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J

Hallo !!
Bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben.
Zu mir : Ich befinde mich im mittleren Alter, wurde nicht gerade auf Rosen gebettet, meine Erfahrungen sind sehr vielseitig, die mich sehr geprägt (würde lieber gebrannt sagen) haben und bin jetzt auf einer Kehrtwende zum positiven Leben, doch das bereitet mir große Schwierigkeiten.
Mir wird bedingungsloses Vertrauen geschenkt, doch ich kann es nicht wiedergeben. Letztes WE war eine große Unterredung mit meinem Freund, den ich sehr liebe. Doch er sagte mir: Wenn das Vertrauen nicht von beiden Seiten gleich ist, ist es auf Dauer keine Basis.
Ich weiß teilweise nicht genau, was er von mir erwartet. Laufe seither mit meinen Gedanken nur im Kreis. Meine kleinen körperlichen Selbstverletzungen (kaum sichtbar) nehmen mal wieder Ende, dabei habe ich so sehr darauf gehofft. Habe nur panische Angst ihn wieder zu verlieren. Wir sind jetzt seit einem halben Jahr zusammen und sind zu 80% glücklich miteinander.
Habe heute leider nicht mehr viel Zeit, werde aber mit Sicherheit hier wieder auftauchen.[/quote]

09.03.2009 16:27 • 11.03.2009 #1


M
Hallo Jill,

so ganz weiß ich nicht, was du meinst. Bist du eifersüchtig oder misstrauisch, oder kannst du seine Liebe nicht erwidern?

MissErfolg

09.03.2009 22:44 • #2


A


Brummkreisel

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J
Hallo, MissErfolg !
ja, nachdem ich mir meine gestrige Mail nochmal durchgelesen habe, ist der Inhalt für einen Fremden auch nicht zu verstehen. Sorry.
Nein eifersüchtig bin ich, so denke ich, nur auf einer gesunden Ebene.
Bisher habe ich mich, so wie er sagt geheimnisvoll verhalten.
Vor Monaten hat er mir bereits das Paßwort zu seinem PC gegeben. Er habe keine Geheimnisse vor mir, so sagt. Er wartete auf mein PC-Paßwort, das er bisher noch nicht erhalten hat. Fühle mich seit letzem WE unter Zugzwang. Muß ihm das Paßwort dann doch blad geben, damit er sieht, das ich Vorschritte mache. In meinem PC sind u.a. Aufzeichnungen, die ich mit einem Tagebuch vergleichen möchte. Die tiefsten Schmerzen, die ich in mir trage, sind darin aufgezeichnet.
Mein, von mir bisher immer normal gehaltenes Verhalten, stört ihn, als das ich mich ihm gegenüber (noch) nicht richtig öffnen kann (nicht sexuell gesehen) - .... ich möchte lernen mich zu öffnen, lernen mein für mich sicherer zu werden.
Ich bin oft in mir so sehr verstrickt. Dadurch bin ich oft verstreut, unkonzentriert, vergesslich und hypersensibel, habe Angst ständig etwas falsch zu machen, zu wenig Selbstbewußtsein, zu hohe Selbstkritik, zu hohe Erwartungen an mich selbst, Wut auf mich selbst -die bis zur Selbstverletzung hin gehen (schon in meiner Kindheit) und Verlustangst das Wiederum mischt sich mit dem daraus entstehenden Verhaltensweisen ... es ist wie ein Teufelskreis.
Ergänzen möchte ich noch, das er seit über zwanzig Jahren AL in einer Fa. ist und voll im NORMALEN LEBEN steht und gut verdient.
Mein Leben hingegen war zuvor sehr bewegt, bin oft umgezogen was so durfte ich lesen von meiner Kindheit her rührt.
Nun gibt er mir wirklich ein Zuhause und ich verhalten mich falsch, damit ich es (für uns/für mich) halten kann....

Über meine tiefst inneren Probleme und Empfindungen zu sprechen, habe ich nicht gerade gelernt, obwohl sich meine Eltern (die geschieden wurden) damit viel Mühe gegeben haben. Oft habe ich schon Ansätze gemacht, doch meist schlucke ich die Worte wieder herunter, aus Angst es gibt wieder Krach, den ich als Krach empfinde - mein Freund nur als Diskussion.
Mein Vater hatte mich als Kind mißbraucht, dadurch lernte ich das Schweigen wie ein indisches Grab! Doch mit dem Thema bin ich inzwischen - E N D L I C H - fertig (hat über zehn J. gedauert) Dank meinem Freund. Doch die Symptome, die daraus resultierten, , sind geblieben (s.o.).
Vor kurzem ging es um Geld, was ich zu Lebzeiten immer nur sehr knapp besessen habe. Da kam das Thema Vertrauen auf. Ich wäre geizig, sagt er. Ich habe es immer als sparsam betrachtet ...

