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Hallo


Ich heiße Nicki, bin 24Jahre alt und bin, nach eigender schätzung, seit ca. 10jahre einsam.

Mein Tagesablauf wiederholt sich i.d.R. immer gleich.
Von Morgends bis Nachmittags arbeiten und dann vor dem PC sitzen und irgenwann schlafen gehen.
Ich habe keinerlei Freunde und glücklich verliebt war ich bisher auch noch nie.

Ich glaube viel kommt daher, dass ich damals, in der 7.Klasse, zu einen Mobbing-Opfer geworden bin und die Audienz meines Peinigers waren meine Freunde, die natürlich gerne mitgemacht haben, weil es so lustig war.
Jedenfalls habe ich nach der 10.Klasse die Kontakte alle ebgebrochen und mir nie wieder etwas dauerhaftes aufbauen können, weil ich selber mich kaum mehr für Freundschaften bemühe.
Dies habe ich zwar schon einige male versucht, aber bin auch dabei öfters enttäuscht worden und gegenwärtig sieht es so aus, dass ich absolut kein Bedürfnis nach Freundschaften mehr habe und es mir vollkommen ausreicht, wenn ich 1x die Woche einen Verwanten sehe, den ich mag.

Anders sieht es mit der Liebe aus.
In meiner Schulzeit war mein Selbstbewusstsein dermassen zerstört, dass ich damals absolut keine Cance hatte bei irgendjemanden zu landen und musste auch dabei, von ausgelacht zu werden bishin zu ignoriert werden, viel durchmachen.

Auch später war meine beste Erfahrung, dass die Person, die ich gerne hatte, kein Interesse an mir hatte, aber mich weiterhin normal behandeln konnte.

Mein letztes Erlebniss, vor einem jahr, war auch sehr ernüchternd...
Ich hatte ein sehr gutes Gefühl, weil die Person mich anlächelte und immer Freundlich war und auch auf mich geachtet hat und gerade deswegen dachte ich mir, dass ich nicht viel zu verlieren hätte, wenn ich die sie zum kaffee einladen würde, aber nachdem ich das tat hat sie mich niewieder angesprochen ... nichtmal mehr angeschaut.. ich war nichtmehr existent für diesen Menschen.

Damals habe ich mein Studium abgebrochen, weil ich einfach nichtmehr konnte und bin auch zur Therapie gegangen, aber nach ca. 3 Monaten habe ich aufgehört hinzugehen.
Ich hatte eine Terapiestunde mündlich abgesagt und einen neuen Termin gemacht, bei dem ich mich aber um 1 Stunde vertan habe.
Als ich da angekommen bin wurde ich, aus meiner sicht, von der Sekritärin wie abschaum behandelt, der nur ihre Zeit und die des Therapeuten verschwenden würde und daraufhin wollte ich da niewieder hingehen. Ausserdem sass der Therapeut offenbar im Nebenzimmer und hat die Rechnung für die versäumte Stunde unterschrieben, ohne auch nur ein Lebenszeichen zu hinterlassen, weil ich bis heute nicht weiß, ob er nun da war , oder nicht.
Die Antidepressiva, die ich bekommen habe mit 20mg, fand ich soweiso nutzlos.
Die Terapiestunden an sich waren zwar ganz nett, aber ich fand mir da bisher nicht wirklich geholfen und habe dem ganze nicht wirklich nachgetrauert.


Mein akkutes Problem ist, dass meine Arbeitsleistung, besonders bei misserfolgen, stark einbricht, weil ich anfange extrem an mir zu zweifeln und mir gedanklich irgendwelche Horrorszenarios erfinde, die am ende in der Kündigung, oder ähnlichem enden.
Auch sonst bin ich durchgehend mit meiner Traumwelt beschäftigt und dementsprechend sehr unkonzentriert und das bekomme ich leider nicht in den Griff.

Manchmal , während der Arbeit, wenn es mir sehr schlecht geht will ich unbedingt mir einen Therapeuten suchen, weil ich nichtmehr weiter weiß und manchmal echt kurz vorm heulen bin, wenn mein Kollege mich darauf anspricht, was ich da eigentlich mache, aber wenn dann Feierabend ist geht es mir meist schonwieder besser und ich mache es dann doch nicht.

Generell scheue ich mich da irgendwie vor
Allein schon wie lange ich gebraucht habe hier zum 2. mal etwas zu schreiben seit meiner Anmeldung in diesem Forum.


Immoment weiß ich nicht was ich noch wirklich erreichen kann und glaube eher daran, dass ich mein Lebenlang alleine bleiben werde, aber ohne meine Arbeit verliere ich eine Menge perspektiven was ich irgendwie verhindern sollte.


Danke fürs lesen


Mit freundlichen Grüßen


Nicki

02.05.2009 20:31 • 04.05.2009 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Nicki,

das klingt doch schon recht depressiv und hoffnungslos, was Du da schreibst - meines Erachtens zu Unrecht, weil es noch viele Möglichkeiten und Wege gibt, die Du versuchen kannst, um etwas zu verändern. Aber natürlich mußt Du da selbst aktiv werden und darfst nicht weiter alles, was neu ist oder was Du tun könntest (z.B. Therapie) vermeiden.

Du hast scheinbar eine Bindungsunsicherheit entwickelt, die m.E. länger zurückreichen muß, als bis in die Schule (mobbing). Du wirkst sehr empfindsam und empfindlich gegenüber emotionaler Nähe und den Risiken, die damit auch immer verbunden sind (nämlich verletzt zu werden).
Dann fällt es Dir scheinbar schwer, Dich zu wehren, Dich durchzusetzen und Dein Selbstwertgefühl stabil zu halten, ohne Dich komplett in Frage zu stellen und den Rückzug in die Einsamkeit anzutreten.

Deine ganze Persönlichkeit ist bisher scheinbar davon geprägt.

Deshalb denke ich, dass dies aufgearbeitet werden muß (Lern- und Lebensgeschichte), bis Dir aktuelle Veränderungen möglich werden. Das ist oft ein langer und steiniger Weg, aber es könnte sich sehr für Dich lohnen. Deshalb möchte ich Dir auf jeden Fall raten, eine Psychotherapie (nicht nur kurze Gespräche und Medikamente bei einem Psychiater !) zu machen. Ich denke, dass anfangs eine Einzeltherapie sinnvoll wäre, die dann aber auch in Gruppentherapie münden sollte. Deshalb suche Dir einen Therapeuten oder eine Therapeutin, die sowohl Einzel- als auch Gruppentherapie anbietet. Adressen kannst Du über die Gelben Seiten, Deine Krankenkasse oder auch hier über den Link Psychotherapeuten erhalten. Du brauchst sicher etwas Mut zu diesem Schritt und vor allem Ausdauer, aber Frage Dich einfach: wo ist meine Alternative dazu? So weitermachen, wie bisher? Kann und will ich das? Wenn nein, muß ich etwas tun ! Fange möglichst bald damit an.

Ich wünsche Dir eine gute Entwicklung und dass Du für Dich aktiv wirst.

Herzliche Grüße

Bernd Remelius

04.05.2009 17:10 • #2





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