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G
Hi. Ich habe ein schwieriges problem.ich habe denn verdacht das meine ältere schwester ein Alk. problem hat.Ich habe sie darauf angesorochen und versucht mit ihr zu reden,aber sie blockt natürlich total ab und wird auch agressiv.Ihre hände zittern oft sie hat unglaublich viel abgenommen und sie lallt manchmal beim sprechen.Ich mache eine therapie wegen meiner sozialen ängste,und habe mit meinem therapeuten darüber gesprochen,er sagte mir das ich mit unserem Hausarzt darüber sprechen sollte und das es meine pflicht wäre...Aber das traue ich mich nicht,ich habe angst das sie so sauer wird das wir uns streiten.ich habe vier geschwister von denen drei schon nicht mehr miteinander reden,das belastet mich sowieso schon weil ich das gar nicht vertrage.Mein vater war auch Alk. und immer sehr agressiv es gab oft streit,und dem will ich aus dem weg gehen.Aber was soll ich denn machen?Ich kann sie doch nicht hängen lassen,ich mache mir wirklich sorgen um sie.Kann mir jemand tips geben oder wer hat ähnliche probleme.. Wäre sehr dankbar für eine antwort!

15.07.2007 23:04 • 24.07.2007 #1


G
Hallo

Einen wirklichen Rat kann ich dir leider nicht geben, da das ein sehr heikles Thema ist.
Aber ich habe einen Link für dich von einem Alk. wo die leute wirklich Kompetent und Nett sind, da sie selbst betroffene oder angehörige sind.

15.07.2007 23:12 • #2


A


Ich weiss nicht was ich machen soll?

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G
Danke für die schnelle antwort.Ich werde auf jeden fall versuchen ob ich dort einen rat bekomme.Das ist wirklich eine blöde situation im moment.Ich will einfach nicht noch mehr streit in unserer familie,hier geht schon genug denn bach runter!

15.07.2007 23:37 • #3


G
Hab mich als Schwester in einer ähnlichen Situation befunden - meine Schwester hat nach der Trennung von ihrem Mann viel getrunken und erst wegen Kater dann immer wegen irgendwas Anderem auch noch Schmerztabletten geschluckt...dazu kam, dass sie zwei kleine Kinder und einen neuen Job hatte, auf der desperaten Suche nach einem neuen Mann war und...naja, was soll ich sagen...dass sie schon viel früher Symptome einer Persönlichkeitsstörung zeigte war unübersehbar...wenn man es sehen wollte...Mutter und unsere andere Schwester haben einfach den Kontakt zu ihr abgebrochen und nur noch hinter ihrem Rücken über sie gelästert - weil sie ihnen einfach zu anstrengend war - so macht man das in meiner Familie...auch die Kinder meiner älteren Schwester gehen so miteinander um...gruselig...

Natürlich hab ich versucht auf sie einzuwirken - auch aus egoistischen Beweggründen - ich wußte überhaupt nicht mehr um wen ich mich zuerst kümmern sollte - meine Schwester, ihre Kinder, meine Schule bzw Ausbildung etc...oft genug mußte ich sie frühmorgens wecken und die Kinder zum Kindergarten bringen, weil sie die Nacht vorher getrunken hat und nicht zur Arbeit gegangen wäre, oft genug ist sie auf der Arbeit zusammen geklappt und auch dann mußte sich ja irgendwer kümmern, ihren Ex hat sie sich zum Teufel getrunken statt darüber zu grübeln, was so alles in der Ehe schief gelaufen ist, mit jedem Tag wurde ihr Hass auf ihn und ihr Selbstmitleid (Ich werde für immer und ewig alleine bleiben, keiner versteht mich, keiner liebt mich, ich bring mich um) schlimmer - der Alk., die ohnehin schon ausgeprägte Persönlichkeitsstörung (sie kann nicht alleine sein), das Selbstmitleid (das sie aggressivst und grenzenlos auslebte)der fehlende Familienverbund, die physischen Symptome...Hammer.

