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B
Hallo miteinander,

nachdem ich lange nur eine stille Mitleserin war, habe ich mich heute endlich hier registriert. Mir geht es momentan richtig schlecht und will mir alles von der Seele schreiben. Vielleicht finde ich ja auch Gleichgesinnte für einen Austausch, das wäre toll!

Aber erst mal meine Geschichte:

Ich bin jetzt Anfang 30 und begonnen hat alles vor ca. 16 oder 17 Jahren. Ich entwickelte aufgrund schwieriger familiärer Verhältnisse (Trennung der Eltern, Wohnort- und Schulwechsel) eine Angststörung. Zu meiner schlimmsten Zeit konnte ich für ein halbes Jahr nicht zur Schule, hatte ständig Angst tot umzufallen. Zu der Zeit entwickelte ich auch meinen Bluthochdruck, was sich auch negativ auf die Psyche auswirkte.
Ich bekam von einem Neurologen Fluctin und begann eine Psychotherapie, die nach wenigen Sitzungen beendet wurde, da es nichts brachte. Es lag wohl auch an meinem Alter.

Seither habe ich mich irgendwie durchgekämpft. Habe mein Abi gemacht und studiert. Während dem Studium hatte ich wieder schwierige Phasen, die ich aber immer überwunden habe. Wenn ich Panikattacken hatte, war ich körperlich am Ende (das kennen wohl die meisten Betroffenen) und habe wirklich sehr gelitten.

Nach dem Studium habe ich eine Arbeit begonnen an einem neuen Ort, ohne Eltern, ohne Freunde. Die Jahre vergingen, mal mehr mal weniger Angst. Meine Ängste konzentrieren sich seither auf Krankheiten und die damit verbundene Angst vor dem Sterben.

Momentan bin ich an einem Tiefpunkt. Im September 2013 hatte ich auffällige Krebsabstriche. Das endete in einer operativen Konisation am Gebärmutterhals. Das war meine erste OP überhaupt und es ging mir so schlecht. Die auffälligen Zellen könnten alle entfernt werden. Damit ist es aber nicht getan. Ich habe ein kompliziertes Myom in meiner Gebärmutter, welches in ca. 4 Wochen von einem Experten per Bauchspiegelung entfernt werden soll.

Seit meiner ersten OP habe ich nun Beschwerden. Seit 2 Wochen extreme Nierenschmerzen. Gynäkologe findet nichts außer unsichtbares Blut im Urin. Mein Hausarzt vermutet deswegen Nierensteine und gab mir Buscopan. Morgen habe ich einen Termin beim Urologen und ich habe eine Panikattacke nach der nächsten. Ich habe Angst vor Nierenkrebs, Nierensteinen oder sonstwas. Und ich kann die OP in 4 Wochen nicht einfach absagen, denn wenn ich warte, bekomme ich wieder starke Blutungen und das macht mir auch Angst.

Wahrscheinlich hab ich jetzt völlig wirr geschrieben und keiner versteht's. Ich kann momentan keinen klaren Gedanken fassen.


Schmerzen mit Panik kombiniert, das ist so was Fieses!

Hat jemand Lust auf einen Austausch? Gerne auch per Email.

Verzweifelte Grüße
B.Nutzerin

29.01.2014 17:31 • 31.01.2014 #1


2 Antworten ↓

M
Hallo B.Nutzerin,

das tut mir sehr leid, was du bis jetzt alles erduldet hast. Das ist echt der Hammer. Ich kann dich sehr gut verstehen, dass du eine PA an der anderen bekommst. Also vor Nierensteinen brauchst du keine Angst zu haben. Die werden in aller Regel mit Ultraschall zerstört. Das ist relativ harmlos. Klar steigerst du dich jetzt da hinein, dass du überall Krebs vermutest. Aber du weißt auch, dass ein Myom in der Regel ein gutartiger Tumor ist, oder?
Ich leide auch schon seit einigen Jahren an verschiedenen Ängsten. Unter anderem auch die Angst vor Krankheiten. Wenn es bei mir irgendwo wehtut, was leider sehr häufig der Fall ist, denke ich auch oft daran sterben zu müssen , oder Krebs zu haben, Herzprobleme usw. Es ist sehr schwer gegen diese Art Angst anzukämpfen. Vielleicht solltest du es nochmal mit einer Therapie versuchen. Ich befinde mich seit einigen Wochen in einer Verhaltenstherapie und bin froh, mich dazu entschieden zu haben. Vorher habe ich auch jahrelang versucht irgendwie mit diesen Ängsten klar zu kommen. Was natürlich irgendwann nicht mehr ging. Seit einiger Zeit nehme ich Opipramol gegen meine Ängste, was mir sehr gut hilft. Sprich mal deinen Arzt darauf an.

Und nein, du hast überhaupt nicht wirr geschrieben. Es war alles super verständlich
Du kannst dich jederzeit bei mir melden. Ich bin da

Liebe Grüße
Manfred

31.01.2014 13:32 • #2


T
Hallo,liebe B.Nutzerin,

deine Geschichte gleicht in einigen Punkten der meinen.
Auch ich hatte 2013 einen bösartigen Tumor und seitdem hat sich meine ohnehin schon latent vorhandene Krankheitsangst in´s unermessliche gesteigert.
Ich kann mir einfach nicht klar machen, dass einmal Krebs haben nicht bedeutet, dass man später immer wieder Krebs bekommt, nur in anderen Organen.
Man hat einfach das Vertrauen zu seinem Körper verloren !
Ich baue jetzt auf die Zeit, meine Therapie, Literatur und den Austausch hier.
Meine Krankheitsängte rauben mir zur Zeit jede Lebensqualität.
Es ist kein Leben mehr, sondern nur noch ein davonkommen, irgendwie.

So, wie ich deine Zeilen interpretiere, geht es dir momentan genau so.

Ich hoffe, du wirst in den nächsten Monaten, wenn du erstmal alles hinter dir hast, auch wieder zur Ruhe kommen und die Kraft finden, nach vorne zu schauen.

Ich habe in den nächsten zwei Wochen noch drei SEHR SEHR angstbesetzte Arzttermine vor mir und ich befinde mich jetzt schon im absoluten Ausnahmezustand.

Und ich denke, dir geht es da ähnlich zur Zeit !

Ich wünsche dir das Beste und hoffe, dass du deine Ängste in den Griff bekommen kannst, so dass du das hier und heute wieder geniessen kannst.

Viele Grüße !

31.01.2014 14:04 • #3





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