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Gobi76
Hallo zusammen,

ich habe Angstzustände und Panikattacken. Seit Januar bin ich krank geschrieben und war bis Ende Januar 3 Wochen stationär. Mein Zustand hat sich von ich kann nicht alleine auf die Toilette gehen wieder zu fast normal gebessert. Ich möchte gerne an meinen Ängsten arbeiten, damit ich wieder eine Perspektive habe, und ich mit diesem Thema endlich abschliessen kann. Begleitend zu Cipralex (10 mg) habe ich eine ambulante Therapie angefangen. Soviel zu meiner Situation.
Ich habe mir das Buch von Doris Wolf Ängste verstehen und überwinden geholt, und möchte nun damit arbeiten.
In dem Buch steht, man soll das noch nicht machen, wenn es privat gerade turbulent zu geht.
Ich habe gestern die Zusage für eine neue Arbeitsstelle erhalten, und freue mich sehr darauf. Bedenken hab ich keine. Die Arbeit beginnt allerdings erst in 3 Wochen (ö.D. also zu Mitte April). Kann ich wohl in der Zwischenzeit trotzdem mit dem Buch arbeiten?
Ich möchte nichts falsch machen, aber ich möchte auch nicht drei Wochen ungenutzt verstreichen lassen. Es wäre schön, wenn ihr mir einen Rat geben könntet.
LG Gobi

19.03.2008 21:14 • 20.03.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Gobi,

es ist ja sehr erfreulich, zu hören, welche Fortschritte Du in Deiner stationären Therapie machen konntest und in welch kurzen Zeit. Das macht doch sehr viel Hoffnung, dass Du weiterkommst!

Jetzt aber zu Deiner konkreten Frage: selbstverständlich kannst Du mit dem Buch arbeiten. Du baust ja schon auf einer positiven Erfahrung von Behandlung auf und Du kannst Dir jederzeit Rückhalt in der ambulanten Therapie holen. Natürlich solltest Du Übungen oder Schritte - falls Du die ambulante Therapie schon begonnen hast - mit Deinem Therapeuten absprechen. Ansonsten höre auf Dich selbst, vertraue Deinen Fähigkeiten, gehe schrittweise und überlegt vor. Mache keine zu schnellen oder großen Schritte. Was klappt - häufiger üben, bis Du es stabil gelernt hast - dann den nächsten Schritt, das nächste Wagnis, die nächste Aufgabe - stetig, aber schrittweise !

Rechne auch damit, dass mal was schiefgehen kann. Deine Angstreaktionen sind nicht einfach weg. Aber ohne sich der Angst zu stellen und manchmal auch eine Niederlage zu überwinden und daraus zu lernen, kommt man nun mal nicht weiter. Gerade Unsicherheiten zu akzeptieren und trotzdem etwas zu wagen, ist ein wichtiger Baustein, irrationale Ängste auf Dauer zu überwinden. Das Ziel kann nicht sein, angstfrei zu leben, sondern mit seinen Ängsten umgehen zu lernen, sie eher als Herausforderung für die eigene Weiterentwicklung zu sehen und weniger als unüberwindbare Hindernisse, vor denen man wegzulaufen hat.

Ich wünsche Dir eine gute Weiterentwicklung und den Mut, die notwendigen Herausforderungen zu bewältigen. Mach Dir Deine Angst zum Freund, die Dich weiterbringt. Sie ist ein Teil von Dir und kein Feind. Es geht darum, ihre Signale und Anstösse richtig zu deuten und für Deine Weiterentwicklung zu nutzen.

Herzliche Grüsse

Bernd Remelius

20.03.2008 19:02 • #2





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