Für sie war das Solange ich noch arbeiten gehe,ist alles in Ordnung - nicht ich hab das Problem, sondern alle anderen sind nur fies und gemein und wollen mir gar nicht helfen - Ich hab ihr dabei geholfen, sich einige Jahre völlig aus ihrer eignen Verantwortung raus zu ziehen...ganz emotionslos gesehen hab ich ihr damals den roten Teppich ausgerollt auf dem sie ohne Rücksicht und Angst vor Verlusten, ihre Süchte, Angste und Rachegedanken, genau wie ihre Ausbrüche etc nähren konnte...ich fühlte mich verantwortlich und gleichzeitig völlig überfordert, ihre Hausärzin hat mich mehr oder minder rausgeschmissen, als ich sie fragte, wer sie eigentlich dazu bewegt meiner Schwester auch noch zusätzlich Antidrepressiva zu verschreiben... genau die richtige Medizinerin für Rezepte und Krankschreibungen für die, die keine Kraft und Energie mehr haben um ihre Psycho-Alkohol-Drogenprobleme zu verbergen aber auch nicht drauf angesprochen werden möchten. Das einzigste was die meiner Schwester gesagt war, dass sie MICH doch bitte nicht nochmal in ihre Praxis schicken möge um Rezepte abzuholen...

und hier komm ich endlich zu einer Problematik, mit der Du Dich früher oder später auch für Dich auseinander setzen mußt: Wo fängt die Hilfe für Deine Schwester an und wo hört die schleichende Entmündigung und Deine eigene Überforderung auf...und vor Allem, tu Dir selbst den Gefallen und erwarte nichts von Niemandem...hab ich auch nicht getan...

Dass meine Schwester dann tatsächlich endlich eine Therapie begann und einen Psychologen besuchte lag vermutlich nur darin begründet, dass ich irgendwann die erste Gelegenheit ergriff und ins Ausland gezogen bin - die Syptome ihrer Borderlinestörung und physischer Beschwerden (Bluthochdruck, Übergewicht, permanenter Zahn und Kopfschmerzen etc wurden durch ihren Akohol und Medikamentenkonsum natürlich auch verstärkt und mündeten in massivsten Panikattacken; Herzkreislaufbeschwerden etc nur war jetzt eben Niemand mehr da, der das drum und dran für sie regeln konnte und wollte...und auch nach jahrelanger Intensivsttherapie neigt sie immer noch dazu in Stresssituationen oder wenn ihr konkreter Einsatz gefragt ist die/den angeblich Schuldigen zu suchen und sich damit aus der Eigenverantwortung zu ziehen...genau wie unsere Mutter und andere Schwester...sollte bei Euch in der Familie eine ähnliche Tendenz existieren (statt Problemlösungen suchen, streiten wir erstmal und beschuldigen uns gegenseitig - statt aktiv Jemanden anzusprechen und zu fragen lästern wir erstmal und basteln uns unsere eigenen Geschichten etc) dann kann ich Dir wirklich nur einen guten Rat geben - vergiss einfach jeden Traum von Familienharmonie oder schwesterlicher Fürsorge...was Du in Dir als Sorge und Verantwortung für Deine Schwester und ihre Probleme empfindest, kommst bei ihr vermutlich - gerade wenn sie wirklich Suchtprobleme hat - als Bevormundung, Beleidigung etc an...dann kannst Dich nicht in ihr Leben mischen und erwarten oder erhoffen, dass das irgendwie friedlich und liebevoll abläuft. dann mußt Du auch das Risiko eingehen, dass sie Dir vor den Kopf schlägt...um das auszuhalten kann Dir aber Deine eigene Therapie helfen...und das solltest Du unter allen Umständen in Anspruch nehmen.

