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T
Hallo E-Team
und vielen Dank, dass Sie sich für Fragen zur Verfügung stellen.

Ich habe um meine spezifische Phobie in Griff zu bekommen, das Buch von Doris Wolf durchgearbeitet. Mit den Visualisierungen bin ich jetzt 2 Wochen dran, ohne einen Effekt zu bemerken. Das Problem ist vermutlich, dass ich dauerhaft dem Objekt der Phobie ausgesetzt bin: das GEWECKTWERDEN durch Geräuschen und Lärm. Die Angst kommt daher, zum Zeitpunkt des Einschlafens/nächtlichem Wachsein oder Entspannen, just dann wenn ich das Bewusstsein runter fahren möchte. Dann reicht ein leises Knacken und ich habe dauerhafte Panikphysiologie. Die Panik-Empfindung per se kann ich aushalten, was aber schlimm ist, ist, dass ich ständig krank bin dadurch.
Das Immunsystem ist dann wie ausgeschaltet und ich kämpfe seit Monaten mit Sinusititen, Anginen, Grippen etc. Und davor habe ich eigentlich Angst. Und die Angst ist in dem Sinne ja berechtigt, weil der Effekt so nachhaltig und schlimm folgt. Und ich kämpfe ohnehin jeden Tag darum, dass nicht alles schlimmer wird.

(Ich leide seit vielen Jahren unter anderem unter Schmerzsyndrom Kopf und Rücken und reduziertem Immunsystem.)

-- Anfangs hatte ich vom Gewecktwerden auch keine Angst. Die Geräusche nervten einfach, aber das ständige Gewecktwerden davon war wie eine Folter und mit der Zeit ist Angst dazugekommen. Und als ich sah, wie das auf mein Immunsystem wirkt, kam die Panik und Phobie dazu! --
Diese Empfindlichkeit ist eine allumfassende Behinderung. Panik statt Schlafen zerstört mein Leben.

1. Kann ich mich neu programmieren? Wenn ja, Wie?
Ich bin einer Psychotherapie, dort ist dies schon lange Thema. Aber es ist alles nur schlimmer geworden.

Ich habe in den letzten 12 Jahren mehrmals Wohnung gewechselt, wegen Nachbarslärm. In den letzten 2 Jahren hatte ich 5 Wohnorte!
HILFE!

vielen Dank und freundliche Grüsse
tic tac

16.10.2010 18:26 • 20.10.2010 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo tictac,

das ist in der Tat eine sehr spezielle Fragestellung und ich kann in diesem Rahmen nur einige Gedanken von mir dazu beisteuern.

Ich denke als erstes, dass die Angst vor dem Geweckt werden eher eine vordergründige Oberflächenangst ist. Das kannst Du schon selbst sehen, wenn Du Dich frägst, was daran wäre so schlimm, geweckt zu werden. Das kommt jeden Tag millionenfach vor, die Leute drehen sich um und schlafen wieder ein. Bei Dir erzeugt es aber höchste Anspannung und zerstört scheinbar das Weiterschlafen.

Was aber steckt dahinter ? eine manifeste Schlafstörung ? Angst vor welchen angeblichen Katastrophen, wenn ich heute Nacht wieder geweckt werde? Da musst Du längerfristige Konsequenzen erwarten, die Du als extrem schlimm bewertest ? Nur kann können solch physiologisch heftige Reaktionen wie bei Dir entstehen ?

All diese Fragen kannst Du Dir selbst stellen, müssten aber auch in Deiner Therapie geklärt werden. ich weiß nicht, welcher Art Deine Therapie ist. Es wäre aber zu fragen, ob Dir Deine jetzige Therapie wirklich noch weiterhilft ? Wechsel der Therapie ? Verhaltenstherapie ! - das kann ich aus der Ferne aber nicht beurteilen. Das musst Du für Dich klären.

Falls Du ambulant nicht weiterkommst, wäre auch an eine psychosomatische Fachklinik zu denken, um keine weitere Chronifizierung zu riskieren. Da könntest Du mit Deinem Therapeuten oder der Krankenkasse sprechen, welche Klinik sie Dir empfehlen können.

Ich wünsche Dir, dass Du bald eine Lösung findest und grüße Dich herzlich

Bernd Remelius

P.S. Wenn tatsächlich eher eine Schlafstörung bei Dir vorliegt, kannst Du versuchen, hier auch Selbsthilfetechniken anzuwenden. Wahrscheinlich wäre dies allerdings als zusätzliche Maßnahme zu betrachten.
Hier Infos zu Schlafstörungen

Hier zwei Tipps:

- Ratgeber Schlafstörungen: Informationen für Betroffene und Angehörige
Dieter Riemann (Autor)

sowie als CD (Entspannung und (Wieder)Einschlafhilfe:

- Wege in die Entspannung + Gesunder Schlaf. Audio-CD - Atementspannung Muskelentspannung Visualisierung. Ralf Maria Hölker (Autor)

https://www.psychic.de/phobien-behandlung.php

20.10.2010 15:51 • #2