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G
Is ne Weile her...aber ab und an fühle ich es noch, als sei es gestern gewesen...

Mein Männerproblem:
Als Gedankenbild

Mein persönliches...
Das ich bisher „fast“ ausschließlich „Dr.Jekyll-Mr.Hyde`s“ in mein Leben zog...
Ist nun der Trank Schuld? Oder der, welcher ihn zu sich nimmt?

Der Trank nahm mir den Papa...

Der Trank nahm mir den Ehemann...

Und schließlich...nahm mir der Trank, meine große Liebe...

Sollte ich den Trank hassen? Ihn verfluchen?

Nein...
Ich trinke ihn selber ab und an...nicht in Massen...in Maßen...kann vergessen und mich bespaßen...und irgendwann...ist es gut...ist es okay...reicht es...normal...wie es sein „sollte“...

Aber es ist so, wenn Dr.Jekyll den Trank nimmt...und zu Hyde wird...werden mit jedem Rückfall die Abstände kürzer....die Hemmschwelle schwächer....bis das Gebräu in seinen Adern bleibt...bis....er sich nicht mehr zurück verwandelt...und bleibt Hyde...
Und irgendwann...steht er an einer Klippe...liebevoll und verzweifelt strecke ich meine Hand nach ihm aus...
Doch...
Es...es...grinst hämisch, umarmt mich...und stürzt sich mit mir zusammen in den Abgrund...

Und genau DARUM...
Musste ich den Kreis durchbrechen...

Genau DARUM...
Musste ich gehen...bevor sich das letzte Bild des Unausweichlichen Abgrundes wiederholt...
Schwer war es...SO VERDAMMT SCHWER...
Nicht auch noch DICH!? Schreit es in mir...nicht DICH auch noch verlieren...WARUM?
Wie verflucht...
Der schöne und das Biest zugleich...
Faszinierend tödlich für die Liebe und das Innenleben...die Psyche...

Ich blicke auf mein Kind...
Aufmunternd nimmt es meine Hand...
Nickt mir bestätigend zu...

Ich sehe zurück zur Klippe...wo ER steht...ist er noch da drin? Irgendwo? Oder ist er bereits ES...unwiderruflich? Wie lange noch warten, ob ES packt wieder ER zu werden...wie lange noch warten … ein Hoffnungsloses Warten...eine Illusion...ein Traum...Ein letzter Blick...

Sein Blick...bittet um Vergebung...durch irgendetwas was ihn beherrscht hindurch...in dem Moment, in dem ER in ES sich an die Oberfläche kämpft um mit mir zu „sprechen“...
lassen seine Augen mich ein letztes Mal wissen, das er mich liebt...das die Liebe bleiben wird...irgendwo...und die Türe angelehnt bleiben wird...das er noch da sein wird...

Schmerzverzerrt wende ich mich ab, nachdem ich ihm vergebend und traurig ein letztes Mal zugenickt habe...ich weiß...doch ich weiß auch, das sein verzweifeltes Versprechen auch jetzt noch nicht erfüllbar ist für ihn...ich weiß, er will es so gern...doch er kann es einfach nicht...ich bin ihm nicht mehr böse...ich muss mich retten...unsere Seelen bewahren...entschlossen umfasse ich die Hand des Kindes und gehe davon...während ich dem Klirren von zersprungenen Scherben in meinem Innern zuhöre...und weiß, das es dauern wird, sie auf zu kehren...gut das ich bereit bin, den Handfeger zu nehmen...auch wenn es mühselig werden wird...-

19.06.2015 13:52 • 20.06.2015 #1


Black-Sheep
Du hast die Gabe mit schönen Worten schlimme Geschichten zu erzählen......

Mein Vater war auch so, als Kind habe ich ihn gefürchtet, obwohl er mir nie was getan hat, aber er war eben ein anderer, als ich älter wurde war ich einfach traurig, weil ich merkte das ihn niemand mehr respektierte, niemand für voll nahm, das war hart für mich, keiner hat mir gezeigt wie man Probleme löst, das einzige was ich sah war, wie man davor wegläuft.

Er ist jetzt, schon einige Zeit tot,, und ich möchte ihm gerne vergeben, er hatte auch kein schönes Leben, trotzdem gelingt es mir irgendwie nicht, ich kann diesen Egoismus nicht verstehen.

