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Hallo,

Ich weiß nicht ob ich hier jetzt richtig bin, aber ich muss mal was los werden . Und eine Meinung von euch hören .

Muss etwas ausholen , mir ging es phasenweise auch nicht immer gut und habe trotzdem für andere funktioniert, wenn sie mich brauchten war ich immer da, manchmal hat es überhand genommen und ich konnte nie NEIN sagen und es hat mich innerlich wirklich belastet und war wütend auf mich ,weil ich meine Bedürfnisse immer für andere zurück gesteckt habe. Durch eine Tagesklinik habe ich es einigermaßen geschafft auf mich zu achten und auch mal NEIN zu sagen was die andere Seite nicht immer verstanden hat oder so gut wie garnicht.

Ich habe zu vielen aus meiner Familie den Kontakt abgebrochen, weil ich mich wirklich ausgenutzt gefühlt habe , nie hat einer gefragt wie es mir mal geht sondern immer nur kannst du mal dies oder das .

Anfang des Jahres habe ich mitbekommen das von meinem Bruder der Zustand nicht gut ist . Habe da auch den kontakt abgebrochen, weil er nur am trinken war und ich für ihn auch immer springen sollte.Bin zu ihm und habe ihn ins Krankenhaus gefahren .Diagnose leberzirrhose akutes leberversagen , Ärzte habe schon ausgesprochen das er es nicht schaffen wird . Aber er hat es geschafft ich war jeden Tag 4 Wochen lang im Krankenhaus, es durfte nur ich zu ihm und kein anderer. Ich war in der Zeit auch völlig fertig und hätte mir gewünscht das jemand anderes aus der Familie das übernehmen hätte können. Habe mal wieder nicht auf meine Bedürfnisse geachtet und nur funktioniert. Natürlich ging es mir danach auch nicht gut und musste mich wieder raus kämpfen .Hat aber keiner gesehen . Seit dem er außen Krankenhaus ist kaufe ich 1 bis 2 mal die Woche mit ihm ein . Pro Einkauf kann man 2 bis 3 Stunden rechnen. Ärzte Gänge .Ich habe zu ihm auch gesagt dir geht's wieder gut du musst es auch mal alleine probieren, aber immer kommt ne geht nicht. Für ihn habe ich nichts zu tun. Aber ich habe 2 Kinder ( 1 kind ist anders )zuhause ein Hund ein Mann und natürlich mein eigenes Leben. Es haben aus der Familie schon Hilfe angeboten mit einkaufen das ich etwas entlasten bin . Nö wollte er nicht ,weil ich es mache .
Mit meinem Vater habe ich seit dem Krankenhaus Aufenthalt von meinem Bruder keinen kontakt mehr gehabt , weil er leider dumme Sprüche gemacht hat und ich zu dieser Zeit keine Nerven für sowas hatte . Ich bin halt durch die Tagesklinik Selbstbewusster geworden und kann mein Rücken kehren wenn es mir zuviel wird .
Aber ich möchte mich bald mit meinem Vater aussprechen, weil ich von anderen weiß das er mich vermisst und er mir auch fehlt .
Aber mein Bruder reagiert darauf eifersüchtig, wo ich mir denke es ist unser Vater und er hat auch schon sein alter .
Dann erzählt mir meine Schwester das mein Bruder heute gesagt hat , würde er nicht auf mich angewiesen sein wegen einkaufen dann hätte er sich schon von mir distanziert. Und das nur, weil ich mit meinem Vater in Kontakt treten möchte . Diese Aussage ist für mich unter aller sau . Monatelang fahre ich mit ihm einkaufen obwohl ich auch keine Lust habe und achte in der Sache null auf mich .

Wie sehen es Außenstehende?
Ich meine es ist doch sein Leben und nicht meins , sehe ich es falsch?

Sorry, für den langen Text

24.10.2022 17:16 • 24.10.2022 x 2 #1


7 Antworten ↓


TheViper
@lachaly Du musst dir nichts vorwerfen. Dein Problem nicht nein sagen zukönnen, haben viele und kennen auch viele. Du hast alles mögliche getan und das verdient Respekt. Aber familie sollte zusammenhalt heißen. Leider ist das nicht immer der Fall, du musst auf dich weiter hören und das tun was dich und deine Seele erfreut. Oft ist es so wenn du den finger reichst wird dir die ganze Hand abgeschlagen. Schau das du wiegesagt glücklich wirst und nicht daran zugrunde gehst.

