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Hallo alle zusammen!

Es ist nun fast ein Jahr her, dass ich mal im Internet in ein Forum, wie das hier reingestolpert bin. Damals war ich zienlich verzweifelt. Ich habe mich in all den Menschen, die dort schrieben so stark wiedererkannt. Jedoch zog ich mich nach kurzer Zeit wieder aus dem Forum zurück, weil ich erkannte, dass ich es nicht mit meinem restlichen Leben vereinbaren konnte. Ich hatte täglich mehrere Stunden damit zugebracht.
Damals nannte ich mich Philosoph. Ich kann nicht mehr genau sagen, ob es das Forum hier war. Vielleicht erkennt mich ja einer wieder (Stichwort: Oma ist kein Schimpfwort).

Nun bin ich also wieder da. Diesmal möchte ich einfach nur etwas über mich erzählen. Es ist eine gute Geschichte, und ich hoffe, ich kann einigen Leuten etwas Mut machen und Hoffnung geben.

Als ich damals in die Schule kam, war ich extrem introvertiert. Im Unterricht konnte ich nicht laut vor der Klasse sprechen. Während der Pausen hielt ich mich in einem ca. 4 Quadratmeter großen Bereich genau vor dem Schuleingang auf. Dort konnte ich für mich allein sein.
Ich wurde älter und lernte. Doch immer wieder gab es herbe Rückschläge, wenn ich mal wieder zu offenherzig gewesen bin. Irgend ein dummer Kommentar kam immer; und mein Herz blutete!
Ich passte mich teilweise an, doch in mir gärte es.

Mein ganzes Leben habe ich viel geweint. Das bereitete mir große Furcht. (Als Junge/Mann!) Niemand sollte mich so sehen. Dennoch gab es immer wieder Situationen, in denen ich die Beherrschung verlor und einfach losheulte. Ich hätte jedesmal im Boden versinken können.
Es begann immer mit so einem dumpfen Gefühl in der Magengegend. Daraus wurde ein Klos im Hals, der sich mehr und mehr verdichtete. Spätestens jetzt begann ich, dagegen anzukämpfen, es zu unterdrücken. Dadurch staute sich es zunehmend an, bis es schließlich aus mir herausbrach, mich völlig übermannte. Die Tränen schossen mir in die Augen, mein Körper zitterte und ich verlor jegliche Wahrnehmung der Umwelt. Wenn ich mich dann langsam wieder gefangen hatte, konnte der kleinste Gedanke an das, was gerade geschehen war, einen erneuten Anfall auslösen.

Ich habe immer viel nachgedacht: Über das Leben und dessen Sinn, über meine Ziele und besonders über meine Fehler! Noch nach Jahren konnten mir bestimmte peinliche Situationen der Vergangenheit den Schlaf rauben. Oft konnte ich auch nicht schalfen, weil ich verzweifelt nach einem Ausweg aus meiner Lage suchte. Ich spielte auch mitunter mit dem Gedanken, es gleich zu beenden. Doch nie wirklich ernsthaft(zum Glück!). Dazu hatte ich zuviel Respekt vor dem Leben. Ich war auch immer davon überzeugt, dass das Leben einen Sinn hat. Ich musste ihn nur finden.

Ein großes Ziel in meinem Leben war immer Wohlstand. Als Kind mit drei Geschwistern war Geld bei uns immer Mangelware gewesen. So hatte ich den Irrglauben entwickelt, Wohlstand könne mich glücklich machen.
Nach langer Durststrecke gelang mir dann im vergangenen Jahr endlich der Sprung ins richtige (vollbezahlte) Berufsleben. Alles war perfekt: Gute Bezahlung, endlich auf eigenen Beinen, toller Job. Aber: Es war ein Fiasko! Denn ich war nicht glücklich.

Das stürzte mich in die bisher tiefste Krise meines Lebens. Schon lange hatte ich erkannt, dass mir die Angst meine ganze Lebensfreude raubte. Es war mir fast unmöglich, Freundschaften aufzubauen. Ich konnte einfach niemandem vertrauen. Der Gedanke, jemand Fremdes in meinem Alter anzusprechen erzeugte Panik in mir. Mehr als einmal hatte ich mir fest vorgenommen, diese Angst durch harte Konfrontation zu bekämpfen. Doch mein Wille versagte jedes mal kläglich.

Nebenbei las ich alles, was ich zwischen die Finger bekam und was mir in irgendeinder Form Hoffnung machte. Hunderte Bücher zeugen davon!
Ich kam jedoch nie auf die Idee, eine Krankeit zu haben. Eine Zeit lang dachte ich, ein Psychologe könne mir vielleicht helfen. Doch ich brachte nie den Mut auf, einen aufzusuchen. Wenn das einer mitgekriegt hätte....

So hätte mein Leben noch endlos weitergehen können, doch es kam anders.
In meinem Herz war immer eine heimliche Sehnsucht. Es sehnte sich nach Sinn und Erfüllung. Nach Liebe und Ganzheit. Danach suchte ich ständig.
Eines Tages fand ich all das.
Es begann vor 6 Monaten. Damals lernte ich Menschen kennen, die mich wirklich erstaunten. Sie strahlten etwas besonderes aus und ich fühlte in ihrer Nähe weniger Angst als sonst. Es waren Menschen, die sich zu Jesus bekennen und seine Gebote im Leben umsetzen. Das traf mich wie ein Faustschlag!
Wer glaubt denn noch ernsthaft an die Bibel? Aber irgendetwas musste einfach dran sein. Also dachte ich darüber nach, suchte nach einer Erklärung. Ich versuchte zu verstehen, was Glauben ist. Doch all das war erfolglos. Plötzlich, aus einer Laune heraus, blickte ich zum Himmel und sagte: Gott, da musst Du mir schon helfen, das verstehe ich nicht.
Damals wußte ich nicht, dass das ein Gebet war. Und es wurde erhört! Eines Tages sah ich Gottes Wirken in meinem Leben! Es fiel mir wie Schuppen von den Augen!
Seitdem setze ich mich intensiv mit Jesus und dem Glauben auseinander und bin nicht mehr der alte. Eine besondere Wahrheit, die ich gefunden habe, ist diese: Ich kann mich nicht selbst verändern, dazu fehlt mir die Kraft. Gott kann es! Und er tut es, wenn ich ihn lasse.

