Pfeil rechts

S
.....wir plötzlich keine Zivilisation wie wir sie kennen mehr hätten?
Was wäre wenn es keine Medikamente, Ärzte, Supermärkte etc. mehr gäbe?
Was wäre wenn wir alle hier mit unseren verschiedenen Sorgen und Nöten gezwungen wären zu jagen, Obst und Gemüse an zu bauen um zu überleben?
Keiner da der einen versorgt und unterstützt.....

Ich weiß nicht wie ich in der akuten Phase meiner PAs reagiert hätte.
Wäre es unter diesen Umständen überhaupt soweit gekommen das ich PAs bekommen hätte?
Sind alle unsere Symptome nur Zivilisationskrankheiten und -auswirkungen?

Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße
Seelchen

28.05.2011 21:57 • 17.08.2011 #1


B
Hallo Seelchen13

Das ist eine sehr interessante Frage, über die ich auch
schon sehr ähnlich nachgedacht habe.

Diese Frage ist auch nicht abstrakt, sondern könnte für
Angsterkrankte sogar von grosser Hilfe sein.

Untersuchungen bei Naturvölker ergaben, dass es dort
keine solchen Erkrankungen gibt.

Meine persönliche Meinung dazu ist:

Unsere Zivilisation ist mitlerweile sehr komplex geworden,
und hat sich sehr weit von unserem natürlichen Dasein
entfernt.
Da wir neurologisch aber immer noch wie der Urmensch
funktionieren, muss dies zwangsläufig grosse Unsicherheit
und damit auch Ängste auslösen.

Viele Grüsse, Der Beobachter

28.05.2011 22:20 • #2


A


Was wäre wenn

x 3


S
Hallo Beobachter,
vielen Dank für Deinen Beitrag!

Also das ist jetzt nicht böse oder verachtend gemeint aber wenn ich an mich zurück denke in der akuten Sitation und hier so lese dann stelle ich immer wieder fest das immer Leute oder Institutionen um die Sorgenkinder drum rum sind die Ihnen Aufgaben und allg. Versorgung abnehmen - ihnen auch eine Art Flucht aus der Verantwortung ermöglichen, Belastungen vermeiden.
Das finde ich für eine kurze Zeit ja in Ordnung wenn Lasten anders verteilt werden aber bei vielen von uns dauert es einfach zu lange....

Wie Du sagst gibt es all diese Krankheiten bei den Naturvölkern nicht.
Darin sehe ich irgendwie eine mögliche Behandlung.

Was wäre wenn es eine Art Insel / Landstrich gäbe und wer nicht selber für Nahrung, Ordnung etc. sorgt der hungert halt. Bzw. seinen Anteil leistet damit die personell begrenzte Gemenschaft versorgen kann.
Kein TV, kein Radio, kein Handy, keine Zeitung. Maximal Spiele, Bücher, was zum basteln. Keine Reize in dem Sinn.
Ein Zustand so nah wie möglich am Ursprung, reduziert aufs Wesentliche.
Ich denke in dieser Art Isolation und lediglich mit dem Zwang sich zu ernähren.....das könnte den Druck und die Reizüberflutung massiv reduzieren und die Leute könnten wieder zu sich selbst finden.
Die aktuellen Behandlungen, Ärzte und Therapeuten udn die Familie, Freunde und Bekannten die alle an einem rum therapieren und einen mit Ratschlägen bombardieren - das ist doch auch Stress und Druck - das belastet ja zusätzlich und man weiß gar nicht mehr wem man als erstem gerecht werden soll - dabei vergisst man sich selbst.

31.05.2011 20:50 • #3


B
Hallo Seelchen13

Das sind sehr gute Überlegungen.

In den 60er und 70er Jahren haben viele Menschen versucht solche
alternative Lebensinseln abseits der Gesellschaft aufzubauen.

