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Sam78
Hallo,

ich bin neu hier und möchte gern meine Gedanken ein wenig niederschreiben, da mich immer mal wieder einige Dinge beschäftigen, dann wieder abtauchen und doch wieder hochkommen. Vielleicht hilft das Aufschreiben, ein bisschen Struktur hineinzubringen.

Zunächst zu mir. Ich bin 40, habe ein Kind, das bald 10 wird und lebe seit 2010 mit ihm allein, vom Vater hatte ich mich getrennt. Er wohnt nicht weit von hier und wir teilen uns das Kümmern auf. Das verläuft problemlos, unser Verhältnis ist freundschaftlich.
Von 2011 bis 2015 hatte ich eine neue Beziehung, mein Ex hatte sich damals per Textnachricht von mir getrennt, Knall auf Fall aus dem Urlaub heraus.
Danach gab es nichts Festes mehr.

Seit ich alleine wohne habe ich keine engen Freunde mehr, eigentlich habe ich niemanden, mit dem ich mich spontan verabreden könnte, wenn ich mal mit jemandem ins Kino oder so wollte.
Das hat sich schon so ergeben, seit ich 2004 aus meinem Elternhaus ausgezogen bin, ein Knackpunkt, da ich das von mir aus gar nicht so recht wollte, ich hatte dort eine separate Wohnung, allerdings zog meine Schwester dort ein, die auch mal das Haus bekommen soll und ich bin dann eben mit meinem damaligen Freund zusammen gezogen.
Danach habe ich aufgrund der Fahrtstrecke auch die Arbeit gewechselt und irgendwann schlief der kleine Freundeskreis, den ich mit einigen Kollegen hatte, leider ein, wie das oft so ist wenn man sich zu selten sieht.
Mein Ex-Freund hatte durch seinen Verein einige Bekannte, die dann auch meine waren, aber später auf mich allein gestellt, waren sie es nicht mehr.
Ich bin selbst in keinem Verein oder ehrenamtlich tätig, so dass ich auch nicht viele Kontaktmöglichkeiten habe.

Zu meiner Familie besteht auch kein superinniges Verhältnis, ich war schon als Jugendliche neidisch auf Freundinnen, die mit ihren Eltern viel unternommen haben oder einfach über alles mit ihnen reden konnten.
Mein Vater ist schon einige Jahre tot, meine Mutter lebt mit einer meiner Schwestern und ihrer Familie im Haus, eine andere Schwester wohnt mit ihrer Familie in einem anderen Ort. Wir sehen uns recht regelmäßig, aber so richtig tiefsinnig ist es wie gesagt nicht.

Via Internet habe ich ein paar Leute kennengelernt, mit denen ich regelmäßig per WhatsApp schreibe, die wohnen allerdings etwas weiter weg, manche der Bekanntschaften sind auch schon wieder eingeschlafen.
Es ergaben sich daraus Geschichten mit Männern, eine davon hat mich 2016 ziemlich niedergerissen, der Kerl hat mich ziemlich veräppelt, wie sich im Nachhinein rausstellte, und seither läuft auch in dieser Hinsicht nichts.

Seit der Zeit bemerke ich, dass ich recht schnell stressanfällig bin, wenn z.B. auf der Arbeit zuviel auf mich einprasselt, merke ich, dass mir das schneller zusetzt als früher noch. Außerdem hatte ich im letzten Jahr auch einige gesundheitliche Probleme, was natürlich auch runterzieht.

Alles in allem frage ich in Abständen wer bin ich denn eigentlich?. Außer Mutter meines Kindes zu sein. Was macht mich aus? Ich arbeite, komme nach Hause, kümmere mich ums Kind und gehe am nächsten Tag wieder zur Arbeit.
Ich habe oft Sorge, dass ich meinem Kind und seinen Ansprüchen nicht gerecht werde. Er ist auch eher Einzelgänger, wie ich, und ich würde mir wünschen, dass er mehr mit anderen macht. Dadurch, dass er Nachmittags in die Schulbetreuung geht, ist er aber viel unter anderen Kindern und er fühlt sich dort auch wohl.
Trotzdem denke ich, dass ich manches nicht richtig mache oder fühle mich einfach überfordert, weil ich vieles alleine machen muss.