16.07.2007 12:32 • #4


G
Ja, ich verstehe was du meinst und ich habe auch schon gemerkt das wenn ich es eigendlich gut meine mit ihr,das sie das vollkommen falsch auffasst.Aber ich fühle mich schuldig wenn ich nicht versuche ihr zu helfen.Sie ist ja meine schwester.Ich bin fast jeden tag mit ihr zusammen,eigentlich will ich das gar nicht immer,mich das auch belastet.Aber ich komme einfach nicht dagegen an wenn sie etwas von mir will,dann sage ich auch nie nein.Auch meine anderen geschwister sind krank,eine meiner schwestern hat M.S und die andere hat (Borderline)Münchhausen Syndrom,sie kommt im altag kaum zurecht und liegt die meiste zeit im krankenhaus.Man wagt es gar nicht zu erwähnen das man auch selber probleme hat,da ich die jüngste bin,fühle ich mich manchmal nicht ernst genommen.Dabei habe ich mit mir selbst auch genug zu tun,ich habe zum beispiel angst davor arbeiten zu gehen,nicht mal das wissen meine geschwister ich habe auch nicht das gefühl das sie das verstehen würden.Ich habe auch angst davor wenn ich zum Arbeitsamt muß,das macht mich jedesmal total fertig.Ich habe es noch nicht einmal geschafft mit meinem therapeuten darüber zu sprechen,weil ich einfach zu gehemmt bin.Mich hier mal ein bisschen auszusprechen ist eine gute möglichkeit für mich da ich mich hier nicht öffendlich machen muss.

16.07.2007 22:27 • #5


G
Ach Mensch...kann ziemlich gut nachvollziehen, dass Du Dich super mies fühlst - drehst Dich gerade selbst im Kreis, nicht war?...bin auch die Jüngste - und trotdem ich mich oft selbst von den einfachsten Sachen (wie z.B. Gang zum Job-Center) überfordert fühle (obwohl die mir nix tun) - bin ich realistisch betrachtet die in der Familie, die noch funktioniert.die emotional noch eine gewisse Stabilität hat und nur deshalb Verantwortung übernimmt, wo sie eigentlich nichts zu suchen hat: Nach dem Motto: Na einer muss es ja machen. Genau deshalb hab ich Dir auch nicht geraten, Deiner Schwester einfach den Rücken zu kehren - wennacute;s drunter und drüber geht und es überall brennt, frag ich auch nicht mehr oh und was bekomme ich dafür oder welchen echten Nutzen hat mein Eingreifen jetzt? Oder letzte Woche hast Du mich noch rausgeworfen, überleg mal vorher was Du willst etc)...dann gehts nur noch darum Na einer muss es ja machen Notfalleinsatzkommando..das ist meine Rolle in meiner Familie - eine Rolle die es mir innerlich ganz oft selbst verbietet irgendetwas von Mutter oder Schwestern zu erwarten oder wenigsten einzufordern, dass sie ihre eigene Suppe auslöffeln...schlechtes Gewissen ist mein ständiger Begleiter...und hier setz für Dich an...

Du sagst selbst, Du willst eigentlich gar nicht dauernd Deiner trinkenden Schwester das Händchen halten und jedes Wort 10 x überlegen müssen - aber Dein schlechtes Gewissen läßt gar nicht zu, dass Du Dich ihr oder Deinen eigenen Familienmitgliedern gegenüber wirklich zu dem bekennst was Du wirklich möchtest und brauchst...das ist anstrengend, das ist ein knallharter Job und vor allem wird Dich das irgendwann wütend machen. Besonders und gerade weil Dein Verhalten (und eben nicht sagen und tun wonach Dir der Sinn steht) für die anderen selbstverständlich ist - warum und weshalb Du das tust ist egal...hauptsache Du tust...sehr einseitige Beziehungen führst Du da mit Deiner Familie - mach Dir ganz klar, dass Du das nicht aus Liebe oder Zuneigung tust, sondern um Dein schlechtes Gewissen auszutricksen, um Deinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, denn ihre wirst Du niemals erfüllen können.

