Gedanken einer Veganerin

Zitat von Abendschein:

Als ich den ersten Satz gelesen habe, hatte ich grade ein Stück Fleisch im Mund.

Und ich ein Eis

@Azure ach alles gut! Ich bin nur hier am Arbeiten und kann nicht regelmäßig antworten.

Ich bin definitiv der Meinung, dass auch sowas in dieses Forum gehört. Jeden belastet etwas anderes. Und manche lesen eben nur das, was sie lesen wollen. Ich gönne jedem sein Schnitzel, aber es macht mich fertig, zu wissen, wie viele Tiere gerade jetzt sterben... . Ich bin der Meinung, beide Seiten reden viel zu wenig miteinander und kann die Posts Oh lecker! Bacon! echt nicht mehr sehen, wenn irgendwo jemand ein Bild von einem Schlachthaus postet.

Meine Mutter hat meinen Hasen damals beim Bauern ums Eck schlachten lassen. Da war ich 6 oder so.

Und ja: Ich bin definitiv offen. Fast alle meine Freunde essen Fleisch. Ich spreche sie nicht darauf an. Umgekehrt kann ich es nicht mehr zählen. Alle fragen sich, wo mein protein herkommt. Und ja, manchmal würde ich gerne sagen, dass ich kilometerlange Hindernisläufe absolviere und so gut wie nie krank bin, während sie mit Übergewicht und Co kämpfen. Aber NEIN, das steht mir nicht zu. Ansonsten ist man ja wieder militant.

@Mupsi

Zitat:

Und ja, manchmal würde ich gerne sagen, dass ich kilometerlange Hindernisläufe absolviere und so gut wie nie krank bin, während sie mit Übergewicht und Co kämpfen. Aber NEIN, das steht mir nicht zu. Ansonsten ist man ja wieder militant.

Das finde ich wirklich sehr interessant. Weil das möchte dann wiederum niemand hören. Da hast du wirklich recht wenn ich drüber nachdenke. Da heißt es dann wieder, ja ja die veganer halt die essen ja auch gar nix.

Als ich mit Sport angefangen habe, richtig, also mit Kraftsport, da hat man zu mir gesagt ich muss am Tag 300 g Fleisch essen oder mehr.
Hab dann natürlich das auch am Anfang getan. Ich hab eine Unmenge Fleisch gegessen.

Heute, zwölf Jahre später, esse ich wirklich selten Fleisch, aber nicht, weil ich es nicht möchte, sondern weil es mir mittlerweile zu teuer ist und mir einfach die Lust fehlt, in der Küche zu stehen und die Zeit fehlt irgendwelche Rezepte rauszusuchen.
Standard, Hähnchen und Co., esse ich nicht wirklich so gerne.

Und ich muss sagen, meine Proteinquellen sind mittlerweile auch alle pflanzlich, und ich fühle mich besser als damals, ich die Unmengen an Hähnchen mit Reis essen musste

@Mupsi, was stört dich daran, gegebenfalls als militant bezeichnet zu werden? Du hast Freunde. Die Kommentare Beeil dich dass dein Abendessen nicht vom Grill rennt (ja, ich weiß, der Spruch war jetzt genau so schlecht, wie die Kaperung von der Aussage von @Afraid1992: An der konkreten Ausführung meines Humors arbeite ich noch) nehmen realistisch gesehen 0.2% der Abendunterhaltung ein. Wenn du dabei noch irgendjemandem eine Scheibe lecker eingelegtes Zuchini auf den Teller legst und der dich zwei Wochen später nach dem Rezept fragt. Dann ist es doch gut.

Wenn du ehrlich berichtest, dass es dir gut geht und dass du dich wohl fühlst, dann freuen sich Freunde mit dir.

Zitat von Mupsi:

Ich bemerke allerdings, dass es mich so traurig macht, wenn Menschen Fleisch essen und manche nicht einmal wissen, dass eine Kuh nur dann Milch gibt, wenn sie ein Kälbchen geboren hat. Die Folge: Der Mensch besamt sie, um ihr dann das Kälbchen wegzunehmen und die Milch zu trinken. Je öfter ich mir das vor Augen halte, desto perverser empfinde ich das System.