Heute dürfte es aber kaum noch möglich sein, solche Inseln wirklich
zu schaffen, die Weltbevölkerung ist zu gross, und die angstmachende
moderne Zivilisation hat sich überall verbreitet.
Ich habe letztens eine Dokumentation über ein Naturdorf in Afrika
gesehen, und was soll ich sagen, Satelitenschüssel auf der Bambushütte
und Handy am Bastgürtel.

Der moderne Mensch ist von Reizen und Informationen überflutet,
gleichzeitig hat er, bedingt durch berufliche Tätigkeit und völlig verplanter
Freizeit keine Möglichkeit (Ruhephasen) mehr, diese Eindrücke wirklich
zu verarbeiten.
Auf längere Sicht muss das zwangsläufig zu Stress- und Angstreaktionen
führen.

Ja, und was die hier bereits Erkrankten betrifft, muss ich auch zustimmen.

Es gibt eine Gruppe, die sich durch das bestehende Angebot auf ihrer
Krankheit ausruht, und sich versorgen lässt (Krankheitsgewinn).
Und es gibt eine Gruppe, die gesund werden will, und dabei durch den
Druck von Familie, Bekannten, Arzten, Psychologen, Ratgeberbücher und
auch leider Foren, nur noch mehr Unsicherheit und Ängste bekommt.

PS:
Ich selber gehöre zum Glück keiner dieser Gruppen an, da ich absolut
alleine lebe. Dadurch gibt es kein auslebbarer Krankheitsgewinn (Ver-
sorgt werden etc.), und auch kein Gesundwerddruck von aussen.
Habe mir quasi eine eigene Insel in meiner Wohnung geschaffen.

Liebe Grüsse, Der Beobachter

01.06.2011 11:43 • #4


S
Hallo Beobachter,

Du drückst das so gut aus - genau so denke ich auch.

Hm, ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit Immobilien im Osten Deutschlands.
Dort gibt es größere, durchaus günstige und abgelegene Immobilien mit einigem an Grundstück.
Klar muss man erstmal investieren und renovieren doch mit einer überschaubaren Summe von ca. 150.000 EUR (Kauf inkl. Renovieren) kann man da schon einiges erreichen.

Es muss ja kein Luxus sein. Einfach, sauber und gemütlich. Hell, freundlich und ruhig.
Und da man sich selber versorgt auch keine großen Kosten für Verpflegung.
Die Idee ist da - ich brüte noch über der Umsetzung.
Da mir die Flut an Reizen selber zu schaffen macht und ich ein großes Bedürfnis nach Ruhe in mir hab grübel ich schon länger darüber nach wie ich das erreichen kann und vielleicht auch anderen diese Pause in der Stille zugänglich machen kann.

Doch wie Du schon sagtest liegt die Wurzel der Übel in unserer Gesellschaft und den vielen Einflüssen die auf uns einprasseln.
So hat man ja gar keine Chance zur Ruhe zu kommen und sich selber wieder zu finden.
Wenn man sich erst selbst wieder hat und beginnnt sich zu stabilisieren - ich denke dann kann man sich auch soweit abschotten das der kranke Zustand gar nciht mehr eintritt. Aber bis dahin kommen ja die wenigstens zumal es ja auch noch die 2 Gruppen gibt die Du erwähnt hast.

Viele Grüße und noch mal danke das Du meine Gedanken so gut formuliert hast
Seelchen

03.06.2011 21:26 • #5


B
Hallo Seelchen13

Ja, auch ich weiss, wovon du sprichst.
Ich hatte einmal, vor über 20 Jahren, das grosse Glück in einem
solchen Paradies zu leben. Ein abgelegenes Haus in einer 100
Seelen Gemeinde (Odenwald, nähe Heidelberg). Liebe Menschen,
drei Hunde und fünf Katzen. Es war die schönste Zeit meines Lebens.

Heute denke ich aber auch, solche positive Nester kann man sich
notfalls überall durch Umdenken, also Neubewerten der Umwelt und
Erkennen, was wirklich wichtig ist und was nicht, erschaffen.

