töne. Etwa ein halbes Jahr nach der Diagnose kamen die ersten Ängste und psychosomatischen Probleme... habe das mit einer Kurzzeittherapie überwunden und dann war sage und schreibe 6 Jahre Ruhe. Ich bin zwar immer recht zügig zu Ärzten gegangen, wenn mich was gestört hat, aber keine Angst vor irgendwas schlimmen oder Panikattacken.

2013 kam dann die Diagnose Bandscheibenvorfall. Durch Rückenschmerzen hab ich mich mehr und mehr zurückgezogen. Hat ein halbes Jahr gedauert, bis ich mich aufraffen konnte gegen die Probleme anzugehen. Bis dahin hatte meine Psyche aber schon gearbeitet. Blut auf dem Stuhl - Angst vor Krebs. Arzt hat nichts gefunden. Dennoch immer mehr Anspannung aufgebaut. Irgendwann Kribbeln in den Armen und Beinen und dank Dr. Google dann die Angst vor MS. Anfang 2014 hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin zum Neurologen mit psychologischer Zusatzqualifikation. Dem hab ich meine ganze Geschichte erzählt (+ Kindheitstrauma: Meine Mutter leidet unter Depression und hat während meiner Kindheit mehrfach versucht, sich (erfolglos) das Leben zu nehmen). Er hat alles auf die Psyche geschoben, mich nicht untersucht, mir aber eine Therapie ans Herz gelegt und gleich jmd. empfohlen. Das Gespräch war so erfrischend, dass die Kribbel-Beschwerden weg waren und seitdem auch nicht mehr in dem Maße wiedergekommen sind. Manche Ärzte sind ein Traum.

Hab ein leichtes Antidepressivum genommen, um wieder in die richtige Bahn zu kommen. Therapie zwei Monate später angefangen und es lief gut. Tabletten abgesetzt - BÄM... Hypochonder auf anderer Ebene: Habe meine Beziehung komplett in Frage gestellt, Liebe ich sie noch? Wenn nicht, warum... und und und. Hat alles in mein eigentliches Krankheitsbild gepasst nur auf anderer Ebene. Naja... wir hatten uns zu dem Zeitpunkt für Kinder entschieden... das hat unbewusst an mir gearbeitet. Zwei Monate später war sie dann schwanger

Soweit lief es dann auch mit Therapie, Sport, etc. pp. Musste dann die Therapeutin wechseln, wegen Umzug ihrerseits. Also nach ~6 Monaten fast nochmal von vorne anfangen. Aber das läuft soweit gut. Therapie haben wir von Kurzzeit auf voll umgestellt. Gibt genug Baustellen. Tabletten nehme ich mittlerweile keine mehr.

Die Umstellung wegen Sohn 1 war sehr anstrengend, dennoch haben wir uns für Sohn 2 entschieden und soweit hab ich alles im Griff. Habe einen sehr guten Osteopathen, der mir die meisten Ängste nehmen kann und zugleich die Verspannungen löst. Nun ist es aber wie es ist, mit Säugling und Trotzphasen-Kind ist das Leben neben der Arbeit noch anstrengender und da meine Frau sich voll um Sohn 2 kümmern muss und vom Tag mit beiden sehr geschafft ist, bin ich viele Zeit auf mich alleine gestellt. Das ist keine schöne Situation und macht mir zu schaffen (auch wenn ich weiß, dass das bald besser wird). Hinzu kommt, dass mein Arbeitgeber aufgekauft wurde und keiner weiß, wie es weitergehen wird. Und: Meine Mutter ist mittlerweile Alk. und statt sich mit den Enkeln zu beschäftigen, wenn wir mal zu Besuch sind, trinkt sie lieber Alk.. Sie wurde jetzt fast zwangseingewiesen, da sie 15min vom Tod entfernt war... seitdem habe ich noch keine Kraft gefunden, sie anzurufen...

Okay... soviel zu mir... so lang...

Vor ein paar Wochen hat unser Sohn viel Krankheit angeschleppt und uns alle für rund 3 Wochen ans Bett gefesselt. Soweit nicht schlimm, nur nervig. Aber dann ging es so langsam wieder los: Verspannungschmerzen beim Husten... reingesteigert mehr und mehr. Dann Blut auf dem Stuhl... Arzt wieder nichts gefunden. Google hier und da. Immer mehr Verspannungen. Magen dreht langsam auch am Rad: Quasi Sodbrennen, Schmerzen, Druckgefühl, Schluckbeschwerden, Verkrampfungen... Schmerzen am Brustbein, deswegen jetzt Physio. Wird besser. Der Magen bekommt erstmal Pantoprazol, das habe ich als Bedarfsmedi. Wird langsam ein wenig besser. Wenn ich auf der Arbeit bin, kommen mir meine Magenbeschwerden schlimmer vor.

Verzeiht, ich schreibe das alles so kurz gerade. Das liegt daran, dass ich, zum Glück, nicht unbedingt mehr vom Schlimmsten ausgehe, auch wenn mir Google die schlimmsten Sachen zeigt. Dennoch sind es so viele kleine und größere Symptome, die ich nicht in den Griff bekomme. Es nervt einfach nur, dass ich mein Gehirn nicht ablenken kann von dem ganzen Kram (außer wenn ich schlafe... da ist alles fein ) Meine Therapeutin ist im Urlaub, mein Osteopath auch. Mein HA hat aufgehört und zum neuen muss ich erstmal Vertrauen aufbauen (davon ab ist der auch im Urlaub). Ich wünschte mir nur, dass mich jemand richtig beruhigen könnte und es nicht immer der Weg zum Arzt sein müsste. Ich schäme mich momentan sehr für meine Gedanken und Sorgen, so dass es mir schwer fällt mit dem Arzt darüber zu sprechen und ich es irgendwie lieber aussitze. Ich bin mir sicher, dass da nichts ist. Aber die Psyche werkelt dennoch rum und das nervt. Nächste Woche habe ich wieder Threapie, aber bis dahin ist es gefühlt noch so lang... die nächsten zwei Wochen sind Frau und Kinder nicht da. Ergo bin ich richtig alleine daheim. Ich hoffe, dass ich die Zeit positiv nutzen kann und nicht noch mehr in Gedanken versinke.

Ich danke euch fürs Lesen! Sorry für die Länge

25.08.2017 10:16 • 25.08.2017 #1





Dr. Matthias Nagel
App im Playstore