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J
Der Teufel in mir

Wallungen voll von Hitze
Bedrücken meinen Körper mit der heissen Last,
benebeln meine Gedanken.
Die Frische ist nicht mehr da,
nicht in diesem Moment,
nicht in diesem Raum,
verloren gegangen aus diesem meinem Leben.
Wallungen voll von Brechreiz.
Nicht physisch sondern psychisch
Zieht es alles in mir zusammen.
Kann in diesem Moment nicht loslassen,
fürchte, mich nicht bewegen zu dürfen,
bin starr,
warte, bis es vorüber ist.

Mein Leib fühlt sich wie eine schreckliche,
unendliche Achterbahn des Teufels an.
Als hätte ich eine derbe Dro. geschluckt,
ein vergiftetes Wasser zu mir genommen,
als spürte ich jetzt dessen Auswirkungen.
Körper und Bauch ziehen sich zusammen,
als wie mit ätzender Flüssigkeit vollgesogen,
ziehen sich zusammen,
auf den Punkt zu, wo ich sitze.

Der Flash kommt;
Das gröbste und schlimmste des imaginär geschluckten Giftes,
das mir so trügerisch kühl und erfrischend die Kehle hinuntergeronnen war.
Es bringt mich aus der Fassung.
Aussen ein unbeweglicher Stein,
der weder Haltung verändert, noch spricht.
Innen wie ein brodelnder Vulkan,
der mein Äusseres erstarren lässt,
der meine Fassung bricht.
In meinem Innern jedoch fliesst die Panik,
der Teufel, durch meine Adern,
durch alle Gefässe,
durch Lunge, Herz und Magen.
Jetzt so heiss, dass man sich daran verbrennt,
er bringt die drückende Hitze.

Irgendwann muss der Vulkan, mit all meiner Panik,
aus mir herausbrechen.
Es passiert gleich!
Ich springe auf die Toilette,
der Teufel bricht mitsamt Lava aus mir heraus.
Er ist frei und doch noch da,
hat seine Spuren hinterlassen
und wird es immer wieder tun.

Habe so lange versucht, den Teufel in mir zu verstecken,
aufzuhalten,
wollte nicht, dass der Vulkan ausbricht.

Ich bin müde, sehr müde,
und erschöpft, sehr erschöpft.
Tränen brechen aus meinen bisher angespannten, starren Augen,
bringen sie zum erwachen,
bringen den Schmerz den der Teufel hinterlässt,
lassen mich meine Erschöpfung spüren.

Konnte nicht loslassen,
mache mir Vorwürfe.
Konnte nicht loslassen,
also hatte es sich angesammelt,
sich gestaut.
Wenn sich etwas staut, muss es überlaufen
oder ausbrechen.
Ich staue und sollte es nicht,
denn das Stauen bringt nur für kurze Zeit Sicherheit.
Lava und Panik aber,
sie fliessen unendlich,
werden also irgendwann die Staumauer überwinden und mich befallen.

Der Teufel fliesst stets durch meine Adern,
er wartet nur auf seinen nächsten Auftritt.
Könnte ich ihn nur gehenlassen,
einfach loslassen.
Ich habe Angst, er täte mir was.
Es wäre so verdammt simpel!
Doch immer begleitet mich die Angst,
der Teufel, der mir sagt,
der Vulkan bräche auch ohne ihn aus,
Lava und Panik würden mich auch sonst in Beschlag nehmen,
mich leiten und beherrschen.
Ich weiss,
ich kann ihm nicht glauben,
ich weiss, er lügt,
jeder sagt es mir.
Das Risiko ist mir aber zu gross,
setze auf das Böse,
also warte ich auf den nächsten Ausbruch.

Auf was warte ich also mein Leben lang?
Auf Erlösung?
Die ich mir nur selber bringen könnte,
aber nicht kann?

23.06.2007 12:41 • 23.06.2007 #1




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