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E
Hallo an alle..

Zuerst möchte ich sagen, dass ich hier neu bin und noch nie in ein Forum geschrieben habe. Falls ich also gegen irgendwelche Rechte des Forums verstoßen habe, tut es mir Leid. War keine Absicht.

Nun. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.. Ich bin zufällig auf dieses Forum bzw. diese Seite gekommen und habe diesen Einsamkeitstest gemacht. Als Ergenis kam dann raus, dass ich sehr einsam wäre. Beim Depressionstest kam raus, dass ich mittelschwere Depressionen habe. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was ich habe. Ich verstehe mich einfach selbst nicht mehr. Ich verstehe nicht, was mit mir los ist. Besonders schlimm wurde das alles, in einer Phase meiner Beziehung. Ich war 1 Jahr und paar Monate in einer Beziehung. Aber schon nach etwa 8 Monaten traten große Probleme auf. Sein Freundeskreis hat mich nicht mehr akzeptiert, weil ich anders war. Ich wollte nicht immer rausgehen und rumstehen und Alk. trinken. Und ich wollte auch nicht, dass mein damaliger Freund es tat, weil ich mit Alk. da auch so ein Problem habe. Naja und dann wollte ich nicht, dass er mit seinen Freunden (nur Jungs) alleine in die Disko fährt, weil ich dann an diesem WE was allein machen musste. Die Freunde haben sich beschwert, dass er nicht mehr jeden Tag abends rauskam um mit ihnen ein B. zu trinken, weil er mehr Zeit mit mir verbrachte. Mit der Freundin von seinem Freund verstand ich mich nicht so gut, weil sie immer nur so Themen wie Einkaufen, Schminken, Haarfrisur usw. hatte. Mit der Schwester wars genau so. Deswegen konnte ich mit den beiden nichts unternehmen, weil ich es irgendwie langweilig fande. So musste ich dann immer allein zu Hause bleiben, wenn er was alleine unternahm. Da sein Freundeskreis mich nicht akzeptierte und es soweit kam, dass zwei zu ihm sagten, dass er seine Freunde nicht vernachlässigen sollte, weil man ja nie weiß, wie schnell das mit uns beiden zu Ende geht und dann bereut er es, dass er so viel Zeit mit mir vebracht hat. Das hat mir ziemlich zugesetzt. Ich konnte nicht schlafen. Hab jeden Tag daran denken müssen. Hatte sehr starke Kopfschmerzen und Augenschmerzen. Meine Sehstärke hat sich ernorm verschlechtert und ich hatte auch keinen richtigen Hunger. Er hat mir zwar immer gesagt, dass er für mich da ist und mich liebt, aber ich wollte, dass er mit seinen Freunden redet, damit die Sache geklärt ist. Schließlich hat es keiner von denen direkt angesprochen, sondern immer nur hinter meinem Rücken darüber geredet. Ich habe mich plötzlich sehr alleine gefühlt, obwohl er ja da war. Ich habe in der Zeit bei ihm gewohnt. Leider habe ich auch etwas die Schule und meine Ausbildung vernachlässigt, weil ich teilweise plötzliche Weinkrämpfe (musste plötzlich weinen) auf der Arbeit gekriegt habe. Ich konnte auch nicht richtig Autofahren, sodass ich von Glück reden kann, dass nie was passiert ist. Es war immer so haarscharf. Eines Abends sagte er mir dann am Telefon, dass er bei seinen Freunden sei und dass Schluss mit uns sei, denn bei seinen Freunden fühlt er sich wohler. Er hat jedoch nie mit ihnen darüber gesprochen, wie sehr ich unter ihnen gelitten habe.