Aber es gibt eine Möglichket, seinem Leben einen Sinn zu geben, ich muss darauß lernen, ich muss es besser machen.

Schön das du dich hier angemeldet hast, ich mag was du schreibst.

19.06.2015 16:44 • #2


A


Der Schöne und das Biest

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Hallo Black Sheep,

erst ein Mal vielen Dank..-

Die Gabe, mit schönen Worte schlimme Geschichten zu erzählen...hört sich seltsam schön an... *sanft lächel*
Danke für das außergewöhnliche Kompliment!

Naja, wenn ich so drüber nachdenke, schreibe ich schon sehr lange in der Art. Nicht nur schlimme Geschichten.
Das sich schreiberisch Ausdrücken tue ich in vielerlei Formen. Auch so ein Ventil bei mir.

Ob es sich um Tagebücher, Gedichte, Geschichten, Gleichnisse, Musiktexte, sonstige Erzählungen handelt...von allem ist schon immer irgendwie was dabei gewesen.

Ich habe so eine Erzählform für mich entwickelt. Eine Art schriftliche Gedankenbilder.

Inspiriert durch vieles lesen...mitunter...-

Zum Einen verarbeite ich damit selbst Dinge...zum Anderen schreibe ich auch hin und wieder für Andere...-
(Bspw. auch humorvolle Gedichte...)

-

Zu Deiner persönlichen Erfahrung mit Deinem Vater:

Was Du beschreibst kann ich sehr gut nachvollziehen...
Trauriger Weise, war meiner damals auch immer mal wieder gewalttätig...
Was ich auf die eine oder andere Art und Weise zu spüren bekam.

Aber ich möchte nicht mehr darüber rum jammern. Oder ihn schlecht machen...er hat sich selbst schon genug Schaden zugefügt. Mein Dad ist mittlerweile auch schon einige Jahre tot...-
Als mich damals die Nachricht erreichte, das er mit Krebs im Endstadium kurz vor seiner Reise ins Jenseits stünde und mich noch mal sehen wolle...hatte ich aus lauter Schock und alter Wut und Ablehnung zunächst abgesagt...-

Doch irgendwie habe ich es dann doch noch geschafft und bin mir Unterstützung meiner Omi gemeinsam zu ihm gefahren...

Es war ein sehr merkwürdiger Tag für mich...-
Und als ich dieses Skelett von einem Mann dann irgendwann in den Arm nahm, und ihm zusagte ihm zu vergeben, da wusste ich in dem Moment nicht, ob ich dies auch tief in meinem Innern so meinte...

Was ich aber wusste (für mich), dass es richtig war ihm das zu sagen...
Ich denke, so wirklich vergeben, habe ich ihm erst sehr viel später ... also in meinem Herzen...-

-

Trotz allem, finde ich das es wunderbar von Dir ist, das Du Deinem Vater vergeben möchtest...
Und es besitzt ja fast eine gewisse Größe, Herzensgröße, und einen sehr offenen Blick, das Du sagst, bzw. schreibst, das er ja auch kein schönes Leben hatte...
Vielleicht kannst Du seinen Egoismus nicht verstehen, aber ETWAS scheinst Du im Innern doch zu verstehen, was ihn betrifft. Seinen Egoismus musst Du vielleicht auch weder verstehen, noch akzeptieren...
Was Du auf ihn bezogen aber dennoch an-erkennst und Dein guter Wille zu vergeben...finde ich persönlich, reichen doch auch aus. Vielleicht kannst Du irgendwann noch einen Schritt weiter gehen.
Vielleicht auch nicht. Aber das ist alles okay.

Etwas Sinn-Gebendes im Leben zu haben, ist mir auch sehr wichtig.
Und lernen tun wir sicher immer aus allen möglichen Dingen...

Doch eines fällt mir zu dem Satz: Ich MUSS es besser machen ein..:

Ich hoffe für Dich sehr Black Sheep, dass Du Dich mit dem Gefühl, etwas besser machen zu müssen nicht zu sehr selbst unter irgendeinen Druck setzt...?

Nur so ein Gedanke...könnte auch vollkommen falsch liegen, mir einen unnötigen Gedanken dazu gemacht haben.
Im Grunde, verstehe ich schon wie Du es meinst. Denke ich zumindest.

Hmm mir fällt gerade eine kleine Geschichte ein, die ich neulich hörte und die mich erneut zum nachdenken darüber brachte.