Mein Schweigen muß mein Freund als Mißtrauen empfangen - wie sonst.
Doch es fällt mir so unendlich schwer den Anfang zu finden, damit er mich ansatzweise versteht, denn wenn ich versuche zu reden, kommt oft Kauderwelsch bei raus,weil ich voller Angst stecke.

Ich bin dazu in der Lage, die Liebe, die ich für ihn in mir trage, sie ihm auch zu zeigen. Daran mangelt es nicht. Vieles, was er bisher durch mich erfahren durfte, kannte er nicht, aber es tut ihm gut, das spüre ich.

Viele Jahre zuvor war ich schon bei verschiedenen (immer umzugbedingt) Psychotherapeuten. Mein Tiefstes wurde dabei nur ansatzweise touchiert.
Immer bin ich geflüchtet, so scheint mir ... wie ein wildes Tier.
Aber ich will nicht mehr flüchten !
Ich möchte bei diesem Mann bleiben und mein Leben mal leben lernen. , Er hat zu mir gesagt: Ich helfe Dir dabei, das auch du sorgenfrei das Leben leben lernst . Viel hat er mir schon beigebracht.

Tut mir leid, wenn ich Dir jetzt einen halben Roman erzählt habe ... doch die Tasten schrieben von selbst.
[/b]

10.03.2009 10:59 • #3


M
Hallo Jill,

ich muß später arbeiten, aber melde mich heute Abend nochmal ausführlich bei Dir.

Ich möchte dir jetzt nur mal folgendes schreiben:

Mache Dir auf keinen Fall Schuldgefühle. Es gibt keine Schuld, nur Umstände.

Über uns Menschen gewinnen ganz oft Energien und Einflüsse die Oberhand, die uns unserer eigenen Entscheidungsfreiheit berauben.
Unsere primitiven Gehirnanteile (limbisches System - Gefühle und Reptiliengehirn - Bedrohung) lösen in vielen Situationen völlig irrationale Reaktionen hervor, in denen unser rationales Gehirn eine einfache und vernünftige Erklärung finden würde.

Hab erst mal etwas mehr Geduld mit Dir und schaue auf die Schritte, die Du für Dich schon gemacht hast. Lobe dich dafür. Es kommt nicht auf die Größe dieser Schritte an, was zählt ist alleine, daß du sie bereits gemacht hast.

Dein Freund möchte Dein Passwort - mein Mann hatte jahrelang versucht mich aus meiner Depression zu holen, auch mit ähnlichen Hilfsangeboten. Ich war damlas nur noch mehr unter Druck gekommen und danach wieder das Schuldgefühl - Mist, ich habe es wieder nicht geschafft. Versuche etwas Druck von Dir zu nehmen.

MissErfolg

10.03.2009 11:48 • #4


M
Mir ist noch etwas wichtiges eingefallen.

Indem Dein Partner vorausgeht und sagt, schau, hier ist mein Passwort, hat er (bewußt oder unbewußt, das sei jetzt mal dahingestellt) in eurer Partnerschaft die Position des Überlegenen eingenommen.
Du bist dadurch in die Position der Unterlegenen geraten.

MissErfolg

10.03.2009 12:38 • #5


J
Hallo, Frau MissErfolg !
Nett finde ich, das du mich hast jetzt wissen lassen, das Du weibl. Geschlechts bist. Das beruhigt mich.
Für Deine rasche Antwort bedanke ich mich erst einmal.

Bedingungsloses Vertrauen - das muß etwas schönes sein - so stell ich mir das vor.
Inzwischen habe ich mich über Google über das Thema Vertrauen informiert und bin auf Abschnitte gestoßen, die mir ein wenig die Augen geöffnet haben.
Diese werde ich versuchen Schritt für Schritt umzusetzten.

Auf der anderen Seite habe ich mir überlegt:
WAS KANN MIR PASSIEREN wenn ich ihm das Paßwort (PW) gebe ?
Meine Mailkonten sind nur per PW zu öffnen und alles andere ...
nun, wenn ich recht überlege ...
aber ob ich richtig überlege ... ?
Ja, ich habe kaum noch Selbstvertrauen, bin Konfliktscheu und bestimmt noch so vieles mehr.
Meine Reaktionen sind voller Unsicherheit gespickt, das ist nicht zu überspüren. Würde es gerne sofort abstellen.