24.10.2022 17:47 • x 1 #2


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Fühle mich ausgenutzt von der Familie

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Holger-
@lachaly
Hallo, du scheinst ein sehr ehrlicher Mensch zu sein, so wie du hier schreibst. Leider hat sich wohl über eine lange Zeit hinweg in deinem unmittelbaren Umfeld ein starkes Ungleichgewicht gebildet. Dieses Ungleichgewicht betrifft wechselseitige Erwartungen, Wertschätzungen, Fürsorge, usw..
Du hast vollkommen recht, dass du an allererster Stelle üben und verinnerlichen müsstest, für dich selbst zu sorgen, und auch dich abzugrenzen. Gar nicht so sehr in deinem Handeln, denn es ist sehr edel von dir, dass du in schwierigen Situationen für seinen Bruder da bist oder dich mit deinem Vater aussprechen möchtest, auch wenn es nicht leicht ist.
Trotzdem hast bestimmt auch du hin und wieder Dinge getan oder geäußert, die verletzend für andere Familienmitglieder waren, und so entwickelt sich oft über die Zeit hinweg eine immer engere Abwärtsspirale. Für sich selbst und um seiner selbst Willen da raus zu kommen ist wahrscheinlich ein langer Weg, weil ich deine Mitmenschenlichkeit toll finde und du sie alleine deshalb gut hüten solltest, weil sie ein großer Schatz in dir ist. Du solltest sie nicht verlieren oder aufgeben müssen, weil andere, zB. dein Bruder sie womöglich ausnutzt.
Ja, zu deinem Bruder… Ein Mensch, der suchtkrank ist, kurz vorm Sterben war, der extrem ohnmächtig ist und ohne Hilfe nicht einkaufen kann. Er kränkt dich hintenrum. Wundert dich das? Ist das relevant? Glaubst du er hat aktuell die Sensoren, um deine Hilfsbereitschaft einschätzen zu können? Du solltest deinen Bruder vielleicht eher wie ein hilfloses, zorniges Kind sehen, dass um sich schlägt, weil es keine Lösungswege kennt.
Ich selbst besuche regelmäßig, wenn ich belastet bin, eine systemische
Beraterin, um mir konstant helfen zu lassen. Vielleicht wäre das mehr eine kontinuierliche und weniger eine punktuelle Stütze für dich.

24.10.2022 17:50 • x 1 #3


L
@TheViper
Vielen Dank .

Naja , in unsere Familie gibt es kein zusammenhalt ,leider. Viele sind eifersüchtig, weil ich mein Leben gut meister und alles alleine schaffe .

Es ist halt leider wie eine Verpflichtung die ich eingegangen bin und nicht mehr raus komme .
Und dann ist man eingeschnappt wenn ich nicht so springe wie der andere das will.

24.10.2022 17:58 • #4


TheViper
@lachaly Kenne das zugenüge. Als ich mich selbstständig gemacht habe, und nicht so wie meine Familie Hilfe wollte war ich ab dann auch immer auf mich alleine gestellt. Ist leider oft so und kein Einzelfall

24.10.2022 18:02 • #5


L
Zitat von Holger-:
@lachaly Hallo, du scheinst ein sehr ehrlicher Mensch zu sein, so wie du hier schreibst. Leider hat sich wohl über eine lange Zeit hinweg in deinem ...

Danke dir .

Natürlich habe ich schon Sachen gesagt oder gemacht. Aber aus Verzweiflung, weil ich oft selbst nicht mehr konnte. Ich habe ne schwierige Zeit hinter mir gehabt , Depression, Angststörung . Ich wurde belächelt von der Familie, wenn ich darüber geredet habe . Naja , und dann kämpft man sich alleine raus und meine Rettung war die Tagesklinik da habe ich viel über mich gelernt und auch mal NEIN sagen zu können , was mir bis heute noch immer nicht leicht fällt .
Und wenn ich nicht auf mich achte bin ich schnell wieder drinne . Naja ,und dadurch habe ich halt dann vielen den Rücken gekehrt, und es ging mir besser damit , weil ruhe rein kam in mein Leben..

Bei meinem Bruder ist es leider so , daß es für ihn selbstverständlich ist auch vor seiner Erkrankung ..
Ich denke mir immer wenn ich ihn ständig trage kann er nicht alleine laufen lernen. Habe auch gesagt er soll mal eine Therapie machen das es mir auch geholfen hat . Das er jetzt soweit gesund ist und er jetzt leben kann. Wann soll er denn sonst leben wenn nicht jetzt . Er will sich nicht helfen lassen aber irgendwann kommt natürlich auch der Punkt wo ich dann sage , ich möchte und will nicht mehr jede Woche für ihn los .

24.10.2022 18:11 • x 1 #6


L
Zitat von TheViper:
@lachaly Kenne das zugenüge. Als ich mich selbstständig gemacht habe, und nicht so wie meine Familie Hilfe wollte war ich ab dann auch immer auf ...

Ja , habe das schon von vielen gehört. Aber ich denke das du dadurch auch dein eigenen Weg gehst, oder ?

24.10.2022 18:14 • #7


TheViper
@lachaly Ja klar das tue ich. Und das solltest du auch weiterhin tun

24.10.2022 18:17 • #8





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