Manchmal liege ich abends im Bett und schlage vor Freude mit Armen und Beinen um mich! Es ist wirklich unbeschreiblich, wie sehr sich alles verändert hat; Ich unterhalte mich mit Fremden an der Bushaltestelle über meine Hobbies, knüpfe neue Kontakte im Dorf und besuche Fremde Menschen zu Hause. All das ohne Angst vor Blamage oder Ablehnung.
Ich bin nicht perfekt, weit davon entfernt! Tatsächlich kämpfe ich täglich weiter. Aber es ist nicht mehr ein verzweifelter Kampf, sondern ein hoffnungsvoller! Und ich bin nicht allein; Jesus steht direkt neben mir!

Ich weiß nicht was Ihr denkt, für mich klingt das alles vollkommen verrückt. Wenn ich es nicht selbst geschrieben hätte, würde ich wohl kein Wort glauben...
Ich habe auch herausgefunden, dass es niemand versteht, der es nicht erlebt hat. Jeder kann es erleben. Für mich gab es damals plötzlich nichts wichtigeres, als diese eine Frage: Kann ich an Jesus glauben?
Die Antwort kommt - wenn man es wirklich wissen will.

Es grüßt Euch Euer

wurunderi (Philosoph)

30.01.2005 22:10 • 10.02.2005 #1


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Hello lieber wurunderi

Zitat:
Ein großes Ziel in meinem Leben war immer Wohlstand. Als Kind mit drei Geschwistern war Geld bei uns immer Mangelware gewesen. So hatte ich den Irrglauben entwickelt, Wohlstand könne mich glücklich machen.
Nach langer Durststrecke gelang mir dann im vergangenen Jahr endlich der Sprung ins richtige (vollbezahlte) Berufsleben. Alles war perfekt: Gute Bezahlung, endlich auf eigenen Beinen, toller Job. Aber: Es war ein Fiasko! Denn ich war nicht glücklich.



Zitat:
Das stürzte mich in die bisher tiefste Krise meines Lebens. Schon lange hatte ich erkannt, dass mir die Angst meine ganze Lebensfreude raubte. Es war mir fast unmöglich, Freundschaften aufzubauen. Ich konnte einfach niemandem vertrauen. Der Gedanke, jemand Fremdes in meinem Alter anzusprechen erzeugte Panik in mir. Mehr als einmal hatte ich mir fest vorgenommen, diese Angst durch harte Konfrontation zu bekämpfen. Doch mein Wille versagte jedes mal kläglich.



Zitat:
Eines Tages sah ich Gottes Wirken in meinem Leben! Es fiel mir wie Schuppen von den Augen!


Zitat:
Ich bin nicht perfekt, weit davon entfernt! Tatsächlich kämpfe ich täglich weiter. Aber es ist nicht mehr ein verzweifelter Kampf, sondern ein hoffnungsvoller! Und ich bin nicht allein;


Zitat:
Ich weiß nicht was Ihr denkt, für mich klingt das alles vollkommen verrückt. Wenn ich es nicht selbst geschrieben hätte, würde ich wohl kein Wort glauben...
Ich habe auch herausgefunden, dass es niemand versteht, der es nicht erlebt hat. Jeder kann es erleben.


Vielen Dank lieber wurunderi, diese Worten könnten auch von mir stammen.

Deine Tränen sind nun aus klarem Wasser und füllen deinen Brunnen, schöpfe daraus und gebe es deinen Nächsten. Gott gibt das Licht...damit die Blume jedes einzelnen er-wachsen kann.

In Liebe und in Dankbarkeit.
Tarek

31.01.2005 13:23 • #2


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Verwandlung

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Hallo Tarek,

danke sehr für diese Worte! (Wer hat das geschrieben?)
Offenbar ist es Dir ganz ähnlich ergangen wie mir. Würdest Du mir mehr von Dir erzählen?

Nico

31.01.2005 18:48 • #3


S
hi wurunderi,
du hast einen guten Weg gefunden und dir einen langen qualvollen Weg(den ich hinter mir habe) gespart.
Gehe weiter auf diesem Weg und die Angst wird keinen Platz mehr haben. Lange habe ich nicht gewußt, wie man es macht.
Wie kann mein sein Leben selbst lenken und dabei doch für alles offen sein und alles annehmen, was um einen herum passiert.
Jetzt weiß ich es und wünsche vielen eine Abkürzung des Weges durch ein angsterfülltes Leben.
LG staunebär

01.02.2005 13:23 • #4


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Hello lieber Nico

Zitat:
Würdest Du mir mehr von Dir erzählen?


Was gibt es zu erzählen, was du noch nicht weist?

Ich bin dem erstem und letztem gleich...so wie du...
Entstanden aus Liebe...so wie du...
Ich bewege mich in dieser Welt...so wie du...

Das was uns unterscheidet liegt in der Vergangenheit...in diesem Moment sind wir gleich.

Auf eine friedliche Zukunft voller Nächstenliebe.

Tarek

01.02.2005 14:20 • #5


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Hallo Nico,

danke für deinen ermutigenden Beitrag. Ich freu mich immer wieder, wenn Leute davon berichten, wie Gott ihr Leben verändert hat.

Ich selbst erlebe schon seit 15 Jahren, dass Gott da ist und mir hilft. Der eigentliche Durchbruch kam aber erst vor etwa 3 Jahren, als ich mich in einem schlimmen seelischen Tief befand und Gott mich plötzlich erkennen ließ, dass er mich liebt und zwar ganz ohne Gegenleistung! Das konnte ich vorher einfach nicht glauben.
Seitdem ist alles anders. Es geht bergauf, wenngleich es bei mir nicht so ist wie bei dir, meine Angst vor Menschen ist immer noch da. Würde mich interessieren, wie das bei dir war. Hast Du Gott gebeten, dir die Angst wegzunehmen und dann war sie plötzlich weg oder gab es eine Erkenntnis bezüglich Gott und deinem Leben, die dir geholfen hat, die Angst langsam abzulegen?

