App im Playstore
Pfeil rechts

Hallo Leute,

Ich hab mich jetzt entschlossen mich mal hier anzumelden, Hilfe zu suchen und mir auch etwas von der Seele zu reden, denn ich weiß nicht mehr an wen ich mich wenden soll und fühle mich mehr als alleingelassen.

Ich bin 19 Jahre alt und wohne in Niedersachsen. Andere Menschen haben mir nicht unbedingt immer viel Freundlichkeit entgegen gebracht, aber ich kam immer damit klar. Aufgrund meiner Figur und vielleicht auch wegen meiner Art im Allgemeinen wurde ich immer schon abgelehnt, bis vor drei Jahren prallte das an mir ab wie an einer Stahlwand, ich hatte wenig Freunde und war ein Einzelgänger. In der 9. Klasse änderte sich das und ich war mehr an Kontakten und Freundschaften interessiert. In dieser Zeit hatte ich gute Noten, einen besten Freund und eine beste Freundin, denen ich alles erzählte und die mir viel bedeuteten, wurde immer geselliger und fing schließlich auch an zu Rauchen.

Als ich in die 10. Klasse kam, passierte etwas, ich weiß nicht was, aber ich ging kaum mehr zur Schule, könnte mich nicht aufrappeln und zu nichts mehr entschließen. Ob. Burn-Out oder anderes, ich weiß nicht. Schleichend ging alles in die Binsen. Meine Mutter bestand darauf, dass ich Hilfe vom Jugendamt annahm, und ich stritt mich auch mit ihr immer mehr und immer heftiger. Auch wenn ich meine Mutter liebe, aber von Zeit zu Zeit hat sie etwas eiskaltes an sich, weiß womit genau sie einen treffen kann, machte mich psychisch fertig. Sie sagte mir, ich würde nie etwas erreichen, als arbeitsloser Nichtskönner enden, sie wolle, dass ich ausziehe und keinen Kontakt mehr habe. Schreien wollte ich, und nachdem sich abzeichnete dass ich meinen Realschulabschluss nicht schaffen würde, war ich mental absolut am Boden. Auch wenn ich absolut nicht mehr konnte, trieb mich die Hilfe vom Jugendamt immer weiter in eine Richtung, die ich nicht einschlagen wollte. Man zwang mir eine Ausbildung als Bäcker auf, die mich nicht interessierte. Mein eigener Wunsch war, eine Berufsschule zu besuchen und letztlich einen technischen Beruf zu erlernen, aber es hieß ich solle lieber irgendwas erlernen, nur um die Finanzierung meiner eigenen Wohnung, die ich ebenfalls noch nicht wollte und für die ich nicht bereit war, nicht gewährleistet gewesen. Diverse Rechenfehler in der Finanzierung haben meine Angst noch größer werden lassen und ich fürchtete, auf der Straße zu landen. Meine Familie war damals lediglich darauf bedacht, mich auf dem schnellsten Wege wegzubekommen.

Die Ausbildung währte schließlich ganze 5 Tage, nach diesem Zeitraum bekam ich schon die Kündigung. Das war im August 2013. zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits einen Großteil meiner Freunde verloren, auch meine beste Freundin, die mir sehr viel bedeutet hatte, machte dicht, und meldete sich schließlich nicht mehr, weil sie mein ausscheiden aus der Schule und den Rest offenbar für pure Absicht und vielleicht Faulheit hielt. Nach dem ausscheiden aus der Ausbildung brach ich aus dem gefühlten Würgegriff meiner selbsternannten Herren aus, sagte die Wohnung ab, nahm alle Anträge beim Arbeitsamt zurück, biss mich bei meinen Eltern fest und verweigerte jede weitere Hilfe vom Jugendamt. Ich nahm einen Job bei einer bekannten Fast-Food Kette an und zog mit meinen Eltern In einen anderen Stadtteil. Und das ist das Ereignis, das mir bis heute wahnsinnige Probleme bereitet und im Prinzip der Punkt des Ganzen ist.