Die Geschichte vom Weisen, der in der Lotterie ein teures Auto gewann:


Seine Familie und Freunde freuten sich für ihn und kamen, um ihn zu feiern.
Ist das nicht wunderbar? Sagten sie. Du bist ein Glückspilz. Der Mann lächelte und sagte: Mag sein.
Ein paar Wochen lang machte es ihm Freude, mit dem Auto herum zu fahren. Dann stieß eines Tages auf einer Kreuzung, ein betrunkener Autofahrer mit ihm zusammen. Und er musste mit zahlreichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Seine Angehörigen und Freunde besuchten ihn dort und sagten: Das war aber wirklich Pech. Wieder lächelte der Mann und sagte: Mag sein. Eines Nachts während er noch im Krankenhaus lag, wurde sein Haus von einem Erdrutsch ins Meer gerissen. Am nächsten Morgen kamen die Freunde und sagten: Hast du ein Glück gehabt, dass du unter dessen hier im Krankenhaus warst. Wieder sagte er: Mag sein.
Das Mag sein des Weisen steht in der Geschichte für die Weigerung des Weisen, etwas zu bewerten (gut/schlecht), stattdessen, akzeptiert er es...- Er weiß, das mit dem Verstand nicht zu begreifen ist, welchen Stellenwert ein scheinbar zufälliges Ereignis, im Geflecht des Ganzen einnimmt...-

Okay genug. Diese Story hat nichts mit dem Thema an sich zu tun...
Ich fand sie einfach nur irgendwie gut und nachsinnens-wert...-

Ganz liebe Grüße an Dich Black Sheep! Und an Deine Lieben!

Gedanken Kind

19.06.2015 17:53 • #3


Black-Sheep
Guten Morgen Gedanken Kind,

Natürlich hast du recht, mein Perfektionismus, das immer alles richtig machen zu wollen, setzt mich schon oft unter Druck, andrerseits....als Mensch der 40 Jahre Plan und Ziellos, auf der Suche nach Spaß und Abenteuern, durchs Leben getrieben ist, immer auf der Flucht vor Verantwortung und festen Beziehungen, sehe ich das nicht so eng.

Ich sehe es eher so das ich nun ein Ziel habe, eine Aufgabe, bei mir ist Schluss mit Angst, Das Leben meiner Tochter wird nicht überschattet sein von meinen Problemen, ich werde da sein wenn sie mich braucht, sie wird sich auf meine Worte verlassen können.....sie wird unbeschwert aufwachsen.

Und das ist es was ich durch meinen Vater gelernt habe....er war kein schlechter Mensch, er hat mich geliebt, und ich ihn, aber sein Blick war immer auf sich selbst und seine Ängste fixiert, dadurch hat er sich und seiner Familie geschadet, und da ich das sehen kann, habe ich mich entschieden das besser zu machen.

Doch nun genug von mir, es ist dein Thema, und da sollte es um dich gehen.


Zitat:
Eines Nachts während er noch im Krankenhaus lag, wurde sein Haus von einem Erdrutsch ins Meer gerissen. Am nächsten Morgen kamen die Freunde und sagten: Hast du ein Glück gehabt, dass du unter dessen hier im Krankenhaus warst. Wieder sagte er: Mag sein.


Ich habe über den Weisen Mann nachgedacht, was meinst du hätte er gesagt wenn man ihm gesagt hätte das seine Familie in dem Haus war....ändert sich der Blickwinkel ändert sich alles, oder?

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!

20.06.2015 09:37 • #4


G
Hallo Black Sheep,

was Du für Dich aus der Erfahrung gezogen hast und für Deine eigene Familie und ihr Glück umsetzt, finde ich sehr schön.
...-

Warum genug von Dir? Mein Thema, sollte um mich gehen...hmmm...ich sehe das gar nicht so sehr so, das es hierbei um mich allein geht. Dennoch, vielen Dank!

Irgendwie stelle ich Emotionen als Erzählung in den Raum. Gebe ein Stück von meinem Innern und dem was ich erfahren habe Ausdruck...

Wenn sich darin auch noch jemand wiederfinden kann und vielleicht etwas erzählen mag, finde ich das gut und völlig in Ordnung. Mit meinen eigenen Erfahrungen bin ich ja auch nicht gänzlich alleine. So kann auch ein Austausch entstehen, oder?