Und an Tagen wo man sich selbst nicht gut fühlt, fehlt oft jemand an der Seite, der einem sagt, dass alles gut wird.

Wenn mich jemand fragen würde wo siehst du dich in 5 Jahren, dann hätte ich darauf keine Antwort. Ich müsste nicht unbedingt hier im Ort wohnen bleiben, hier hat mein Kind seinen Vater in der Nähe, aber ich wüsste auch nicht, wo ich lieber wäre.
Auf der Arbeit bin ich beliebt und ich mache meine Sache dort auch gut, aber da könnte ich mir ebenso nochmal etwas anderes vorstellen.

Ich weiß nicht so Recht, wie ich Kontakte finden könnte, damit bin ich zumindest hier vor Ort ja noch nicht wirklich erfolgreich gewesen.
Und ein bestimmtes Ziel, das mich nach Erreichen glücklich macht, habe ich auch nicht.

Kennt jemand diese Problematik und wenn ja, wie geht ihr damit um, was tut ihr zur Verbesserung?

Danke fürs Lesen auf jeden Fall

25.07.2018 23:49 • 27.07.2018 #1


C
Hallo, herzlich willkommen erstmal und danke für Deine Worte.

Ja, wer bist Du? Du bist ein Mensch und eben Du. Ich finde ala Mensch hat man so viele Möglichkeiten zu leben. So viel Potential. Oft fehlt es an Kraft und Hoffnung. Wir Menschen sind sogar oft selbst Schuld an unserem Sein und viel viel zu oft bewegen wir uns aus unserem Autoritätsbereich heraus und wundern uns dann, weshalb wir auf die Nase fallen. Daa alles sollen keine Vorwürfe sein, vielmehr Ermutigung, Dinge in die Hand zu nehmen, die einem gegeben sind. Seien die Umstände noch so negativ.

Bestimmen die Schwachheiten der Menschen um mich rum mein Level an Stärke, bin ich immer nur genauso stark wie ihre Schwäche und somit ein Skla. des Verhaltens anderer. Andersrum gesagt: Wenn die Schwachheiten der Menschen um mich rum nicht mehr mein Level an Stärke bestimmen, dann bin ich in einer gewissen Freiheit angekommen.

Viele Grüße!
Chris

26.07.2018 12:42 • x 3 #2


A


Wer bin ich und was will ich?

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Sam78
Hallo Chris, danke für deinen Beitrag!

Ja, richtig, Kraft und Hoffnung fehlen etwas, wie generiert man das wieder?

26.07.2018 13:55 • #3


C
Zitat von Sam78:
Hallo Chris, danke für deinen Beitrag!

Ja, richtig, Kraft und Hoffnung fehlen etwas, wie generiert man das wieder?


Indem man die richtige Quelle anzapft

26.07.2018 13:56 • #4


Sam78
Zitat von Christian146:

Indem man die richtige Quelle anzapft


Mmmmmhhhhh...

26.07.2018 14:02 • #5


P
Man ist das was man aus sich macht. Du wolltest Mutter werden jetzt bist Du es.

Willst Du mehr sein mach was anderes dazu oder nebenbei.

Sorge dafür das es Dir gut geht und gehe mit anderen so um wie man mit Dir umgehen sollte.

Wenn Dir das Mutter sein nicht ausreicht, es gibt Gruppen von Müttern denen es genau so geht.

Google heißt das Zauberwort.

Allerdings definiert man sich nicht nur durch seine Leistung. Sondern auch mit seiner Menschlichkeit.

Wichtig ist, bleib immer Du und verbiege Dich nicht für andere. Es lohnt sich nicht. Glaube es mir

40 ? Da sollte man(n) respektive Frau aber schon wissen wer man ist.


Liebe Grüsse

26.07.2018 14:13 • #6


Sam78
Zitat von Peppolino:
40 ? Da sollte man(n) respektive Frau aber schon wissen wer man ist.


Mutter, Schwester, Freundin, Tochter, Kollegin und all das. Ja sicher.
Ich weiß nicht wie ich es richtig beschreiben soll.
Manchmal fühle ich mich wie eingepflanzt, aber nicht verwurzelt, nur auf der Oberfläche treibend.

26.07.2018 14:20 • #7


P
Warst Du mal verwurzelt ?

