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S
Guten Morgen!

Ich bin total froh dieses Forum gefunden zu haben.

Seit gestern bin ich total ratlos und verzweifelt.

Ich bin 24 Jahre alt und war eigentlich seit ca. einem halben Jahr angstfrei. Bis dato habe ich eine Hypnosetherapie gemacht wegen Panikattacken und Herzneurose. Damals hatte ich keine ruhige Minute mehr, ich habe ständig meinen Puls gefühlt um zu kontrollieren, ob mein herz noch schlägt.

Es war eine harte Therapiezeit, doch so langsam ging es mir besser und wie gesagt, ich war eigentlich ein halbes Jahr angstfrei ohne Therapie. Mein Therapeut hat mich sogar entlassen, und sagte wir können nun die Therapie beenden weil es mir wieder gut geht und ich durch die Hypnose gelernt habe, mit der Angst umzugehen.

In dieser Zeit hatte ich keine Panikattacken mehr.

Gestern ging es dann los: eine totale Panikattacke, ich dachte, ich drehe gleich durch und bin nicht mehr ich selbst. Seit gestern habe ich auch meine Angstgedanken wieder, und zwar auch wieder die Angst vor dem Sterben nur diesmal dreht sich in meinem Kopf alles darum, wie es ist tot zu sein. Ich habe Angst davor, einfach nicht mehr da zu sein und die Menschen die ich liebe, zu verlieren.

Ich muss dazu sagen, dass ich momantan in einer Situation lebe, in der es mir eigentlich gut gehen sollte. Ich habe einen lieben Freund, wir haben unser Haus fertig gebaut und ziehen diese Woche noch ein. Und plötzlich dieser Rückfall.

So, ich hoffe, dass ich meine Situation einigermaßen verständlich rüberbringen konnte.

Das Schreiben darüber hat auf alle Fälle schon einmal gut getan.

Liebe Grüße

17.07.2008 14:46 • 22.07.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Sonnenscheinchen,

erst einmal tief durchschnaufen, denk daran, dass es Dir schon einmal viel besser ging und dass es Dir auch wieder besser gehen wird, da Du ja die Kompetenzen besitzt, Deine irrationale Angst zu überwinden. Das hat das besser-gehen eindeutig gezeigt.

Es ist relativ normal, dass eine solche Phase auch nach einer erfolgreichen Therapie, wieder mal auftritt. Dies kann gerade in Lebenssituationen, die eine Veränderung mit sich bringen, geschehen, ohne dass Du bewußt Gründe dafür findest.

Am wichtigsten ist es jetzt, Dich nicht selbst noch weiter in ein Katastrophendenken hinein zu treiben. Jeder Rückfall beinhaltet auch die Chance, Dein noch nicht stabiles Umlernen erneut in Angriff zu nehmen. Vielmehr begrüße Deine Angst als Freundin, die Dir zeigt, dass Du noch an Dir zu arbeiten hast, um eine stabile Veränderung zu erreichen.

Denke vor allem sehr bewußt an die Strategien, die Dir in Deiner Therapie geholfen haben. Wende sie selbständig wieder an. Und vor allem: fange nicht an, wegen Deiner Ängste zu vermeiden, ziehe Dich nicht zurück, konfrontiere Dich mit Deiner Angst und zeige ihr, dass sie irrational ist und auf keine echte Gefahr hinweist.

Vielleicht ist es auch sinnvoll, mit Deinem früheren Therapeuten erneut Kontakt auf zu nehmen, um Dich schneller zu stabilisieren.

Ich möchte Dir noch zwei Bücher empfehlen, mit Denen Du auch selbständig weiterarbeiten kannst:

Dr. Doris Wolf/ Ängste verstehen und überwinden/ PAL Verlag

sowie

Rauh: Ratgeber Somatoforme Beschwerden und Krankheitsängste: Informationen für Betroffene und Angehörige (Broschiert), Hogrefe

Ich bin überzeugt, dass Du bald einen Weg findest, mit Deinen Ängsten erneut wieder besser umzugehen.

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

22.07.2008 10:01 • #2





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