Was die Geschichte betrifft, ja daran musste ich auch denken. War auch meine Frage im Kopf. Hieß es nicht zu Beginn, er hatte Familie...? Und nachher wird erzählt, es kämen seine Freunde...was ist mit der Familie? Waren sie im Haus? Was ändert das dann am Blickwinkel...?
Schön das es Dir auch auffiel...
Hmmm...vielleicht steckt noch deutlich mehr als eine Weisheit oder eine Erzählung, eine Sicht in dieser kleinen Geschichte....oder ist es ein Hinweis darauf, das man auch DAS wieder mit vielerlei Möglichkeiten betrachten könnte?

Hehe...so eine kleine Story und allein darüber, könnte man glatt einen Threat mit Philosophischem Charakter machen...-
Uff...das ist wieder mal son`Ding von mir, das ich fast schon Hobbymäßig gern über solche Dinge herum-philosophiere..-
.-

Wünsche Dir und Deiner Familie auch ein sehr angenehmes Wochenende..!
Gruß
Gedanken-Kind

20.06.2015 11:46 • #5


P
Liebes Gedanken-Kind,

da hast du ein Kompliment von dem bekommen, der für MICH die treffendsten Worte hier im Forum schreibt. Black-Sheep bewegt mich immer und regt mich zum Nachdenken und um die Ecke denken an. Ich mag das.

Deine Worte, liebes Gedanken-Kind, sind stark und reißen mit. Auch von mir ein Kompliment. Besonders aber für deine Stärke, Verzeihen zu können. Das ist doch die größte Herausforderung in zwischenmenschlichen Interaktionen. Verzeihen können.

Ich möchte nur auch kurz etwas zu eurem OffTopic äußern:

Das mag sein, ist das, was kaum Jemand denken und fühlen kann. Wir Ängstler am aller wenigsten. Das mag sein interpretiere ich als die Akzeptanz, Dinge hinzunehmen, wie sie eben sind. Zu akzeptieren, mir geht es gerade nicht, gut. Zu akzeptieren, meine Kindheit war nun mal so. Zu akzeptieren, meine Eltern/Freunde/Arbeitskollegen sind eben so. Zu akzeptieren, ich BIN eben so. Zu akzeptieren, dass das Leben endlich ist. Zu akzeptieren, dass man alleine ist.

Und das mag sein hört sich für mich auch nach Demut und Dankbarkeit an. Dankbarkeit dafür, was ich habe, was ich bin. Dafür, dass ich geliebt werde und lieben darf.

Das wäre jetzt meine persönliche Interpretation der Geschichte.

20.06.2015 12:20 • #6


G
Hallo Paddelmädchen,

Oh...ehm...ja...

DANKE....- Sehr lieb!

Thema: Verzeihen/ vergeben können...wäre wohl auch eher umfangreicher...aber um einen eigenen Strang dafür zu machen, müsste ich jedenfalls wenn ich es wagte, selber erst ein Mal nachdenken...wie habe ich das eigentlich gemacht? Was genau ist es, das mir die Fähigkeit Dinge zu vergeben verleiht...? (Vielleicht sollte ich das tatsächlich für mich mal versuchen zu konkretisieren...)

Off-Topic- : Vielleicht passt das sogar ganz gut hinein. ?
Der Threat: Der Schöne und das Biest, könnte möglicherweise ja mehr bedeuten, (als von mir anfangs vermutet/gedacht), als die Erfahrungen eines wie auch immer gearteten Opfer`s von Alk....oder Sucht im Allgemeinen...-

Der Threat-Titel, wie auch meine genutzte Metapher vom Dr.Jekyll- Mr. Hyde, könnten wir jetzt ein Mal erweitern und so Stellvertretend für zwei Gesichter, zwei Seiten, usw. betrachten...-

Vielleicht sogar für Dualität...(alles hat zwei Seiten. In dem Einen, was es auch sei, steckt immer auch ein Teil der anderen Seite)

Die Suchtkranken Menschen, die eine Rolle in meinem Leben, gleichwie im Leben anderer auch gespielt haben, haben ja auch 2 Seiten. Meistens...oder?

