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Schmetterling1968
Ich leide seit etwa 22 Jahren an Panikattacken, habe sie ohne Medikamente aber soweit in den Griff bekommen, dass ich wieder leben kann.

Mein Problem Autofahren kämpfe ich fleißig an, indem ich täglich mit dem Auto fahre. Wenn es mir gut geht, sogar über die Autobahn

Und jetzt kommt mein ABER

Ich schaffe es absolut nicht, meine Kinder mitzunehmen (4 und 9). Ich fahre also nicht Baden mit ihnen, kein Kino etc.
Ganz klassisch bekomme ich schon bei dem Gedanken sämtliche klassischen Symptome

Im Grunde weiß ich, dass ich es nur über das TUN schaffe. Aber seien wir mal ehrlich. wenn ich in diesem riesen Streß einen Unfall baue, gefährde ich einfach meine Kinder. Das kann und will ich nicht riskieren.
Somit weiß ich nicht, wie ich diese Hürde sonst noch anpacken soll

Kleine Strecken schaffe ich - aber eben leider keinen Meter weiter. Seit Monaten...

Ein Tipp wäre mir sehr wertvoll. Dankschön !

26.06.2008 20:10 • 03.07.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo schmetterling,

es ist erst einmal schön, zu hören, was Du schon geschafft hast. Viele Menschen mit Deinem Problem kommen gar nicht so weit. Deshalb auch meinen ehrlichen Glückwunsch !

Du hast völlig recht: Angstkonfontation hat natürlich auch immer Risiken - und wenn dabei Andere betroffen sind, dann ist das eine schwierige Entscheidung. So lange Du innerlich diese Abwehr spürst, so lange würde ich Dir in diesem Fall nicht zur Angstkonfrontation raten.
Es ist sinnvoller, das bisher Erreichte durch weitere Übungen immer mehr zu stabilisieren und langsam auszubauen. Möglicherweise kommt dann auch der Tag, wo es Dir zusammen mit Deinen Kindern gelingt.

Ansonsten sehe ich zwei Möglichkeiten: 1. Du akzeptierst diese momentane Grenze für Dich, hörst aber auch auf, mit Dir zu hadern. Dann gibt es die Möglichkeit, dass manche Fahrten mit Deinen Kindern eben nicht möglich sind (davon geht die Welt auch nicht unter !) - oder Du organisierst Vertretung oder öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrrad usw. Da läßt sich sicherlich einiges organisieren - aber bitte ohne Schuldgefühle !
2. Was nicht in vivo geht, kann man in der Vorstellung üben. Unter Entspannung (am besten progressive Muskelentspannung) stellst Du Dir das Fahren mit Deinen Kindern immer wieder möglichst lebhaft vor, auch hier so lange, bis Du dabei weitgehend entspannt bleiben kannst. Dann weitest Du die Fahrstrecke in Deiner Vorstellung immer schrittweise aus. Wichtig ist das regelmäßige Üben und Geduld dabei. Irgendwann wird Dein Gehirn Dir Fortschritte signalisieren und Dir Mut machen, es dann auch in vivo anzugehen.

Gleich wie Du Dich entscheidest - Du kannst schon jetzt stolz auf Dich sein. Vergiss das nicht !


Herzliche Grüße

Bernd Remelius

03.07.2008 12:37 • #2





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