Hinzukommt, das ich seit Nov.´08 arbeitssuchend war und dieser Zustand für mein psychisches Dasein nicht gerade positiv gefördert hat.
Ab 17. März bin in einem Büro tätig. Hoffentlich ist meine eingetrocknetes Hirn nicht zu träge, um alles Neues aufzunehmen und was noch viel wichtiger ist, sich das Neue auch zu merken!
Habe zwar jetzt schon bereits wieder Angst in mir, doch es tut mir mit Sicherheit auch wieder gut zu arbeiten - stärkt auch mein Selbstbewußtsein wieder ein wenig.

Bisher habe ich meinem Freund noch nicht gesagt, das ich dieses Forum gefunden habe. Zu groß ist meine Angst, er könnte auf einen Menschen eifersüchtig werden, der gar nicht existiert.
Er hat eine sehr große Enttäuschung (partnerschaftlich gesehen) hinter sich und ist in Begriff gerade volles Vertrauen fassen zu können.

Ich bin der typische hilflose Helfer ... schon seit meiner Schulzeit.

Ach, weißt Du eigentlich, wie schön es ist, reden zu können ?

Eben habe ich mit meinem Freund telefoniert. Habe ihn wissen lassen, das ich gedanklich sehr aktiv bin - habe Fehler eingestanden, die ich wirklich gemacht habe, die ich mir jedoch nicht bewußt machte. Habe ihm meinen Wunsch geäußert: es zu versuchen mehr zu reden (über mich persönlich).
Seine Stimme hörte sich ein wenig erfreut an. Er muß mich wirklich lieben ... , denn ich hätte mich selbst schon längst in die Wüste geschickt.
Das Gespräch war locker und wir freuen uns aufeinander, wenn er am Abend heim kommt.

Wirst bestimmt schon unterwegs sein an Deine Arbeit - meine Antwort kam ein wenig verzögert.

10.03.2009 12:58 • #6


M
Hallo Jill,

ich denke, daß Dir der neue Arbeitsplatz auf jeden Fall Auftrieb geben wird. Du hast dann auch wieder mehr eigenes Geld zur Verfügung. Und neu lernen muß man immer erst wieder. Es wird Dein Selbstvertrauen stärken.

Du steckst voller Tatendrang und möchtest nach vorne kommen. Kannst Dir mal dieses Buch anschauen. Es ist ziemlich gut geeignet, wenn man konsequent selbst an sich arbeiten möchte.

http://www.junfermann.de/details.php/p_id/319

Tja, in vielen Fällen hilft einfach reden, reden, reden, aber Du bist ja schon dabei.

Viel Glück

MissErfolg

10.03.2009 20:19 • #7


A
Hallo Jill,

kenne Deinen Teufelskreis - wenn auch aus anderen Gründen.

Möchte Dir aber ans Herz legen auch ein bisschen Du selbst zu bleiben. Tue was Du tust für Dich selbst ! Wenn Du über Deine Probleme noch nicht mit Ihm reden kannst - dann sage Ihm das so - (sie haben ja auch nichts mit Ihm zu tun). Vertrauen zeigt sich ja nicht indem man alles erzählt - sondern den anderen auch mal sein lässt und akzeptiert das es auch Sachen gibt die der Partner (noch) nicht erzählen will und kann... Das gilt für beide Seiten.

Und das mit dem Passwort überlege Dir gut, etwas einem anderen Menschen zu zeigen was so intim ist (Du hast geschrieben auf Deinem Computer sind Sachen die einem Tagebuch gleichkommen) ist sehr schwierig. Wie ich oben schon geschrieben habe - Vertrauen kann auch anders aussehen... Denke mal drüber nach...

Gruß
Atlan

11.03.2009 11:28 • #8


J
Guten Morgen MissErfolg !!

Erst einmal vielen Dank für Deine Antwort.
Momentan bin ich der typische hilflose Helfer, der zur Zeit noch zu wenig Kraft wieder hat.
Doch Du sollst wissen , das auch ich sehr gerne helfe.
Es gibt mir persönlich sehr viel, wenn ich jemandem helfen kann.
Darf ich Dich fragen, ob Du aus Deiner Depression heraus gekommen bist ? Wie hast Du es für Dich geschafft ? Antwort aber bitte nur, wenn Du darüber jeden möchtest. Wenn es Dir zu persönlich ist, Du es mich aber trotzdem wissen lassen möchtest, kann ich Dir auch gerne meine pers. Mail-Adresse geben.