Schule abgeschlossen, Ausbildung abgeschlossen (2x), nie verheiratet und schon gar keine dramatische Scheidung oder sonstigen fiesen Beziehungsdramen, keine Teenage Schwangerschaft etc...dass ich mir das alles alleine und umgegeben vom familiären Chaos zusammengebastelt habe (hat mir keiner vorgelebt, noch konnte mich irgendwer unterstützen) wird innerhalb meiner Familie ausgeblendet...wenn ich murre und ansage ich muss mich um dies und jenes kümmern (was mein privatleben betrifft) krieg ich auch nur zu hören, dass es mir viel besser geht , dass ich ja nicht all diese schlimmen Erfahrungen, die sie machen MUßTEN, gemacht habe und deshalb keinen Schimmer habe...etc...

Am besten sind immer so Sprüche wie: na Du bist ja nicht krank/alt, na Du dürftest ja Deine Schule abschließen, na Du mußt ja auch nicht mit sonem Kerl zusammen leben, na Du hast ja auch keine Kinder...Stimmt, aber das sind keine Gottesgeschenke, sondern Entscheidungen, die ich getroffen habe und treffe...genauso, wie bei Euch.

Das ärgert mich zu tode, wenn diese Leute, die mir eigentlich Vorbilder sein sollten, die mir eigentlich was übers Lieben und Leben erzählen sollten etc, mich wie eine Idiotin behandeln, die gerade erst aus nem Ei geschlüpft ist und nicht dabei war, wie sie eine verrückte und egoistische Entscheidung nach der anderen getroffen und durchgeprügelt haben...immer nach dem Motto: Wenns schief geht oder wir uns umentscheiden beschuldigen wir einfach irgendwem...und dann haben wir ja auch immer noch unsere kleine Schwester/jüngste Tochter der wir die Verantwortung aufdrücken können, die wird sich schon kümmern ...notfalls, falls ihr Gewissen streikt, drohen wir dann mal wieder mit Selbstmord o.ä. - das mich das fertig macht (mußte bereits schon zwei liebe Freunde nach deren Selbsttötung bestatten) und es mir lieber wäre sie würden mich einfach verprügeln als mit Selbstmorddrohungen manipulieren - ist ihnen völlig gleichgültig...sie haben ja keine Freunde, die sie verlieren könnten...

Siehste mal, Du bist wirklich nicht alleine mit Deinen völlig wirren Gefühlen - es ist ok richtig wütend zu sein, es ist auch ok wenn Du Dich viel mehr mit Deinen Freunden verbunden fühlst (ohne die wär ich vermutlich schon mit 12 durchgeknallt - nix lief bei uns zu Hause ohne RIESEN Drama ab, ich hab immer noch das Gefühl beide Schwestern und Mutter stehen in irgendeiner Art von Konkurrenz miteinander was das Drama und das mir gehtacute;s viel schlechter als Dir Ding betrifft - und das nicht nur, weil sieacute;s wirklich so empfinden (und deshalb auch null Mitgefühl entwickeln können - sind einfach zu voll vom eignen Leid) - sondern weil das auch immer wieder wie ein Schutzpanzer wirkt...egal bei wem und warum ich anrufe, die legen sofort los mir zu erzählen wie schlecht es ihnen geht...das machen sie auch mit jedem anderen, selbst mit ihren eigenen Kindern und Enkeln, selbst mit meinem sterbenden Vater haben sie das gemacht - das hält so Leute wie mich und Vatern, die wirklich nur im alleräußersten Notfall Hilfe suchen, total und grundsätzlich ab , und die die trotzdem so unverschämt sind sie um irgendwas zu bitten oder gar zu fordern, werden eben als herzlose Egoisten abgeschmettert - alles nur damit sie sich ja nicht um irgendwem kümmern müssen.