Dann musst du ja die gesamte Natur als „perv.“ ansehen. Pflanzen bekämpfen sich gegenseitig und verdrängen andere. Tiere fressen einander und quälen einander. Affen töten ihre Jungen, Hyänen foltern Antilopen zu Tode, indem sie sie lebendig fressen. DAS ist die Natur. Der Mensch ist entwicklungsgeschichtlich ein Allesfresser und er benötigt unter anderem auch Fleisch für eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Besonders wegen des am besten zu verstoffwechselnden Eiweiß und der wichtigen B-Vitamine. Die Versuche, sich fleischlos oder - noch schlimmer - vegan zu ernähren, sind künstliche Ideen, die aus einer unnatürlichen Moralvorstellung entstanden sind. Der Versuch, ohne anderen Lebewesen zu schaden zu leben. Schon vor zweieinhalbtausend Jahren diskutierten Buddhisten darüber, ob das möglich sei. Aber mit jedem Schritt und mit jedem Atemzug vernichtet man Leben. Wer nun „gut“ sein will, soll es so halten, wie er will. Mir ist es egal, ob jemand Fleisch isst, nur Gemüse, Hülsenfrüchte und Tofu, oder nur Beeren, Blätter und Baumrinde, es ist seine Sache. Aber diese ständige Infragestellung, gepaart mit erfundenen Gesundheitsmythen und einem moralischen Zeigefinger, finde ich völlig inakzeptabel, siehe Renate Künast oder Chem Özdemir mit ihren unsäglichen Versuchen, anderen die Ernährungsweise vorzuschreiben.

Zitat von Mupsi:

Wie gesagt. das ist absolut kein Vorwurf. Ich suche nur nach Austausch. Mein Arzt ist von meinen Blutwerten begeistert, seit ich umgestellt hab. und vielleicht muss ich einsehen, dass der Mensch eben doch grausam ist und dass ihm Essen bzw sein eigener Genuss wichtiger ist als. ein Leben.

Veganer können genauso krank werden wie Fleischesser, es ist ein Mythos, dass da irgendetwas „gesünder“ sei. Ganz im Gegenteil, viele Veganer haben Mangelerscheinungen. Man hat früher auch erzählt, Vegetarier seien weniger aggressiv als Fleischesser. Völliger Unsinn.

Was aber geändert werden sollte, das ist die extrem ungesunde Massentierhaltung, so wie sie jetzt existiert mit den unsäglichen hygienischen Zuständen und Platzmangel. Sie ist zwar notwendig geworden, weil es eine Bevölkerungsexplosion gab (von 1,6 Mrd. Menschen um 1900 bis über 8 Mrd. heute) aber man könnte sie durch Auflagen verbessern. Da sind Bio-Betriebe eventuell wegweisend.

Zitat von Mupsi:

Und ja, manchmal würde ich gerne sagen, dass ich kilometerlange Hindernisläufe absolviere und so gut wie nie krank bin, während sie mit Übergewicht und Co kämpfen.

Ich habe zwar auch mit Übergewicht zu kämpfen, der kommt aber nicht vom Fleischkonsum, sondern vom insegesamt zu vielem essen. Ich kenne eine Vaganerin, die stark übergewichtig ist. Die verganen Produkte haben genauso viele Kalorien wie die tierischen. Ich habe letztens vegane Tyrolini gekauft, um sie auszuprobieren, aber erstens schmecken sie nicht und zweitens haben sie genauso viele Kalorien wie die aus Fleisch. Abgesehen davon mache ich auch viel Sport und bin auch so gut wie nie krank, obwohl ich schon mein Leben lang immer Fleisch und tierische Produkte gegessen habe.

Zitat von Mupsi:

aber es macht mich fertig, zu wissen, wie viele Tiere gerade jetzt sterben...

Das tun sie ja auch in der freien Natur. Das ist der Lauf des Lebens. Wenn ein Tier, das extra zum Zweck der Fleischgewinnung gezüchtet wurde, geschlachtet wird, hat das nichts mit Grausamkein zu tun. Grausam ist es, Tiere aus Spaß an der Freud zu quälen und sie sinnlos zu töten.