Mir geht es ähnlich wie dir: Ich „weiß“ einfach, dass alles wahr ist. Am Anfang hatte ich große Zweifel, ob ich mir nicht alles nur einbilde, aber mittlerweile habe ich einfach zu viel mit Gott erlebt, um es als Zufall abzutun. Seit ich glauben kann, dass er mich liebt, weiß ich auch, dass seine Liebe alles ist, was ich brauche um weitermachen zu können. Für jemand, der das nie erlebt hat, mag sich das pathetisch anhören, trotzdem ist es für mich die Wahrheit: seine Liebe hat mich im Innersten gesund gemacht.

Übrigens bin ich ziemlich gespalten zwischen meiner Angst, wegen meinem Glauben von anderen abgelehnt, ja vielleicht sogar für nicht ganz dicht gehalten zu werden und meinem Wunsch allen Menschen von Jesus weiterzuerzählen. Denn eigentlich ist es ja nur ein ganz kleiner Schritt von uns zu dem unendlich großen Gott, nur ein ganz kurzes Gebet, das da lautet: „Wenns dich gibt, dann zeigt dich mir, dann will ich an dich glauben…“

Wenn du noch Kapazitäten frei hast Nico, dann bete doch bitte mal für mich, dass meine Angst weg geht und ich endlich vor anderen Menschen zu dem stehen kann, was ich im Innersten schon längst weiß: Dass Gott da ist, uns liebt, ohne dafür etwas zu erwarten, uns helfen will und nur darauf wartet, dass wir endlich zu ihm kommen.

LG
Petra

01.02.2005 19:22 • #6


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Hallo staunebär!

Naja, mir persönlich kam es schon sehr qualvoll vor....
Andererseits bin ich davon überzeugt, dass es viiieeel schlimmeres gibt. Ich kann es mir aber nur schwer vorstellen, wie es wäre.

Du sagst, Du wüßtest jetzt, wie man es machen muß; könntest Du uns auch an diesem Weg teilhaben lassen? Vielleicht kann mir oder jemand anderem das ja weiterhelfen.

@Tarik

Tarik, ich glaube Dir nicht.

Du bist nicht offen! Es ist ja nicht falsch, was Du da schreibst, doch Du weichst mir aus. Warum hast Du auf meinen Beitrag geantwortet, wenn Du nichts zu sagen hast??
Tarik, mir scheint, Du machst Dir und uns was vor.
Liebe ist keine flauschig-weiche Gefühlsduselei!
Liebe ist Offenheit, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Verbindlichkeit.............
Ich bin wirklich nicht hier, damit wir beide uns gegenseitig auf die Schulter klopfen können.

Sorry, das mußte gesagt werden. Nimm es bitte nicht persönlich. Ich bin übrigens immer noch daran interessiert, was Du bisher so erlebt hast!


HALLO PETRA!

Deine Antwort macht mich ganz glücklich! Erstens, weil Du offen bist und zweitens besonders, weil Du verstehen kannst, wie es mir ergangen ist.
Ich war nicht übernacht 'geheilt'. Ich glaube fest, es wäre Gott möglich gewesen, doch er ließ mir Zeit.
Das Wichtigste für mich war und ist seitdem das Gebet. Ich bete täglich, oft mehrmals. Man kann vor dem Schlafengehen mit Gott sprechen, das tue ich sehr gern. Aber es ist nicht auf solche Formen begrenzt.
Einmal habe ich etwas wichtiges in einen vollen Mülleimer geworfen, das zudem noch sehr klein war (so ne Art Schraube). Der Mülleimer war voller Kleinzeugs und Schrauben und so. Nachdem ich ne Weile gesucht hatte, sagte ich zu Gott in Gedanken, er solle mir doch bitte helfen, wenn es sein Wille sei. Letztlich fand ich die Schraube.
Vielleicht hätte ich die Schraube auch so gefunden. Was ich hiermit ausdrücken will ist das: Du kannst zu Gott jederzeit sprechen, wie zu jemandem der neben Dir steht.
Ich neige dazu, laut zu sprechen, wenn keiner da ist. Das ist aber nur so ne Angewohnheit. Man braucht es nur zu denken.

Eigentlich habe ich nicht so speziell darum gebeten, von der Angst frei zu kommen. Nachdem ich Gottes Gegenwart erkannt hatte, war ich erstmal so ne Woche lang im siebten Himmel. Dann fing ich an, viel in der Bibel zu lesen, besonders im neuen Testament, was Jesus gesagt hat.
Daraus geht klar hervor, dass nur derjenige glücklich sein kann, der Gottes Willen tut. Das ist, worum ich hauptsächlich bitte: Gott möge mir helfen, seinen Willen zu erkennen und mir die Kraft geben, ihn auch zu tun.
Der Rest ist dann meine Sache! Ich muss mich in jeder gegebenen Situation immer noch dazu entscheiden, das zu tun, was ich für richtig halte. (genauer: was mein Herz mir sagt)
Das kann schwer sein, und immer wieder mislingt es mir; dann bitte ich Gott um Vergebung und Hilfe.

Ganz wichtig ist auch Danken.
Wenn etwas gut war, danke ich sofort dafür. Abends überdenke ich nochmal den Tag und danke für alles Gute, was mir so einfällt. Hier geht es aber nicht um Worte, sondern um echte Dankbarkeit. Alles Gute kommt von Gott! (Deshalb bedanke ich mich trotzdem auch bei den Menschen die mir gutes tun

Ich habe mich also auf Gott und Jesus konzentriert. Die Angst hat sich dabei so langsam davongeschlichen. Doch noch ist sie nicht ganz weg, es ist halt schon viieel besser.
Dann gibt es ja noch andere Sachen, an denen man arbeiten sollte, Dinge die mich schon lange gestört haben an meinem Charakter. Auch da vertraue ich nun auf Gott.

Was Du über die Liebe Gottes schreibst, kann ich genau so unterschreiben! Ebenso ist es mir ergangen.
Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe.
Wir alle sind kranke Menschen, denn wir haben uns von Gott abgewand. Er kann uns gesund machen, wenn wir uns ihm völlig hingeben. Das ist die Botschaft Jesu.

