Es wird besser..
Alles braucht Zeit und man muss sich seinen Ängsten stellen.
Wie oft ich diesen Satz in den letzten 15 Jahren gehört habe, kann ich nicht mehr sagen.
Ich leide unter einer Panikstörung und kann u.a. nicht mit dem Zug fahren, nicht fliegen, nicht unter großen Menschenmengen sein.
Mit 23 habe ich das erste mal Medikamente dagegen genommen und etwa 1 1/2 Jahre eine deutliche Besserung verspürt.
Trotzdem wollte ich nicht ewigkeiten Tabletten schlucken müssen, auch weil die Dosis immer höher werden musste, um den gleichen Effekt zu erzielen.
Als ich die Tabletten abgesetzt hatte, bin ich in einen Strudel aus Alk. gefallen und habe etwa 6 Jahre meines Lebens versoffen.
Anfangs glaubte ich das mir der Alk. helfen würde die Angst zu besiegen.. stattdessen wurde alles nur noch viel schlimmer.
Irgendwann war es dann so schlimm, dass ich nur noch zu Hause gesessen und getrunken habe..
Nun bin ich seit 3 1/2 Jahren trocken und niemals Rückfällig geworden..
Mit dem Trinken aufzuhören war eine der besten Entscheidungen in meinem bisherigen Leben.
Als ich mit dem trinken aufhörte, ging es mir Anfangs sehr schlecht, doch es wurde besser.. doch die Angst vor der Angst war noch da.
Ich habe mir dann andauernd gesagt, dass ich es geschafft habe vom Alk. wegzukommen.. dann schaffe ich auch meine Angst in den Griff zu bekommen.
Anfang des Jahres bin ich zum ersten mal nach über 8 Jahren wieder mehr als 2 Stationen mit dem Zug gefahren.. ohne irgendwelche Panikattacken.
Wenn der Zug voller ist, muss ich mich oft am Riemen reißen und manchmal breche ich das Konfrontieren auch ab und steige aus.
Genau so war ich Anfang des Jahres auch zum ersten mal seit über 10 Jahren wieder in einer großen Stadt unterwegs.
In den vollgestopften Einkaufsgassen wurde mir schon etwas mulmig, aber von einer Panikattacke war nichts zu spüren.
Ich bin wohl noch ein ganzes Stück davon entfernt, dass ich mir um solche Dinge keine Gedanken mehr mache.. aber es wird langsam.
Ich habe mir jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen und weiß daher nicht, an welchem Punkt du im Moment stehst.
Trotzdem mag ich dir alles alles gute und vieeel Kraft wünschen.. auch wenn man das oft selbst nicht sieht.. es wird besser.
Alles alles Gute.
03.03.2016 09:24 •
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