Es sind nun drei Monate her und ich kann das alles nicht vergessen. Ich versuche es zu verdrängen. Aber es klappt nicht. Ich sage mir dann in Gedanken Lass mich in Ruhe!!. Aber die Gedanken gehen nicht weg. Mir schießen plötzlich Tränen in die Augen. Ich kann nachts nicht schlafen, weil ich davon träume, wie er und seine Freunde mich auslachen und sich über mich lustig machen, weil ich so naiv war. Ich hatte noch nie so schreckliche Träume.
Das Schlimme ist, ich konnte mit niemandem drüber reden. Ich bin wieder zu meinen Eltern gezogen. Aber meine Familie behandelte mich so, als ob nichts passiert wäre. Keiner hatte irgendwie Zeit, mir zuzuhören oder mit mir zu reden. Der Alltag hat sich nicht verändert. So habe ich alles in mich hineingefressen und manchmal passiert es, dass etwas einfach auszubrechen droht. Dann reagiere ich total genervt auf andere, obwohl sie nichts dafür können.
Und dann ist ja auch noch das Problem mit dem Alk.. Mein Vater ist ein starker Trinker gewesen. Und ich habe alle diese Streitereien, die ich in meiner Kindheit miterlebt habe, in meinem Kopf. Ich fühle mich eigentlich seit meinem 17 Lebensjahr sehr einsam. Meine Schwester hatte da schon einen Freund und einfach keine Zeit mehr für mich. Meine Eltern hatten ihre Auseinandersetzungen und ich war irgendwo dazwischen. Ich habe immer gehofft, dass ich jemanden finde, der mich versteht und sich für mich einsetzt. Der einfach für mich da ist. Ich dachte, dass ich diesen jemanden in meiner letzten Beziehung gefunden habe. Aber er kam mit meinen Gefühlen nicht klar. Ich habe fast jeden Tag geheult, was er überhaupt nicht verstanden hat. Er verstand auch nicht so recht, warum ich das nicht einfach alles vergesse und nur positiv denke...

Ich versuche es wirklich nicht an diese Schlechten Dinge zu denken. Ich versuche sie zu verdrängen, aber sie kommen immer wieder zurück. Sie gehen mir nicht aus dem Kopf. Und es scheint mich kein Mensch zu verstehen. Bin ich so unnormal? Wieso bin ich so anders?Ich fühle mich so elend. Ich habe dadurch unsere Beziehung kaputt gemacht. Wenn ich normal wäre, dann würde er nicht mit mir Schluss machen. Aber ich hab ständige Gefühlsausbrüche.. Ich mach mir noch mein ganzes Leben kaputt.
Momentan sieht es immer so aus, dass ich in meinem Zimmer sitze und mit leeren Augen irgendwo hin gucke. Irgendwie fühle ich mich so leblos. Ich finde einfach keinen Sinn in meinem Leben. Egal, was ich mir vornehme zu tun, oder was mir einmal Spaß gemacht hat, macht mir kein Spaß. Ich hab keine Lust darauf. Die Motivation ist nicht da. So geht es mir seit meinem 17 Lebensjahr. Ich möchte einen Partner haben, der für mich da ist. Endlich jemanden, der sich für meine Gefühle interessiert. Andererseits habe ich aber auch ganz große Angst, dass ich wieder alles kaputt machen werde, weil ich glaube, dass es kein Mensch mit mir aushält. Ich bin ja nicht umsonst meistens alleine, egal ob in der Schule oder auf der Arbeit.

Ich bin jedem dankbar, der sich meinen Text durchgelesen hat und mir vielleicht ein wenig helfen kann. Denn ich verstehe mich momentan überhaupt nicht.. ich weiß nicht mehr, was ich machen soll..

Vielen Dank für eure Hilfe.
LG,
EinsamVerzweifelt.

12.02.2008 23:22 • 17.02.2008 #1


T
guten morgen einsamverzweifelt

ich versuche einmal, das ganze sehr nüchtern zu betrachten, sei mir daher nicht böse
so wie du deine derzeitige situation schilderst, habe ich den eindruck das du im moment enorm durch deinen trennungsschmerz leidest. zum einem liest sich gut raus das du ihn geliebt hast oder auch immer noch liebst, aber vor allem das du schon (jahre?) vor dieser beziehung die sehnsucht nach jemanden hattest, der deine gefühle wahrnehmen und entsprechend damit in symbiose gehen kann.

wie ihr euch letztendlich in der beziehung voneinander entfernt habt, kann ich natürlich nicht sagen, das wirst du sicher wissen. schuld bei jemandem, insbesondere bei sich zu suchen, ist sicherlich auch ein grund, warum eine trennung überhaupt weh tut. man fühlt sich schuldig und der andere (ex-partner) verstärkt es durch glänzende abwesenheit. ein klärendes - wenn auch letztes gespräch - kam ja nicht zustande

immerhin finde ich aber gut daß du deine eigenen bedürfnisse und meinungen oder wünsche gleich mal mitschreibst. so magst du zbsp. nicht täglich irgendwo rumstehen und Alk. trinken.
ich mutmaße: letzten endes sind also viele kleine unstimmigkeiten der garant für eine aussergerichtliche trennung.