Das könnte jetzt ganze Bücher füllen, daher ein einfaches Beispiel:

Handys sind heute für die meisten Menschen ein erstrebenswertes
Gerät, sie wollen immer das allerneuste haben.
Ich erlebe (bewerte) in diesen Geräten (und der Reklame dafür) ein
Ding, welches den Menschen immer auf Abruf hällt, und innerlich
nicht wirkich zur Ruhe kommen lässt. Bei dieser Technik bekomme
ich also keinen Kaufwunsch, sondern eher ein mitleidiges Lächeln.
Dies kann man so auf viele Sachen in unserer Gesellschaft übertragen,
Sachen, die uns irrtümlich als Fortschritt angeboten werden.

PS:
Schade, dass sich in diesem Thread nich mehr Leute beteiligen,
denn hier könnten, gerade bei sozialen Ängsten, einige Erkenntnisse
oder sogar Lösungswege liegen.

Wünsche ein schönes Wochenende und liebe Grüsse, Der Beobachter

04.06.2011 12:56 • #6


S
Lieber Beobachter,
Du hast sicher recht damit das man an der Betrachtungsweise, der Sich der Dinge arbeiten sollte oder etwas ändern kann um sich die Umwelt oder das Umfeld etwas passender zu machen.
Jedoch denke ich, mich betreffend, das ich so einen schönen Ort dauerhaft haben möchte. Das lässt sich wohl nur mit dem Erwerb eines Gebäudes mit Grundstück realisiseren.
Ich möchte dann so weit als möglich ausschließen, wenn ich so einen Ort gefunden hab, das ich da wieder weg muss (außer ich will es selber).

Mit den angepriesenen Konsumgütern, wie das von Dir beschreibene Handybeispiel, ergeht es mir ähnlich wie Dir - ich kann nur noch müde lächeln. Allerdings bin ich ab und zu auch recht genervt. Was man angeblich alles braucht, haben sollte oder muss ist ja schier unglaublich.
Kauf dies und das damit Du ein ganzer Mann / Frau bist. Zieh die Klamotten an damit Du in der Gesellschaft Anerkennung findest, Die Marke ist wichtig, wenn Du die andere Marke nimmst bist du ein Looser......kein Wunder das viele Leutchen Sorgen und Ängste bekommen bei dem ganzen Sch....dreck der einem den lieben langen Tag eingeredet wird.
Und wenn es nicht die Werbung tut dann die Clique, Familie oder sonstige Leute. Alleine zu sehen wieviele Menschen so in den Einkaufsmeilen rum laufen mit dicken Taschen bepackt....unglaublich. War heute in Ulm.....irre wie gehetzt und gestresst die Leute das shoppen betreiben. Als müssten sie sterben wenn sie nicht kaufen, kaufen, kaufen, kaufen.
Hm, ich hab mich schon ein winziges bisschen gewundert das nicht mehr Leute hier mit schreiben - aber ganz ehrlich: ich hab es mri gedacht. Es ist ein unbequemes Thema. Man sollte eine echte Meinung abgeben, Stellung beziehen.
Viele hier sind einfach nicht in der Lage dazu wiel sie zu sehr mit ihren Nöten belastet sind oder weil sie zu der von Dir schon beschreibenen Gruppe gehören.
Aber sehr schön das Du schreibst!
Liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende!
Seelchen

04.06.2011 22:37 • #7


N
Hallo ihr beiden,

mir gehts auch so ähnlich wie euch, irgendwelche Konsumgüter, die vielleicht gerade angesagt sind, brauche ich auch nicht. Mir reicht ein günstiges Handy für 20 oder 30 € und das benutze ich selten und bin froh, wenn es nicht klingelt. Klamotten bei Aldi oder gebraucht bei Ebay. Komischerweise muss gut aussehende Kleidung nicht teuer sein. Manchmal wundere ich mich echt wie blöde die neuste Markenmode aussieht.

