derzeit befinde ich mich in einer psychischen Krise.
Ich kenne solche Phasen schon von mir.
Trigger
Auslöser ist diesmal mein psychotischer Bruder, der derzeit wieder Wahnvorstellungen hat und die Familie terrorisiert, besonders meine Mutter. Es gibt mittlerweile schon eine einstweilige Verfügung, in der er sich nicht mehr meiner Mutter nähern darf. Ich bin froh das ich mittlerweile seit Weg wohne und nicht mehr so nah an der Sache dran bin. Ich selber habe zum Selbstschutz seit 2 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm.
Seit es mir akut schlechter geht grenze ich mich dem ab und rufe nur einmal am Tag bei meiner Mutter an ob alles OK ist. Unterbewusst beschäftigt einen das aber schon und es erklärt meine Symthome.
Ich wache morgens auf und mir schießt das Adrenalin in den Körper und ich habe eine extreme starke Unruhe/Angstzustände den ganzen Tag über. Hinzu kommt eine starke Übelkeit, selten auch Erbrechen und Durchfall dazu. Mich erschlägt der Tag, zu wissen so den Tag zu überstehen. Ich esse nur wenig und hab seit Mittwoch schon 4 kg abgenommen. Gegen Abend wird es etwas besser, weil ich weiss der Tag ist erstmal geschaft.
Solche Episoden kenne ich schon von mir und mittlerweile weiss ich auch sie gehen auch wieder zu Ende. Es ist so anstrengend. Früher bin ich immer in eine Psychiatrie geflüchtet, dort geht es mir immer schlagartig besser. Das letzte Mal war ich vor 2 Jahren dort. Ich möchte es aber ohne schaffen.
Diese Jahr ist es die 3. Krise. Die 1. ging ca 1 Woche und es war wieder besser und die 2. hilt sogar nur ein paar Tage an. Ich muss sagen ich habe einen tollen Therapeuten der mich unterstützt. Könnte ihn sogar per WhatsApp jederzeit kontaktieren. Diesmal hat er Urlaub und ich möchte es diesmal alleine schaffen.
Was ich ich bereits gelernt habe ist:
- Das es wieder besser wird und kein Dauerzustand ist.
- Ich trotz starker Symthome handlungsfähig bin.
- Ich meide so gut es geht nix und gehe Morgen auch arbeiten. Ich hab das Glück bei meinem Verlobten zu arbeiten und nur halbtags, so dass ich mich da nicht überfordere. Zudem eine nette Kollegin mit der ich offen darüber sprechen kann. Vorgestern hab ich sogar einen Tagesausflug weiter weg gemacht und ihn überlebt
- Die Angst ist sch. aber sie kann mir nix, es ist nur ein Gefühl ausgelöst durch meine Gedanken.
- Verzweiflung auch Mal rauslassen, wütend auf den Zustand zu sein, traurig und auch hoffnungslos.
Mehr fällt mir gerade erstmal nicht ein.
Was für mich noch schwer ist solche Zustände anzunehmen und die nötige Akzeptanz zu entwickeln. Zu sagen, ja so ist es nun Mal, ändern kann ich es nicht und das Beste draus zu machen. Was auch das heißt das Beste daraus zu machen. Obwohl ich mir das ständig sage. Also eine radikale Akzeptanz von meinen Beschwerden zu haben und mich nicht der Symthome hingebe.
Mich würde interessieren wie ihr mit Krisen umgeht und was Euch hilft. Vielleicht habt ihr auch Denkanstöße. Würde mich über einen Austausch freuen.
Herzliche Grüße Habo
06.06.2021 15:10 • • 30.09.2021 #1