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Ich habe ein Problem.

Meine Freundin hat einen Sohn (fast 15), der sehr introvertiert ist. Gleichzeitig hat er ein sehr starkes Körperbewusstsein (nennt man das so?) Er findet sich zu dick, zu hässlich, zu unsportlich. Nichts davon ist der Fall. Er ist dünn, sieht gut aus und ist sehr sportlich.

Er ist hochintelligent, nutzt dieses Potential aber schulisch nicht. Er könnte sozusagen ein Überflieger sein, aber mündlich macht er nichts. Schriftlich ist er gut! Er kann sehr sozial sein, aber genauso vernichtend, wenn er einem Menschen nicht mag.

Seine Freunde (wenn man das so nennen kann) sind im Schnitt zwei Jahre älter als er. Was natürlichauch ständig zu Problemen führt. Weggehen, Alk. etc.

Bei kleinen Problemen neigt er dazu sich tagelang in sein Zimmer zu verziehen. Geredet wird über Probleme in der Familie leider nicht. Er bekommt die Zähne nicht auseinander.
Bei größeren Problemen, die für ihn nicht lösbar scheinen, haut er immer wieder mit dem Kopf an die Wand bis kleine Blutpunkte auf der Stirn erscheinen.

Jetzt hat er das erste Mal selbstverletzendes Verhalten an den Tag gelegt. Er hat sich einen Buchstaben in den Unterarm geritzt.
Ich habe meiner Freundin den Rat gegeben sich bei einem Jugendpsychologen zu erkundigen ob man etwas tun sollte.
Doch sie tut es als Kinderunfug ab.

Ich möchte nur wissen, ob ich am Ball bleiben soll, damit sie für ihren Sohn Hilfe findet.
Vielleicht habt Ihr ja auch einen Buchtipp den ich ihr erst einmal ans Herz legen kann?

Ich danke Euch schon mal im vorraus.

Mia

22.07.2008 15:44 • 28.07.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Mia,

schön zu lesen, dass es noch Menschen gibt, die sich für andere so einsetzen.

Also: Du solltest am Ball bleiben. Was Du schilderst, klingt sehr danach, dass der Junge ziemlich in Not ist und Hilfe braucht. Das wird durch die Pubertät noch verstärkt, klingt mir aber nicht danach, dass es nur eine vorübergehende Phase ist. Die Symptome sprechen eine andere Sprache.

Es wäre sicherlich am sinnvollsten, wenn die Eltern einen Jugendpsychologen aufsuchen, wie Du es vorgeschlagen hast. Das kann ein Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut in eigener Praxis sein. Oft ist bei Jugendlichen die Hemmschwelle aber hoch, wenn sie von so einer Idee hören. Sie sind ja schließlich nicht bekloppt- was ja auch stimmt.

Einfacher wird oft angenommen, wenn eine Psychologische Beratungsstelle (für Kinder, Jugendliche und Eltern) in Anspruch genommen wird. Hier arbeiten ebenfalls gut ausgebildete Psychologen und Psychologinnen. Eine solche Beratungsstelle findet man meist in jeder Stadt (ansonsten beim zuständigen Jugendamt nach Adressen fragen).

Gruß

Bernd Remelius

28.07.2008 11:18 • #2





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