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B
Hallo,

ich bin 33 Jahre alt und kämpfe schon seit Jahren mit immer wieder auftretenden Symptomen, die mich glauben lassen, es stimmt etwas mit meinem Kopf oder mit meinem Herzen nicht. Aber alle Untersuchungen bei Neurologe und Kardiologe waren ohne auffälligen Befund. Gerade ist es wieder besonders schlimm. Herzrasen, Schwindel, Schlaflosigkeit, die Angst zu sterben. Zufällig bin ich selbst auf die Diagnose Angststörung gekommen.
Als ich mich eingelesen hatte und ich die Symptome allesamt wiederentdeckt habe, war ich gleich viel entspannter und viele Dinge sind verschwunden. Wie die Angst oder die Schlaflosigkeit. Doch als ich gerade dachte, dass es mir besser geht, nachdem ich die Ursache für all die Symptome gefunden hatte, überviel wie aus heiterem Himmel wieder eine Schwindelattacke und Benommenheit – das Gefühl gleich umzukippen.

Ist es üblich, dass die Symptome so plötzlich aus dem Nichts auftauchen, ohne dass man gerade bewusst mit Ängsten oder Sorgen zu kämpfen hat? Hat hier jemand Erfahrung damit? Kann es also sein, dass man ein/ zwei gute Tage hat und sich die Symptome plötzlich wieder bemerkbar machen? Wieso kann ich mich dann nicht selbst beruhigen?

Ich danke euch für eure Hilfe!

17.09.2014 18:50 • 18.09.2014 #1


4 Antworten ↓


A
hallo bobby, willkommen hier im forum.

das ist völlig normal. es gibt zwar situationen, die einen triggern können (also die symptome auslösen), aber meistens kommt es aus dem nichts. das schöne dabei: die symptome verschwinden auch wieder ins nichts. lies dich mal in ruhe hier ein, dann wird dir vieles klarer. es ist der erste schritt, dass du jetzt zumindest weißt, was mit dir los ist. meistens kommt bei einer angststörung auch der rat zur psychotherapie. lebst du denn ein relativ normales leben?

17.09.2014 19:16 • #2


A


Wann treten die Symptome bei einer Angststörung auf?

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B
Hallo abra77,

Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Das hat mir schon sehr geholfen. Tatsächlich Ost das so wie du gesagt hast. Sie verschwenden oft genauso, wie sie gekommen sind. Ich werde mich sicherlich hier einlesen. Ich bin froh, das gefunden zu haben. Es hilft besser damit umzugehen. Im gründe lebe ich ein wirklich normales Leben. Vielleicht ein bisschen zu viel Arbeit und zu wenig Entspannung zur Zeit.
Die Symptome sind tatsächlich in einer sehr stressigen Phase wieder aufgetreten. Zusammen mit ein paar familiären Sorgen. Ich hatte die Sache zuvor eigentlich ganz gut im Griff und die Symptome waren nach den Ärzteschaft immer wieder verschwunden. Jetzt weiß ich ja auch warum.
Gibt es denn Methoden oder Techniken, mit denen man sich selbst beruhigen kann oder die Symptome unterbinden kann? Hast du hier auch einen top? Das mit der Therapie ist wohl irgendwann unumgänglich.

17.09.2014 19:49 • #3


A
passt zusammen mit dem streß. meine probleme habe ich auch verstärkt in stressigen zeiten, aber nicht nur. methoden und techniken sich zu beruhigen gibt es einige. grundsätzlich ist es jedoch so, dass man die angst/panik annehmen bzw. aushalten sollte. leicht ist das nicht und es funktioniert nicht immer. mit der zeit tritt dann eine art lerneffekt ein und die symptome kommen seltener bzw. machen einem nicht so viel aus.

um den grundtonus runterzubringen bzw. den streß etwas zu reduzieren kannst du es z.b. mit autogenem training, progressiver muskelentspannung, yoga oder meditation versuchen. erwarte davon keine wunder, ein positiver effekt tritt erst nach länger zeit ein (wenn überhaupt). dennoch sind das alles entspannungstechniken, die in keinem fall schaden werden. es gibt auch die möglichkeit die kosten für so einen kurs über die krankenkasse erstattet zu bekommen.

bei einer panikattacke werden dich die entspannungstechniken in dem moment eher nicht weiterbringen, die kannst du nur ausstehen. grundsätzlich nichts vermeiden, wenn du zuvor ein dummes gefühl hast. wenn dann eine attacke kommt, dann kommt sie halt. geht auch wieder. was mir schon oft geholfen hat bei einer schlimmen attacke mit starkem herzrasen ist viel kaltes wasser trinken, darf ruhig eine große flasche in 5 minuten sein. das stimuliert irgendeinen nerven, der für die körperfunktionen wie den herzschlag zuständig ist. ablenkung kann hilfreich sein, verschiebt das problem jedoc nur nach hinten. aushalten und auf den lerneffekt warten ist besser.

was auch wichtig ist: verstehen, wie die angst funktioniert. was bei einer panikattacke in deinem körper passiert und warum. dazu gibt es zahlreiche internetseiten und literatur. als beispiel: adrenalinausschüttung, damit man in der gefahr (einer objektiven bedrohung) angemessen reagieren kann. der puls beschleunigt sich stark, damit du leistungsfähig bist und flüchten oder kämpfen kannst. die durchblutung von in diesem moment unwichtigen körperregionen wird reduziert, um die leistungsfähigkeit zu steigern. dazu zählt auch das gehirn, brauchst du in dem moment nur bedingt. du sollst nicht denken, sondern handeln (zuschlagen oder schnell weglaufen). und das verursacht schwindel. das ist völlig normal. der unterschied bei der angststörung ist nur, dass keine objektiv wahrnehmbare gefahr besteht. gefährlich ist das herzrasen nicht, es soll dich schützen und dir passiert dabei nichts. dennoch ist es extrem lästig, wenn es grundlos auftritt.

ob eine therapie unumgänglich ist, das lasse ich mal offen. es ist die gängige behandlungsmethode. da du ein normales leben führst und führen kannst, würde ich auch abstand von medikamenten nehmen.

noch ein buchtipp als einstieg: Wenn plötzlich die Angst kommt von roger baker. vielleicht kann dir das schon ein stückchen weiter helfen.

17.09.2014 23:17 • #4


B
Vielen vielen Dank für die ausführliche Antwort und deine Tips. Yoga und autogenes Training sind mir auch schon in den Kopf gekommen. Auf jeden Fall ein Versuch Wert. Es ist schon eine große Erleichterung, zu wissen, was man hat und das einem dabei nichts passieren kann. Sondern dass man nur lernen muss, damit umzugehen. Das mit dem Wasser habe ich bereits in der Vergangenheit herausgefunden und manchmal wirkt es tatsächlich. Und danke auch für den Buchtip!

18.09.2014 13:42 • #5





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