aber bist du nun schuld an allem? geh mit dir nicht so hart ins gericht.
naiv gewesen zu sein, bedeutet ja sogar, das du auf dem weg zu deinem haus nicht vom pfad abgekommen bist
denn dann ist dir ja auch schon bewusst geworden das dich jemand nur an der nase herumgeführt hat (anm.: das kommt von mir persönlich, ich ticke halt so.)

du bist ein gefühlsbetonter mensch der sich öffnen kann und dem auch die tränen in der richtigen situation als informationsaustausch wichtig sind.
es tut mir weh, wenn ich dich da so sitzen sehe und würd dir ja gern ein paar bunte bilder an deine wände kleben. aber auch die zeit wirst du natürlich überwinden.
ich hoffe das ich wenigstens etwas gefunden habe was du mit der trennung verarbeiten kannst und lächel mal.

LG

13.02.2008 03:46 • #2


A


Weiß nicht mehr weiter.

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G
Wenn ich hier auch noch eine Bemerkung machen darf: Ich finde halt, du solltest jemanden suchen, ausfindig machen, wo du dich mal aussprechen kannst. Nicht dass du dich mit deinen Gedanken im Kreise drehst. Liebe Grüsse J.

16.02.2008 20:55 • #3


R
Hallo EinsamVerzweifelt,

also ich erkenne mich in dem was du beschreibst ein bißchen wider. ich hatte auch einmal eine längere beziehung, in der ich ähnliche probleme hatte. diese probleme sind meiner meinung nach aufgetreten, weil ich mit mir und der welt nicht zufrieden war/bin. ich finde mich nicht schön und eher abgelehnt, als alles andere. mit Alk. habe ich auch so mein problem, ich mag es nicht, wie sich viele menschen verändern nach einer sauforgie. bei mir war das alles etwas anders, also er hing sehr an mir, hat seine freunde freiwillig vernachlässigt, was die natürlich auch auf mich zurück führten. wie frauen oft so sind, fand ich das irgendwann langweilig mit ihm, wie er klammerte. dann änderte er das nach einer kleinen krise zwischen uns. das passte mir dann auch überhaupt nicht. er ging feiern, traf sogar frauen. ich hab ihm so oft eine szene gemacht wegen nichts, ganz schlimm! ich weiss heute, drei jahre danach, dass es einfach daran liegt, dass ich mit mir nicht zufrieden bin. ich bin wie du, ein eher ernster und sensibler mensch. weiss jetzt nicht, wie alt du bist, aber ich sehe, dass die leute in meinem alter um mich rum meist eher unbekümmert und locker drauf sind. also machen party, saufen, wechseln den partner mal hier mal da. das ist nicht meine art und viele menschen merken das man ANDERS ist. es ist ihnen nicht geheuer und deshalb werden solche menschen auch öfter gemieden.
die leichtlebigen und oberflächlichen menschen haben immer viele leute um sich rum, es scheint als wären sie nicht allein, aber sie brauchen einfach nicht das, was du brauchst, was ich brauche, menschen, die sich um uns kümmern, mit denen wir unsere sorgen besprechen können.

es scheint mir so, als warst du nicht locker genug für diesen mann, er hat nicht verstanden, worum du dir sorgen machst und es gibt sehr viele leute, die depressionen nicht kennen, die verstehen das eben nicht so richtig, was da mit einem los ist.
ich denke du und auch ich müssen erst mit uns zurecht kommen, spaß am leben finden. ich denke eine therapie ist ein guter schritt, da kannst du mit jemandem reden, das ist zwar keine bezugsperson, aber er kann dir gute tipps geben und dir vll. mut machen. ansonsten musst du jeden tag an dir arbeiten, ich versuche es auch. sieh die kleinen positiven dinge, die sonne scheint oder sonst was in der art. geh raus, such kontakte. du denkst du bist anders, ja sicher bist du auch, aber es gibt menschen, die werden dich so akzeptieren. um die zu finden musst du was unternehmen. locker sein ist wichtig, nicht immer verkrampft sein und alles negativ sehen. aber das fällt mir auch sehr schwer.
vll. kannst du auch mal johanneskraut einnehmen. die sind pflanzlich und sollen die stimmung aufhellen. ich versuche es gerade damit.