Deine Gespaltenheit kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich meinen Eltern zum ersten Mal davon erzählt habe. Je mehr ich versuchte, es zu erklären, desto unsicherer wurde ich. Ich hatte eine Woche Aufenthalt dort geplant, doch nach drei Tagen war ich wieder zu Hause.
Es ist schön, offen über seinen Glauben reden zu können und auch ich habe dieses Bedürfnis (deshalb schrieb ich ja hier). Aber das ist nicht das wesentliche! Was zählt, sind allein Taten.
Einige Wochen nach meiner 'Bekehrung' erlebte ich eine Szene an einem Bahnhof: Eine Frau kam angerannt, um noch einen Zug zu erwischen. Der Zug stand noch da und die Türen waren offen. Während die Frau den Bahnstein entlangrannte, pfiff der Zugführer und schloß die Türen. Er hatte die Frau gesehen. Sie kam kurz darauf an der gerade zugefallenen Tür an und versuchte, diese zu öffnen. Dann blickte sie zum Zugführer rüber und rannte sofort auf ihn zu, weil seine Tür noch offen war. Der aber winkte mit der grünen Kelle und schloß die Tür. Der Zug vor ohne die Frau ab.
Nun stand sie da, ganz offensichtlich den Tränen nahe; blickte sich hilflos um.
Mein Impuls war, zu ihr zu gehen. - Doch ich traute mich nicht. Innerlich verfluchte ich mich, aber es half nichts. Wie versteinert saß ich auf der Bank nur wenige Meter von ihr entfernt. Sie blieb allein.
Ich hatte versagt. Doch anders als früher kannte ich nun einen Ausweg. Ich betete, in aufrichtiger Reue, zu Gott. Ich bat um Vergebung und Kraft für einen neuen Versuch.

Ich denke, was mir so sehr geholfen hat, war die starke Konzentration auf Gott. Das bedeutet nicht Isolation! Es bedeutet, immer und überall zu fragen: Was hätte Jesus getan?

Dein Gebet finde ich gut. Was dabei zählt, sind nicht allein die Worte, sondern die Einstellung. Man muss wirklich Fragen!
Ich kenne Leute, die stellen laufend Fragen, warten die Antworten aber nicht ab. So hört man dann von denen immer wieder die selben Fragen!
Wenn man fragt, muss man auch zuhören. Man muss auf eine Antwort warten. Die Antworten auf Gebete können dabei ziemlich unterschiedlich übermittelt werden!

Liebe Petra, eine Bibelstelle ist mir besonders wichtig geworden. Es ist Lukas, Kapitel 11, Vers 13:
Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel ist, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

Ja! Dein Vater im Himmel gibt Dir den Heiligen Geist, wenn Du ihn aufrichtig darum bittest.
Der Heilige Geist macht aus Dir keinen Star .
Nein, er gibt Dir die Kraft, Gottes Willen zu tun.
Wenn Du wirklich Gottes Willen tun willst (und davon bin ich überzeugt!), dann bitte Gott um seinen Geist. Er hört Dich.

Petra, ich denke an Dich und ich bete für Dich,

Dein Nico

02.02.2005 00:09 • #7


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@ Petra

Hm, ich bin nicht so bewandert in diesem Forum.

Jedenfalls ist meine Antwort auf deinen Beitrag in der Hierarchie jetzt irgendwo andes gelandet.

Du wirst es schon finden!

Nico

02.02.2005 00:14 • #8


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Hallo Nico,

hab deinen Beitrag gefunden
was du über das Gebet schreibst, erlebe ich ähnlich wie du. Auch ich rede oft mit Jesus, meist so ganz nebenbei und erlebe oft, wie er in mein Leben eingreift. Manchmal bei so kleinen, ganz banalen Sachen wie mit der Schraube, dann wieder bei wichtigen Dingen, wie Konflikten mit anderen Menschen.

Ein Glücklichsein, als ich anfing zu glauben, habe ich nicht so wie du erlebt. Es war eher ein zäher Kampf, bis ich glauben konnte. Einerseits erlebte ich von Anfang an Gott, der mir in meinen persönlichen Nöten half, andererseits erschien mir vieles in der Bibel so märchenhaft, teilweise auch widersprüchlich, dass ich es einfach nicht glauben konnte. Nach 2 Jahren voller Zweifel bat ich Gott, mir Glauben zu schenken und ich merkte kurz darauf, wie ich auf einmal glauben konnte. Trotzdem tue ich mir mit allem schwer, was ich nicht sofort nachvollziehen kann.
Leider empfand ich das Miteinander in der christlichen Gemeinschaft, zu der ich kam, auch nicht gerade als besonders hilfreich. Dort herrschte ein allgemeines Bemühen, nach außen hin möglichst vorbildlich dazustehen, über eigene Zweifel bezüglich dem Glauben oder Ängst wurde kaum gesprochen. Es entstand für mich der Eindruck, Gott würde nun erwarten, ich müsste jetzt möglichst vorbildlich leben und keine Fehler mehr machen, nur dann wäre er mit mir zufrieden. Erst als ich vor ein paar Jahren erkannte, dass Gott ganz anders ist, war ich das erste mal richtig glücklich mit meinem Glauben.
Eigentlich möchte ich auch gerne Gottes Willen tun, denn ich bin überzeugt, dass alles, was er für mich will auch gut für mich ist, denn das ist meine Erfahrung mit ihm bisher. Bin da aber doch sehr hin- und hergerissen. Ich glaube, ich habe ziemlich Angst mich ganz loszulassen. Irgendwie befürchte ich, dadurch total abgehoben zu werden, jemand, über den Nicht-Christen nur noch den Kopf schütteln können. Außerdem verstehe ich die Nicht-Christen nur allzu gut, wenn sie die Bibel kritisieren, mit ihren vielen schwierigen Stellen, für die ich teilweise nach 15 Jahren auch noch keine gute Erklärung gefunden habe. Weiterhin schockiert mich der Gedanke sehr, dass Gott so viele Menschen, die nicht zu ihm finden, der Verdammnis preisgibt, wo er sie doch heiß und innig liebt! Wie passt das überein?
Irgendwie habe ich wohl ziemlich Angst, Gottes Willen zu tun und mich dabei selbst zu verlieren. Klingt etwas wirr, weiß nicht, ob du das jetzt verstehen kannst.