Was bedeutet das für Dich ?

Du bist alleine, hast ein Kind ?

Fühlst Dich überfordert,warum

You are not alone of this World.

Was willst Du, wo sind Deine Ziele?

Liste machen abarbeiten, verwurzelt werden

Nur weil der Kerl weg ist, ist Frau nicht gleich entwurzelt.

Neue Bekannte Freunde oder Leute mit ähnlichen Interessen finden ist heutzutage auch kein Problem mehr. Siehe Internet. In Deinem Umkreis.

Ich wohne auch weit weg von meinem früheren Elternhaus.

Natürlich sehne ich mich manchmal dorthin zurück. Doch das Leben spielt sein eigenes Spiel und man ist immer da zu Hause wo man selber ist.

Klingt ein bisschen wie Midlifecrisis

Frau 40 jung und taff möchte nochmal durchstarten

Dann mach das doch. Wenn Du das willst. Wer sollte Dir im Wege stehen außer Du Dir selbst ?

26.07.2018 14:27 • #8


P
Werte finden?
Ich Frage mich zur Zeit auch wer ich bin bzw. Was von mir uebrig geblieben ist. Ich fand es sehr ansprechend, meine eigenen Werte zu definieren.
Hier ein hilfreicher Link
https://stevepavlina.de/werte-liste/

Ich wuensche dir das du deinen Weg findest.
Alles liebe

26.07.2018 14:37 • x 2 #9


P
Hast Du Arbeit? Oder hab ich das überlesen ?

Wie müssten Deine Wurzeln aussehen ?


@Peppine

Gute Liste. Sehr schön.

Und ein gut Nickname Hahaha

26.07.2018 14:38 • #10


Sam78
@Peppolino
Ja, ich arbeite, 35 Stunden die Woche.

Wie die Wurzeln aussehen sollten? Indem ich mich angekommen fühle. Schon als Kind dachte ich, ich bin adoptiert, fühlte mich in der Familie irgendwie komisch.

Heute denke ich, wir sind einander gleichgültig, da fehlt einfach ein festes Band.

Auch bei der Berufswahl hat es nicht richtig Klick gemacht. Nachdem ich keinen Ausbildungsplatz als Hebamme bekommen habe, hab ich dann Industriekauffrau gelernt.

Warum ich mich überfordert fühle? Kann ich nicht sagen. Es war aber schon soweit, dass ich Angst vor der Geburtstagsfeier meines Kinds hatte, weil ich dachte, ich packe das nicht.

Und wie schon geschrieben, Kraft und Motivation fehlen etwas.

@Peppine
Danke, werd ich mir in Ruhe durchlesen

26.07.2018 15:04 • #11


P
@Sam78

Also ich finde Du hast das alles bis jetzt doch ganz toll gemeistert. Trennung, Umzug, neue Arbeitsstelle, Arbeit und noch Mama. Das ist schwer wenn man alleinstehend ist.

Da ist es ganz normal das Du Dich überfordert fühlst. Ich finde Du bist eine super Mama. Schon alleine deswegen weil Du Dir Sorgen machst wie Dein Kind sein Leben gestaltet um seine Wurzeln nicht zu verlieren.

Du bist eine starke Frau. Gönne Dir ruhig etwas Entspannung. Auch mit Kidi.

Ich denke Du bist die ganze Zeit dabei Dich wieder in Dir selbst zu verwurzeln. Stehst ja mitten im Leben und hast es drauf

Das Gefühl nicht richtig verwurzelt zu sein ist vielleicht die Sehnsucht endlich wieder eine Familie zu sein der Du Dich zugehörig fühlen kannst. Doch den richtigen zu finden ist nicht so einfach.

Das Band mit Deiner Familie zu retten, ob sich der psychische Kraftakt lohnen würde oder von vornherein zum Scheitern verurteilt ist weiss ich nicht. Doch in der Familie liegen Deine alten Wurzeln. Denn da kommst Du her

Ob Du Dich in diese Richtung orientieren möchtest musst Du wissen.

Deine eigenen Wurzeln hast Du ja bereits ausgestreckt. Mutter, Arbeit, vielleicht kommt noch ein Partner dazu.... Stehst jedenfalls fest im Leben und bist für Dein Kind da.

