Pfeil rechts

A
Ein (freier) Mann

Der Bettler an der Straßeneck',
ist ausgemagert und verdreckt.
Die Bürger gehn' an ihm vorbei,
als ob er nur ein Pfeiler sei.

Der Bettler hat schon viel gesehen,
will er nicht bleiben, kann er gehen.
Mal geht's ihm gut, mal wieder schlecht-
hat keine Maske, DER ist echt.

Der Bettler ist ein freier Mann;
ihn binden keine Pflichten an.
Und hat er keinen Pfennig Geld,
so lebt er mit UNS in dieser Welt.

05.03.2011 00:11 • 05.03.2011 #1


7 Antworten ↓

D
sehr schön, aber ich mit meinen gedanken......denke mir so frei ist er dann doch nicht. auf das wohlwollen von anderen angewiesen zu sein.....
gefällt mir aber trotzdem sehr gut

05.03.2011 00:15 • #2


A


Anna

x 3


A
Für Beatrice

Leise weht ein lauer Wind,
durch das Blätterdach.
Hörst du es mein liebes Kind?
Leises Rauschen Blatt für Blatt.
Liegst in meinem starken Arm;
halt' dich aufrecht, halt' dich warm,
bis der Sturm dann kam.

Lauter weht jetzt nun der Wind.
Blätter schon gefallen sind.
Lautes Rauschen Blatt für Blatt.
Liegst noch immer mir im Arm,
halt' dich aufrecht, halt' dich warm,
bis der Regen kam.

Bist du gewachsen, liebes Kind?
Ob starker Sturm, ob lauer Wind.
Was auch immer an dir wurmt,
bleib ganz ruhig und sei kein Thor:
es hatte schon so oft gestürmt,
danach war's ruhig, wie auch zuvor.

Lege dich in meinem Arm,
halt' dich aufrecht, halt' dich warm.
Egal, wie schlimm es kam.

05.03.2011 00:17 • #3


A
Das Untier

Als ich im Abend zur Ruhe kam,
da war mir aufgefallen-
ich war erkaltet, nicht mehr warm
und wetzte meine Krallen.

Das Untier, das in jedem wohnt,
kennt Hohn, doch kein Erbarmen,
da es nie die Schwachen schont.
Klauen, die tödlich dich umarmen.

Bin ich am Abend dann allein,
kommt mir in den Sinn:
Ich hab' kein Herz, bin kalter Stein,
wie ich zufrieden bin.

Das Untier, das in jedem lauert,
folgt nicht nur dem Instinkt.
Es immer neue Opfer fordert,
ergötzt, da es nach Leben ringt.

Wenn du am Abend bist bei mir,
bin unruhig ich, ganz fremd.
Dann versteckt sich dieses Tier.
Es plant bereits, wie es dich fängt.

Das Untier, das ich in mir trage,
geb' ich niemals her.
Es ist mir keine unangenehme Plage,
ich liebe es gar sehr:
'Es bleibt bei mir und schützet mich,
daß ich es richtig wähle.
Geb' ich für dich mein Leben; Ich!
Du; meine sehr verdorbene Seele.

05.03.2011 00:24 • #4


A
Für einen Freund

Wenn ich dir sag': ich liebe dich,
dann ist es schon gelogen.
Denn dadurch habe ich unbedacht,
einen Freund betrogen.

Es ist ein Grab in schwarzer Erde,
von Blumen zart bedeckt,
wohin ich zurück kehre,
was tiefe Trauer in mir weckt.
Und immer wieder, immer noch
und tausend mal dies' tiefe Loch.
Ich steh' und geh' und seh',
daß ich mich um mich selber dreh'.
Es hält mich fest noch eine Hand,
die nie zerfällt, zu Staub und Sand.
Meine Liebe hält er fest,
kann er doch nie zurück.
Das Reich der Toten jenseits ist,
und diesseits lebe ich.

Doch auch so furchtbar ist es nun,
deines Lebens bleibend Tun:
du lebst für mich in dieser Welt
und hast dich einfach tot gestellt.
Wie kommt es sonst,
deines Herzens kühle,
die ich in meinem Herzen fühle?

Die Antwort wirst du schuldig bleiben,
denn du wirst einfach weiter treiben.
Triebst du vor Jahren an mir vorbei;
nein, halt' dich nicht-ich laß' dich frei.
Und eine Liebe habe ich
zu einem, der im Jenseits ist.
Seltsam, bist du mir doch nah,
als dies der Fall im Diesseits war.

(in tiefer Trauer für Andreas)

05.03.2011 00:38 • #5


A
An meine Beatrice II

Ich hab' dich auf die Welt gebracht
und merkte bald darauf.
In deinem Herzen Sonne lacht-
in deinem Kopf tief finstere Nacht.
Dein Herz schlug stetig stark,
dennoch warst du schwach.

Soviele Stunden hielt ich dich
und grämte mich und weinte ich
und hab' bei dir gewacht.
Eines Tages hast du dann
belohnt mich-hast mich angelacht.

Mit jedem deiner Lebensjahre
stieg in mir die Zuversicht:
Dein Herz schlägt stetig stark durch's Leben,
Ich geb' dich nicht-ich halte dich.
Ich werd' dich nicht dem Jenseits geben,
du bist so stark, wie eben ich.

05.03.2011 00:55 • #6


A
Liebe? für meinen geschiedenen Mann
Das Band, das sich um zweie schlingt,
soll fest sein, frei von Schuld.
Es soll die Freiheit zweier sein,
gewachsen durch Geduld.

Doch ist das Band, das zweie hält,
so fest-wie Kettenglieder
und schneidet ein-sichtbar-
und hält es die Freiheit zweier nieder
und schlingt es immer enger sich,
dann läßt es keinen Raum.
Dann bleibt das Band,
das zweie hält,
ein unerfüllter Traum.

05.03.2011 01:01 • #7


A
Verzicht oder was sind Egos? (gedichtet mit Susi 1999)

'Liebe mich.' sagt jeder meiner Blicke,
doch du merkst es nicht.
'Bleib hier.' sagt jede meiner Hände,
doch du spürst es nicht.
'Halte mich.' sagt jede meiner Hüften,
doch du siehst es nicht.

Du bist zu alt, um stark zu sein;
zu blind, um es zu sehen.
Du bist und bleibst für immer Dein.
Darum laß' ich dich gehen.

Komm' nicht zurück und bleib' nicht stehen.
Geh' deiner Wege, sieh' nicht zurück.
Vor dir liegt dein Glück.
Denn meine Liebe zeigt sich dann,
weil ich auf Dich verzichte kann.

(eine ironisch gemeinte Bunny-Dichtung)

05.03.2011 01:08 • #8





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