Am besten gehts mir, wenn sie alle wütend auf mich sind und überhaupt nicht mit mir reden...das dauert immer nur bis zum nächsten NOTFALL...aber das sind meine einzigen Ruhephasen...ich hab nie gelernt NEIN zu sagen, mein schlechtes Gewissen und nicht mein Verstand leitet viele meiner Handlungen...richtig schei. ist, dass ich dieses Verhalten auch am Arbeitsplatz nicht unterdrücken kann...was der Boss zahlt nicht, dann arbeite ich auch nicht - hört sich gut an, kann ich aber nicht...wenn ich all die unbezahlten Überstunden und Mehr und Sonderarbeiten auf einen Schlag bezahlt bekäme, hätte ich keine Geldsorgen...aber wie gesagt, das ist nicht weil ich son Gutes und Naives bin, sondern weil ich mein eigenes schlechtes Gewissen nicht ertragen kann...ich sitze jeden Tag von morgens 5.30 vorm PC und durchforste Jobanzeigen, schreibe Bewerbungen und verplemper meine Kohle dafür, statt wie die meisten anderen die ich kenne schwarz arbeiten zu gehen...nicht weil ich son Gesetzestreues bin und glaube, dass ich so an einen gut bezahlten Job komme...sondern weil ich der Sachbearbeiterin beim Arbeitsamt beweisen will, dass ich nicht son Faullenzer oder schwarzarbeiter bin...mein schlechtes Gewissen treibt mich dazu, nicht die Angst vor der Sachbearbeiterin...wenn mir mein Vermieter über den Weg läuft killt es mich fast und ich beschwer mich nicht über die feuchten Keller, weil ich immer noch nicht, wie vertraglich vereinbart renoviert habe...etc...es war aber ein riesen Schritt und auch Erleichterung als ich für mich selbst rausgefunden habe, was mich wirklich treibt, was mein größter Motor ist - nicht Liebe, nicht der Wunsch nach Anerkennung, nicht Gesetzestreue oder Fairness...es ist mein schlechtes Gewissen mit dem ich mich nicht rumplagen mag...was ist es bei Dir? Find es heraus und zieh daraus Deine Stärke.

Sag Deiner Therapeutin bitte, dass Du Dich vor Begegnungen mit Personen fürchtest, die Dir im Zweifelsfall richtig schaden zufügen können (Alg Leistungen verweigern etc)...diese Angst ist weder ungewöhnlich noch verwunderlich...denn genau das passiert innerhalb Deiner Familie ständig...im Zweifelsfall lassen Dich Deine Familienmitglieder einfach im Regen stehen und wollen auch nicht wirklich akzeptieren, dass Dein Privatleben alles andere als rosig ist und Du Dich heftigst bemühen mußt um nicht auch einfach alles hinzuschmeißen...Das ist aber etwas worauf Du wirklich stolz sein kannst...zu saufen, zu jammern, zu lästern sich hinter seiner Persönlichkeitsstörung zu verstecken oder Streit zu provozieren etc ist schei. einfach - zu all den Möglichkeiten sich seiner Verantwortun zu entziehen NEIN zu sagen, das ist hart und stark.

Alles Liebe für Dich...

23.07.2007 13:17 • #6


G
Danke Ja das mit dem schlechten gewissen ist richtig.Es gab in userer Familie schon früher probleme mit Alk..Grade darum verstehe ich sie nicht,nach alledem was gewesen ist greift sie trotzdem zur flasche?Als ich kind war,war bei uns immer party und saufen bis zum umfallen.Sie hatte ihre enkeltochter bei sich und war vollkommen betrunken,sie saß im sessel und konnte nicht mal laufen.Ich habe das kind zu mir nach hause genommen weil sie nicht in der lage war sich darum zu kümmern.Es wurde nicht darüber gesprochen so als wäre es nie passiert so wie auch nie über das gesprochen wird was früher mal passiert ist.So als wäre nie was gewesen,alles in ordnung!Ich frage mich manchmal ob ich das nur geträumt habe und das alles nie so gewesen ist.Vieleicht bilde ich mir das nur ein.Ich bin 38 und komme mir vor wie ein idiot.Noch heute ritze ich mich selber das weiß niemand.Ich habe nicht einmal freunde,hatte noch nie richtig welche.Ich hasse mich fühle mich hässlich,mein vater hat mir früher immer gesagt ich wäre hässlich.Aber meine schwester sagt es ist nicht so gewesen,ich zweifle an meinen erinnerunngen.Ich vergesse sehr viel wenn man mir heute was sagt hab ichs morgen vergessen,alles fällt mir aus der hand mir geht alles kaputt.Ich denke manchmal das ich es vieleicht nicht anders verdient habe.Ich bin traurig,das es so ist wie es ist.Wie komm ich da wieder raus?

