Verwandtes Thema
Panische Angst vor Psychose /Schizophrenie / Stimmenhören
Hallo ihr Lieben,
ich weiß, dass dieses Thema hier bereits sehr oft vertreten ist. Dennoch würde ich gerne noch mal einen Beitrag verfassen, um möglicherweise Gleichgesinnte zu finden bzw. Tipps von anderen Ängstlern zu erhalten, die diese Angst bereits überwunden haben.
Vorab zu mir: Ich bin 30 Jahre alt, Lehrerin und hatte bereits 2mal eine ähnliche Phase überwunden. Diesmal fühlt sich alles nur viel schlimmer und überwältigender an als sonst. Vielleicht weil ich mir immer mehr im Leben aufgebaut habe und immer mehr verlieren könnte.
2 Therapeuten und 2 Psychiater bestätigten mir, dass ich nicht! psychotisch sei und ich mache derzeit eine kognitive Verhaltenstherapie.
Diagnose: Angststörung/Zwangsgedanken. Derzeit nehme ich 20mg Citalopram, wobei mein Therapeut der Meinung ist, dass ich es eigentlich nicht bräuchte und es auch so schaffe, den ZG-Kreislauf zu durchbrechen.
Laut dem dämlichen Dr. Google habe ich mich dermaßen in diese Psychoseangst hereingesteigert, sodass ich mich in einer Angst- und Zwangsgedankenspirale befinde, aus der es mir derzeit schwerfällt auszubrechen.
Der Trigger für meine akute Phase derzeit war glaube ich der Vorfall am Frankfurter HBF, als der psychisch kranke Mann die Mutter und das Kind vor die Gleise geschubst hat. Daraufhin habe ich gegooglet, was mit ihm los war und in Erfahrung gebracht, dass er paranoid war.
Plötzlich kam in mir der Gedanke auf: Was ist, wenn du auch plötzlich paranoid wirst und so etwas tust? (ich bin der liebste Mensch der Welt, der keiner Fliege etwas antun könnte. also typisch bei aggressiven ZG).
Naja, da ich das weiß, dachte ich mir: Okay, beruhige dich, wird ja eh nicht passieren.
Dann kam ein neuer ZG a la: Naja, es sei denn, du wärst psychotisch und würdest Stimmen hören, die es dir befehlen. Psychotiker hören ja beleidigende und imperative Stimmen.
Zack. Futter für meinen Zwang.
Seitdem muss ich in meinem Kopf zwanghaft ganz furchtbare beleidigende und imperative Sätze bilden, die dann einfach so aufploppen.
So hat mein Zwang dann die Möglichkeit zu kontrollieren: Oh, sind das etwa schon Stimmen, die du da hörst?
Ich weiß, dass ich der Macher dieser Sätze bin und im Prinzip hab ich auch keine Angst vor dem Inhalt (obwohl ich wirklich furchtbare Sätze denken muss), sondern nur vor der Ungewissheit, ob das schon psychotisches Stimmenhören ist.
Ich höre nichts, sondern stelle es mir einfach so bildlich vor, wie es wäre wenn und bilde permanent im Kopf diese nervigen Zwangssätze.
Gibt es jemanden, der ähnliche ZG und Ängste hatte und es geschafft hat, dort auszubrechen?
Mein Therapeut sagt die ganze Zeit, dass ich nicht psychotisch bin und es auch nicht werde.
Ich habe nur so panische Angst davor, dass ich mich irgendwann so in die Angst reinsteigere, dass ich vor lauter Panik irgendwann wirklich sage, dass ich Stimmen höre und ich eingewiesen werde und mein Leben vorbei ist und ich alles verliere, was mir wichtig ist (. das ist ja die größte Angst, die dahintersteckt).
Durch die Ängste habe ich auch wirre Gedanken und hypnagoge Zustände im Halbschlaf, Schlafstörungen, DR DP, Konzentrationsschwierigkeiten, das Bedürfnis sämtliche Gedanken zu kontrollieren, Hitzewallungen und eben alles, was noch so dazugehört. Mein Gehirn fühlt sich oft an, als würde es gleich explodieren, weil so viel Mist in mir vorgeht.
Daher meine Hoffnung: Gibt es hier Leidensgenossen, die mir helfen können, weil sie es geschafft haben, sich aus dieser Spirale zu befreien?
Auch über sonstige Kommentare etc. bin ich natürlich dankbar.
Fühlt euch lieb gedrückt!
22.10.2019 12:20 •
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