Ebenso, haben wir doch alle mindestens 2 Gesichter. Bemühen uns um Authentizität, und doch...tragen wir häufig Masken, spielen Rollen...ob bewusst oder Unbewusst. Gewollt oder ungewollt...-

Wir sind nicht immer gleich drauf. Ein ständiges Auf und ab...wobei uns eine Phase auch so extrem einnehmen kann...das es scheinbar gar keine andere Phase mehr gibt...-

@Deine Auslegung der Geschichte ist das, wie ich es auch verstanden habe...doch dazu kam bei mir persönlich dann tatsächlich auch noch die Frage die Black Sheep sich/ mir stellte hinzu...-

Ich arbeite schon seit einigen Jahren daran, Dinge (Dinge passt nicht wirklich aber ich nenn`es jetzt mal so) wie Akzeptanz, Annahme, Demut, Dankbarkeit, u.a. in mir zu verankern. Dafür versuche ich (auch für die Vergebung u.a)
bestimmte Verhaltensweisen, Emotionen usw. (meine eigenen, wie auch die anderer) für mich selbst irgendwie auf tieferer Ebene zu verstehen. Wobei ich nicht alles nur mit bloßem Verstand erfassen kann. Etwas im Herzen zu verstehen, oder im Gefühl, Mitgefühl bspw. kommt ja auch noch hinzu.

Und wenn ich bspw. einiges durch gemacht habe, was ein anderer auch durch hat, oder wo er/sie ggf. noch drin steckt, dann bin ich einem anderen Menschen, rein vom Gefühl her auch irgendwie nahe. Aber hier komme ich dann wohl doch gerade etwas ab von diesem Threat ...-

20.06.2015 18:01 • #7


G
Hmmm ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob dies hier in meinen aufgemachten Threat passt...
Aber es viel mir gerade ein und möchte hinaus...also:

Wege..

Ich habe viel Verschiedenes durch gemacht...
Es kommt mir manchmal vor, als reiche es für mehr als ein Leben...

Ich habe mich auf den Weg gemacht...
Doch je weiter ich laufe, desto weiter scheint mir der Weg...

Kaum erreiche ich ein Ziel...
Taucht am Horizont ein Neues auf...

Manchmal durchschreite ich Wüsten...
Fast vergehe ich vor Durst...

Manchmal suche ich geradezu die Wüste...
Nehme ihre Leere und (Lehre), ihre Einsamkeit dankbar in mir auf...

Mal stelle ich fest, mitten in einer Wüste zu stehen, obgleich ich doch ganz woanders sein müsste...

Ich bin auf einem Weg...
Suche den Meinen und meine ihn hier oder dort gefunden zu haben...

Da gerät etwas in mein Blickfeld, etwas Altes, etwas Neues...
Ich lasse mich ablenken...

Aber ich laufe, ganz egal wie, ganz gleich wie weit...
Ich laufe einfach los...

Laufe in den Zahlreichen Ästen eines Baumes hin und her...
Mal hier hin, mal dort...

Mag sein, es scheint manchmal so als sei es Aussichtslos, als wäre es schon zu verstrickt...
Aber meine Hoffnung, sie lebt durch alle Verästelungen hindurch, irgendwann, ja irgendwann auf den Stamm dieses Lebensbaumes zu gelangen...

Und von hieraus, ja von dort aus soll es Geradeaus gehen...
Bis zu meinen Wurzeln, zu meinem Ursprung...
Nach Hause...

Ja ich weiß, ich werde schon irgendwie fertig mit mir, mit dem was ich bin...
Ich werde fertig mit mir, aber niemals mit mir fertig...

Erfahrungen, wachsen...
Und wenn ich einst laufe auf dem Stamm, meinen Wurzeln entgegen...
Dann wächst der Baum...
Und während ein Teil zum Ursprung zurück schreitet, wächst ein Teil über sich hinaus...

Grenzenlos....

20.06.2015 18:28 • #8


G
Überlegung:

Leute, tut mir leid, ich vermische offenbar zu viel.
Leider habe ich die Schwäche, vom Hundertstel ins Tausendstel zu kommen...-

Wenn ich das jetzt hier gerade nochmal so durchlese, scheint es um sehr viel Verschiedenes gehen zu können:

Bspw.:
- Schmerzgefühle, jemand durch etwas zu verlieren
- Hilflosigkeitsgefühle, weil man nicht wirklich etwas dagegen tun kann.