23.07.2007 23:32 • #7


C
Hi (diesmal hab ich nicht vergessen mich einzuloggen *stolz sei*

Wie Du aus der Sache rauskommst? Gar nicht - jedenfalls nach meiner Erfahrung nach nicht - Du kannst und MUßT für Dich Wege beschreiten lernen, die noch nie einer aus Deiner Familie beschritten hat...wie sich das anhört sind das mehr oder weniger alle Flüchtlinge - Warum Deine Schwester anfing zu trinken, obwohl sie die Auswirkungen der Alk. life mitererleben mußte? Weil sie genau wie Du in Eurer Kindheit AUCH gelernt und gesehen hat das es funktioniert - das ist der Einzigste Grund warum Leute saufen, Pillen schlucken, Dro. spritzen, bis zum Umfallen shoppen, sich in Krankheiten flüchten etc...es funktioniert - Dro. funktionieren...täten sie das nicht, gäbe es keine Abhängigen...

Ich gehe nicht persönlich auf Dein Ritzen ein, ok? Aber es funktioniert doch temporär, oder nicht? Irgendwas passiert dann mit Dir, in Dir drin was sich in diesem Moment gut anfühlt, sonst würdest Du es nicht tun...und etwas ähnliches passiert mit Deiner Schwester wenn sie sich die Birne zudröhnt, mit Deiner anderen Schwester wenn sie bei den diversen Ärzten und Krankenhäusern der Behandlung hingibt, wenn Dein Vater Dich beleidigt und klein gehalten hat...Keiner von Euch hat jemals gelernt wie man sich dieses Gefühl/die Erleichterung/die Flucht vor sich selbst beschafft ohne sich selbst und andere dabei zu schaden...Du hast erkannt, dass Du Dir schadest wenn Du Dein schlechtes Gewissen, Dein emotionales Chaos und Deine Wut für einige Sekunden mit Dich selbst verletzen auzublenden versuchst...und trotzdem schiebst Du es soweit von Dir weg, dass Du so wichtige Themen nicht mal Deiner Therapeutin gegenüber ansprechen magst.

Das ist kein Vorwurf... aus meiner Sicht ist das ein ähnliches Verhaltensmuster, das Deine Familie genauso praktiziert...die wissen alle was mit ihnen passiert, was sie da tun und warum - die können sich alle erinnern - aber darüber sprechen ist gleichbedeutend mit akzeptieren und Verantwortung für sich selbst übernehmen - ist gleichbedeutend mit die funktionierenden Wege verlassen zu müssen.

Wenn Deine Schwester Dich mit Dir zusammmen an die ungerechte und widerliche Art Eures betrunkenen Vaters erinnert dann wär es ihr unmöglich ihr eigenes Verhalten, ihre eigenen Trinkgewöhnheiten und die Unverantwortlichkeit die damit einhergeht auszublenden - sie könnte dann nie und nimmer sich selbst gegenüber behaupten, ja ich trinke viel zu viel, aber ich bin ganz anders als unser Vater oder ich hab kein Problem damit oder ich schade damit niemandem....verstehst Du das? Genau deshalb springt sie Dir ins Gesicht, wenn Du sie auf ihren ODER auf das Trinken Eures Vaters ansprichst...

