tja enten, was soll ich sagen, du hast vollkommen recht. ja, ich würde es als persönliche niederlage ansehen, wenn ich den job nicht packe. es wäre für mich der blanke horror, mir eingestehen zu müssen, ich würde es nicht packen. weil das mein anspruch ist, es packen zu müssen. was total bekloppt ist, irgendwie. ich bin ja keine maschine. und durch dieses anspruchsdenken setze ich mich ja erst recht unter druck. und gleichzeitig gibt es die erwartungshaltung meines umfeldes, die zwar von meiner erkrankung wissen, dennoch erwarten, dass ich funktioniere und den job hinbekomme. so lastet ein druck auf mir, hausgemacht und fremdgemacht, aber gleichwohl vorhanden. wenigstens habe ich samstag wieder gemerkt, dass, wenn ich eine tavor nehme, ich nicht ausgenockt bin, sondern funktioniere.
zur antriebslosigkeit. es ist richtig, so mega dollen spaß empfinde ich seit langer zeit nicht mehr. ich mache gewisse dinge, weil ich sie gewissermaßen machen muss. weil ich sonst nur noch rumliegen würde, was aus meiner sicht nicht akzeptabel ist. zumal, es ist nun auch nicht so, dass mir mein tun am mors vorbei geht, wenn ich zum fußball gehe, ins fit, mit freunden mich treffe, meine familie sehe, einkaufen gehe, meinen haushalt mache, mit meinen katzen spiele usw. aber irgendwie ist es nicht mehr so, dass ich immer dabei wirkliche freude empfinde. manchmal schon, aber nicht immer. nun gut, eine diagnose bei mir ist ja nun auch die depression. und ich denke, aktuelle diagnose hin oder her, sie wird immer ein teil von mir bleiben. sie ist nicht so ausgeprägt, dass mir alles sinnlos erscheint, aber nicht so schwach, dass ich freudestrahlend durchs leben gehe. ich diskutiere da oft m it einem guten freund drüber, der manisch depressiv ist und eigentlich keinen wirklichen sinn im leben sieht und so vor sich hin lebt. ich sehe sehr wohl einen sinn in meinem leben, wenngleich er mir zumindest momentan ab und an schleierhaft ist. mir fehlen gewisse sachen, insbesondere halt ein job (was sich ja möglicherweise ändern kann, obgleich halt die agst da ist), eine freundin, geld. so leidet mein selbstwertgefühl seit geraumer zeit sehr. ich versuche es momentan zumindest auf sportlicher ebene wieder aufzubauen, in dem ich regelmäßig zum training gehe und versuche, auf dieser ebene etwas für mein äußeres, meine gesundheit und damit gleichwohl für meine psyche zu tun.
die motivation ist, sofern noch nicht deutlich geworden aus dem bisher geschriebenen, nicht vollends zu versauern. nicht vollends abzudriften in eine phase, aus der es kaum noch ein entrinnen gibt. im endeffekt ist es gut mit deinem spruch von herrn schweitzer zu vergleichen, was bringt mir die tollste zukunft, wenn ich die gegenwart versäume? daher versuche ich zumindest so gut wie möglich aus meinem leben etwas zu machen. allerdings, das gebe ich zu, sehe ich selbst meine fortschritte oftmals nicht, sondern nur die missfälle, wie samstag die panikattacke, weil ich mega nervös wg dem spiel war. und ich bi mir selber nicht im klaren, ob die tavor zu nehmen nun ein zeichen von schwäche war oder stärke, da ich die tabletten ja nun mal als notfallregeler habe, um dann doch zum spiel zu gehen, später in meine fankneipe und noch viel später zu einem osterfeuer.
ich weiß, dass hier viele probleme/angst haben, einkaufen zu gehen, zum friseur zu gehen, das haus zu verlassen usw. ich kann meine ängste nicht immer genau definieren, mein therapeut sagt, es seien diffuse ängste. mal vorhanden, mal nicht. ein besuch eines fußballspiels kann super sein, kann der horror sein. bei gewissen sachen gehe ich mit der erwartung hin, dass mich eine angstwelle übermannt, bei anderen dingen hingegen nicht. um so schlimmer ist es dann, wenn mich bei den vermeintlich sicheren sachen die angst übermannt, wie samstag. im endeffekt kann ich aber nur weiter machen und hoffen, dass meine psyche, das Ar., irgendwann wieder auf meine seite stellt, dass ich sie wieder ins boot holen kann udn wir gemeinsam die dinge wieder genießen können.
28.03.2016 23:28 •
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