Das Buch habe ich mir angesehen, weiß aber noch nicht genau, ob ich es mir überhaupt bestellen soll, DENN :
Gestern Abend suchte ich Deine Nachricht auf, fand sie nicht gleich, hatte mich verklickt. Mein Freund kam mit der Frage ins Büro, ob es etwas neues gäbe.
Wie sonst immer - habe ich die Seite nicht weggedrückt, weil ich mir das Ziel gesteckt habe, mit dem PC-Vertrauen, so will ich jetzt mal nennen, anzufangen.
Es kam genau das, wovor ich Angst hatte.
Er fühlte sich hintergangen - fühlte sich von mir als Vertrauenspartner nicht angenommen und verletzt.
Meine Reaktion auf die Seinige war wie bisher auch.
Es zog sich alles in mir zusammen, ich bekam kaum noch Luft, fand nur sehr schwer die Wort, rang um die richtigen. Tränen liefen mir, ich zitterte am ganzen Körper wieder, fühlte mich hilflos, allein und abgewiesen.
Doch nach einigen Minuten wurde er zunehmend ruhiger und er nahm mich in seine Arme.
Wir kamen in ein Gespräch, das (von seiner Seite her) sehr ruhig verlief.
Ich hingegen flog am ganzen Körper und fand keine Ruhe. Den Abend ganzen über hin redeten wir miteinander und ich erzählte ihm, was ich für Ängste in mir habe, die darauf folgende Verhaltensweise und wann diese Ängst immer auftauchen. Er hört mir zu.
Sehr froh bin ich darüber, das ich endlich meine Worte an ihn richten konnte.
Bin mir seit gestern sicher, das er auch viel früher dazu bereit gewesen ist. Nur meine inneren Blockaden - alle Ängste, die ich in mir trage - haben mich daran gehindert.
Ich fühlte mich hinterher sehr viel freier, ja sogar wieder ein klein wenig glücklich, obwohl mir die Tränen liefen.
Zumindest gestern konnte ich mit ihm reden und ich hoffe sehr, das es auch ein weiteres Mal geben wird - nicht das ich mich wieder in mein Schneckenhaus verkrieche, an deren Türschild der Name Angst steht.

Endresultat des gestrigen Abends : An meiner Seite habe aber einen Menschen, der mich wirklich liebt und mir ernsthaft helfen will, da heraus zukommen. Er will, das ich inneren Frieden finde. Nur ich bin mir selbst mein größter Feind - warum ??, würde mich nur interessieren ...
- und -
ich habe für mich einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Wie ich Dir schon geschrieben habe, ich will bei diesem Mann bleiben und mit ihm zusammen alt werden. Allein gestern Abend, hat er mir wieder so viel gegeben. So etwas habe ich zuvor NIE erlebt.

Das Schreiben tut mir gut. Mein Freund sagte auch (nachdem er darüber nachgedacht hatte), ich solle es tun, wen ich das Gefühl habe, das es mir hilft. Doch ich hätte es ihm sagen sollen, das ich dieses Forum gefunden habe.

Danke sage ich - und wenn es nur dafür ist, das Du auf meine ersten Zeilen reagiert hast.

11.03.2009 11:55 • #9


M
Hallo Jill,

Atlan schreibt, daß du Dir das mit dem Paßwort überlegen sollst. Also ich denke schon auch, daß es in einer Partnerschaft persönliche Geheimnisse geben darf. Man muß dem Partner nicht alles erzählen. Da muß auch Dein Partner lernen, Vertrauen zu Dir aufzubauen.

Ja, ich bin aus meiner Depression herausgekommen und sogar noch viel weiter. Nach 3 erfolglosen Gesprächstherapien habe ich eine Alternative gefunden. Nennt sich Chakraarbeit und das hat mich nach 1/2 Jahr aus der Depression gebracht. Dieser Zustand hält auch seit 1/2 Jahr an.

Also wenn ich am PC bin, möchte ich auch nicht, daß mein Partner alles sieht und wenn ich telefoniere, dann möchte ich auch nicht, daß jemand anders mithört.

Man sollte sich auch nicht zu sehr auf seinen Partner konzentrieren, sondern einen eigenen Freundeskreis erhalten oder aufbauen. Man will doch auch mal mit Freundinnen weggehen.

Du bist Dir selbst Dein größter Feind?
Das bist nicht Du. Dein Selbst ist jemand ganz anderes. Dein Feind ist Dein EGO, das sich immer wieder sehr gut an alte Geschichten erinnert und diese gerne aufwärmt. Das EGO will nicht umlernen oder etwas Neues lernen. Es spult am liebsten sein gelerntes Programm ab, denn es liebt Wiederholungen. Dem EGO etwas Neues anzulernen ist möglich, braucht aber Ausdauer und Konsequenz.
Über dieses EGO, oder hier auf diesen Seiten innerer Kritiker genannt findest Du hier viel im Forum.

Also ich finde auch nicht, daß Du es ihm hättest sagen sollen, daß du dieses Forum gefunden hast. Auch in einer Partnerschaft gibt es eine Privatsphäre.

MissErfolg

11.03.2009 20:36 • #10


A


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