Wenn ich z.B. meiner Schwester gegenüber unsere Mutter nebenbei und ganz neutral erwähne - die sie für sich und ihrer Phantasie zum Höllenmonster gemacht hat - springt sie mir sofort ins Gesicht...weil in dem Moment wo ich diese Frau in ihr Bewußtsein bringe zwinge ich sie dazu die Verwandtschaft zu akzeptieren, dann bricht jedesmal die Hölle los...weil sie nicht nur nicht an ihrem Bild festhalten kann - welches sie aus Hass und Wut hergestellt hat, sondern weil sie dann natürlich auch daran erinnert wird, dass sie selbst - als Mensch, Schwester und Mutter etc alles andere als perfekt war und ist, dass sie genau wie ich und unsere andere Schwester natürlich Verhaltensweisen und ganz bestimmte Dinge von unserer Mutter übernommen haben - das ist nun mal so ...nicht schön aber wenn ich merke boah, ich hör mich an wie meine eigene Mutter dann ist das eben so..dann kann ich im Zweifelsfall nur versuchen MEINER Persönlichkeit mehr Raum zu schaffen und eben nicht wie ein Kind das seine Mutter imitiert zu reagieren und zu handeln. Das wirst Du an Dir bestimmt auch feststellen...ist eben nur eine Frage, wie man damit umgeht und was man für sich akzeptieren kann.

Indem meine Schwester aber das natürlichste von der Welt mit aller Macht zu verdrängen, zu ignorieren und zu bekämpfen versucht - ist sie die, die unserer Mutter am ähnlichsten ist...z.B. normale Leute finden nach etwas Abstand und Distanz z.B. nach einem Krach irgendwann wieder zur Ruhe, zu sich selbst und möchten diese schlechten Gefühle nicht...bei Muttern und Schwester ist das genau anders rum...sie lieben es andere Menschen zu hassen und zu verabscheuen und zu verteufeln...das ist ihre Methode um vor sich selbst und ihrer Verantwortung zu flüchten...Deine Schwester wird erst dann akzeptieren, dass sie Ähnlichkeiten mit Eurem Vater aufweißt, wenn sie früher oder später von Dritten, Außenstehenden, von Leuten, die ihr nix schulden und nicht mit ihr verbunden sind, wegen ihrer Sauferei so richtig eine reinwürgen...und auch dann wird sie sich erstmal wie eine Furie und Opfer aufführen...

DU mußt nur ganz dringend darauf achten, dass DU nicht auch DEINE Realitäten ausblendest...anfänglich schriebst Du, Du hast das GEFÜHL dass Deine Schwester trinkt...sie betreut volltrunken ihre Enkel - Deine Schwester ist eine abhängige Säuferin. das ist ein Fakt, es ist völlig gleichgültig was sie dazu zu sagen hat ...du läßt Dich von ihr und dem Rest der Familie beinflussen und nötigen derlei Fakten mit stillschweigen zu behandeln, weil das erstmal einfacher ist, weil ein anderer Weg dazu führt dass Du entweder verstoßen2 und verteufelt wirst oder aber dazu, dass all ihre Phantasie Kartenhäuser zusammen fallen...und dann brechen alle zusammen...aber in erster Linie mußt Du Dir für Dich ganz klar darüber werden, dass auch Du ein Teil dieser Familie bist,dass auch Du die Neigung und Tendenz hast, Dir selbst zu schaden, wenn es Dich für ein paar Minuten von der Realität entfernen kannst...

Deine Familienmitglieder kannst Du nicht umerziehen - auch Deine Therapeutin kann Dir nicht beibringen wie Du Deine Schwester ändern kannst...die kann Dir nur dabei helfen Deinen eigenen Weg zu finden, die ist nicht dazu da um Deine einzelnen Familienmitglieder zu diskutieren - die will DIR für DICH helfen, das kann sie aber nicht, wenn Du das nicht selbst auch willst...und das tust Du nicht, sonst würdest Du nicht so heftigst versuchen ihr gerade die Sachen zu verschweigen, die - wie Du sehr genau weißt - DEINE eigentlichen Probleme darstellen und ausdrücken...es ist durchaus menschlich erstmal zu gucken inwiefern eine Änderung der Anderen zum eigenen Wohlbefinden beitragen könnte...funktioniert leider nicht, Süsse.

24.07.2007 13:18 • #8