Ich denke auch, dass man sich nicht so anpassen und mit dem Strom schwimmen muss.

Nur, wenn alle so denken würden wie wir, würde das ganze Wirtschaftsystem zusammenbrechen. Oh, oh, das wäre ja ganz schlimm für die armen Unternehmer.

An Statussymbolen leidende Menschen sind deshalb sehr wichtig.

04.06.2011 23:13 • #8


S
Hallo ängstliche Katze,
schön das du geschrieben hast.
Was denkst du denn hinsichtlich des Ursprungsthemas was wäre wenn....es die ganze bekannte Zivilisation nicht merh gäbe in Bezug auf die Psychischen Krankheiten?
Ich meine immernoch das es mindestens die Hälfte der Krnakheiten gar nicht gäbe und sich viele hier von ihren Sofas hoch bewegen müssten damit sie nicht verhungern.

12.06.2011 21:51 • #9


N
Hallo Seelchen13,

Ja, ich denke auch, dass es dieses Ausmaß der psychischen Krankheiten nicht gäbe, wenn wir ganz einfach leben würden. Angenommen man bewirtschaftet einen Bauernhof ohne Trecker und andere technischen Geräte, das ist körperlich schwere Arbeit und man ist immer in Bewegung. Und gerade Bewegung wirkt antidepessiv. Und da es ums Überleben geht, ist man ja gezwungen sich zu bewegen. Außerdem hätte man diese Reizüberflutung nicht und mehr Ruhe.

So ganz einsam und abgelegen möchte ich auch nicht wohnen, höchstens mal eine Zeit lang. Das würde ja bedeuten, dass man der Konfrontation ganz aus dem Wege geht. Irgendwann traut man sich dann gar nicht mehr in die Stadt und unter fremde Menschen.

Aber man kann sich solche Inseln auch in seinen Alltag einbauen und sein Leben ändern. Je nachdem was einen besondern stört und nervt. Vielleicht neue Bekannte und Freunde suchen, weil die alten nur nerven und eine ganz andere Lebenseinstellung haben, neue Hobbies suchen, eine ruhigere Wohnung suchen, Sport machen, was machen, was man schon immer mal machen wollte, sich einfach mal trauen gegen den Strom zu schwimmen und so leben wie man es selbst möchte.

12.06.2011 22:48 • #10


B
Noch ein paar Aspekte aus meiner Überlegung:

In früheren Zeiten (es ist noch gar nicht soooo lange her) waren die
meisten Menschen noch automatisch irgendwie in das bestehende
Sozialsystem eingebunden, sie hatten also immer eine Aufgabe.

Dazu kommt, dass Familienstrukturen uber Generationen noch intakt
waren (zumindest Lebenspraktisch), und so Rückhalt gegeben haben.

Beide Aspekte haben psychische Krankheiten weniger oft entstehen
lassen, oder falls sie doch aufgetreten sind, besser abgefedert.

Schöne Restpfingsten wünscht, Der Beobachter

13.06.2011 11:17 • #11


S
Hallo zusammen,
es ist echt nicht einfach sich im Alltag solche Ruheinseln zu schaffen.
Ich für meinen Teil muss sagen das es mir größtenteils gut tut das ich kaum soziale Kontakte hab und die Familie weiter weg wohnt. So hab ihc unter der Woche den Job und was im Haushalt so zu tun ist und tausche mich mit meinem Mann aus. Wenn ich denke das ich abends oder am Wochenende noch Zeit und Kraft aufwenden sollte um Bekannte zu treffen oder mti denen was zu unternehmen - das wäre mir derzeit echt zuviel.
Nun wenn man in keine sozialen Systeme (Familie, Arbeitswelt, Vereine etc.) eingebunden ist und völlig auf sich gestellt ist dann kann ich mir vorstellen das dies einiges in einem Menschen auslösen. Wir sind nun mal in gewisser Weise Herdentiere. Was ich nicht ganz verstehe ist das es keine Therapieform gibt in der man zur Ruhe kommen kann und sich wieder selber finden kann.
Bekannte war neulich erst 5 Wochen in einer Klinik udn hatte von morgens bis abends zu tun. Da hätte sich ja gleich arbeiten gehen und Überstunden machen können - einen Unterschied zu der Therapie kann ich nicht sehen. Als ich in einer Klinik zur Kur war war es ähnlich. wenigstens an 2 Tagen in der Woche konnte ich mal wo hin sitzen zum in Ruhe was lesen oder so.
Manchmal frage ich mich ob das überhaupt gewollt ist das die Menschen gesund werden oder ob das organisisert ist um Kliniken, Therapeuten, Pharmafirmen einen Daseinsberechtigung zu geben.