Das mit dem Danken scheint auch ein wichtiger Punkt zu sein. Etwas in mir weigert sich beharrlich dankbar zu sein für alles Gute, was ich habe (Dabei ist das wirklich eine ganze Menge!). Frage mich, wie ich wohl dahin kommen kann, dankbarer zu werden.

Ist ja erstaunlich, was du über Taten schreibst. Mit Taten ist es bei mir leider gar nicht weit her (beinahe noch weniger als damit, zu seinem Glauben zu stehen). Zum Glück liebt mich Gott auch ohne Taten, sonst würde ich jetzt schon wieder Angst bekommen. Aber eigentlich möchte ich ja tun, was in Gottes Augen gut ist...
Irgendwie scheinen manche Menschen, so wie du, so viel mehr von Gottes Liebe berührt, als andere (wie z.B. ich). Sie gehen ganz selbstverständlich in die Welt hinaus und leben ihren Glauben ohne wenn und aber. Das bewundere ich wirklich. Und ich wünsche mir, dass ich auch dahin komme.
Werde dein Post nochmal genau durchlesen und deine Ratschläge beherzigen. Ich weiß es zu schätzen, dass du für mich betest Nico!

LG
Petra

02.02.2005 12:05 • #9


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Hello lieber wurunderi

Tarik, ich glaube Dir nicht.
Du bist nicht offen! (...)

Tarik, mir scheint, Du machst Dir und uns was vor.

Liebe ist keine flauschig-weiche Gefühlsduselei!

Liebe ist Offenheit, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Verbindlichkeit.
Ich bin wirklich nicht hier, damit wir beide uns gegenseitig auf die Schulter klopfen können.


Sorry, das mußte gesagt werden.(...)

Nico...es kann sein...das es so erscheint das ich nicht offen bin, doch sehe es so...mein Brunnen ist tief...ich habe meine Schaufel und Beil in der Hand..und grabe den Brunnen tiefer...es ist Leid...manchmal finde ich etwas besonderes und trage es aus dem Brunnen heraus und mache es für andere Sichtbar. Wenn ich in dem Brunnen bin...so heist das nicht das ich nicht offen bin...um etwas zu sehen braucht man kein Tageslicht...es muss von Innen herauskommen...so erkennt man...was für einen Wahr ist oder nicht. Das Echte von dem Schein unterscheiden.


Ich finde für die Liebe wenig Worte um es zu beschreiben...man muss es erleben...Menschen erstrahlen dann und bringen den Nächsten Hoffnung. So wie du es tust.


Warum bist du dann hier? Den Menschen hier von einer Religion überzeugen, die so viel Leid verbreitet hat...wie die meisten Religionen es gemacht haben und noch machen? Es gibt keine Religion...denn Gott kann man nicht auf ein Papier drucken. Auch nicht seine Lehre...es muss gelebt werden...In jedem selbst. Menschen die erstrahlen müssen nicht einer Religion zu gehörig sein...Gott steckt in Allem...nur müssen wir dem Bewußt werden und das geht nur wenn wir selbst erstrahlen und nicht Buchtstaben zusammengereit zu Wörtern aus einem Buch zitieren.

Ich will nicht sagen das der Koran oder Bibel ... schlecht sind...doch wurden sie schon zu oft missbraucht für die Zwecke einer bestimmten Gruppe. Die Folgen spühren wir...zu viele schreckt das ab... und verlieren ihren Glauben zu Gott bzw. läßt ihn erst garnicht entstehen.


Deine Frage auf: Deine Tränen sind nun aus klarem Wasser und füllen deinen Brunnen, schöpfe daraus und gebe es deinen Nächsten. Gott gibt das Licht...damit die Blume jedes einzelnen er-wachsen kann.

Die Frage ist - ob es wichtig ist, aber da du eine Antwort haben möchtest. Ich habe das geschrieben und es kam von tief Innen.

Hier unten habe ich dir 2 Links erstellt, einmal findest du alle meine Beiträge und unter den anderen Link mein Leidensweg.


Ich glaube das ich schon sehr viel von mir erzählt habe hier im Forum, lese es wenn es dich interessiert, stelle Fragen wenn du etwas nicht verstehst. Das wäre meine Bitte an dich.


Alle meine Beiträge:
Wenn du das bist Offenheit, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Verbindlichkeit dann brauchst du den Namen Jesus nicht zu zitieren, brauchst nicht aus der Bibel etwas vorlesen...dann tust du...er-strahlst aus dir heraus...dieser Lichtstrahl ist es...die die Menschen berührt...nicht ein Buch...nicht ein Name. Letztendlich ist es Wahrheit und keine Illusion.


Ich hoffe du verstehst.

In Liebe
Tarek Δ

02.02.2005 12:43 • #10


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Hello liebe Petra

Entschuldigt meine Teilnahme in diesem Zwiegespräch...doch vielleicht kann etwas zu tun.

Zitat:
Eigentlich möchte ich auch gerne Gottes Willen tun, denn ich bin überzeugt, dass alles, was er für mich will auch gut für mich ist, denn das ist meine Erfahrung mit ihm bisher. Bin da aber doch sehr hin- und hergerissen. Ich glaube, ich habe ziemlich Angst mich ganz loszulassen. Irgendwie befürchte ich, dadurch total abgehoben zu werden, jemand, über den Nicht-Christen nur noch den Kopf schütteln können.


Sagen wir es so...du bist kurz davor...dein Herz zu erreichen...dein Verstand besser gesagt dein Ego...möchte aber das du im Kopf bleibst....demnach schickt es dir Illusionen voller Angst...du wirst nicht abgehoben sein...du wirst dich in deiner Mitte wiederfinden...das heist nicht das du deinen Verstand ausblendest...es wird viel leichter fallen...das Wahre vom Schein zu unterscheiden. Die Menschen um dich herum werden nicht den Kopfschütteln...und wenn es so wäre...so sei Gott sicher denn er erstahlt aus dir.