Zitat von Mupsi:

@Disturbed Ich glaube, was mich daran extrem triggert, ist die Tatsache, dass es immer wieder heißt, Veganer würden ein Riesen Drama um Ernährung machen. Tatsächlich erlebe ich es aber so gut wie immer umgekehrt. Ich würde nie zu jmd, mit dem ich esse sagen Warum isst du Schnitzel?.

Natürlich sehe ich den Hintergrund, dass Veganer quasi noch nicht als Norm wahrgenommen werden. Und leider ist es bei anderen Lebenseinstellungen ja auch so, denn nicht die jeweilige Lebenseinstellung sollte die Norm sein, sondern die Norm sollte erstmal sein das akzeptiert wird, dass etwas von der Norm abweicht.

In wie weit ein Veganer sich darauf reduzieren lässt, er würde ein Riesen Dramen um Ernährung machen, liegt sicher auch daran, ob es das einzige wäre, worum es sich bei ihm dreht. Sicher ist ein Veganer auch Familienmensch, Arbeiter, Hobbybetreiber, und auch abseits der Ernährung interessiert. Welchen Kontext er im Umgang mit Anderen Menschen umreißt, obliegt ja ihm selbst.

Was Trigger angeht, da muss ich zunächst mal gestehen, ist mir die inflationäre Verwendung des in der Psychologie beheimateten Begriffs ein absoluter Dorn im Auge, da er ursprünglich mit Traumata zu tun hatte. Heute passt einem was nicht und man ist getriggert.
Klingt aber besser als einfach nur gereizt oder gefühlt provoziert.
So gäbe es Tage, da wäre ein „guten Morgen“ schon ein Grund, fälschlicherweise zu sagen, das hat mich jetzt getriggert, wohl aber provoziert, weil ich den Morgen schon als nicht gut empfunden habe.

Da bleibt halt die Frage, lasse ich mich provozieren?
Erst wenn ich diese Frage mit Ja beantworten würde, bräuchte es ja eine Reaktion und wie die aussehen könnte, liegt ja nur an mir.

@Schlaflose Wenn ein Tier, das extra zum Zweck der Fleischgewinnung gezüchtet wurde, geschlachtet wird, hat das nichts mit Grausamkein zu tun.

Und DAS nimmt sich der Mensch raus?

Es kann sehr heilsam sein, kein Fleisch zu essen. Es kann jedoch sehr unheilsam sein, Vegetarier zu sein.

Ajahn Mettiko

@Reconquista Wie gesagt, ich bin am Arbeiten, daher kann ich leider nicht soo ausführlich antworten.

Aber weißt du, wie viele Nicht-Veganer Mangelerscheinungen haben?

Im Verhältnis sind sogar weniger Veganer von solchen Problemen betroffen, eben WEIL sie sich mit Inhaltsstoffen auseinandersetzen.

Zitat von Mupsi:

ich muss mich auch immer rechtfertigen, warum ich nur Gemüse esse.

Da kann man doch einfach sagen, Fleischprodukte schmecken mir nicht. Das akzeptiert jeder. Meine beste Freundin ist seit ihrer Kindheit Vegetarierin genau aus diesem Grund. Ihr schmeckt Fleisch nicht, es hat keinen ideologischen Hintergrund. Und wenn man sich wundert, warum ich keinen Alk. trinke, sage ich auch, weil mir Alk. Getränke nicht schmecken. Also das stimmt auch. Aber manchmal, wenn wenn man mich nervt, sage ich, dass ich trockener Alk. bin

@Abendschein vielleicht hätte ich den Teil mit Achtung, Sarkasmus! kennzeichnen sollen...

Zitat von Mupsi:

@Reconquista Wie gesagt, ich bin am Arbeiten, daher kann ich leider nicht soo ausführlich antworten. Aber weißt du, wie viele Nicht-Veganer Mangelerscheinungen haben? Im Verhältnis sind sogar weniger Veganer von solchen Problemen betroffen, eben WEIL sie sich mit Inhaltsstoffen auseinandersetzen.

