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Ich lese gerade Sörenson hat Angst von Sven Stricker

Der Hamburger Kriminalhauptkommissar Jakob Sörensen, der an einer Angststörung leidet, zieht in das nordfriesische Dorf Katenbüll, um dort als neuer Polizeichef ein ruhigeres Leben zu führen. Doch kurz nach seiner Ankunft wird der Bürgermeister des Ortes tot aufgefunden – erschossen in seinem Haus.

Bei den Ermittlungen stößt Sörensen auf ein Netz aus Lügen, Machtmissbrauch und alten Schuldverhältnissen. Hinter der idyllischen Dorfkulisse verbergen sich dunkle Geheimnisse. Während Sörensen versucht, den Fall zu lösen, muss er gleichzeitig mit seinen eigenen Ängsten und Panikattacken zurechtkommen.

Der Roman ist ein melancholischer, psychologisch feiner Krimi mit trockenem Humor – weniger Action, mehr Charaktertiefe und Atmosphäre.

Ich höre es als Hörbuch. Der Autor liest selbst und macht einen sehr guten Job. Er gibt die Stimmen fantastisch im norddeutschen Slang wieder, was sehr viel Spaß macht zuzuhören. Die Charaktere sind urig und doch werden ernste Themen angegangen. Sörenson hat eine generalisierte Angststörung und suchte die Einöde um sich zu stabilisieren, muss aber gleich am ersten Tag im neuen Job einen Mordfall lösen. Das Buch ist sehr interessant wegen den Charakteren, besonders Sörenson der ausgiebig beleuchtet wird mit seiner Angststörung.
Das Buch hat folgende herausragende Merkmale
Die Darstellung psychischer Krankheit –
Stricker beschreibt Sörensens Angststörung authentisch, sensibel und ohne Klischees. Man spürt seine Panik, seine Selbstzweifel und seine Versuche, den Alltag zu bewältigen. Dadurch entsteht ein sehr menschlicher, verletzlicher Ermittler, der sich stark von typischen Krimihelden unterscheidet.


2. Der Ton und die Sprache –
Die Sprache ist trocken, norddeutsch, lakonisch, oft mit feinem, schwarzem Humor. Diese Mischung aus Melancholie und Witz macht den Roman besonders und verhindert, dass er trotz des ernsten Themas zu düster wird.


3. Die Atmosphäre des nordfriesischen Dorfes –
Das fiktive Katenbüll wirkt realistisch: windig, still, eigenwillig, mit verschlossenen Bewohnern und unterschwelliger Spannung. Stricker fängt die norddeutsche Kälte und Verschwiegenheit hervorragend ein.


4. Die Verbindung von Krimi und Psychodrama –
Der Mordfall ist spannend, aber die eigentliche Stärke liegt in der psychologischen Tiefe: Es geht um Angst, Schuld, Scham und das, was Menschen verdrängen.



Kurz gesagt: Dem Autor gelingt es, einen Krimi zu schreiben, der nicht laut ist, sondern leise nachwirkt – weil er weniger auf Action und mehr auf innere Wahrhaftigkeit setzt