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P
Hallo liebes Expertenteam,

leide seit 13 Jahren an Panikattacken, dazwischen hatte ich auch Beschwerdefreie Jahre. Habe mehre Klinikaufenthalte hinter mir. Vom Jahr 2006 bis Ende 2008 habe ich eine Gruppentherapie gemacht, die mir sehr geholfen hat, und ich ziemlich Beschwerdefrei war.
Einen Anspruch auf eine weitere Therapie habe ich erst wieder im Januar 2011.
Jetzt habe ich seit Anfang Juni wieder ständig Panikattacken und es wird täglich schlimmer.
Diese treten hauptsächlich auf der Arbeit auf, wo es auch wieder angefangen hat. Und zwar immer dann wenn ich etwas kopieren muss, kommt die Panik. Es ist so schlimm das ich mittlerweile überlege nicht mehr zur Arbeit zu gehen, oder Morgens den Gedanken habe, das all das Geld vom Konto abhebe das ich bekommen kann und verschwinde einfach.
Habe seit 2008 eine Fernbeziehung und würde gerne zu meinem Freund ziehen, da er auch den besseren Job hat. Ich finde aber keine neue Stelle, obwohl ich ein Fernstudium zur Informatikerin gemacht habe, ist es ausweglos. Wer stellt eine Frau mit 32 Jahren ein die keine Kinder hat. Mittlerweile sind gut 100 Bewerbungen zurück, habe dann Gedanken, wie das die Fortbildung um sonst war. Ein weiteres Kriterium ist mein jetztiger Arbeitsplatz, da ich dort nicht zufrieden bin, ständig muss ich Kopier und Scanntätigkeiten Aufträge erledigen und meine andere Arbeit ist nicht wirklich anspruchsvoll, auch mit Gespräche mit der Führung konnte ich an meinem jetzigen Arbeitsbedingen nichts ändern.
Es ist so Auswegslos da rauszukommen. Fast täglich schreibe ich neue Bewerbungen und komme dort nicht weg, und nun kommen die Panikattacken. Ich wünsche mir so sehr endlich mit meinem Freund zusammen zuwohnen.
Mittlerweile habe ich Probleme die 130km auf der Autobahn zu meinem Freund zu fahren, was ich aber noch einigermaßen durchbeisen kann. Was ganz schwierig geworden ist, ist einzukaufen, ständig kaufe ich nur wenige Produkte, so dass ich an der Kasse jederzeit weg kann.
War die ganze Zeit arbeiten, und hatte mich bisher nicht krankschreiben lassen, doch ich bin am Ende. Sobald ich Abends heimkomme fällt die Anspannung von mir ab und ich bin total Erschöpft. Aber eine Krankschreibung ist für mich nicht die Lösung, weil ich ja damit meinen Lebensunterhalt beschreibe, eine weitere Therapie gibt es erst nächstes Jahr.
Was mache ich, ich komme mit der Angst einfach nicht zurecht, es schränkt mich sosehr ein, das ich nicht mehr ein und aus weis. Was raten Sie mir zu tun?

Vielen lieben Dank, Passi

29.07.2010 10:31 • 04.08.2010 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Passiflora,

ich würde Dir zwei Dinge raten:

1. Da Du Dich in einer ernsthaften Krise befindest, gelten m.E. die Abstandsfristen für eine weitere Therapie nicht ! Niemand darf Dich einfach hängen lassen, wenn Du erneut therapeutische Hilfe brauchst. Am Besten wäre, wieder mit Deinem früheren Therapeuten Kontakt aufzunehmen. Wenn er eine erneute Therapie unterstützt, kannst Du das auch bei Deiner Krankenkasse durchsetzen Du musst nur etwas darum kämpfen.

2. Ich denke in Deiner Situation wäre eine stationäre Therapie im Rahmen einer Rehabilitation in einer Fachklinik sinnvoll. Das solltest Du Dir ernsthaft überlegen und würde auch etwas Abstand von auslösenden Stresssituationen beinhalten. Ich gebe Dir hier mal eine Liste von Kliniken, von denen Patienten uns meist Positives berichten (ohne Garantie im Einzelfall !):

Klinik Berus.Orannastr.55.66802 Überherm-Berus

Psychosomatische Klinik Windach-Ammersee,Schützenstr.16,86949 Windach

Psychosomatische Fachklinik,Kurbrunnenstr.12, 67098 Bad Dürkheim

Vogelsbergklinik,Jean Berlit Str.3l, 36355 Grebenhain

Klinik Roseneck.Am Roseneck 6. 83209 Prien

Psychosomatische Fachklinik Bad Pyrmont,Bombergallee 10,31812 Bad
Pyrmont

Zur kurzfristigen Hilfe wäre eventuell auch eine medikamentöse Unterstützung sinnvoll. Da müsstest Du Dich an einen Facharzt für Neurologie und Psychiatrie oder an die Ambulanz einer entsprechenden Klinik vor Ort wenden.

Alles Gute für Dich

Bernd Remelius

04.08.2010 11:01 • #2





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