Veganer haben oft einen schlimmen Vitamin B12 Mangel - wer sich das selber zufügt, ist selber schuld, problematisch wird es aber für seine Kinder: https://www.br.de/nachrichten/wissen/ex...ng,ThKl9GR
Viele vegane Produkte sind voll von Chemie und extrem stark verarbeitet, was als ungesund gilt. Aber auch hier: muss jede/r selbst wissen, was er da macht, ich würde das niemals freiwillig essen: https://www.focus.de/gesundheit/ernaehr...83711.html

Ich denke wir können doch friedlich darüber sprechen. Egal wie jemand das für sich persönlich entscheidet.

@Schlaflose ja das stimmt. Es gibt auch Übergewichtige Veganer. Du kannst dich auch inzwischen gut vegan ungesund ernähren .

Ich find trotzdem echt amüsant wenn das aber andere Tiere machen das auch... Das ist die Natur. Die Tiere haben keine Wahl wir können nachdenken und haben zumindestens in unserem Land eine Wahl auch wo wir das Fleisch kaufen und wie oft. Das haben natürlichen auch nicht alle Menschen. Der Mensch ist doch in allen Lebensbereichen so weit von einem natürlichen Lebensweise entfernt, dass wir uns kaum mit Tieren in der Natur vergleichen können.

@Reconquista so gut wie alle Veganer suplementieren B12. Die meisten kennen sich gut mit Nährstoffen aus. Alle hoch verarbeiteten Lebensmittel sind generell ungesund und sollten wenig gegessen werden egal ob vegan oder aus Fleisch. Ich würd auch keine Wurst von Ja essen wollen.

@Reconquista Mal mit den Inhaltsstoffen von ach-so-gesundem Fleisch auseinandergesetzt?

Ich bin mittlerweile ziemlich überzeugt, dass eine vegetarische und sogar vegane Ernährung durchaus sehr gesund gestaltet werden kann. Ich halte allerdings nichts von den einfach zu kaufen Alternativprodukten, die massig in den Supermärkten angeboten werden. Meiner Meinung nach ist die einzige gesunde Ernährung durch die richtige Kombinationen einzelner pflanzlicher, nicht synthetischer Nahrungsmittel. Das erfordert allerdings eine intensive Recherche und eine Art Ernährungsplan, um Mängel zu vermeiden. Mit regelmäßigen Bluttests (zumindest die ersten Jahre nach Umstellung) kann man das aus meiner Sicht ganz gut kontrollieren.
Aber wer macht sich denn schon die Mühe, jedes pflanzliche Lebensmittel genau unter die Lupe zu nehmen und passende Rezepte zu kreieren? Geschweige denn täglich frisch zuzubereiten. Da ist der Griff in das abgepackte, stark gewürzte Tofu einfacher.
Natürlich gibt es im Netz viele Rezepte, aber ich hab wenig Vertrauen darin.

Ich find's übrigens auch überaus witzig, dass hier Pro-Fleisch Leute Versuchen ihren Lebensstil zu verteidigen.

Macht doch. Das juckt keine Sau. Ich esse auch Fleisch. Das ist aber nicht das Thema. Ihr dürft euch Burger reinziehen, Fleisch-Smoothies trinken und euch 24h am Tag von Fleisch ernähren. Verbietet keiner. Mit 200 über die Autobahn ballern im Verbrennermotor und rauchend das Fleisch direkt vom Tier knabbern. Das interessiert keinen.

Ist auch gar nicht das Thema gewesen, wenn man sich die Mühe gemacht hätte Mal die Themenüberschrift oder den Ausgangspost zu lesen.

Es ging sich um Austausch zu Veganem Lebensstil.

Zitat von Mupsi:

suche nur nach Austausch.

Und 14 Seiten später ist genau das passiert, was in Beitrag #2 vorausgesagt wurde.

Zitat von Dunkelbunte:

Ich hoffe sehr, das dein Thema nicht in Stücke gerissen wird

Hätte mich, trotz flexitarischem Lebensstil auch über Austausch gefreut, stattdessen wird man in eine Rechtfertigungsecke geschubst.

Bin aus dem Thema raus weil ich da keine Lust drauf hab. Frohen Fleischverzehr allesamt.

@DerAlex Fleisch Smoothies.. i break together

@Mupsi es gibt durchaus Leute, die das machen
Besonders Fans von Markus Rühls Thunfisch-Protein-Shake oder Hähnchensmoothies.