ich sehne mich auch sehr nach einem partner, aber ich denke eine gute beziehung kann erst funktionieren, wenn man einigermaßen zufrieden mit sich ist. wenn man entspannter ist und nicht alles negativ bewertet. ich hoffe erstmal halt bei freunden zu finden bzw. mal wieder eine/n freund/in kennen lernen, mit der ich reden kann, die immer für mich da ist. bis dahin versuch ich schwimmen zu gehen, etwas für die uni zu tun und jeden tag versuchen etwas positives zu sehen.
alles nicht leicht, ich weiss. ich habe heute auch wieder geweint, aber jetzt geht es wieder. mit etwas mühe muss man es schaffen!

ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. ich fühle mich ja selbst oft so und gebe dir hier die besten tipps. wie man es in der praxis machen soll, weiss ich zu meist, nur das umsetzen, das ist echt oft harte arbeit.

aber du schaffst das! und ich auch. nie die hoffnung aufgeben

17.02.2008 00:08 • #4


G
Mir fällt auch noch was ein: Geh doch heute ins Kino, einen schönen Film anschauen. Vielleicht triffst du jemanden, den du kennst. Wenn nicht, gehst du nachher noch in ein Café und vertilgst ein schönes Stück Torte. (Ich fühle mich heute übrigens auch schlecht, aber langsam, langsam geht es wieder besser) Liebe Grüsse, J.

17.02.2008 12:36 • #5


E
Hallo liebe EinsamVerzeifelt!

ich denke mal das es nie leicht ist wenn man gerade eine Trennung hinter sich hat, die Gefühle sind noch ganz frisch, der Schmerz überwiegt und die Verzeiflung ist groß. Dennoch solltest Du dir eines vor Augen führen; zu einer Misslungenen Beziehungen gehören immer zwei Menschen. Die Schuld liegt nicht allein bei Dir, falls man hier überhaupt von Schuld sprechen kann.

Vielleicht bist Du einfach ein Mensch der gerne einmal in der ruhe lebt und der sich nach dieser sehnt. Es muss nicht immer und überall Trubel sein, Feiern, Freunde usw., und ich denke das nicht Du so Naiv warst oder bist, sondern eher dein Ex-Freund. Eine funktionierende Beziehung beinhaltet auch, das man als Pärchen eben auch für sich alleine ist, sich Zeit füreinander nimmt und wo man sich besser kenne lernen kann.

Wie soll man den voneinander inniges lernen wenn man nie alleine ist? Wie soll man sich Pläne für eine gemeinsame Zukunft schmieden wenn das wichtigste nur Freunde sind? Ich denke einfach mal das Dein Freund einfach noch nicht bereit für eine feste Beziehung war. Deshalb solltest Du dir nicht allzu viel Selbstvorwurf machen!

Das Du so Traurig bist ist verständlich denn jeder braucht jemanden den man mal knuddel kann, der einen zuhört und versteht. Jemanden der einen mal lieb in den Arm nimmt, dies würde ich gerne für Dich tun.

Ich denke auch das deine Träume wiederkehren weil Du das Erlebte noch nicht verarbeitet hast. wie soll man aber etwas verarbeiten was nicht ausgesprochen/angesprochen und besprochen wurde? Richtig stellen der Dinge und der Situation, ich weiß nicht ob Du die Kraft dafür hättest. Manchmal ist das Leben eben auch sehr sehr hart zu uns und manchmal muss man seinen Weg auch ohne Antworten weitergehen.

Wenn Du selbst erkennst das da draußen ein Leben ist was nur darauf wartet das Du auf diesen zugehst, das Du nicht die alleinige Schuld am Misslingen deiner Beziehung warst, dann hören diese Träume auch auf! Ich wünsche Dir für deine Zukunft alles liebe auf dieser Welt und wenn Du jemanden zum Reden brauchst, schreibe mich an ok!

LG Emina

17.02.2008 13:18 • #6





Dr. Reinhard Pichler