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Hallo liebe Experten!

Schon seit fast drei Jahren quält mich die Angst vor der Angst, Panikattacken...
Und sehr oft auch der Gedanke, dass ich es einfach nicht mehr schaffe. Dann fühle ich richtig wie ich schwach werde und abstürze. Ich fühle meinen Körper nicht mehr richtig und meine Hände, Arme... werden zittrig.

Oft habe ich schon daran gedacht, dass ich irgendwann einen Nervenzusammenbruch haben werde.

Was passiert bei einem Nervenzusammnbruch eigentlich aus medizinischer Sicht? Und was hilft im akut Fall dagegen?

Dankeschön und liebe Grüsse aus Österreich!!

24.02.2008 19:51 • 25.02.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo rosarot,

jetzt wirst Du Dich vielleicht über meine Antwort wundern: aber so etwas wie einen Nervenzusammenbruch gibt es gar nicht ! Nerven können nicht zusammenbrechen, im Gegenteil, bei starken Angstattacken oder massivem Stress (wie bei traumatischen Erfahrungen) sind die Nerven voll auf der Höhe und bereiten Deinen Körper auf Flucht- oder Kampfreaktionen vor, in dem sie physiologisch alles zur Verfügung stellen, was sie an Energie mobilisieren können.

Nervenbahnen können aber nicht unterscheiden, ob der Anlass für die Angst wirklich eine massive Gefahr ist. Das macht allein das Gehirn - und damit auch Deine Bewertungen, Einstellungen und automatisierten und gelernten Reaktionsmuster. Die lösen dann unter Kommando des Gehirns über Nervenbahnen die totale Mobilmachung des Körpers aus.

So weit so gut - biologisch bei wirklicher Gefahr auch sinnvoll. Warum bricht so ein System manchmal dann aber zusammen (was wir umgangssprachlich als Nervenzusammenbruch beschreiben)?
Das ist auch wiederum eine Schutzfunktion des Körpers. Würde der nämlich dauernd und permanent auf Hochtouren laufen, würden alle seine Reserven verbraucht und man müsste irgendwann sterben. Dass dies nicht geschieht - dafür sorgt der sog. Zusammenbruch. Man wird sozusagen wegen zu hohen und permanenten Stresses abgeschaltet. Das kann manchmal bis zu einer Ohnmacht und Entpersonalisierungsgefühlen führen - ist aber eine Schutzfunktion ! Sterben tut man deshalb gerade nicht daran !

Natürlich ist es für den Körper auf Dauer nicht gut und langfristig auch nicht gesund, wenn man immer so in hohen Stress gerät. Damit wird unser körperliches und psychisches System auf Dauer überfordert und überlastet. Deshalb ist es wichtig, dass man etwas gegen diese irrationalen Ängste tut. Die Verhaltenstherapie hat hier gute Ergebnisse vorzuweisen.

Schaue Dir auch mal hier im Forum die angebotenen Links zu verschiedenen Angstformen an oder - wenn Du es noch nicht kennst - lies mal das Buch von Fr.Dr.Wolf, Ängste verstehen und überwinden aus dem PAL Verlag. Ich denke, dass Du dann noch mehr Verständnis für diese Zusammenhänge entwickeln kannst.

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

25.02.2008 16:21 • #2





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