5 Monate lang arbeitete ich bei der Kette, dann wurde ich auch dort entlassen. Ich gab mir große Mühe, arbeitete bei einem 450 € Job manchmal 12 Stunden-Schichten. dann jedoch machte mein Vorgesetzter einen Fehler, und sagte zu mir soviel wie ich werde sagen, es ist deine Schuld. Genau an Heiligabend bekam ich die Kündigung. In der Folgezeit hab ich es irgendwie geschafft, einige Schulden anzustürmen, habe zwar mehr Besitz, dafür aber Fixkosten von 250 € im Monat. Ich fand einen neuen Job beim örtlichen Kino.

In dem neuen Stadtteil kannte mich niemand, heute kennt mich jeder hier. Aber nur bei meinem Nachnamen. Seit September letzten Jahres wohne ich hier, habe keinen einzigen Freund mehr, dafür aber ein Heer von Feinden.

In dieser neuen Nachbarschaft werde ich mittlerweile verprügelt, bestohlen, regelrecht ausgeraubt, belogen und verleumdet. Ich bekomme Anrufe von Leuten, die mir ans Leder wollen, Informationen wollen, oder sich einfach nur an meiner Hilflosigkeit ergötzen. Jeder neue Mensch den ich treffe, dem wird sofort beigebracht, dass ich nur das örtliche Opfer bin, und jeder neue spuckt sogleich auf mich. Ich werde schlecht geredet, als ekelhafter Mensch bezeichnet, als nicht Lebenswürdig.

Mit dieser Situation bin ich allein. Ich arbeite mittlerweile zwar beim örtlichen Kino, kann meine Schulden bezahlen und habe auch endlich eine Ausbildung als Elektriker gefunden, die ich in drei Wochen auch antreten werde, aber aufgrund letzterem habe ich mich auch mit meinem besten Freund zerstritten. Er lehnte mich plötzlich ab und drohte mir mit Rufmord bei meinem Ausbildungsbetrieb. Jetzt fordert er Geschenke von mir zurück und ich habe Angst ihm zu begegnen.

Auch meine Eltern sind mir keine Hilfe, der neue Ehemann meiner Mutter kann mich nicht leiden und will mich am liebsten aus dem Haus werfen. Der einzige Mensch der mich davor bewahrt ist meine Mutter, die ihre Meinung über mich geändert hat.

Ich weiß nicht mehr, wie ich mit den massiven Anfeindungen klarkommen soll. Ich trau mich kaum mehr nach draußen. Gleichzeitig macht mir diese Einsamkeit sehr zu schaffen, ich war noch nie in einer Beziehung, kann mit fast niemandem mehr Reden.

Jetzt hab ich mein Leben oberflächlich mit Verdienst und Zukunft zwar im Griff, fühle mich beim Arbeiten sicher und habe eine Arbeitshaltung entwickelt. Aber als Mensch fühle ich mich immer unwohl und nervös. Kurz: Ich habe Angstzustände und fühl mich wie im Dunkeln. Kaum mehr wie ein Mensch. Ich kann auch nicht weinen, obwohl ich mich fühle als könnte ich ganze Sturzbäche weinen. Ich fühle mich wie betäubt.

Vielleicht kennt jemand eine Lösung für mich, aus eigner Kraft find ich leider keine mehr. Sorry für den langen Text, aber ich finde das gehört alles zu dieser Entwicklung.

07.07.2014 16:10 • 08.07.2014 #1


Ich würde schleunigst weg ziehen und bei Gewalt gegen Dich umgehend Polizei/Staatsanwaltschaft bemühen. Offensichtlich wohnst Du in einem sozialen Brennpunkt. Zieh entweder an einen Ort, von dem aus Du die Lehrstelle gut erreichen kannst, oder - wenn es sich nicht bessert - über einen kompletten Wechsel (Anderes Bundesland) nachdenken.





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore