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petrus57
Versichert und verloren
Die zweifelhaften Methoden der Versicherer

Im Zweifel nicht zahlen, das scheint die Methode der Versicherer in vielen Schadensfällen zu sein. Sie können sich dabei auf willige Helfer verlassen. Zum einen auf Sachverständige, die fragwürdige Gutachten abgeben. Zum anderen pflegen Versicherungskonzerne Netzwerke, in denen sich Richter für Vorträge bezahlen lassen. Oder Politiker, die aus einem Regierungsamt in die Vorstandsetage der Konzerne wechseln. Es kann jeden treffen: Man glaubt sich gut versichert, hat aber oft keine Chance. Wie Claudia Bernert. Sonst hätte sie 30 Jahre Kampf um ihr Recht wohl nicht durchgehalten. 1984 kam ihr Sohn Daniel zur Welt, behindert. Ein Behandlungsfehler, davon ist sie überzeugt. Seither versucht sie, von der Versicherung des Arztes und der Hebamme Schadensersatz für ihren Sohn zu bekommen. Zweimal ging der Fall Daniel durch alle Instanzen, er ist immer noch nicht entschieden. Claudia Bernert ist auch über zweifelhafte Gutachten gestolpert. Aber sie gibt nicht auf. Seit sie einen neuen Anwalt hat, schöpft sie wieder Hoffnung.

3 Sat 20:15

18.08.2017 08:59 • 19.08.2017 #1


4 Antworten ↓

Luna70
Da hilft nur eins, eine gute Rechtsschutzversicherung mit Versicherungsvertragsrechtsschutz.

Aber im Ernst, vielen Dank für den Tipp. Ich werde es mir ansehen.

18.08.2017 09:14 • x 1 #2


A


Fernsehtipp für heute 3Sat 20 15

x 3


G
...bei mir hat sogar die private Krankenversicherung (ARAG) nicht bezahlt. Ich wurde vor zwei Jahren stationär in die Klinik eingewiesen. Nach Entlassung bekam ich von dieser eine Rechnung, weil sich die Krankenversicherung weigerte, die Krankenhauskosten zu bezahlen, mir der Begründung, dass man das auch ambulant hätte behandeln können. Darauf hin habe ich die Versicherung auf Zahlung verklagt. Was folgte waren zwei Jahre Prozess, Gutachten, Gegengutachten, Anwälte... und die Richterin meinte am Ende, ja, das hätte der Arzt auch ambulant machen können.... doch der Patient muß zahlen. Zum Glück konnte mein Anwalt wenigstens noch einen Vergleich mit der Krankenversicherung erwirken, dass ich nur 50% der Behandlungskosten selbst zahlen mußte. Hinzu kamen aber die Kosten für Gutachten, Anwalt und Gericht. Das ging in die Tausende, was ich privat zahlen mußte. Ich hätte so etwas nie für möglich gehalten. Ich gehe zum Arzt, der weißt mich in ein Krankenhaus ein ...und die Versicherung und dann auch der Richter sagt... das wäre nicht nötig gewesen, muß nicht gezahlt werden. Woher soll ich als Patient wissen, was medizinisch wie gemacht wird, ich muß und soll doch in der Regel dem Arzt Folge leisten. Rein theoretisch hätte ich jetzt wieder den Professor, der mich behandelt hat, verklagen müssen, weil dessen verordnete Krankenhauseinweisung dann angeblich nicht rechtskräftig war. Ich hätte vordem nie geglaubt, dass man als Patient nahezu vogelfrei ist und auch die Krankenversicherungen sich aussuchen können, welche Leistungen sie trotz umfassenden Versicherungsschutzes bezahlen. Man steht diesem System - wie in vielen Fällen - total hilflos gegenüber, kann überhaupt nichts ausrichten und erhält von niemand Unterstützung. Zudem wird auch immer häufiger bekannt, dass Gutachter und Justiz mit den Versicherungskonzernen ganz gut zusammenarbeiten. Anders kann es ja nicht sein, dass in unserem Land immer mehr solcher und noch viel dramatischerer Fälle bekannt werden.

18.08.2017 11:21 • #3


petrus57
Ich sage mir immer: Recht bekommt der, der sich das Recht leisten kann.

Ich habe schon ein paar mal Berichte über Behandlungsfehler von Ärzten gesehen, wo die Kläger dann mit der Zeit verstorben sind. Und dann will mir noch jemand erzählen wir lebten in einen Rechtsstaat.

18.08.2017 12:42 • #4


G
natürlich leben wir nicht in einem Rechtsstaat. Das Recht ist schon lange nur für die Leute, die es sich leisten können. Wenn Rentnerin Oma Müller jetzt ein Unrecht widerfährt, wovon und wie soll die finanziell ein solches Verfahren durchstehen, zudem kennen sich viele Leute auch nicht so mit diesem ganzen Schreibkram aus. Seit dem Staat+Wirtschaft+Justiz derart verbandelt sind, hat der einfache Bürger gegen dieses schwabbelige Konglomerat überhaupt keine Chance. Es gibt für alle Fälle immer entsprechende Gutachter und Richter, die ja auch Karriere machen wollen. Oder aber man zögert es so lange hinaus, bis die Kläger tot sind. Alles Anzeichen dafür, dass die Demokratie nur noch für bestimmte Bevölkerungsschichten in unserem Lande gilt.

19.08.2017 13:26 • x 1 #5




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