Zitat:
Weiterhin schockiert mich der Gedanke sehr, dass Gott so viele Menschen, die nicht zu ihm finden, der Verdammnis preisgibt, wo er sie doch heiß und innig liebt! Wie passt das überein?
Irgendwie habe ich wohl ziemlich Angst, Gottes Willen zu tun und mich dabei selbst zu verlieren. Klingt etwas wirr, weiß nicht, ob du das jetzt verstehen kannst.

Das mit dem Danken scheint auch ein wichtiger Punkt zu sein. Etwas in mir weigert sich beharrlich dankbar zu sein für alles Gute, was ich habe (Dabei ist das wirklich eine ganze Menge!). Frage mich, wie ich wohl dahin kommen kann, dankbarer zu werden.


Gott liebt Alles...doch jeder muss es zu lassen...können. Sender und Emplänger....Sender hat eine andere Frequenz wie der Empfänger...da es aber Milliarden von Empfänger die unterschiedlich Eingestellt und nur einen Sender...welcher Teil sollte logischer Weise die Frequenz ändern...der Empfänger.
Gott ist nicht ein strafender...es sind wir Menschen selbst...unser Ego..aufgebaut...durch Geld, Macht, Infoflut,...der gegen alles ist was ausserhalb abspielt...so eine Art Schutzfunktion...die viel zu übertrieben ist. So übertrieben das wir uns gegenseitig ermorden...ach das ist ein Thema das fast undendlich lang ist. Ich will es mal überziehen und sagen...der Teufel steckt in uns allen..solange wir nicht erkennen das Gott der Mittelpunkt ist.

Jesus musste sterben..da er zum Mittelpunkt wurde..aber er wollte etwas anderes bezwecken...was er dadurch dann doch erreicht hatte.

Gotteswillen tun und sich selbst dabei verlieren ... es geht aber ohne dich nicht. Ich verstehe schon sehr gut was du meinst, weiter oben habe ich ja schon beschrieben was ich sehe...Angst nimmt uns viel weg vom Leben...vergesse das in diesem Zusammenhang nicht. Ja...verlieren wirst du die Gewohnheit mit der Angst gelebt zu haben, denn das wird dann nicht mehr so einfach sein... das dein Ego dir Angst einjagt.

Mal so ausgedrückt...du schreibst du hast eine ganze Menge...und müsstest eigentlich dankbar dafür sein...du hast genau so viel wie ich es habe oder wie jemand anderes....wenn die Menge damit gemeint ist, dass du viele Güter und Materielle Dinge hast...so brauchst du dich nicht hierfür bedanken...oder sollte man sich auch bedanken bei Gott wenn man Monopoly spielt und gewinnt?

In dem du zu Gott beten tust...bedankst du dich schon....den du bist offenen gegenüber dem...aber das soll nicht heissen das man nicht danken soll...bedanke dich so oft du willst...dein Glaube ist schon dank genug an den Allmächtigen.

Eines möchte ich noch loswerden...egal was ist...Schütze das Leben.... da steckt sehr viel inne....das ist sozusagen mein Aufkleber dem ich jeden in die Hand drücke mit dem ich so tiefsinnig gesprochen habe.

Aus dem Herzen
Tarek

02.02.2005 14:30 • #11


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Hallo wurunderi,
ich versuche es zu erklären, wie ich es mache...
Da ich nicht bibelfest bin und ich auch nicht so recht klar damit komme, halte ich mich eigentlich bei meinen Handlungen an das alte Pilgergebet, was ihr sicherlich auch kennt:
Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen,die ich nicht ändern kann.
Gib mir den Mut,
Dinge zu ändern, die ich ändern kann.
Gib mir die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.
Aus diesen wenigen Worte schöpfe ich immer wieder Kraft und überwinde immer wieder Ängste.
Die Ängste hören auch bei einem gesunden Menschen niemals auf.
Diese Leute überspielen sie nur oder sie verstehen es besser damit umzugehen.
Liebe Grüße von staunebär

02.02.2005 14:54 • #12


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Hallo Petra,

Du hast völlig recht. Christ sein hat nichts damit zu tun, besser zu sein als andere. Wer sich Christ nennt und seine Fehler verleugnet, ist ein Heuchler!
Jeder muss seinen eigenen Weg zu Gott finden. Ein Teil Deines Weges war nun die Erfahrung mit dieser Gemeinschaft.
Und der Weg ist noch nicht zu Ende. Solange man lebt, muss man nach Gott suchen. Es ist ein stetiger Kampf.

Was Du über die Bibel schreibst, habe ich genauso erlebt. Nachdem ich die Evangelien rauf und runter gelesen hatte, entschloss ich mich dazu, die ganze Bibel von vorne bis hinten zu lesen. Ich wollte unbedingt alle (!) Zusammenhänge verstehen. Ich kam so ungefähr bis zum Anfang der Chronik, bis ich es schließlich frustriert aufgab. Immer mehr Ungereimtheiten häuften sich an. Wie war das alles nur unter einen Hut zu bringen?
Meine Antwort auf dieses Problem ist folgende: Was bilde ich mir eigentlich ein, Gott begreifen zu können?
Gott ist viel zu groß, als das ich seine Pläne auch nur erahnen könnte! Deshalb halte ich es für ein aussichtsloses und gefährliches unterfangen, die Bibel in alle Einzelheiten auslegen zu wollen.
Die Bibel ist ein Buch. Meine hat knapp 1500 Seiten. Sie besitzt keine magischen kräfte und wenn ich sie verbrenne, werde ich vermutlich nicht vom Blitz getroffen....

Ich zweifel keine Sekunde an der Wahrheit dessen, was in der Bibel steht. Aber ich halte es für einen Fehler, die Bibel in den Mittelpunkt zu stellen. Für mich ist sie ein Hilfsmittel, um mit Gott in Kontakt zu treten. Man kann durchaus wichtige Grundwerte aus der Bibel für sein leben ableiten. Doch das ist keine lebendige Beziehung zu Gott! Und die ist so wichtig. Denn der Verstand funktioniert nicht richtig, er leitet uns fehl; so auch beim Erforschen der Bibel.

Freunde sagten mir immer wieder: Lies die Bibel mit Deinem Herzen!
Ich verstand nicht, was sie meinten. Und nun, da ich es verstehe, kann ich es auch nicht besser sagen, als sie.

Was sich in Dir weigert, ist tatsächlich Dein Ego, wie Tarek es schon gesagt hat. Und Tareks Beschreibung vom Teufel, der in uns allen steckt, trifft wirklich sehr gut. Das Ego sagt mir: Du bist der wichtigste Mensch auf Erden. Verschenke nichts und sei bloss vorsichtig, dass Dich niemand verletzt! Schüzte Dich vor jeder Gefahr und schließe eine Lebensversicherung ab!...
Das Ego ist ein Schmarotzer, der von der Angst und der Selbstsucht lebt. Natürlich flüstert es uns etwas ganz anderes ein: Pass auf, dass Du Dich nicht verlierst....

Aber sieh Dir doch mal all die selbstbewußten Menschen an: Handy, Auto, Job, Fernsehen, Party,...
Wer verliert sich denn da wirklich?

Ich finde es sehr traurig, dass Du nicht dankbar bist!
Aber Du hast recht, Gott liebt Dich bedingungslos. So, wie er jeden Menschen liebt (Wirklich jeden!).
Mit der Dankbarkeit ist es eine ganz wunderbare Sache; sie kommt zurück! Sobald man dankbar ist, empfindet man gleichzeitig eine innere Freude. Man kommt Gott noch näher.
Doch mit Wollen ist da nichts zu machen. Aber von allein kommt Dankbarkeit auch nicht. Du mußt Dir eingestehen, dass Dein Herz krank ist und um Heilung beten.
Unser aller Herzen sind krank. Ein gesundes Herz würde es nicht zulassen, dass wir so miteinader umgehen, wie wir es tun. Ich nehme mich dabei nicht aus! Gott kann es heilen.

Die Taten kommen übrigens dann auch fast von alleine. Je mehr das Herz einen drängt etwas zu tun, desto mehr wächst auch die Kraft zur Tat.

Petra, ich fühle, dass Du auf einem guten Weg bist! Bitte bleibe am Ball. Man ist niemals fertig mit 'dem Glauben'. Das gibt es nur in der Kirche. Die Folgen erleben wir heute...

Dein Nico

02.02.2005 20:37 • #13


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Hallo Tarek,

ich danke Dir für Deine ausführliche Stellungnahme!
Ich habe einige Deiner Artikel gelesen, insbesondere den Mit Teilen.

Du hast viel durchgemacht, viel mehr als ich. Und Du bist zu einer veränderten Lebenseinstellung gekommen. Das ist großartig!
Aus Deinen Artikeln lese ich heraus, dass Du an Gott glaubst. Betest Du auch?
Ich will hier sicher niemanden von irgendeiner Religion überzeugen! Das, was ich unter Religion kennengelernt habe, war abgestorbener Glaube - eine Leiche!
Mir geht es nicht um Rituale, Formen, oder Muster. Für mich zählt der Glaube. Das ist etwas ganz tief unten im Herzen. Das kann man nicht sehen. Es ist die einzige lebendige Verbindung zu Gott.
Jesus kam, um uns den Weg dahin zu weisen. Was die Kirchen daraus gemacht haben, hätte er verabscheut.

Tarek, Deine Texte verwirren mich. Du schreibst, Du befändest Dich tief unten in einem Brunnen. Gleichzeitg sprichst Du vom erstrahlen für andere.
Das alles erinnert mich stark an den Inhalt unzähliger esoterischer Bücher, die ich früher verschlungen habe. Sie alle enthielten gewisse Wahrheiten. Doch der größte Feind der Wahrheit ist nicht die Lüge, sondern die Halbwahrheit! Solange Gott nicht im Zentrum steht, geht man in die Irre.

Nico

02.02.2005 20:57 • #14


W
Hallo staunebär,

ich glaube auch, dass man immer wieder mit Angst konfrontiert werden wir. Meine persönliche Erfahrung ist diese, dass man sozusagen eine Art Training durchläuft. Und zwar in dem Sinne, dass mit der Zeit immer schwierigere Herausforderungen auf einen Zukommen. Doch niemals sind sie so schwer, dass man sie nicht schaffen könnte.
Genau wie Du sagst, geht es um das Überwinden. Dazu gehört in erster Linie einmal, sich die Angst (oder sonstiges Problem) überhaupt einzugestehen. Dann kann man damit vor Gott treten und sagen: Bitte hilf mir!
Das erfordert Demut. Ich muss erkennen, dass ich Gottes Hilfe brauche.
Im Grunde muss man jeden Tag neu dafür kämpfen. Das klingt hart, ist aber gar nicht so; man bekommt Übung! Außerdem wächst das Vertrauen in Gott.
Selbstvertrauen ist eine sehr unsichere Sache; Menschen machen Fehler. Gott dagegen kann unser Fels sein. Auf ihn können wir bauen.

Übrigens, auch wenn man etwas nicht ändern kann, ist man nicht Machtlos: Beten geht immer! - Und es wirkt.

Ein herzlicher Gruß,

Nico

02.02.2005 21:07 • #15


T
Hello lieber Nico:-)

Zitat:
Tarek, Deine Texte verwirren mich. Du schreibst, Du befändest Dich tief unten in einem Brunnen. Gleichzeitg sprichst Du vom erstrahlen für andere.
Das alles erinnert mich stark an den Inhalt unzähliger esoterischer Bücher, die ich früher verschlungen habe. Sie alle enthielten gewisse Wahrheiten. Doch der größte Feind der Wahrheit ist nicht die Lüge, sondern die Halbwahrheit! Solange Gott nicht im Zentrum steht, geht man in die Irre.



Ich habe in den letzten 3 - 5 Jahren nur 2 Bücher gelesen, einmal das NT und ein Buch wie man den Weg zum Herzen findet.
Das ist meine Aussage gegenüber der Schublade, die mich manche Menschen rein legen.

Warum sagt man...Gott ist Liebe und Licht?

Liebe könne wir nicht sehen nur erspühren, dass Licht ist sichtbar für alle.

Das erstrahlen kommt vom Licht nicht mehr nicht weniger.