13.06.2011 21:43 • #12


N
Hallo Seelchen,

mach doch mal allein Urlaub, irgendwohin, muss ja nicht weit weg sein, nur dass du mal aus dem ganzen Trott rauskommst und mal machen kannst was du willst. Oder musst du auf Mann und Kinder Rücksicht nehmen? Die kommen doch auch mal allein klar. Ich war mal mit einem Mann verheiratet, der es nicht vertragen konnte, wenn ich mal eine Woche mit meinen Eltern weggefahren bin. Wir hatten noch nicht mal Kinder, die er hätte versorgen müssen.

Es gibt doch so Vieles, z. B. Meditation im Kloster, Meditationswandern, oder du mietest dich irgendwo ein und machst Wanderungen in der Gruppe oder allein.

Naja, die Gesundheitsindustrie will auf jeden Fall Geld verdienen, insbesondere die Pharmafirmen

Dass das in eine Klinik so stressig ist, hätte ich nicht gedacht, dann werde ich da garantiert nicht hingehen

13.06.2011 22:24 • #13


H
Hallo ängstliche Katze,
und, wie ist es weitergegangen mit Deinem Mann?
Man hat doch schliesslich auch ein eigenes Leben,oder?
Mir ging es mal ähnlich so, solange bis ich keine Luft mehr bekam.
Heute kann ich wieder frei atmen

25.06.2011 18:10 • #14


N
Hallo Heden,

mein Exmann hat mir überhaupt keinen Freiraum mehr gelassen. Heute denke ich, er war psychisch krank. Er hat nur seine Meinung gelten lassen, schlechte Laune gehabt, wenn ich mal was allein gemacht habe. Die letzte Zeit meiner Ehe war einfach furchtbar.

Nun lebe ich schon seit einiger Zeit allein und mir geht es wesentlich besser.

Jetzt kann ich mein Leben wieder mehr genießen und es so gestalten wie ich es möchte.

25.06.2011 20:37 • #15


H
Daher der Name ängstliche Katze
Aber schön für Dich , daß Du den Absprung geschafft hast.
Vielen gelingt es nicht und gehn dann sozusagen durch die Hölle

25.06.2011 20:57 • #16


S
Hallo ihr Lieben,
dies Wochenende nahm ich an einer Familienfeier teil.
An und für scih nicht schlecht doch wurde ich auch mit einem unschönen Teil meiner Vergangenheit konfrontiert und den dazu gehörenden Leuten. Höflichkeitshalber habe ich diese begrüßt und bin allem Weiteren größtenteils erfolgreich aus dem Weg gegangen.
Dennoch wurde in mir manches wieder aufgewühlt.
Alles in Allem fühlte ich mich gestresst. Die Musik war recht laut und für eine Unterhaltung mußt man schon sehr laut reden was zu noch mehr Lärm führte. Manchen Leuten und den Versuchen des Restes der Familie eine Art Versöhnung zustande zubringen war zusätzlich belastend.
Ich war doch erstaunt das einige in der Familie mich für äußerst dumm halten da sie wohl dachten ich bemerke die plumpen Versuche nicht mich mit 1-2 Leuten zu konfrontieren bzw. wieder näher zubringen.
Es war auch erstaunlich das man versucht hat dar zu stellen das man schlicht vergessen hätte bzw. einem nie klar gewesen wäre in welchem familiären Verhältnis man zu mir stünde. Das war so offensichtlich bescheuert....ich dachte echt ws mach ich hier?.
Es gab auch erfreuliche Momente und Freude manche Leute nach gut 2 Jahrzehnten wieder zusehen.
Wenn ich jetzt, wieder in Ruhe daheim, darüber nach denke, dann wundere ich mcih schon auf was für Gedanken Menschen in einem (familiär-)sozialen System kommen.
Warum hatte keiner den Einfall : ich werde die Meinung und Entscheidung von Seelchen respektieren. Akzeptieren muss sie ja keiner und toll finden auch nicht - aber dieses (für mich) Mindestmaß an Respekt und auch ein bissl Toleranz hätte ich mir gewünscht.
Ettliche Ideen hatten sie alle - aber keine ging in diese richtung.
Und genau das denke ich ist auch ein Kernpunkt unserer Ängste und psychischen Krankheiten.
Keiner mag mehr Toleranz, Rücksicht, Respekt oder zumindest Akzeptanz üben. Der Umgang des vermeintlich Stärkeren / Rücksichtsloseren mit seinen Mitmenschen führt zu Krankheit und Not.
Man darf keine eigene Meinung mehr haben sonder nur noch die von der breiten Masse genehmigte.
Überall findet Diskriminierung statt weil man nicht der Masse entspricht. Warum wird man diskriminiert wenn man z.B. eine neue Wohnung sucht und nicht unter vielen Menschen aus südlichen Regionen oder Familien wohnen mag?
Das hat nix damit zu tun das ich Menschen anderer Herkunft nicht mag oder Kinder nicht leiden kann.
Ich denke das jeder auf seine Art glücklich werden soll. Ist es nicht schöner wenn Familien in einer Gegend wohnen und die Kinder gemeinsam spielen können? Sich die Familien zum grillen oder so treffen? Wenn Menschen mit ähnlichen Interessen zusammen leben, sich treffen, austauschen? So gibt es doch auch Gegenden wo Leute leben die Ruhe und Stille genießen, die sich womöglich auch mit ihren Nachbarn mal zum grillen oder auf einen Kaffee treffen nur eben nicht täglich oder dauernd. Ist es nicht möglich das jeder seinen Raum zum Leben haben kann?
Sagt mal einem Makler das ihr nicht in ne Gegend mit Kindern oder Menschen aus anderen LÄnder, in dene die Lebensart nun mal geselliger isst, ziehen wollt. Da wird man gleich blöd angeschaut und es meldet sich keiner mehr. Warum ist das denn so? Bin ich deswegen böse?, Ausländerfeindlich? Komisch? Ich wünsche mir doch bloß Ruhe.
Warum wird man für seine Ansichten verurteilt, ausgegrenzt?
Was meint ihr? Ich halte mich ganz ehrlich für tolerant.....abeer ich habe trotzdem meine eigene Meinung und mach nicht bei allem mit wenn es meiner inneren Überzeugung widerspricht oder mache mit nur um anderen zu gefallen.
LG
Seelchen

26.06.2011 16:24 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
...es dieses Forum nicht geben würde?
Niemand Notiz von psychisch Erkankten nehmen und auch keine Rücksicht üben würde?
Gut 1/3 denkt über Sebstmord nach bzw. will sich konkret umbringen.
Wenn man die Zeit die man für diese Leute investiert um sie zu betreuen dagegen für andere, änderungswillige Patienten investiert dann hätten wenigstens 2/3 gewonnen und nicht 3/3 verloren weil man nicht genügend Zeit hat.
Ja das klingt krass und vielleicht auch menschenverachtend - aber es geht doch um die Frage was wäre wenn.... manche, die dann eben nicht mehr verhätschelt werden anfangen sich selber am Kragen zu packen und an ihrem Leben was zu ändern und anfangen zu leben, vorzugsweise eigenverantwortlich.

Warum stehen viele Menschen jeden Tag auf und stellen sich den Anforderungen des Lebens und genießen die Freuden und Leiden desselben?
Wäre es nicht einfacher sich írgend eine Neurose, Psychose oder sonst eine psychische Krankheit einfallen zu lassen, nach einigen Wochen in der sozialen Hängematte zu landen und sich betüdeln und verhätscheln zu lassen bequem daheim auf dem Sofa?
Die Versuchung ist groß so die Zeit bis zur Rente rum zu kriegen.
Klar kann man finanziell keine großen Sprünge machen - aber man muss sich auch nicht bis zum Äußersten verausgaben.

Zerreißt mich nicht gleich in der Luft wenn ich mich bissl provozierend äußere.
Möcht halt wissen was ihr so meint.
LG Seelchen

10.07.2011 20:27 • #18


Capricorn
*Ironie ein*

HEY! Super Idee!

Sollen sich doch die 33% „therapieresistenten“ Suizidgefährdeten ruhig die Pulsadern aufschneiden, sich aufhängen oder von Brücken stürzen. Warum sollen wir anderen so nutzloses Leben mit uns rumschleppen?

Die freiwerdenden Personal-Kapazitäten können dann effektiv auf die restlichen 66% verteilt werden und die sind dann in absehbarer Zeit wieder das, was ein Mensch eigentlich ist: ein wohlfunktionierendes Leistungs-Tier im Dienste der globalen Wirtschaft.

Dabei fällt mir ein:
Das wär’ auch ein wahnsinnig tolles Konzept für Alters- und Pflegeheime. Deren Insassen sind ja auch so was von nutzlos, machen nur Dreck und Arbeit und kosten ein Schweinegeld.

Wie gesagt: TOLLE IDEE!! – die lässt sich hervorragend ausbauen!

*Ironie aus*


Sorry, „Seelchen“, aber Ist dir eigentlich bewusst, in welche Richtung dein „Denk“-Ansatz führt?

Deine Gedankenspiele sind nicht provokant, sondern wirken auf mich kaltherzig und berechnend, zumindest aber viel zu verkopft, ohne Gefühl für menschliche Schwächen. Ich hoffe für dich, diese Gedankengänge entspringen einer leichtsinnigen Naivität deinerseits. Das wäre noch die erträglichste Erklärung für deinen „Denk“-Anstoß.

„Willkommen in der Diktatur des betriebswirtschaftlichen Denkens!“ ??

… von da ist es dann nur noch ein kleiner Schritt zum nationalsozialistischen Gedankengut von wertem und unwertem Leben??

Nein danke! Ohne mich


Ausserdem:
Die Tatsache, dass es sogenannte Sozial-Schmarotzer (übrigens in ALLEN gesellschaftlichen Gruppen bis hinauf in Mangagement- und Polit-Ebenen) gibt, ist kein Grund ein Pauschalurteil über alle Betroffenen zu fällen.

Ein Unrecht lässt sich nicht beseitigen, indem man anderen - Unschuldigen! - Unrecht tut.

11.07.2011 16:08 • #19


N
Ja, Capricorn, ich schließe mich dir an.

Mir fällt noch was ein: Behinderte sind doch sowieso zu nichts zu gebrauchen, deshalb am besten gleich erschießen.

Und überhaupt, die ganzen Therapien sollten nicht mehr bezahlt werden, sind doch viel zu teuer, sollen die Leute doch selber sehen wie sie klar kommen.

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, hura, bald haben wir amerikanische Verhältnisse und jeder kann alles erreichen, wenn er nur will.

Zum Glück wird das so bei uns nicht passieren.

11.07.2011 17:59 • #20


A


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