- Leid-Mit-Leid-Gefühl
- Weitergehen, weitergehen müssen, sich selbst retten bevor man zu Grunde geht an etwas oder jemandem-

- Verschiedenes durchmachen und weiter gehen...-
- Sich selbst, den eigenen Weg finden wollen..

- Die zwei und mehr Gesichter/Seiten des Lebens, in all seinen verschiedensten Erscheinungsformen...-
-

Ich selbst finde das zwar nicht so schlimm, wenn mehreres Ineinander fließt, sich was entwickelt oder auch heraus löst.
Von mir aus, könnte der Strang einfach seinen Lauf nehmen (mal davon abgesehen das ich selbst ihn durcheinander Würfel, mit Einflüssen die den Strang verändern, in`s Off-Topic mäßige...*ohje*)..-

Aber evtl. bringe ich meine verschiedenen Gedankengänge, wohl doch lieber in den Gedankenhaus-Threat. Dann mache ich es selbst hier nicht so unübersichtlich.

-

Was meint Ihr? Black Sheep, Paddlmädchen...?

Von daher...großes Sorry von mir...(ich muss noch bissle dazu lernen was Forumschreiben betrifft...hehe)

20.06.2015 20:41 • #9


P
Zitat von Gedanken-Kind:

Ich arbeite schon seit einigen Jahren daran, Dinge (Dinge passt nicht wirklich aber ich nenn`es jetzt mal so) wie Akzeptanz, Annahme, Demut, Dankbarkeit, u.a. in mir zu verankern. Dafür versuche ich (auch für die Vergebung u.a)
bestimmte Verhaltensweisen, Emotionen usw. (meine eigenen, wie auch die anderer) für mich selbst irgendwie auf tieferer Ebene zu verstehen. Wobei ich nicht alles nur mit bloßem Verstand erfassen kann. Etwas im Herzen zu verstehen, oder im Gefühl, Mitgefühl bspw. kommt ja auch noch hinzu.



Aber ist es nicht genau das, was die Geschichte meint? Eben NICHT verstehen zu müssen, sondern einfach zu akzeptieren und hinzunehmen?

Ich lege das mal um auf die psychische Verfassung vieler User hier (mich eingeschlossen, auch wenn ich mich zu den harmloseren Fällen zähle). Warum versuchen wir so verzweifelt zu verstehen, was in uns vorgeht, warum das in uns vorgeht? Warum müssen wir dem Ganzen einen Namen geben? Warum haben wir das Bedürfnis der Norm entsprechen zu wollen? Warum fragen wir ständig nach dem Warum?

Weil wir es nicht einfach akzeptieren und hinnehmen können. Weil wir nicht einfach sagen 'mag sein', dass es mir gerade schlecht geht, morgen geht's mir aber vielleicht auch schon wieder besser.

In den zwei Jahren meiner Reise, meines Sammeln von Antworten auf das Warum? habe ich mir die Frage aller Fragen beantworten können: Warum ich?

Die Antwort? Weil ich's nicht einfach akzeptiere. Weil ich es mir nicht erlaube. Weil ich es mir nicht zugestehe. Weil ich meine, die Welt muss immer rosa sein und mein Leben immer bunt und schön.

Ich habe in diesen zwei Jahren so viele Menschen kennen gelernt, die mir berichten konnten, dass sie ähnliches wie ich auch bereits erlebt haben oder sogar immer mal wieder noch erleben. Der einzige Unterschied zu mir? Sie schenkten der Sache nicht so viel Bedeutung und Aufmerksamkeit. Noch nicht mal einen Namen. Der O-Ton war Tja, manchmal geht's mir hald nicht gut. Diese Denkweise läuft bei uns schief. Wir arbeiten an uns und versuchen Dinge zu verstehen, anstatt sie einfach als gegeben hinzunehmen.

20.06.2015 21:41 • x 1 #10


G
Paddlmädchen...

WOW! SEHR SEHR GUT! -

Einfach klasse geschrieben...



Meine momentane Situation...(Habe mal zu mir was in Off Topic...passe ich nicht hier her geschrieben), ja meine Situation lehrt mich evtl. auch gerade mal wieder...AN NEHMEN...so lassen, nicht mehr hinterfragen...gar nicht verstehen wollen...

Du bringst mich da echt gerade auf was...

DANKE DIR!

Schönen Abend und angenehme Nacht Dir und Allen!

Grüßle

20.06.2015 22:29 • #11


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