Ich bete zu Gott...aber den Brunnen füllen mit Wasser, da bin ich noch nicht so weit. Ich möchte absichtlich den Brunnen tiefer graben, damit ich Menschen die Krank sind verstehe. Ich möchte ihnen helfen...das kann ich aber nur wenn ich bei Ihnen bin...sozusagen das Leid spühre. Daraus lerne ich sehr viel...über uns und wie es dazu kommt das Menschen krank werden.

Ein Studium beschreibt das gut und ist der passende Begriff.

Mein Wunsch war schon von Kindes an, Kranken Menschen zu helfen.

Vielen Dank für deine Offenheit.

Tarek

03.02.2005 12:41 • #16


P
Hallo Tarek,

du hast Recht: An vielem Negativen, was geschieht, sind wir Menschen selbst Schuld. Womöglich ist Gott nicht ein Strafender, sondern wir strafen uns selbst, indem wir nichts mit ihm zu tun haben wollen. Ich habe einmal gelesen, dass Hölle nichts anderes ist, als selbstgewählte Gottesferne. Vermutlich trifft das zu.

Damit, dass ich eine ganze Menge habe, meinte ich in erster Linie Menschen, die mich so nehmen, wie ich bin. Davon abgesehen aber auch materielle Dinge genug, um sorglos leben zu können. Und das ist durchaus nicht selbstverständlich. Trotzdem kann ich keine echte Dankbarkeit empfinden, was schon eine normale Reaktion wäre, finde ich.

LG
Petra

03.02.2005 13:30 • #17

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P
Hallo Nico,

wahrscheinlich ist es wirklich ein aussichtsloses Unterfangen, alles verstehen zu wollen, was uns die Bibel über Gott sagt. Auf jeden Fall ist es ein Fehler, erst alles verstehen zu wollen, bevor man bereit ist zu glauben, dass alles wahr ist. Schließlich erleben wir Gott, erleben, dass er zu seinem Wort steht, wenn wir uns darauf verlassen. Wozu also erst alles verstehen müssen?
Ich will versuchen, meine Zweifel loszulassen oder noch besser: Gott bitten, dass ich loslassen kann.

Ich glaube dir, dass es mit der Dankbarkeit genau so ist, wie du schreibst. Man bekommt etwas zurück. Genauso, wie ich ahne, dass es glücklich macht, Gottes Willen zu tun. Man könnte auf diese Weise etwas zurückgeben von dem, was Gott einem gibt, man könnte auf diese Weise Gott lieben und das macht glücklich, oder?
Ich habe keine Ahnung, wie ich da je hinkommen soll und fühle mich momentan nur total überfordert mit dem Gedanken. Dauernd fragen, was Jesus getan hätte? Habe Angst, es würde schnell zu einem Krampf bei mir werden, würde mich mehr verwirren, als mir weiterhelfen…
Aber wie dem auch sei: Ich muss es ja gar nicht selbst gebacken bekommen! Ich kann es ja einfach Gott sagen, meine Undankbarkeit, meine Unfähigkeit ihm hinlegen, meine Hände aufhalten und ihn bitten, dass er mir gibt, was mir fehlt, dass er mich verändert!
…Womit wir wieder bei deinem Eingangsthema wären ...
Und dann vertrauensvoll abwarten, wie Gott in mir Veränderung bewirkt. Denn verändern möchte er uns; weil er uns liebt und will, dass es uns gut geht!

LG
Petra

03.02.2005 13:45 • #18


T
Hello liebe Petra

ich zeige was ich sehe...jeder kann machen was er will.

Doch fangen wir an Dankbar zu sein...ich sehe einen Lahmen....ich danke Gott das ich 2 gesunde Beine habe...ich sehe einen Blinden...ich danke Gott das ich Sehen kann....ich sehe einen ohne Finger...ich bin dankbar das ich gesunde Finger habe...weißt du man kann das soweit treiben das man nur damit beschäftigt ist sich zu bedanken.

DAs ist alles richtig und jedem das seine...

Aber du hast gefragt, ob du Dankbarsein müsstest...ich sage nein...wenn du Gott aus dir heraus wirken läßt...ist es der höchste Dank an Gott für dein Leben..deine Existenz.

Wirkenlassen...in dem du an Gott glaubst und dich leiten läßt...Nico hat das sehr gut beschrieben.

Ach nochwas...da du Freunde hast...gibt es schöne Sache was mann machen kann...Essen einladen...Gespräche führen...lachen...gegenseitig Dankbar sein. Sich gegenseitig erfreuen am Leben...das ist wunderbar.

Ich bedanke mich bei dir, für dein Ohr bzw. Auge...hoffentlich verstehst du mich...was ich ausdrücken wollte.

Herzlichst
Tarek

08.02.2005 15:32 • #19


P
Hallo Tarek,

ich glaub, ich verstehe schon, was du meinst. Sicher freut sich Gott über jeden, der sich ihm zuwendet. Vor 3 Jahren, als Gott mich erkennen ließ, dass er mich liebt und ich angenommen bin, allein dadurch, dass ich mich auf seinen Sohn verlasse, konnte ich auch echte Freude und damit verbunden echte Dankbarkeit gegenüber Gott empfinden.
Auch hast du Recht, dass Dankbarkeit nicht zu einem Krampf werden sollte, über dem man vergisst zu leben…
Aber trotzdem denke ich, dass etwas nicht stimmt, wenn man das Gute, das man hat, so wenig genießen kann, kaum etwas empfinden kann wie Freude oder Dankbarkeit. Gott hat dieses Empfinden in uns hineingelegt, als etwas, das uns und anderen gut tut. Wenn es fehlt, bleibt eine Leere und die spüre ich sehr deutlich.

Zitat:
Ach nochwas...da du Freunde hast...gibt es schöne Sache was mann machen kann...Essen einladen...Gespräche führen...lachen...gegenseitig Dankbar sein. Sich gegenseitig erfreuen am Leben...das ist wunderbar. Smile

Nein, Freunde habe ich leider nicht Tarek, aber eine Familie, so wie du

LG
Petra

09.02.2005 15:00 • #20


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Dr. Reinhard Pichler