Das ist heutzutage jede Menge mehr als so manch einer mit null Bock Einstellung.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall jede Menge Kraft und wenn Du erstmal einen Plan hast, schaffst Du das auch. Da bin ich mit ganz sicher. Denn Du bist klar in Deinen Aussagen und das deutet auf Zielstrebigkeit hin.

26.07.2018 16:15 • x 1 #12


Sam78
@Peppolino
Lieben Dank für deine aufmunternden Worte.

Ja, die alten Wurzeln und die Familie. Ich weiß nicht, ob es sinnvoll wäre, da nochmal anzusetzen. Das Gefühl begleitet mich ja schon seit Jahren und meine Mutter z.B. änder ich nicht mehr. Ich kann nur an meiner Einstellung arbeiten und sagen okay, es ist wie es ist, und wenn du noch weiter darüber jammerst, wird das an der Vergangenheit auch nichts mehr machen. Meine älteste Schwester hadert noch viel mehr mit ihrer Kindheit, fühlte sich nicht geliebt etc.

Neue Wurzeln muss nicht unbedingt ein Partner sein, einfach jemand oder mehrere Jemande, die einem ein gewisses Wohlfühlgefühl geben.

Was mein Plan sein wird, das ist die Hauptaufgabe, da hab ich noch keine richtige, konkrete Ahnung.

27.07.2018 12:40 • #13


P
@Sam78

Dann wird es aber Zeit

Warum setzt Du Dich nicht mit Deiner älteren Schwester zusammen und ihr sprecht beide mal über eure Gefühle Hoffnungen und Ziele ?

Das erleichtert, gibt Mut und ein Stück Geborgenheit aus der gemeinsamen Vergangenheit. Außerdem macht Gemeinsamkeit ja stark und wenn ihr Euch gegenseitig mal ein paar seelische Streicheleinheiten verpasst tut das doch auch keinem weh

Gibt sicher auch genug schöne Kindheitserinnerungen über die ihr schmunzeln könnt. Grins frech
Zum Thema Plan... Nun ja. 40 ist noch ein tolles Alter abgesehen von den Wechseljahren die meist so um die 45 anfangen

Bis dahin hätte ich meinen restlichen Lebensplanung so ungefähr in der Tasche.

Welche Wünsche stehen offen ? Was soll noch erlebt werden ? Welcher Traumurlaub ist noch in Petto?

Noch Mut für eine neue Partnerschaft ? Oder doch lieber alleine ?

Welche finanziellen Absicherungen stehen noch aus ?

Wonach wäre Dir am liebsten usw. Zettel machen aufschreiben abarbeiten

Mit den erreichten Zielen wächst man immer mehr. Somit auch das Selbstvertrauen und die innere Sicherheit.

Tja. Siehste... Nu haste ein paar Hausaufgaben zum nachdenken

Aber egal was Du vor hast, Du schaffst das sowieso irgendwie

Da mach ich mir gar keine Gedanken.

Bist taff und wenn man dem lieben Gott auf halbem Wege entgegen geht, hilft er auch meist

27.07.2018 13:01 • x 1 #14


Sam78
Wechseljahre, hör mir damit auf

Gestern war ich mit meiner Schwester und zwei ihrer Schwiegertöchter unterwegs, sowas sollten wir in der Tat öfter machen.
Neulich waren wir auch zusammen essen und prompt kam die Beschwerde meiner Mutter, wir sollten doch die andere Schwester auch fragen, ob sie mitkommt, sie würde sich bisschen ärgern.
Fakt 1: besagte Schwester (ich nenn sie mal S) redet kaum und es ist nicht so schön, die ganze Zeit stumm mit jemandem zu verbringen
Fakt 2: die Gelegenheiten, wo die andere Schwester (A) etwas zusammen machen sind (bisher) wirklich rar, das bringt einen schon zum Augenrollen
Fakt 3: andersherum geht S manchmal hier im Ort wo ich wohne bummeln oder essen mit ihrem Mann, da kommt nie die Frage, ob wir uns mal treffen oder ich mitkommen möchte.
Zweierlei Maß irgendwie

Okay, um die Hausaufgaben werde ich wohl nicht drum herum kommen

27.07.2018 13:13 • #15


A


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